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Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 05.12.2009, 22:30
von Mazel
Hallo,

wir haben gerade ein wenig das Thema "Bremsen" ... ums kurz zu machen:

um die schwächer dimensionierte Bremsleistung hinten etwas zu pushen sollen andere Beläge verbaut werden,die allerdings für die Vorderachse eine zu hohe Wärmentwicklung hätten und damit einen recht ordentlichen Verschleiß der Scheibe hervorufen KÖNNTEN...

Die Vorderachse bekommt ebenfalls eine sagen wir mal verzögerungsstärkere Belägung,allerdings im Bereich dieser relativ seriennah...

Scheiben werden auf beiden Achsen gleiche Gelochte gefahren sowie Stahlflexleitungen und Bremfsluid mit höherem Siedepunkt verbaut/befüllt...

Also wie ist das Verhältnis bei nem 2.2 L KZ im Bereich der Bremsleistung Vorderachse/Hinterachse?

Greetz

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 06.12.2009, 14:43
von siegikid
hallo, verstehe ich das richtig, du willst vorne und hinten die gleichen Bremsendimensionen fahren?
hat das Fzg ABS, das würde die sache etwas entschärfen, da dann die Bremsenbalance nicht so heikel wäre.
grundsätzlich sollte man die Bremsen hinten nicht zu scharf machen, da eine blockierende Hinterachse keine Führung mehr gewährleistet, d. h. in Kurven bringt eine blockierte Hinterachse das Heck zum Ausbrechen, was dich ungeübt doch in heikele Situationen bringen kann
besser wäre es wohl, die Vorderachsbremse zu verstärken, da sowieso ca 75 % der Bremsleistung vorne ansteht
zusätzlich kann man den Bremskraftregler so nachstellen, das mehr bremsleitung nach hinten kommt, was bei Fzg. o. ABS nicht nur Vorteile hat
ergo ist es vielleicht besser, erstmal grundsätzlich ordentliches Bremsmaterial zu montieren, (frische Scheiben/Beläge),da die Alten doch meistens sehr verhärtet sind, dabei kann man ja über ein Bremsenupdate mal nachdenken, Karl S. hat da mal was ordentliches verfasst.
da ging was mit B4 Bremsen 280 x 22 mit deinen Sätteln, such mal unter BREMSENUPDATE

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 06.12.2009, 18:04
von Mazel
Hi,
auf keinen Fall will ich ein Bremsverhältnis 1:1... über die Konsequenzen eines solchen Bastelwahns bin ich mir schon im klaren...

Es geht lediglich um das Verbauen eines anderen Belages als vorne.
Der Belag wäre auch für vorne geeignet,jedoch ist der Verschleiß auf der Vorderachse in Hinblick auf die Verbesserung völlig unökonomisch...

Hätte ich nen 200 20V oder n Turbo,würde ich mir sicherlich was komplett anderes überlegen und ähnlich wie in meinem Fall bei anderen Teilen des Fzg´s keine Kosten und Mühen scheuen...

Bei ner 85 kw Maschine jedoch fang ich net an ne Zwillingskolbenbremsanlage zu verbauen etc...

Um s nochmal deutlich zu machen, die Verbesserung bertrifft die Vorderachse UND die Hinterachse...sprich ein ähnliches Verhältnis wie original wäre gegeben nur halt stärker und präziser...

Original Scheiben und Beläge sind bereits letztes Jahr neu gekommen,ich bin jedoch nicht ganz zufrieden...es darf etwas mehr sein...

Die Sättel werden bei der Gelegenheit ebenfalls überholt...


Grüße

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 06.12.2009, 19:38
von StefanR.
Dann bau dir die G60 bremse aus den CS Modellen ein damit hast du was du willst.

MFG Stefan

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 06.12.2009, 22:31
von jogi44q
StefanR. hat geschrieben:Dann bau dir die G60 bremse aus den CS Modellen ein damit hast du was du willst.
@ Stefan, das will er ja gerade NICHT machen....
Mazel hat geschrieben: Bei ner 85 kw Maschine jedoch fang ich net an ne Zwillingskolbenbremsanlage zu verbauen etc...
@Mazel, so ganz komme ich mit Deiner Frage nicht ganz klar, was Du eigentlich willst... :?:

Dann mal ganz einfach mit pysikalischen Grundlagen:
Bremskraft am Bremsbelag ist Kolbenfläche mal Bremsdruck
Ohne Änderung an den Bremssätteln (Kolbenfläche) ändert sich an der Bremskraft erstmal gar nichts.
In Deinem Beispiel mehr Bremskraft an der Hinterachse nur durch größere Sättel erreichbar, also 38er oder 41er statt der 36er

Dauerbremsleistung bzw. Wärmeabfuhr: je größer die Scheiben sind desto mehr Wärme kann abgeführt werden

Bremsbeläge: da macht es irgendwie schon Sinn an beiden Achsen gleich Reibwerte zu fahren, macht man ja bei den Reifen normalerweise auch...
"Sportbremsbeläge" mit höheren Reibwerten machen bei dem 85 kW-Schiff für mich keinen Sinn :?: oder fährst Du damit auf der Nordschleife? :wink:

Gelochte Bremsscheiben haben nicht nur Vorteile, Gefahr von Rissen von Loch zu Loch, und dann komt irgendwann der Punkt wo man die Dinger verflucht weil man die verstopften Bohrungen wieder freilegen muss.... und sie zum wegschmeissen zu schade sind, da die Verschleißgrenze noch weit entfernt ist :kotz:

Stahlflexleitungen. das Märchen von mehr Performance, besserer Druckpunkt, ganz schnell wieder vergessen.... in der Praxis kaum spürbar, dafür sind die Bremsleitungen am PKW zu kurz. Es gibt eigentlich nur 2 vernünftige Gründe für Stahlflexleitungen: Mardersicher und einmalige Investition, halten "ewig".

Aber ich bin auch so ein "bekennender gelochte-Bremsscheiben, Stahlflex und BBS-Junkie" :mrgreen:

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 06.12.2009, 22:50
von Manfred1977
Wollt auch mal meinen Senf dazu geben zum Thema Stahlflex:

Das ist Humbug das das nichts bringt, das bringt sehr wohl eine Verbesserung.

Es verbessert sich der Druckpunkt enorm und du kannst die Bremse viel besser dosieren.

So sind meine Erfahrungen.

Gruß
Manfred

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 07.12.2009, 16:53
von Mazel
Na für die Schleife hab ich andere Autos... ^^ Da bin ich eben anderes gewohnt...

Aber genau da liegt der Hund begraben...die original Klamotte ist mir einfach zu klätschig!
Klar er blockiert ,bremst etc genauso wie er von Werk aus soll,aber eben zuuu schwammig...

Daß ich etwas komplex in meiner Angelegenheit bin ist mir wohl bewußt,auf der einen Seite original Feder und Dämpfer händeringend fürs US Modell suchen,damit das Teil in meiner Stadt jedes Schlagloch vergessen macht und dann auf der anderen Seite ne ordentliche Kniffte im Bremsbereich...

Allerdings denke ich daß man nicht immer direkt ins Extrem gehen muß.Kurz und knapp:
"ich will ne Badwanne was das Fahrwerk betrifft aber net die Bremsen!Bei nem 85kw Modell aber net sinnfrei Geld reinbuttern oder den original Zustand ändern."

Und eine bessere Wärmeableitung haben gelocht/geschlitzte Scheiben nunmal ,gerade wenn die Bremsflüssigkeit weniger Möglichkeit zur Ausdehnung hat sind Stahlflexleitungen nunmal einfach ne Verbesserung.Ebenso Bremsfluid mit höherem Siedepunkt und weniger hydroskopisch stellt eine sinnvolle Verbesserung dar.

Was die höhere Reibungsfläche angeht so stimmt es natürlich daß dieses unverzichtbar ab einer bestimmten Größe wird bzw Leistung.Der Reibwert und damit auch die Verzögerungsleistung ist jedoch auch nicht von der Hand zuweisen...

Alles in allem ist also eine solche Investition sicher spürbar und auch meßbar...

Das werde ich übrigens mit Daten belegen wenn die Klamotte abgeschlossen ist.

Wegen des erhöhten Verschleisses habe ich mich bereits intensiv schlau gemacht und wollte ja auch genau DESHALB das Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse wissen...

Mehr als green/blackstuff sind vorne drauf bei geringgehärteten (wärmebehandelten) Scheiben eh net drin... Hinten wären aufgrund des geringeren Bremsdruckes jedoch auch green/redstuff möglich...
Alles andere dürfte jedoch so derbst an der Scheibe kleben daß man echt mal wenns nass ist und voll reinlatscht in der Gegenrichtung steht...


So far

Greetz

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 10.12.2009, 11:32
von Olli W.
Hallo,
Ebenso Bremsfluid mit höherem Siedepunkt und weniger hydroskopisch stellt eine sinnvolle Verbesserung dar.
Soweit ich weiss, haben Flüssigkeiten mit höheren Siedepunkt (z.B. ATE "Blue Racing") auch mehr Hygroskopie, und umgekehrt.
Das ist "konstruktiv" bedingt, und somit nicht zu ändern.
Also beides zusammen geht wohl nicht.

Bei "Rennbremsflüssigkeit" ist das ja auch egal, da die im Motorsport nicht 3 Jahre drin bleibt, sondern da nur Siedepunkt und Bremsverhalten zählen.

Ich denke, mit der normalen DOT4 oder DOT 4+ von ATE ist man im Strassenbetrieb daher besser bedient - oder man muss halt in kürzeren Abständen die Flüssigkeit erneuern.

Der Vorteil von Stahlflex ist wohl der, dass sie dehnfest(er) sind als Gummileitungen, und deswegen der Druckpunkt definierter wird, usw...
Ist ja auch klar - Stahl-Gummi ist weniger flexibel als nur Gummi.

Was Du machen könntest, ist einen grösseren HBZ einbauen - dann verändert sich zumindest das Pedalgefühl und Pedalweg.

So hab ich das bei meinem Audi 80 gemacht - von 20mm HBZ auf 22mm aus Typ 89 umgerüstet.
Jetzt ist die Bremse deutlich giftiger und der Pedalweg geringer - damit aber auch die Dosierbarkeit etwas weniger, da der Pedalweg zw. leicht bremsen und Vollbremsung kürzer geworden ist.
Für mich ok und sehr angenehm, aber daran muss man sich auch erstmal gewöhnen.

Gruss,
Olli

Re: Bremsverhältnis Vorder/Hinterachse

Verfasst: 10.12.2009, 12:13
von Chris67
Hallo,
nur kurz zum Thema Stahlflex:
Ich habe die auf meiner YZF 750 (Motorrad) nachgerüstet, mit der ich seinerzeit ausschließlich auf der Nordschleife unterwegs war. Der Vorteil ist einfach ein konstanter, klar definierbarer Druckpunkt, die Bremsleistung lässt einfach weniger nach.
Diesen Effekt spürt man allerdings aus meiner Sicht nur im Extrembereich wie Hobbyrennsport oder im richtigen Rennsport.
Ich kann mir nicht vorstellen das jemand im normalen Verkehr ständig sein Schiff
von Highspeed auf Kurvengeschwindigkeit "runter ankert"!