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Flowbench Eigenbau

Verfasst: 10.02.2010, 20:52
von Karl S.
Hallo Leute,

ich möchte euch heute meine kleine Eigenbau-Flowbench vorstellen.

Die ganze Fließbank funktioniert mittels 3 Staubsaugermotoren, Opel Luftmassenmesser und einem Drucksensor. Die Werte werden am Multimeter bis auf die 3. Nachkommastelle abgelesen und in einem vorgefertigten Excel Datenblatt eingetragen. Die Resultate werden dann in kg/h ausgegeben, wenn gewünscht auch in cfm. Hier allerdings nur nach Eingabe weiterer Parameter wie Luftdruck und Temperatur.

Um einen bestimmten Testdruck anzufahren, wird mittels Drucksensor der Wert ebenfalls per Multimeter abgelesen und der Luftstrom per Poti fein eingestellt. Die Motoren lassen sich seperat per Schalter aktivieren. Hier möchte ich allerdings noch einen kleinen Luftschieber verbauen, der eine weitere Einstellung des Massenstromes ermöglicht.

Bedauerlicherweise habe ich einen Fehler gemacht und billige Motoren genommen. Die machen zwar viel Krach aber der Luftstrom ist eher gering, weswegen auch die Vermessung des TTRS Saugrohres sich hinzieht. Nach einigem Suchen im Internet bin ich auf Motoren gestoßen, wo ein einziger einen Massenstrom von 3600L/min hat. Hier kommen laut Messung nicht mal die 3 Motoren gekoppelt hin.

2 Motoren dieser Art habe ich schon geordert, sobald diese da sind, werden diese gleich verbaut.

Der Aufbau an sich ist einfach gehalten. Im unteren Bereich befindet sich der Saugkasten mit der Ansteuerung der 3 Motoren. Der obere Teile enthält die Messinstrumente, sowie den Auflagetisch. Beide Segmente lassen sich schnell per Spannverschlüsse voneinander trennen, so dass die Motoren jederzeit getauscht bzw. gewartet werden können. Alles ist mit Silikon abgedichtet um eine Falschluft auszuschließen.

Hier einige Bilder:
flowbench 001.jpg
flowbench 002.jpg
flowbench 003.jpg
flowbench 004.jpg
flowbench 005.jpg
flowbench 006.jpg
flowbench 007.jpg
flowbench 008.jpg
Grüßle,

Karl

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 10.02.2010, 22:50
von lfir
Hallo Karl,

willst du damit (auch) bei der 10V Ansaugbrücke Praxistests machen? Ich kenen den Thread nicht genau, denke aber das das Sinn machen würde (strömungsbegünstigte Form = mehr Durchsatz).

Wie hast du den oberen Aufbau (der mit Schnappverschlüssen) vom unteren abgedichtet? Mit einer Silikonfuge? IMHO sind die Haft- und Dichteigenschaften auf Sperrholz nicht optimal und Leimen wäre ev. die erste Wahl gewesen. Es wäre einmal interessant, die Kiste zu vakuumieren bzw. aufzublasen um zu sehen wie sie den Druck hält um Falschluft wirklich ausschließen zu können.
Beispielsweise hatte ich heute ein Undichtikeitsproblem mit einem Richtfunkspiegel, der mit Hohlleitern angespeist wird (auf ca. 10m länge, 4x2 cm Querschnitt = 0,8m³ Raum). Der wird auf 0,6-1,4 bar Überdruck betrieben. Eine nahezu marginales und nicht einmal mit dem Lecksuchspray feststellbares Leck hat den Druck innerhalb von 20 sec abfallen lassen. Nur so viel zum Thema Dichtheit. Natürlich ist die Frage wie genau die Messungen sein sollen.

Ansonsten sieht es nach schöner und professioneller Arbeit aus. Respekt

lG Florian

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 10.02.2010, 23:25
von Karl S.
Hi Florian,

jap, eigentlich alle Ansaugbrücken sowie Zylinderköpfe. Man muss sich nur die entsprechenden Platten zurechtschneiden und diese oben aufschrauben bzw. mit den Flügelmuttern fixieren. Die Ansaugbrücke bzw. der Zylinderkopf wird dann mit entsprechenden Haltern gegen die Platte gedrückt.

Abgedichtet sind alle Kanten mit Silikon, ebenso wie die Motoren. Die oberen Kanten der Vakuum Box haben klebbare Fenstergummidichtungen. Die Schnappverschlüsse sind so angebracht, dass die Box mit hoher Kraft gegen diese Gummidichtung drückt.

Allerdings ist das Abdichten hinter dem LMM nicht so entscheidend, wie das Abdichten vor dem LMM. Da würde sich eine Falschluftquelle natürlich mehr auswirken - und diesem Bereich ist alles dicht. :-)

Grüßle,

Karl

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 11.02.2010, 00:06
von Deleted User 5197
Hallo,

sehr interessant u. Respekt. Könntest Du die gesamte Versuchsanordnunug "im laufe einer Messung" evtl. mal bei gelegenheit, mit einer dementsprechend montierten Ansaugbrücke darstellen?

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 11.02.2010, 00:14
von Olli W.
Hallo Karl,

sieht chic aus, Dein neuer Subwoofer. :b :mrgreen:

Spass beiseite - tolle Arbeit & Daumen hoch dafür!
Michael turbo sport hat geschrieben:sehr interessant u. Respekt. Könntest Du die gesamte Versuchsanordnunug "im laufe einer Messung" evtl. mal bei gelegenheit, mit einer dementsprechend montierten Ansaugbrücke darstellen?
Das wäre auch meine Bitte, denn im Moment ist mir das auch noch ein wenig zu abstrakt wie das mit der Messung genau funktioniert. :oops:

Gruss,
Olli

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 11.02.2010, 02:02
von Karl S.
Funktioniert im Prinzip genauso wie im Auto. :)

Der Luftmassenmesser wird mit 14 Volt Gleichstrom versorgt (deswegen auch das Netzteil unten). Je nach Luftvolumen verändert sich die Ausgangsspannung des LMM. Diesen Wert lese ich per Multimeter aus und kann anhand einer Gleichung 6. Grades das Luftvolumen interpolieren.

Das gleiche Prinzip beim Drucksensor. Hier wird allerdings nur 5V Sollspannung benötigt und je nach Unterdruck, ändert sich auch hier die Ausgangsspannung.

Ein Testlauf für eine Ansaugbrücke könnte so aussehen:

- Unterdruckanschlüsse und die nicht zu messenden Zylinder werden abgeklebt bzw. luftdicht verschlossen (der Drosselklappeneingang bleibt natürlich offen).

- Auf die Flowbench wird die entsprechende Adapterplatte montiert, die genau den Auschnitt des Auslasskanals besitzt

- Ansaugbrücke wird aufgesetzt und befestigt

- Die Motoren werden eingeschaltet und mit Hilfe des Drucksensors/Multimeters ein bestimmter Testdruck angefahren. Dieser Wert ändert sich natürlich je nach Kanal und muss individuell immer wieder eingestellt werden.

- Ist der Testdruck stabil und der vorgegebene Wert erreicht, wird die Spannung des Luftmassenmessers gemessen.

- Wert wird notiert und in die Exceltabelle übertragen => Ergebnis in kg/h

Für jeden Kanal wird dieser Vorgang wiederholt. So erhält man eine Übersicht über die verschiedenen Massenströme in den Kanälen.

Eine Photodoku kommt demnächst, sobald ich die stärkeren Motoren eingebaut habe. :-)

Grüßle,

Karl

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 12.02.2010, 16:27
von Karl S.
So,

habe heute mal einen Testlauf mit dem TTRS Saugrohr gemacht, allerdings mangels Motorkraft erst nur bei 50mmWS.
flowbench.jpg
1. Zylinder: 41,6 kg/h (1,7%)
2. Zylinder: 41,6 kg/h (1,7%)
3. Zylinder: 41,7 kg/h (1,4%)
4. Zylinder: 42,3 kg/h (0%)
5. Zylinder: 42,3 kg/h (0%)

Grüßle,

Karl

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 12.02.2010, 16:54
von Mario20v
Bin ja mal gespannt was sich mit den Dicken Motoren ändern kann/wird.

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 13.02.2010, 17:57
von Karl S.
Mhhh, was ganz komisches konnte ich heute feststellen.

Ein Motor schafft eine Luftmasse von etwa 100kg/h, sobald ich aber einen zweiten Motor dazuschalte, zeigt mir der Luftmassenmesser nur noch 50kg/h an, obwohl ja die Luftmasse höher ist. Der Drucksensor zeigt es mir richtig an und der Unterdruck erhöht sich entsprechend auch.

Hat einer eine Idee, woran das liegen könnte?

Grüßle,

Karl

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 13.02.2010, 20:25
von Olli W.
Hi Karl,

drehen die auch beide in die gleiche Richtung?

Nicht, dass einer saugend, derf andere blasend ist?

Gruss,
Olli

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 13.02.2010, 22:23
von Karl S.
Die Richtung ist wohl korrekt, da wie gesagt der Unterdruck größer wird.

Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte wäre, dass der LMM falsch herum eingebaut ist. Leider war kein Pfeil mit Hinweis auf die Einbaurichtung zu finden. Daher bin ich beim Zusammenbau davon ausgegangen, dass das Strömungsgitter in Richtung Lufteintritt zeigen muss, damit die Luft ohne Verwirbelungen erfasst wird.

Grüßle,

Karl

€dith: Also der LMM ist richtig rum eingebaut...

Re: Flowbench Eigenbau

Verfasst: 15.02.2010, 21:20
von Karl S.
Oh man, habe den Fehler gefunden...

Es war nur der Spannungsregler für den LMM kaputt.

Der LMM hat nämlich 5 Pins:

1 Temperatursensor
2 Versorgungsspannung 14 Volt
3 Masse
4 Referenzspannung 5 Volt
5 Ausgangsspannung

Habe über einen Spannungsregler die 14 Volt auf 5V runtergeregelt, nur leider war der Regler kaputt...

Jetzt funktz alles wie ich es will. :)

Grüßle,

Karl