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Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 04.04.2018, 21:48
von meffius
Hallo zusammen,

mein Audi 100 wird im Oktober Oldtimer und ich überlege, Tieferlegungsfeder oder ein Gewindefahrwerk.
Gibt es denn schon Erfahrungen oder jemand der die H-Zulassung erhalten hat?

Gruß Mathias

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 05.04.2018, 22:29
von Poldy
Moin,

TÜV = türkischer Basar
.

Kann man so nicht pauschalisieren der eine winkt es durch der Andere nicht.
Man sagt wenn die Umbauten innerhalber der ersten 10 Jahre erfolgt sind und auch eingetragen sind, gilt dies als Zeitgenösischer Umbau. Wobei das auch wieder so eine Sache ist. Mal steht ein Datum im Fahrzeugschein mal nicht, wenn was geändert wurde.
Bei diesen Grenzfällen ist es dann Ratsam die ABEs aus den Baujahren für die Entsprechenden Teile zu haben.

Bsp.: Die Zender oder Kamei Spoiler für den 44 gibt es schon seit 1984! Also sowas ist dann unproblematisch.

Wenn du jetzt jedoch Federn aus dem Baujahr nimmst, wird es schwierig. Erstmal sind die alle Schrott bzw. die ABEs wurden umgeschlüsselt/ersetzt oder gibt es einfach nichtmehr zukaufen die Teile.
Du könntest dir jetzt z.B. neue 40/40 Feder holen oder was auch immer. Und dann eine ABE für dein Fahrzeug aus dem Baujahr mit Identischer Wirkungsweise als vergleich zur Verfügung stellen. So nach dem Moto gab es damals schon. Entsprechende ABEs solltest du hier im Forum bekommen können.

Dann liegt es im Ermessen des Prüfers ob du das Kennzeichen bekommst.

Oder einfach nach dem H-Kennzeichen einbauen :b

Gruß

Poldy

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 05.04.2018, 23:29
von André
ich sehe das in vielen Punkten ähnlich wie poldy, allerdings ein paar Aspekte auch differenzierter.

Anfangs war es ja so, dass ein Umbau/Veränderungen tatsächlich innerhalb der ersten 10 Jahre stattgefunden haben muss, also nachträglich nicht ging (wobei man dann schon wieder diskutieren könnte, ob 10 jahre nach EZ dieses Fz, oder nach Ende der Bauzeit des Modells).
Das wurde vor einigen Jahren dahin geändert, dass ein solcher Umbau möglich gewesen wäre. (aber halt später stattgefunden hat)
Da läuft man dann aber, wie schon beschrieben, in das Problem mit aktuell verfügbaren Teilen ein, die eben nicht mehr wirklich original zeitgenössische Teile sind; dann n Vergleichsgutachten vorzulegen mit nachweislich zeitgenössischen Teilen, die das selbe Ergebnis bringen, ist n guter Ansatz.
Zwingend folgen muss n Prüfer dem aber wohl nicht ...

N anderer Punkt scheint mir noch eine andere Voraussetzung zu sein, nämlich dass der Originaleindruck nicht beeinträchtigt sein darf. Über die Schiene kann man dann z.B. extreme Tieferlegungen ohnehin abschmettern, selbst wenn sie damals schon möglich waren.
(und mit nem Zender-Kit könnte man da auch schon Probleme kriegen, wenn der Prüfer einem nicht glaubt, dass diese Ausstattung eine Facette des Originalzustandes darstellt).

Wenn ich ich das bei der Kurzrecherche richtig verstanden habe, darf die H-EInstufung mittlerweile nicht nur durch die Technischen Prüfstellen durchgeführt wurden, sodern durch alle geschulten amtlich anerkannten Sachverständigen/Prüfingenieure.

Daher denke ich, es ist weniger entscheidend, hier nen Bericht zu erhaschen, dass irgendwo irgendwer n H-Kennzeichen mit ner Tieferlegung bekommen hat.
Sondern man sucht sich nen Prüfingenieur, der berechtigt ist, die H-Einstufung vorzunehmen, und spricht mit dem konkret ab, was er als unablässig ansieht, damit er positiv entscheidet.

Der Ansatz mit Tieferlegen nachdem man die H-Einstufung hat, dürfte ziemlich dünnes Eis sein, bzw. im Normalfall ins Leere laufen, weil der Umbau ja üblich geprüft und eingetragen werden muss, und in dem Moment automatisch eine Überprüfung des H-Status erfolgen wird ... und dann ggf. bei nem x-beliebigen TÜV-Prüfer, und mit strengerer Brille.
... oder man fährt halt ohne Eintrag rum, und verstößt dann gleich gegen mehrere Gesetze, und macht sich vermutlich nicht nur der zumindestens Vermutung der Gefährdung, sondern auch noch der Steuerhinterziehung und des Versicherungsbetruges schuldig.

Ciao
André

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 06.04.2018, 21:58
von meffius
danke für die Antworten, dass hatte ich hier und in anderen Foren auch schon heraus gelesen. Ich denke ja auch nur an 40 mm, um die Optik nicht zu zerstören.
Was mich trotzdem interessiert, gibt es denn keinen hier im Forum, der es hat?

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 06.04.2018, 22:21
von Poldy
Es steht bei mir dieses Jahr an, eigentlich wollte ich im April zur H-Prüfung. Ich habe sehr sehr sehr viel Umgebaut aber alles eingetragen. Woran es Scheitern könnte: 55/35 KAW Federn, Rost am Scheibenrahmen (nur Optik ob die das Stört :roll: ) und an der Bremse die ist von 2001. Auto ist Bj 88.4 Naja bis 91 wurde der 44er gebaut. Ich werde weiter berichten :!:

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 06.04.2018, 22:44
von meffius
gibt es denn hersteller schon 1998?

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 07.04.2018, 22:05
von Poldy
Ist die 345 bzw 347 Brembo aus dem A8. Also Brembo gibt es ja schon ewig. Die 4 Kolben Sättel auch.

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 08.04.2018, 08:42
von Kai
Hallo.

Ich habe 2 Audis mit H-kennzeichen.

Einmal meinen Typ89 mit Weitec Federn (Gutachten von 2009), Treser Leuchten und B4 Alufelgen.
Da war die H-Abnahme gar kein Problem.

Und dann noch meinen Typ81. Da war das ganze schon etwas komplizierter.
Der ist umgebaut auf 20v Sauger, hat Ronal Felgen, Treser Leuchten, Fox Auspuffanlage (Abe von 2000 oder so), FK Federn (Gutachten von 2001), Sportlenkrad usw...

Der erste Prüfer hat gleich abgewunken, aber ich habe mich ein bisschen umgehört und einen gefunden der sowas positiv gegenübersteht.

Im Prinzip ist es so wie schon geschrieben, das alle am Auto verbauten Teil max. 10 Jahre jünger als die Erstzulassung sein dürfen. Es gibt aber Ausnahmen. Bspw. bei Federn oder Auspuffanlagen, da solche Teile nach 30 Jahren meist eh kaputt oder nichtmehr aufzutreiben sind. Darum werden da von fähigen Prüfern Ausnahmen gemacht sofern die teile damals verfügbaren teilen ähnlich oder gleich sind. Bei extremtieferlegungen oder 100 mm auspuffrohren wären die Grenzen aber überschritten.
Gewindefahrwerk halte ich für fast unmöglich beim 44 er, dass es das 10 Jahre nach Erstzulassung noch nicht gab.
Nimm einfach Federn 40/40 oder 60/40 und gut ist.

Mfg kai

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 08.04.2018, 18:41
von meffius
Hallo Kai

danke für die Auskunft, dachte schon es gibt keinen der Erfahrungen damit hat. Mir geht es ja auch nicht um extremes tiefer legen, sondern um optische Verbesserung. Habe mir eine relativ gute Substanz vor 2 Jahren gekauft, das Fahrzeug mußte aber ein mal komplett lackiert (zu viel Roststellen), da kam ich doch auf die komische Idee, könnte den Audi 100 auf Sport gleich umbauen lassen :D :D :D :D . Daher wirkt er jetzt sehr hoch.

Habe hier auch schon viel darüber gelesen und natürlich im Netz. Ohne Vitamin B geht eben doch nichts mehr, werde mir auch einen Prüfer suchen der normal drauf ist.

Ich denke werde mich entscheiden für H&R 40/40 und die Stoßdämpder von Bilstein B6. Die beiden Hersteller gab es ja damals schon und beides soll gut harmonieren.

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 20.06.2018, 00:47
von MareikeMK1C3
Hallo ihr Lieben,

ich hole Ende der Woche meinen 100er ab.

Da der Kleine bisher nur von Leuten mit Baujahr 1937 und älter gefahren wurde,
ist er komplett original, was Felgen und Fahrwerk angeht.
Ich habe schon gesehen, dass 16 oder 17 Zoll sehr schick sein können.

Jetzt meine Frage: Hat jemand 17 Zoll mit der H-Zulassung eingetragen bekommen?
Ich würde ungern Felgen kaufen, die ich für die H in eineinhalb Jahren wieder weggeben müsste.
Selbiges gilt für das Fahrwerk. Da würde ich auf Bilstein und H&R zurückgreifen, fährt das jemand?

Allgemein kann ich sagen, dass ich in Köln einen netten KÜS Prüfer kenne, der beim Golf auch über ein bisschen was hinweg sieht,
allerdings habe ich da BBS RM in normaler Größe mit normalen Reifen drauf und Bilstein B8 Dämpfer und 50er H&R Federn rundherum.

Der Audi soll meine "Alltagskiste werden", ich fahre nur 12.000 km pro Jahr, also soll er nicht so brachial tief werden.
Ich habe vor, den Golf zu zerlegen und zu restaurieren, dann soll der Audi mich im Winter durchbringen.

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 09.08.2018, 21:56
von Krtek
April 2019 werde ich genau das versuchen, NFL, 17", Scheiben verspiegelt, Fahrwerk 60/40, Himmel schwarz bezogen, sonst Serie...dann weiß ich mehr, erstes Vorfühlen verlief aber ganz sachlich...hier in Berlin.

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 10.08.2018, 14:04
von MareikeMK1C3
Krtek hat geschrieben:April 2019 werde ich genau das versuchen, NFL, 17", Scheiben verspiegelt, Fahrwerk 60/40, Himmel schwarz bezogen, sonst Serie...dann weiß ich mehr, erstes Vorfühlen verlief aber ganz sachlich...hier in Berlin.
auf was greifst du zurück, wenn du auf 60/40 Tieferlegung kommst?
war gerade bei meinem Tüver, alles ganz easy, sobald ich ein vernünftiges Gewindefahrwerk bekomme (das ist ja auch so ein Problem),
trägt er es mir ein :) sollte aber schon von H&R, Koni oder so sein...

Liebe Grüße!

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 10.08.2018, 15:54
von SI0WR1D3R
MareikeMK1C3 hat geschrieben:
Krtek hat geschrieben:April 2019 werde ich genau das versuchen, NFL, 17", Scheiben verspiegelt, Fahrwerk 60/40, Himmel schwarz bezogen, sonst Serie...dann weiß ich mehr, erstes Vorfühlen verlief aber ganz sachlich...hier in Berlin.
auf was greifst du zurück, wenn du auf 60/40 Tieferlegung kommst?
war gerade bei meinem Tüver, alles ganz easy, sobald ich ein vernünftiges Gewindefahrwerk bekomme (das ist ja auch so ein Problem),
trägt er es mir ein :) sollte aber schon von H&R, Koni oder so sein...

Liebe Grüße!
Gewinde KW hab ich einen Bekannten, der da ggf. in Frage kommen würde...

Re: Gewindefahrwerk + Oldtimer

Verfasst: 14.08.2018, 21:37
von Krtek
Gibt es denn noch etwas anderes gewindemäßig als von KW? Mir sind da nur verschiedene Abstimmungen bekannt. Andere Hersteller jedoch nicht, vor allem etwas günstiger wäre charmant ;-)