Materialermüdung Sch.wischerhalterung Fahrerseite?
Verfasst: 23.11.2012, 08:50
Hallo in die Runde,
Seit langem hätte ich gern mal wieder ein Problem - man gönnt sich ja sonst nix.
Vorbemerkung: Es kann sein, dass diese Problematik nur am Rechtslenker vorkommt. Eine ähnliche Situation gab es am Golf 1, wo das Kupplungsseil durch die Spritzwand geführt wurde: die Spritzwand wurde an der rechten Seite nicht ausreichend verstärkt, und riss nach einigen Jahren an der Durchführung ein.
OK, zum hiesigen Fall:
Meine Scheibenwischer zeigen in Ruheposition nach links, zum Beifahrer, wischen also von "9 Uhr" bis "12 Uhr". In den letzten Monaten steht mein fahrerseitiges Wischerblatt beim oberen Totpunkt (an der rechten A-Säule) immer weiter von der Scheibe ab. Unten steht die Scheibe etwas weiter vor, also war noch genügend Anpressdruck, dass die untere Hälfte vom Feld noch gewischt wurde. Aber am oberen Totpunkt, direkt an der A-Säule, war das Blatt schon ca.1,5 cm von der Scheibe abgehoben - wischte also gar nicht mehr. Das federgespannte Klappscharnier vom Wischerarm hat ja einen Anschlagpunkt. Und dieser hob das Blatt wiegesagt schon von der Scheibe ab.
Jetzt wo wieder Regensaison ist, habe ich mal die Abdeckungen ausgebaut und die Wischermechanik untersucht. Ich dachte, vielleicht hat sich nur eine Schraube gelockert, aber Fehlanzeige. Folgendes fand ich vor:
Die Mechanik (die ohne offensichtliches Spiel oder Verbiegungen ist ) ist an drei Punkten an der Karosserie befestigt:
1) Mit zwei Schrauben nahe der linken Wischerspindel, an einer breiten Halterung, mittig im Auto, unterm Scheibenrahmen,
2) Mit einer Schraube nahe der rechten Wischerspindel, an einer schmaleren Halterung, rechts fast an der A-Säule, unterm Scheibenrahmen,
3) Mit einer Schraube nahe dem Wischermotor, am "Buckel" vom Wasserkasten, worunter der Bremskraftverstärker liegt.
Die Halterung Nr. 1 ist an der "Hinterwand" vom Wasserkasten (Richtung Armaturenbrett) festgepunktet, als auch an der "Oberwand" vom Wasserkasten, also von unten am Scheibenrahmen angepunktet. Sie ist quasi eine Diagonalverstrebung zwischen den zwei Blechen und entsprechend sehr stabil. Die Halterung Nr. 2 ist aber nur am Blech zwischen Wasserkasten und Armaturenbrett festgepunktet, nicht von unten am Scheibenrahmen. Von ihren Schweißpunkten bis zur Stelle, wo das Wischergestänge angeschraubt wird, ist sie ca. 5 cm lang - also übt sie bedeutende Hebelkräfte auf die Schweißpunkte aus. Es sind nur zwei Schweißpunkte, und zwar horizontal zueinander. Entsprechend ist diese Halterung in der senkrechten Ebene nicht kreuzverstrebt, und lässt sich schon mit zwei Fingern etwas bewegen.
Das Ganze erscheint mir irgendwie unterdimensioniert und auch ermüdet. Wiegesagt: in der unteren Ruheposition ist der rechte Wischer stärker vorgespannt als am oberen Totpunkt bei der A-Säule. Dies bedeutet, dass die Halterung jedesmal beim Wischvorgang arbeiten muss - vor allem, wenn der Wischer wieder zum unteren Totpunkt runterfährt, muss die Halterung gegen die zunehmende Federspannung arbeiten.
Die Schweißpunkte sind zwar (noch) nicht offensichtlich ausgebrochen, aber die Halterung erscheint mir in der senkrechten Ebene einfach zu weich. Beispiel: Wenn der Wischer eingebaut ist und am oberen Totpunkt steht, und ich am fest verschraubten Teil vom Wischerarm bei der Spindel rüttel, kann ich das Blatt mit relativ wenig Muskelkraft wieder an die Scheibe pressen, bzw. ohne weiteres bis zu 3 cm von der Scheibe wegziehen. In dieser senkrechten Ebene ist die Halterung also einfach "weich" geworden.
Ich habe nun als Provisorium zwischen den festen Teil vom Wischergestänge (ein Rohrprofil) und den BKV-Buckel einen Holzblock gekeilt, so dass der rechte Teil vom Gestänge näher an den Scheibenrahmen hochgepresst wird. Dadurch wird die rechte Spindel in Fahrtrichtung nach hinten rotiert, und der Wischer liegt nun wieder an.
Aber ich mache mir Gedanken, was hier genau vorgefallen ist, und wie ich es fachgerecht beheben kann. Eine Möglichkeit wäre, die rechte Halterung von unten neu vorzuspannen, und dann zwischen der Halterung und dem Scheibenrahmen zwei Schweißpunkte zu setzen, aber
1. habe ich nur ein Lichtbogenhandschweißgerät, kein Schutzgasgerät - und bin mit meinen 2,5 mm Elektroden bei dünnen Blechen einfach zu doof
2. mache ich mir Sorgen um die Verklebung der Scheibe, die direkt über der angedachten Schweißstelle liegt
3. mache ich mir Sorgen um die Scheibe selbst, wenn der Scheibenrahmen an dieser Stelle künftig immer beim Wischen "mitarbeitet".
Ich hätte ja gerne einfach zwischen die schwache Halterung und den Boden vom Wasserkasten eine Platte oder einen Block gekeilt, aber sobald das Wischergestänge eingebaut ist, kann man die Halterung von unten nicht abstützen, weil dort der bewegliche Teil vom Gestänge hin-und-herläuft.
So - danke für's Mitlesen... Ich wäre über Lösungsansätze und eigene Erfahrungswerte sehr dankbar!
Ciao,
mAARk/Mark
Seit langem hätte ich gern mal wieder ein Problem - man gönnt sich ja sonst nix.
Vorbemerkung: Es kann sein, dass diese Problematik nur am Rechtslenker vorkommt. Eine ähnliche Situation gab es am Golf 1, wo das Kupplungsseil durch die Spritzwand geführt wurde: die Spritzwand wurde an der rechten Seite nicht ausreichend verstärkt, und riss nach einigen Jahren an der Durchführung ein.
OK, zum hiesigen Fall:
Meine Scheibenwischer zeigen in Ruheposition nach links, zum Beifahrer, wischen also von "9 Uhr" bis "12 Uhr". In den letzten Monaten steht mein fahrerseitiges Wischerblatt beim oberen Totpunkt (an der rechten A-Säule) immer weiter von der Scheibe ab. Unten steht die Scheibe etwas weiter vor, also war noch genügend Anpressdruck, dass die untere Hälfte vom Feld noch gewischt wurde. Aber am oberen Totpunkt, direkt an der A-Säule, war das Blatt schon ca.1,5 cm von der Scheibe abgehoben - wischte also gar nicht mehr. Das federgespannte Klappscharnier vom Wischerarm hat ja einen Anschlagpunkt. Und dieser hob das Blatt wiegesagt schon von der Scheibe ab.
Jetzt wo wieder Regensaison ist, habe ich mal die Abdeckungen ausgebaut und die Wischermechanik untersucht. Ich dachte, vielleicht hat sich nur eine Schraube gelockert, aber Fehlanzeige. Folgendes fand ich vor:
Die Mechanik (die ohne offensichtliches Spiel oder Verbiegungen ist ) ist an drei Punkten an der Karosserie befestigt:
1) Mit zwei Schrauben nahe der linken Wischerspindel, an einer breiten Halterung, mittig im Auto, unterm Scheibenrahmen,
2) Mit einer Schraube nahe der rechten Wischerspindel, an einer schmaleren Halterung, rechts fast an der A-Säule, unterm Scheibenrahmen,
3) Mit einer Schraube nahe dem Wischermotor, am "Buckel" vom Wasserkasten, worunter der Bremskraftverstärker liegt.
Die Halterung Nr. 1 ist an der "Hinterwand" vom Wasserkasten (Richtung Armaturenbrett) festgepunktet, als auch an der "Oberwand" vom Wasserkasten, also von unten am Scheibenrahmen angepunktet. Sie ist quasi eine Diagonalverstrebung zwischen den zwei Blechen und entsprechend sehr stabil. Die Halterung Nr. 2 ist aber nur am Blech zwischen Wasserkasten und Armaturenbrett festgepunktet, nicht von unten am Scheibenrahmen. Von ihren Schweißpunkten bis zur Stelle, wo das Wischergestänge angeschraubt wird, ist sie ca. 5 cm lang - also übt sie bedeutende Hebelkräfte auf die Schweißpunkte aus. Es sind nur zwei Schweißpunkte, und zwar horizontal zueinander. Entsprechend ist diese Halterung in der senkrechten Ebene nicht kreuzverstrebt, und lässt sich schon mit zwei Fingern etwas bewegen.
Das Ganze erscheint mir irgendwie unterdimensioniert und auch ermüdet. Wiegesagt: in der unteren Ruheposition ist der rechte Wischer stärker vorgespannt als am oberen Totpunkt bei der A-Säule. Dies bedeutet, dass die Halterung jedesmal beim Wischvorgang arbeiten muss - vor allem, wenn der Wischer wieder zum unteren Totpunkt runterfährt, muss die Halterung gegen die zunehmende Federspannung arbeiten.
Die Schweißpunkte sind zwar (noch) nicht offensichtlich ausgebrochen, aber die Halterung erscheint mir in der senkrechten Ebene einfach zu weich. Beispiel: Wenn der Wischer eingebaut ist und am oberen Totpunkt steht, und ich am fest verschraubten Teil vom Wischerarm bei der Spindel rüttel, kann ich das Blatt mit relativ wenig Muskelkraft wieder an die Scheibe pressen, bzw. ohne weiteres bis zu 3 cm von der Scheibe wegziehen. In dieser senkrechten Ebene ist die Halterung also einfach "weich" geworden.
Ich habe nun als Provisorium zwischen den festen Teil vom Wischergestänge (ein Rohrprofil) und den BKV-Buckel einen Holzblock gekeilt, so dass der rechte Teil vom Gestänge näher an den Scheibenrahmen hochgepresst wird. Dadurch wird die rechte Spindel in Fahrtrichtung nach hinten rotiert, und der Wischer liegt nun wieder an.
Aber ich mache mir Gedanken, was hier genau vorgefallen ist, und wie ich es fachgerecht beheben kann. Eine Möglichkeit wäre, die rechte Halterung von unten neu vorzuspannen, und dann zwischen der Halterung und dem Scheibenrahmen zwei Schweißpunkte zu setzen, aber
1. habe ich nur ein Lichtbogenhandschweißgerät, kein Schutzgasgerät - und bin mit meinen 2,5 mm Elektroden bei dünnen Blechen einfach zu doof
2. mache ich mir Sorgen um die Verklebung der Scheibe, die direkt über der angedachten Schweißstelle liegt
3. mache ich mir Sorgen um die Scheibe selbst, wenn der Scheibenrahmen an dieser Stelle künftig immer beim Wischen "mitarbeitet".
Ich hätte ja gerne einfach zwischen die schwache Halterung und den Boden vom Wasserkasten eine Platte oder einen Block gekeilt, aber sobald das Wischergestänge eingebaut ist, kann man die Halterung von unten nicht abstützen, weil dort der bewegliche Teil vom Gestänge hin-und-herläuft.
So - danke für's Mitlesen... Ich wäre über Lösungsansätze und eigene Erfahrungswerte sehr dankbar!
Ciao,
mAARk/Mark