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AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 05.04.2017, 21:08
von Benny
Hallo zusammen,

vor rund zwei Jahren und 20tkm hat mich mein 100er im Stich gelassen und ich durfte bei minus graden die Kopfdichtung wechseln (viewtopic.php?f=27&t=158621)...

Hatte damals, auch aus zeitlichen Gründen, auf das planen vom Zylinderkopf verzichtet. Jetzt ist sie wieder hin. Der Kopf wurde heute geplant und ich bin wieder am zusammenbauen.
Ich hatte immer seit der Reparatur (bei der auch ein bisschen schief gelaufen ist) einen leichten Wasserverbrauch. Ein oder zwei mal hatte ich zuvor auch schon Druck auf dem Kühlsystem und das Wasser wurde im Motorraum verteilt. War eine Frage der Zeit und der 100er hat wieder einen wirklich schlechten Zeitpunkt gewählt.

Die KGE ist recht stark zugeschlammt, der Ansaugtrakt ist aber quasi frei von Öl. Woher kommt die Öl-Kohle auf den Einlassventilen? Die Auslassventile sind "sauber". Nicht metallisch glänzend, aber ohne Verkrustungen. Welche Ursache kann das haben? Das kann doch nur über den Ansaugtrakt kommen?! Eventuell wegen dem Wasseranteil im Öl, also der gleiche Grund der zur Verschlammung der KGE geführt hat?

Ich stecke da jetzt doch wieder nicht unerheblich viel Geld rein, bleibt ja nie nur bei der Dichtung, und will jetzt mal ein bisschen länger was davon haben ;)

Grüße Benny

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 05.04.2017, 21:27
von SI0WR1D3R
Hi Benny,

hast du auch einen mesbaren Ölverbrauch?

Würde in die Richtung verschlissene/defekte Ventilschaftdichtung schließen.

MfG
Wolfgang

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 06.04.2017, 09:00
von scotty10
Mojn Mojn,

Würde auch auf verschlissene/defekte
Ventilschaft-Dichtungen tippen.

Wenn der Kopf einmal runter ist, dann ist es eh'
angeraten gleich Neue einzusetzen, Ventile einzuschleifen und Simmerring neu zu machen.
Immer neue Kopf-Schrauben zu verwenden sollte bekannt sein.

Wieviel Km ist Dein C4 gelaufen, bevor vor 2 Jahren die Kopfdichtung defekt war ?

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 06.04.2017, 12:07
von Benny
Alle Dichtungen und alle Schläuche sind vor zwei Jahren neu gemacht worden. Bei neu machen 237tkm, jetzt 259tkm. Öl Verbrauch hätte ich vorher etwa 500ml, nach der Überholung 30-50ml auf 1000km. Kaum messbar.

Jetzt kommen noch ESD und Hydros neu.

Grüße Benny

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 06.04.2017, 12:46
von Benny
Um den Wartungszustand meines 100 zu verdeutlichen, Verschleißteile älter als 30tkm: Radlager, Simmerring Kurbelwelle getriebeseitig, Bremssättel vorne, Kupplung, Lagerung Aggregateträger und zwei Reifen.

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 06.04.2017, 18:00
von Hacki
Moin,

Tja, wenns nicht die VSD sind, wirds wohl über die Entlüftung kommen. Aus dünner Luft entstehen solche Ablagerungen jedenfalls nicht.

Vielleicht lagert sich das auf den Einlassventilen ab weil die beim schließen der Ventile der Luftstrom abrupt gebremst wird und der Ölnebel durch die Trägheit dann quasi auf die Ventile klatscht, während er an den Wänden des Ansaugtrakts ungehindert vorbeizieht... ?


Mögliche Lösung.. : viewtopic.php?f=22&t=161864&p=1438009#p1437946



Gruß

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 07.04.2017, 18:20
von Quattro-Jan
Aber bei einem so geringen ölverbrauch? Wenn ich bedenke wie meine einlassventile aussahen und ölverbrauch jenseits der 2 Liter ( wahrscheinlich hab's nie wirklich gemessen, war zwar an meinem 20v aber trotzdem, die einlasseventile müssten eigentlich immer relativ sauber sein.
ich kann mir 2 Ursachen vorstellen:
Dass es Öl/ölkohle ist, ist wohl doch klar, zwar komisch bei so wenig Verbrauch aber Vlt fährst du nur kurzsttecken und/oder fährst immer mit wenig Last? Und dadurch kommt nicht so viel Sprit rein der das ölabwaschen würde?!
Oder was ich als unwahrscheinlicher ansehe: du fährst immer sehr viel Last und deshalb werden die einlassventile sehr heiß im Gegensatz zum normalen fahrstil und deshalb "verbrennt"/verkocht das Öl noch auf dem einlassventil?!
So Ablagerungen kenne ich eigentlich nur auf auslassventilen vor allem weil es kanalseitig ist?!

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 07.04.2017, 18:29
von Hacki
Aber bei einem so geringen ölverbrauch?
Die blow-by gase aus der Kurbelgehäuseentlüftung bestehen nicht nur aus Ölnebel, sondern auch aus Verbrennungsrückständen / Abgasen.

So Ablagerungen kenne ich eigentlich nur auf auslassventilen vor allem weil es kanalseitig ist?!
Und ich nur von Einlassventilen, Auslass sehen bei mir eigentlich immer "schwarz matt" aus, gleichmässige ruß-schicht, nicht so 'ne kruste..

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 07.04.2017, 18:40
von Manuel79
Hallo Benny,

wäre es denkbar, dass deine Jetronic wesentlich zu fett läuft? Das wär auch eine Erklärung.

Gruß
Manuel

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 07.04.2017, 20:09
von Quattro-Jan
Mich irritiert es auf jeden Fall dass es auf den einlasseventilen so aussieht?! Auslassventile wäre verständlicher

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 13.04.2017, 23:01
von Benny
Hallo,

danke für eure Antworten. Der Audi läuft wieder, wenn auch noch nicht richtig...

Die VSD waren nicht kategorisch ausgeschlossen. Es ist, meiner Einschätzung nach, aber doch recht unwahrscheinlich, dass alle gleichmäßig defekt sind, nach so einer kurzen Zeit. Alle Einlassventile hatten die gleiche Kruste. Die Auslassventile waren, wie von Hacki beschrieben, gleichmäßig dünn verrußt.

Meine Fahrweise ist gemächlich. Kurzstrecken sind natürlich auch vorhanden, fahre aber hauptsächlich zur Arbeit und zurück. Der Weg sieht wie folgt aus: 3km Stadt (50km/h), 12km Autobahn Zubringer (120-140), 5km Land (70-80), 1km Stadt (50). Ich fahre aber eher untertourig. Ich bleibe bis unter 40km/h im fünften Gang.

Zum Thema zu fett muss ich etwas ausholen. Vor 22tkm, der ersten "Überholung", hatte ich massive Falschluftprobleme. Matschige Schläuche, gerissener Krümmer, gebrochener Dichtring Hosenrohr/Kat, loser Ventildeckel, etc. Nach der Überholung waren alle defekte ausgemerzt (alle Schläuche neu, LLRV neu, Zündung neu, alle Sensoren neu, etc.) und ich habe eine Grundeinstellung vorgenommen. Danach fuhr er sich gut und ich hatte einen Verbrauch von 9,2l/100km statt der vorherigen 10,1l/100km.

Einen Fehler habe ich jedoch nie gefunden: Wenn ich mit hoher Geschwindigkeit (ab 100) einen Berg hoch fahre und auf dem "Gipfel" auskuppel um mich herunter rollen zu lassen fällt die Drehzahl nicht in den Leerlauf sondern verweilt kurz bei 1100-1200Upm, springt dann auf 1300-1400 und fällt dann langsam in den Leerlauf. Das Sägen kann mit einem tritt aus das Gas-Pedal verlängert werden (1100-1400-Gas-1100-1400-Gas-1100-1400-...), ohne Zwischengas passiert das einmalig, aber wiederholbar. Der 100er hat dann den Fehler 2342 im STG. Bei der ersten Überholung habe ich, wenn ich mich richtig erinnere, 3 neue Bosch Sonden verbaut. Das ergab keine Änderung. Ich habe das Problem auf tropfende Einspritzdüsen geschoben, dem war nicht so.

Das Problem besteht aktuell immer noch. Dazu gekommen ist ein, wie ich finde, zu rauher lauf und zu starke Vibrationen im Leerlauf. Achtet auf den Peilstab! Es sieht aus, als würde er sich langsam von rechts nach links bewegen, das ist eine Täuschung wie rückwärts drehende Räder. In Wirklichkeit ist das der Weg, den er "zittert".
https://youtu.be/by5-eqp6Wao
Die aktuelle Reparatur beinhaltete folgendes: Zylinderkopf geplant, Zylinderkopfdichtsatz, Ventile gereinigt und eingeschliffen, neue Hydros, neue Einspritzventile, neue Zündkerzen, neuer Luftfilter, neuer Temperaturfühler.
Einen elektrischen Verursacher schließe ich aus. Alles wurde geprüft oder durch neue Teile ersetzt. Alle Sensoren sind von Bosch und max. 22tkm alt, die Lambda erst 100km.
Mechanisch ist alles in Ordnung. Steuerzeiten, ZZP, Einstellung Drosselklappe und deren Schalter stimmen. Die Zündanlage (Finger, Kappe, Kabel) sind iO und auch erst 22tkm alt. Die Grundeinstellung wurde wieder gemacht und etwas magerer eingestellt, denke wegen den neuen Düsen. Kompression liegt bei 14bar auf allen fünf mit maximal 0,1bar Differenz.
Falschluft halte ich für unwahrscheinlich, da fast alles neu oder neuwertig ist.

Kann ein tropfendes Kaltstartventil solche Symptome verursachen?

Grüße Benny

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 14.04.2017, 07:32
von Benny
Kurzer Nachtrag, habe das KSV gestern abgesteckt und heute morgen ist er ohne Probleme angesprungen bei unter 10°C.

Kann mir bitte einer erklären, warum die Ablagerungen auf den Ventilen entstehen wenn er zu fett läuft?

Grüße Benny

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 14.04.2017, 17:23
von Quattro-Jan
Also wie gesagt weiß ich auch nicht warum die einlassventile kanalsseitig solchs rußablagerungen bekommen sollen weil die karre zu fett läuft, generell wenn ein Motor zu fett läuft verrust der brennraum und natürlich der abgasttrakt, da nicht mehr alles verbrannt werden kann, sieht man auch gut an alten Traktoren wenn sie mal richtig Last bekommen rauchen die schwarz ohne Ende, weil es noch saugdiesel sind und sie dann für ein Diesel viel zu fett laufen. Im brennraum und damit auch auf den ventiltellern kann sich eben dieser rus ablagern, durch Öl wird das natürlich noch verstärkt. Der einlassKanal die Ventilschafte+ ventilteller von oben, können meiner Meinung nach nur von Öl so aussehen da das Benzin hier eigentlich eine reinigende Wirkung hat. Hätte dir gerne meine kanäle gezeigt und die ventile aber die Brücke mach ich noch nochmal runter ventile kann ich dir gern zeigen wie die aussahen bei starkem ölverbrauch

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 15.04.2017, 00:51
von timundstruppi
Vielleicht sind die Ventile zwar eingeschliffen, aber der Sitz zu breit (dann 3 Stufen Fräsen). Mit Benzin Dichtigkeit kontrolliert?
Ich denke die sind undicht, dann drückt es in den Ansaugtrakt etwas zurück.

Im Endeffekt ist das nicht viel auf dem Bild.
Was sind das für Rattermarken auf dem Sitz am Ventilrand?
Gruß TW

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 15.04.2017, 08:25
von Benny
Nicht schließende Ventile sollten sich dann aber auch bei der Kompressionsmessung bemerkbar machen.

Er läuft auf jedenfalls zu fett. Den Benzindruck hatte ich vor 2 Jahren geprüft. Muss ich wohl nochmal machen. Mit abgestecktem KSV läuft er besser und das sägen ist weg.

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 15.04.2017, 08:37
von timundstruppi
Nein, dann müssen die Ventile recht undicht sein.
bei 30 bis 40 bar sieht es anders aus, also mit Flüssigkeit nach dem Schleifen ggetestet?
Gruß TW

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 15.04.2017, 10:38
von Hacki
Mit abgestecktem KSV läuft er besser und das sägen ist weg.
KSV? Kaltstartventil?

Wenn das den Motorlauf beeinflusst (also, später als ~30 sekunden nach dem Start) isses defekt; also undicht.


Gruß

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 15.04.2017, 20:33
von Quattro-Jan
Meine sitze waren auch total platt und breit man hat sogar gesehen dass es durchgebrannt hat, die ventile haben sich zwar verfärbt aber Belag hatten sie im Prinzip keinen, bzw. kanalseitig keinen (einlassventile) bei den auslassventilen sah dass natürlich ganz ander aus.

Re: AAR verkokte Einlassventile nach 20tkm

Verfasst: 15.04.2017, 20:40
von Benny
Benny hat geschrieben:Mit abgestecktem KSV läuft er besser und das sägen ist weg.
Ja, meine Gedanken kennt ihr natürlich nicht...Sollte das hier bedeuten :-D -> Mit abgestecktem KSV läuft er in der Warmlaufphase besser und das sägen, nach dem auskuppeln (Bergfahrt) ist weg.

Außerdem hat er seitdem auch endlich keinen Fehler mehr im STG. Im normalen Betrieb und im Leerlauf hat das keine spürbaren Auswirkungen.

Die Dichtheitsprüfung mit Benzin habe ich diesmal nicht gemacht. Vor 2 Jahren habe ich sie gemacht und die Ventile waren dicht.