Mysteriöser Gelenkwellenschaden

Hier bitte Fragen, Tipps und Anregungen rund um den Originalerhalt des Typ44 einstellen.
Beispiel: Ausstattungsfragen, Fragen rund um die Instandhaltung, Teilebeschaffung, Rostvorsorge

Bitte überprüfe vor dem Erstellen Deines Postings, ob die Frage bereits in der Audi 100 und A6 Selbst-Dokumentation, der audi100.selbst-doku.de beantwortet wurde. Für fast alle häufigeren Probleme gibt es dort bereits Lösungen.

Moderatoren: Moderatoren, globale Moderatoren

Forumsregeln
Bitte vor dem Erstellen eines Postings die geltenden Forenregeln beachten. Moderatoren und der Site-Admin werden in regelmäßigen Kontrollen für die Einhaltung der Regeln sorgen.

http://forum.group44.de/viewtopic.php?f ... 1#p1242111
Antworten
Dominik (C4)

Mysteriöser Gelenkwellenschaden

Beitrag von Dominik (C4) »

Hallo liebe Audi-Kollegen,

ich muss/möchte mich nach längerer, berufsbedingter Abwesenheit auch mal wieder melden.
Mein 92er Audi 100 C4 mit dem seltenen AAE-Basis-Vierzylinder (jaja, ich weiss, lahm, aaaaber zuverlässig und sparsam!) hat mittlerweile 282000 km auf dem Buckel, die eigentlich weitgehend problemlos waren.
Kürzlich ist nun zum ersten Mal eine Gelenkwellenmanschette undicht geworden (links aussen). Das ist mir jedoch recht schnell aufgefallen, so dass noch nicht viel Fett ausgetreten war. Ich habe dann in einer freien Werkstatt meines Vertrauens reparieren lassen. Bei dieser Aktion hat der C4 zwei neue äussere Gelenkwellenmanschetten bekommen. seither bin ich etwa 500 km gefahren.
Letzte Woche meinte ich dann, die für Gelenkwellenschäden-Geräusche (bei Kreisfahrt mit starkem Lenkeinschlag), die jedoch sehr leise und am nächsten Tag gar nicht mehr wahrnehmbar waren, so dass ich schon an meinen Sinnen gezweifelt habe. Nach weiteren 300 km habe ich heute beim Versuch, rückwärts in eine leicht ansteigende Einfahrt mit Lenken in den linken Endanschlag einen Schreck bekommen: Der Antrieb ging leer durch! Zuerst dachte ich, mir sei der Rückwärtsgang rausgesprungen, aber das stellte sich schnell als Irrtum heraus. Es war auch kein Getriebeschaden, die linke Gelenkwelle ging leer durch! Sie dreht sich leer
in der Radnabe durch. Nach Demontage des Rades stellte ich fest, dass reichlich Fett ausgetreten ist und das grössere Spannband an der Manschette recht lose sitzt.
Zudem hat die Gelenkwelle Spiel, d. h. sie wackelt radial in der Radnabe. Mir ist gleich schon aufgefallen, dass nach der Reparatur-Aktion in der Werkstatt andere Radnaben-Zentralschrauben montiert waren: Vorher waren es Aussensechskant-Schrauben, jetzt sind es Inbus-Schrauben. Das ist doch merkwürdig, oder? Sind denen evtl. die Originalschrauben gerissen und sie haben neue (Zubehör-) Schrauben eingebaut, die z. B. zu kurz sind? Das Teil ist nämlich bei vollem Lenkeinschlag und grossem
Antriebsmoment im Rückwärtsgang verreckt. Kann das Tripoden-Gelenk der Antriebswellen rausspringen? Wenn "normaler" Verschleiss an den Antriebswellen auftritt, kündigt sich das doch i. d. R. erst einmal durch rauen Lauf der Gelenke an und es kommt nicht zu so einem schlagartigen Totalausfall.
Ich möchte mit dieser Frage hier gerne herausfinden, ob möglicherweise ein Werkstattfehler vorliegt, Gelenkwellen-Gelenke sind bekanntlicherweise nicht gerade billig,
und wenn das nicht zu meinen Lasten geht, bin ich froh!
Hat jemand eine Meinung zu dem Thema? Danke schon im Voraus für Euere Antworten!

Gruss

Dominik
Benutzeravatar
jürgen_sh44
Abteilungsleiter
Beiträge: 8832
Registriert: 05.11.2004, 23:01
Wohnort: Nähe LB / Ba.Wü. Süddeutschland

Beitrag von jürgen_sh44 »

der wechsel aussen zun innensechskant ist im set von den manschetten enthalten..

das besteht wenn ichs noch richtig weiß aus:
1x gummitülle, 1xfett, den spannringen, 1x neue schraube..

würde aber trotzdem mal jemanden mit fachwissen schaun lassen was die da gemacht haben...
Net-tiquette-Link

Gruß
~Jürgen

4Zyl MKB:SH Keihin I - Vergaser 88PS => Seit Ende September 2019 mit 31Jahren mit H-Kennzeichen
Schadstoffarm ab Werk + Schadstoffarm Euro1/E2 nachgerüstet ..
~Hupraum statt Hubraum~
http://www.postimage.org/image.php?v=aV177lNS
Sprit+Platzoptimiertes Ökomobil: 1x Mazda MX 5 RF 02-2017
Dominik (C4)

Mysteriöser Gelenkwellenschaden

Beitrag von Dominik (C4) »

Hallo Jürgen,

danke für Deine Antwort. Ich werde heute mal einen Nachbarn, der im Bereich Gelenkwellen mehr Erfahrung hat als ich, um Rat fragen.
Den Werkstatttermin vereinbare ich auch gleich. Ich melde mich wieder, wenn ich mehr weiß.

Gruss

D.
Benutzeravatar
Jens 220V-Abt-Avant
Moderator
Moderator
Beiträge: 7336
Registriert: 05.11.2004, 19:40
Fuhrpark: soll ich da jetzt etwa alle...?
Wohnort: 73312 NDSK

Beitrag von Jens 220V-Abt-Avant »

Moin Dominik,

es wäre hier erstmal gut zu wissen, was genau da auseinander ist. Ist die WElle aus dem Gelenk gerutscht weil der Sprengring fehlte oder nicht eingerastet war?, ist das Gelenk auseinander gefallen (Kugeln verloren)? ist das Gelenk bzw. Teile davon gebrochen?

ich denke nicht, dass die Welle aus dem Gleenk gezogen werden kann wenn alle anderen Fahrwerksteile i.O. sind, also kann eigentlich fast nur der Gelenkschaden in Frage kommen - da kann man dann der Werkstatt keinen Vorwurf machen. Dass bei einem solchen Schaden die neue Manschette gleich wieder kaoputt geht, die Schelle geweitet wird und Fett austritt ist normal, da die Welle ja ordentlich da drin rumschlenkert.

Grüßle
Jens
Dominik (C4)

Problem teilweise geklärt

Beitrag von Dominik (C4) »

Hallo Kollegen,

habe gerade rausgefunden, dass das äussere Spannband an der defekten Seite eine Öse weiter aussen eingehängt war, als das intakte auf der rechten Seite. Ich vermute jetzt stark, dass deshalb das Spannband die Manschette nicht fest genug abgedichtet hat, so dass das Fett an dieser Stelle austreten konnte. Die Spuren des abgeschleuderten Fettes deuten darauf hin. Man kann die Gelenkwelle auch durch drehen, dabei rutscht die Manschette durch, die ist also wirklich nicht fest. Ich will das Ganze nicht auseinanderbauen, da ich da erstmal die Werkstatt drüberschauen lassen will.
Die Welle kann man im äusseren Gleichlaufgelenk radial hin- und herbewegen, fast so, als wäre eine der drei Kugeln pulverisiert. Auch beim Lenken kracht es, dass es eine Art hat.
Was sagt ihr, wie soll ich mich ggü. der Werkstatt verhalten? Am liebsten wäre ich dabei, wenn die das Ganze aufmachen.

Gruss

Dominik
Antworten