TÜV Hauptuntersuchung - "sichtbare, leichte Korrosion..

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Ludger

TÜV Hauptuntersuchung - "sichtbare, leichte Korrosion..

Beitrag von Ludger »

Hallo zusammen,

habe gerade gestern unseren "WAUZZZ-Methusalem" eine Hauptuntersuchung nach § 29 STVZO angedeihen lassen.

Ergebnis: geringe Mängel, Plakette wurde zugeteilt.

Die ist jetzt eine schön blaue - passt viel besser zum Blaumetallic. javascript:emoticon(':)')
webbbs smile Smile

-Bremsschlauch hinten: gequollen >>> bereits ersetzt

Bremsen 1. Achse links 230 rechts 230 daN

Bremsen 2. Achse links 200 rechts 200 daN

Feststellbremse Links 170 rechts 180 daN

Hinweise: Sichtbare, leichte Korrosion and der Bodengruppe

Habe nach dem letzten schweren Streusalzwinter gar nichts gemacht, noch nicht mal eine Unterbodenwäsche.

Was soll ich jetzt machen gegen die leichte Korrosion der Bodengruppe?
Vorschläge sind willkommen.


AU würde auch gemacht. Alles erkannt und i.O.
CO-Messwerte jeweils 0.00 Vol% (!) bei zulässigen 0.3 bwz. 0.5 Vol% im Leerlauf. Ist doch nicht schlecht oder?

Was heißt Delta Lambda 2% 2 Halbwellen?
Ausgeregelter Lambda 0,982-1,022 1.020 i.O.
Ausgeregelter Lambda 0,992-1,012 1,010 i.0:

Ist das noch im Rahmen? Ich dachte die Lambdasonde ist ein Verschleißteil und muss regelmässig erneuert werden. Oder nichts machen?

Achso, das Fzg. ist EZ Januar 1989 und hat ca. 250.000 km runter.

Ich möchte ihn gerne nochmal 2 Jahre fahren, muss ich mir wegen dem Rost sorgen machen?

Grüße!

Ludger
:)
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Thomas
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Re: TÜV Hauptuntersuchung - "sichtbare, leichte Korrosi

Beitrag von Thomas »

ludger hat geschrieben:Was soll ich jetzt machen gegen die leichte Korrosion der Bodengruppe?
Vorschläge sind willkommen.
...
Ich möchte ihn gerne nochmal 2 Jahre fahren, muss ich mir wegen dem Rost sorgen machen?
Hallo Ludger,

um dazu vernünftig Stellung nehmen zu können, bräuchte man idealerweise genaue Bilder oder notfalls auch einfach nur eine Beschreibung (die dann aber sehr präzise sein sollte).

Die Aussage "da ist Rost" kann alles und nichts bedeuten.

Generell ist Rost mittlerweile an ALLEN 44ern ein Thema, das man ernst nehmen muß, sogar ziemlich ernst. Und sei es nur bei bis dato als "rostfrei" angenommenen 44ern zur Vorbeugung.
Die allermeisten Rostansätze lassen sich nämlich im Ansatz behandeln bzw. sogar stoppen - solange es noch nicht zu spät ist.

Was bei Dir genau gemacht werden muß, kommt natürlich darauf an, wie die Schäden im Einzelnen aussehen, das läßt sich pauschal nicht beantworten.

Eines solltest Du Dir für den kommenden Winter jedenfalls fest vornehmen: alle zwei Streusalzwochen Unterbodenwäsche, und nach dem Winter gründliche Reinigung des Fahrzeuges. Aber das gilt ja im Prinzip für alle Fahrzeuge, nicht nur für "ältere" Modelle.

Viele Grüße
Thomas
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht...

Freunde des Audi Typ 44 e.V.
Svensen

Beitrag von Svensen »

Ich kann beim besten Willen keinen Rost finden an meinem Auto, auch nicht am Unterboden. Höchstens ist mein Mitteltopf braun, ansonsten ist da nichts. Allerdings war er schon immer ein Garagenwagen gewesen, vielleicht daher.
Vite

Beitrag von Vite »

Tja... Rost oder Rost... ein himmelweiter Unterschied. ;)

Wenn die braune Pest nur oberflächlich ist, kann man Fertan draufsprühen und wirken lassen:

http://www.fertan.de/fertan.html

Habe das mal mit einem alten Alfa gemacht, Ergebnis war toll! Da hat`s nicht weitergerostet.

Weiterbehandlung am Unterboden... tja.. da gibt es mehrere Möglichkeiten:

Einmal den handelsüblichen Unterbodenschutz verwenden oder...

... im Oldtimerbereich gibt es ein Unterboden-Haftöl. Das Zeugs ist ultrazäh, etwas schmierig und klebt wie Sau... ;) Dafür schließt sich nach einem Steinschlag das eventuell geöffnete "Loch" selbstständig.

Das habe ich aber nur einmal selbst gesehen, bei einem alten Jaguar. Einen Link dazu habe ich allerding nicht.
Rudi

Beitrag von Rudi »

Hallo
Würde es nicht reichen wenn mal einmal im Jahr dIe rostigen Stellen mit Mike Sanders Korrisionsschutzfett einsprüht oder pinselt?
Vorausgesetzt da ist noch nichts am durchrosten.
Gruss Rudi
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Toffie
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Beitrag von Toffie »

Moin

unter http://www.korrosionsschutz-depot.de/ findet Ihr so allerlei gute Mittelchen, um Rost vorzubeugen. Ist das Blech erst einmal von der braunen Pest befallen, muß sie, will man es gut machen, abgetragen werden.

Was ist Rost so global-konkret?
Nun, tief in der Erde liegt Eisenerz und erfreut sich seines Daseins. Man kennt das: Man liegt faul auf dem Sofa, trinkt einen mit Kumpels, tätschelt die Freundin (oder den Freund), vertritt sich mal die Füsse... Da kommt der Mensch mit dem Bagger, holt das Eisenerz aus der Erde und verändert es durch Energiezufuhr so, dass daraus Stahl wird, aus dem man dann Autos formen kann. Nun wollte das Eisenerz aber garkein Auto werden, es sehnt sich zurück tief in die Erde zu seinen Kumpels.
Aus Rache beginnt es sofort mit dem chemischen Rückweg, und der geht nunmal über das Rosten. Dafür braucht es aber Sauerstoff. Wasser enthält Sauerstoff und fördert deshalb den Vorgang. Was macht der fiese Mensch als Reaktion? Er entzieht dem Eisenerz den Sauerstoff, indem er Lack aufträgt. Noch größere Spielverderber sind die Leute, die auch noch Zink auftragen, denn Zink sehnt sich noch viel stärker als Stahl zurück unter die Erde. Folgerichtig reißt Zink alle zum Korrodieren nötigen chemischen Bestandteile an sich und gammelt erst einmal selber. Dafür braucht es aber mindestens zehnmal so lang wie der Stahl.
Hat der Stahl aber erst einmal geschafft, zu rosten, lässt er sich das so schnell nicht mehr ausreden. Der Sauerstoff ist bereits im Material eingedrungen und der Stahl verwandelt sich fröhlich und unverdrossen weiter in braunes formloses und haltloses Eisenerz. Salzhaltiges Wasser sorgt dafür, dass die Lackschicht ruiniert wird und bringt weiteren Sauerstoff an den Rostherd.
So oder ähnlich stand es im leider inzwischen geschlossenen Rostforum der 2CV-Besitzer.

Der kurzen Rede langer Sinn:
Es macht wenig Sinn, irgendwas auf den Rost zu pinseln. Auch Tereson kann entgegen den Herstellerangaben den Vorgang nur hemmen, aber nicht dauerhaft verhindern. Großflüchiges Abschleifen und ein gründlicher neuer Lackaufbau ist nötig, wenn der Rost seine ersten Spuren zeigt.
Mike Sanders Hohlraumfett ist gut, um die Lackschicht in Hohlräumen dauerhaft zu schützen. Allerdings ist die Verarbeitung nicht ohne, denn das Zeug muß bei einer Temparatur von 90°C versprüht werden. Der beim Korrosionsschutz-Depot vorgestellte Fluid Film hat dieselbe Funktion, lässt sich aber auf Dauer auswaschen. Also muß der alle Jahre wieder neu aufgetragen werden.

Aber Mike Sanders auf eine rostige Stelle auftragen, das bringt leider wirklich nicht viel...

Grüße
Toffie
Jo

Beitrag von Jo »

Hey Ludger,

also wenn das ein 20V ist dann weiß ich direkt schon wo der gammelt,ist ja immer dasselbe:Mitteltunnel,Hebebühnenaufnahmen links & rechts,Leitungshalter......

Wenn du den nur noch 2 Jahre fahren willst dann:vergiß es,mach einfach gar nix.Bis der da durchgefault ist sind die 2 Jahre auch rum....oder 3.......oder auch 4.
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fischi
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Beitrag von fischi »

Toffie hat geschrieben:Der beim Korrosionsschutz-Depot vorgestellte Fluid Film hat dieselbe Funktion, lässt sich aber auf Dauer auswaschen. Also muß der alle Jahre wieder neu aufgetragen werden.
Korrekt. Ich mach das jeden Herbst beim üblichen Wintercheck mit :wink: Keine große Arbeit. Ist schon erstaunlich wenn man feststellt, daß das FluidFilm vom Unterboden nach ein paar Tagen durch die Falze in den Kofferraum (!!!) gekrochen ist. Das Zeug "greift" wirklich in allen Ecken.
Ludger

...danke für die vielen Antworten

Beitrag von Ludger »

Hallo zusammen,

bin als erste Sofortmassnahme mal in die Waschstrasse und hab ne Unterbodenwäsche machen lassen.

Morgen werde ich noch mal die Radhäuser und alles was erreichbar ist mit der Sprühlanze im Waschpark nachbehandeln. Oh, oh .... so viel Arbeit. :?

Habe mit nem Fachmann gesprochen, der hat gemeint - wenn er schon den TÜV hat schön saubermachen, gut trocknen lassen und dann mit Korrosionschutzöl einsprühen. Anschließend über einen staubigen Feldweg...

Mal schauen. Das mit dem Feldweg kann ich mir eh sparen, da zur Zeit sowieso Maisernte ist. Noch sind die Placken auf der Strasse trocken und stauben....

Wenns erst mal regnet kann ich dann auch gleich die Matsch und Schneereifen aufziehen....

Ansonsten ist Rost wohl eher ein diffusionskontrollierter Vorgang. Anfangs schnell, dann immer langsamer. Besser nicht dran kratzen sonst geht es wieder schnell...

Grüße!
Ludger
Friese

Beitrag von Friese »

Das ist ganz grober Pfusch. Je schneller Du Dich da ordntlich ran machst (mit Negerkeksen und POR15) desto weniger Arbeit und desto billiger wird die Reperatur.
Rost lässt sich von einer Schicht Dreck nicht stoppen...
Gruß,
Mathias
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OPA_HORCH
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Re: ...danke für die vielen Antworten

Beitrag von OPA_HORCH »

ludger hat geschrieben:Ansonsten ist Rost wohl eher ein diffusionskontrollierter Vorgang. Anfangs schnell, dann immer langsamer. Besser nicht dran kratzen sonst geht es wieder schnell...
Das ist - leider - ein verhängnisvoller Fehlschluß; es wäre zu schön wenn der Korrosionsprozeß sich sozusagen selbst stoppen würde...
Leider ist genau das Gegenteil der Fall; der Prozeß verläuft - um es mal freundlich auszudrücken - ausgesprochen progressiv.
Deshalb besser kräftig dran kratzen, sonst geht es nämlich ganz schnell...

Wenn du Glück hast, findest du nach dem kräftigen Kratzen ( oder besser Negerkeksen ) dann noch mehr oder weniger intakte Substanz; im besten Falle wieder blankes, rostfreies Blech, oder aber zumindest einen Zustand, den man mit den geeigneten Mittel ( sehr empfehlenswert: www.korrosionsschutz-depot.de ) unter Kontrolle halten kann.
Je mehr fragwürdiges Zeug du da vorher drübersaust, um so mehr Arbeit hast du hinterher, denn der Mist muß in jedem Fall wieder runter....

Auch wenn du jetzt schreibst, dass du den Wagen noch 2 Jahre fahren möchtest:
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er dir nicht in 2 Jahren unterm A.... weggerostet sein, aber was ist, wenn du doch auf den Appetit kommst und den Wagen eigentlich noch für längere Zeit behalten möchtest? Dann würdest du dich wo reinbeißen, weil du den rechtzeitigen Einstieg versäumt hast und nun der notwendige Arbeitsaufwand sich vervielfacht hat...

Gruß Wolfgang
_____________________________________________________
Wenn es einen ärgern kann, dann fließt Wasser auch bergauf...
(Summe meiner Erfahrungen aus 40 Jahren Schrauberei)

Meine Sänfte: Audi 100 Avant NF Automatik 11/89
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Toffie
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Re: ...danke für die vielen Antworten

Beitrag von Toffie »

OPA_HORCH hat geschrieben:
ludger hat geschrieben:Ansonsten ist Rost wohl eher ein diffusionskontrollierter Vorgang. Anfangs schnell, dann immer langsamer. Besser nicht dran kratzen sonst geht es wieder schnell...
Das ist - leider - ein verhängnisvoller Fehlschluß; es wäre zu schön wenn der Korrosionsprozeß sich sozusagen selbst stoppen würde...
Doch, das stimmt: Sobald kein Stahl mehr da ist, endet das Rosten abrupt :wink:
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OPA_HORCH
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Beitrag von OPA_HORCH »

:D

Da hast du natürlich recht, und damit stimmt ( mal wieder ) das Sprichwort
" Wenn nichts passiert, kann viel passieren...".

Gruß Wolfgang
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