@ Spezi: Leistung + Lambda

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sebastians1
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@ Spezi: Leistung + Lambda

Beitrag von sebastians1 »

Hallo,

wir "geiseln" für die Umwelt unsere Motoren in zweierlei Hinsicht.
Erstens durch den Katalysator, weil ja hier die Abgase durch die Wabenstruktur gedrückt werden müssen (..ich weiß...der Motor braucht einen gewissen Gegedruck...aber unsere MC`s ja schließlich nicht hinter dem Turbo...)und zweitens, damit hier im Katalysator der katalytische Prozess bestmöglichst ablaufen kann, eben noch die Lambdaregelung.

Die funzt ja in etwa so: An der Lambdasonde wird der CO Gehalt gemessen. Dies erfolgt vor dem Katalysator. Aus dem CO wird im Katalysator CO2 (...also es wird mit Sauerstoff angereichert...). Dieses CO2 ist für die Umwelt weniger schädlich wie das CO. Das klappt alles am besten bei Lambda 1. Fakt ist aber das der Motor den besten Wirkungsgrad bei Lambda 0,85 hat (...zumindest im größten Teil des "Drehzahlbandes"). Das wird über die Spritmenge gesteuert. Das Steuergerät dazu ist das auf der Fahrerseite, richtig? Wir ändern aber nur Beifahrerseite durch Dr_ bei unseren MC`s. Selbst wenn man jetzt seinen Katalysator entfernen würde (...was wir wegen dem schönen Grün draußen und dem zwitschern der Vögel natürlich nie machen würden!!!), hätte man ja immer noch Lambda 1....
Hat sich damit schon mal jmd auseinandergesetzt?
Hat etwa jmd. hier schon Lambda 0,85????

Grüße
Sebastian
Kai Desler

Re: @ Spezi: Leistung + Lambda

Beitrag von Kai Desler »

Sebastians1 hat geschrieben:[...]Die funzt ja in etwa so: An der Lambdasonde wird der CO Gehalt gemessen. Dies erfolgt vor dem Katalysator. Aus dem CO wird im Katalysator CO2 (...also es wird mit Sauerstoff angereichert...).[...]
:shock:
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André
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Beitrag von André »

Öhmm, da sind irgendwie mehrere Denkfehler drin...

a) Die Lambdasonde detektiert Sauerstoff (O2), nicht CO. Hierbei wird das Verhältnis von Restsauerstoff im Abgas zu Sauerstoff in der Luft gemessen und in eine Spannung umgesetzt (ca. 0,1-0,9V, wobei ca. 0,5V Lambda=1 entsprechen).

b) es wird nicht mit Sauerstoff angereichert (wie sollte das gehen?), sondern es wird über die Lambdaregelung ein stöchiometrisch passendes Gemisch eingestellt, damit eine optimale Umwandlung stattfinden kann. daran sind dann im wesentlichen HC-Verbindungen, CO und NOx-Verbindungen beteiligt, die eben nur bei lambda=1 optimal miteinander reagieren können (und z.B. das NOx in N2 und O zerfällt, welches dann eben Verbindung mit dem CO eingehen kann; nur ganz schematisch)

c) Der MC hat nur ein Steuergerät, das müsste rechts sitzen, das macht die gesamte Motorsteuerung (abgesehen von der LL-Stabilisierung, aber das ist hbier unerheblich ;) ).
2 SGs gibts nur bei der KE(iii)-Jetronik, also z.B. im NF (das sitzt das Einspritz-SG dann im Fahrerfußraum, richtig).

d) M.W.n. schalten die allermeisten Motoren bei Volllast ihre Lambdaregelung einfach ab, d.h. dann kommt man ohnehin in den günstigen Wirkungsbereich (ca. 0,85).

Recht hast Du, dass die blosse Entfernung des Kats die Lambdawerte nicht ändert, sofern die Lambdasonde weiter in Betrieb bleibt.
(warum auch, der Kat ist ein rein chemisches System, dass keinerlei Verbindung zur Motor- oder Gemischsteuerung hat)

Ciao
André
VW LT 28 WoMo 2,4R6D, ´82, 350tkm, verkauft; VW Passat Variant 32B sandmetallic 1,3, ´83, verkauft; Audi 100 Avant NFL 2,3E, blau, verkauft ins Forum, Audi 100 Avant Sport 2,3E, panthero, 250tkm, verkauft ins Forum; VW Passat Variant Ideal Standard, ´92, indianrot, 178tkm, abgegeben; Opel Omega Caravan 2,5V6, ´97, irgendwie grünblau, 188tkm, entsorgt; Suzuki Baleno Hatchback, 1,3, ´96, racingschwarz, 170tkm, entsorgt; Suzuki Baleno Hatchback, 1,3, ´00, fröhlichblau, 180tkm, entsorgt; VW Golf 3 Avenue 1,8, ´95, indian?rot, 230tkm, auseinandergefallen; Renault Mégane II Luxe dynamique 1,6, ´03, angora-beige, 178tkm, in Zahlung
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Im übrigen bin ich der Meinung, daß Schnellfahrer nicht auch noch drängeln sollten und alle das Rechtsfahrgebot zu beachten haben
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sebastians1
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!

Beitrag von sebastians1 »

Hallo Andre,

wenn ich auf alle Fragen solche Anwtorten bekommen hätte, wäre ich ein seeeehr Inteligenter Mensch!
Das war genau die Form von Information wie ich sie mir gewünscht habe.
Danke das Du mich hier korigiert hast.
Hatte vor meinem MC einen NF und dacht daher das ich auch jetzt zwei Steuergeräte hätte.
Was im Prinzip (..trotdem danke für die detalierte Ausführung!) ja schon langt.... die Lambdaregelung wird über den Vollastschalter deaktiviert und geht ja dann tatsächlich auf 0,85.

Danke+ Gruß
Sebastian
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Re: @ Spezi: Leistung + Lambda

Beitrag von Fabian »

Sebastians1 hat geschrieben:Hat etwa jmd. hier schon Lambda 0,85????Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,


bei den meisten meiner Audis fahre ich mit leicht angefettetem Gemisch(ca.2,5-5% CO)
Das dürfte so etwa Lambda 0,85 entsprechen.
....und ich fahre gut damit.Gutes Startverhalten,gute Leistung,seidig ruhiger Leerlauf :)


Gruß
Fabian
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Andere?

Beitrag von sebastians1 »

Hallo,

wie machen das andere? Ich meine BMW, Mercedes etc?
Auch über so einen Vollastschalter, oder fahren die etwa mit Lambda 1 :D ?
Gruß
Sebastian
ray

ander

Beitrag von ray »

..machen/machten das genau so...

ich weiß nichjt, wie sehr heut fahrzeuge bei vollast regeln, aber wenn der lastfall nicht bestandteil der abgaszyklusprüfung ist, werden die motoren sicherlich imme rnoch deutlich anfetten, allein schon um die innenkühlung zu unterstützen (turbomotore ggf.noch mehr als sauger).

ansosnten ist mir bekannt, daß eigentlich jeder Hobel aus den 80er+90ern mit euro 1 und irgendeiner K-oder Motronik (BMW annate es mal anders, ist aber vergelichbar) den Vollastfall mit lambada< 1 abhakt.

abgas intererssiert niemanden bei vollast, spritverbrauch auch nicht, aber wenn der motor verbrennt bei vollast, dann hast du den kunden ma hals

gruß

raymond
daneant

Beitrag von daneant »

ob man die volllastanreicherung als günstig und mit einem guten
wirkungsgrad verbindet ist wohl ein bischen übertrieben.
bei vollast wird zusätzliches benzin eingespritzt....führt dann
zu deutlich mehr leistung, innenkühlung (wie erwähnt) aber auch
mehr benzinverbrauch.
günstiger wäre dahingehen der magerbetrieb, allerdings hat dieser
auch genügend nachteile und man sieht ja an den GDI bzw. FSI Motoren
das diese auch nur mit wasser kochen und im volllastbetrieb anreichern,
da sobald man einigermassen die motorleistung ausnutzt der verbrauchs-
vorteil aus dem magerbetreib zum teufel ist.
Gast

hat Mercedes da Anfang der 90er nicht mal was gemacht?

Beitrag von Gast »

ich meine mich daran zu erinneren, daß bei DB diese Vollastanreicherung mal zurückgenommen worden wäre, mit der Folge, daß die Motoren immer auf Lambda 1 laufen, sobald sie warm sind. Resultat war geringerer Spritverbrauch aber geringere Leistung (V12 von 408 auf 394 PS, V8 5.0 von 326 auf 320 PS). Hab das nur gelesen, kann mich auch irren....

Innenkühlung: Ich hab mal nen Chrysler TC mit aufgeladenem Vierzylinder, ca 170 PS, nichts besonderes gefahren als Chrysler in D neu auf den Markt kam, irgendwann Ende der 80er, da ging ab ca.180 km/h der Spritverbrauch schlagartig in schwindelerregende Bereiche hoch (ich rede hier von WEIT über 20l/100km). Konnt man richtig sehen auf dem Bordcomputer: Wenn das Gaspedal über einen definierten Punkt hinaus gedrückt wurde, stieg der Spritverbrauch kolossal an. Hat mir doch glatt son Schnösel erklärt, das müsse so sein, eben wegen Innenkühlung. Die Autos hatten noch die original-US-Abstimmmung in den Steuergeräten (Dauer-Vollgasfestigkeit nicht nötig, Hauptsache viel Ladedruck/Dampf beim Beschleunigen) In den USA gab es damals noch das 55 mph-Limit.
Kai Desler

Re: hat Mercedes da Anfang der 90er nicht mal was gemacht?

Beitrag von Kai Desler »

Anonymous hat geschrieben:[...]In den USA gab es damals noch das 55 mph-Limit.
Warum redest Du in der Vergangenheitsform?! :shock:

Ok, Illinois hat auf den Interstates 65mph (immerhin wahnwitzige 105km/h)... :cry: :cry: :cry:

Viele Gruesse aus Chicago!

Kai
Gast

Re: hat Mercedes da Anfang der 90er nicht mal was gemacht?

Beitrag von Gast »

Kai Desler hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:[...]In den USA gab es damals noch das 55 mph-Limit.
Warum redest Du in der Vergangenheitsform?! :shock:

Ok, Illinois hat auf den Interstates 65mph (immerhin wahnwitzige 105km/h)... :cry: :cry: :cry:

Viele Gruesse aus Chicago!

Kai
Naja, bis '87 oder so waren die 55 ja per Bundesgesetz überall gleich, dann hatten doch die Bundessaaten die Kontrolle darüber bekommen, und es wurde vor allem im Westen laaaaangsam besser.
Ach ja, die Ostküste..... auf dem NYS Throughway oder der NJ Turnpike sind auch immer noch durchgehend 55..... gäääääähn.....

In Montana gab es in den 90ern die "reasonable and prudent"-Regel:
tagsüber war die Wahl der Geschwindigkeit auf den Interstates und "divided highways" freigestellt, eben im Rahmen "reasonable and prudent". Nachts (dusk->dawn) starr max. 55/65 mph (was man tunlichst einhalten sollte, wg. Wildwechsel: Eine Kollision mit einem ausgewachsenen Reh bei 120 mph wäre fatal).
Naja, ich als Deutscher hab das halt genossen und bin idR. Vmax gefahren wenn der Verkehr (was für ein Verkehr? auf 100 Meilen vielleicht 5 andere Autos in beiden Richtiungen!) und diese dämlichen Geschwindigkeitsbegrenzer in den Mietwagen es zuließen. Die meisten US-Autos haben ja Allwetterreifen mit H-Begrenzung und wohl deswegen wird auch bei Oberklasse-Kutschen bei ~125 abgeregelt. Und das zählt bei mir eindeutig noch zu "reasonable".
Übrigens sind auch alle Audis ab C4, die auf dem US-Markt verkauft werden/wurden, mit Ausnahme der S-Modelle, so abgeregelt!

Jedenfalls hat das hat einen Polizisten (highway patrol) nicht davon abgehalten, mich bei einer Fahrt in den Yellowstone Park auf der I-15 anzuhalten und diverser § ("reckless driving" "speeding"...) zu beschuldigen. An einem Samstag, kein anderes Auto auf 10 Meilen in Sicht, schnurgrade Straße bis zum Horizont, trocken, Sonne). Der meinte halt einfach nur, das alles über 100 mph grundsätzlich verwerflich, zu gefährlich und überhaupt nicht zulässig wäre und hat mir ein $125-Ticket verpasst. Hab nicht bezahlt, Einspruch eingelegt und gewonnnen :-).
Schnellfahren hat da noch richtig Spaß gemacht; nicht wie in D, wo die Verkehrsdichte es meistens wirkungsvoll verhindert, mehr als ein paar Minuten am Stück wirklich Vollgas fahren zu können.
Ich glaube, das gibt es inzwischen nicht mehr und die sind zurückgekehrt in den Schoß der fixen Limite. War ja auch zu schön.....

Grüßle,
Bastian
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