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Kupplung streikt - was tun? ERLEDIGT - DANKE!

Verfasst: 13.01.2007, 12:15
von reinhold2709
Hi Folks,

zum ersten mal in mehr als 14 Jahren hat mich heute mein alter Herr während der Fahrt im Stich gelassen und beschlossen zu streiken.

Beim Versuch, vor einer Kreuzung auszukuppeln, musste ich feststellen, dass das Kupplungspedal beim Anschlag (d.h. in Nähe der Bodenplatte) steckengeblieben ist und die Kupplung nicht gelöst hat. Ich habe den Motor mit der Bremse abgewürgt und dann das Kupplungspedal mit der Hand herausgezogen. Danach das Kupplungspedal mehrmals getreten - es hat wieder funktioniert wie immer. Das hat mich leider dazu verleitet, weiterzufahren.

Kurz darauf, nach mehreren problemlosen Kupplungsvorgängen, wieder das gleiche Problem - nur dass diesmal das Herausziehen des Pedales nicht mehr geholfen hat. Ich kann zwar bei abgestelltem Motor jeden beliebigen Gang einlegen, aber sobald der Motor gestartet ist, ist ein Schalten nicht mehr möglich. Wenn man vor dem Starten einen Gang einlegt, versucht der Wagen, sich fortzubewegen.....

Das Fahrzeug steht jetzt wieder vor einer Kreuzung - mit Pannendreieck und zum Glück nicht sonderlich verkehrsbehindernd.

Bitte um Meinungen,

- was da schadhaft sein könnte

- ob und wie man den Schaden provisorisch beheben könnte, damit ich von der Kreuzung weg und zur Werkstätte meines Vertrauens komme.

Danke für möglichst baldige Tipps!!!!

Reinhold

Verfasst: 13.01.2007, 14:27
von ricardo
Hallo zusammen!

Vermutlich Kupplungsgeberzylinder defekt. Läßt sich nicht provisorisch
richten. Kann auch Nehmerzylinder defekt sein, eher aber Geberzylinder.

LG aus Kärnten ohne Schnee Ricardo

Verfasst: 13.01.2007, 16:19
von kpt.-Como
Auch meine Empfehlung:

Bitte BEIDE Zylinder gegen NEUE tauschen.

Denn NIEMAND kann mit Sicherheit sagen ob es entweder am Kupplungs-Geber oder -Nehmer liegt.


Kupplungs-Geber im Innenraum am Kupplungspedal.

Kupplungs-Nehmer im Motorraum bzw. oben auf der Getriebeglocke.

Verfasst: 13.01.2007, 17:24
von MarianS.
HY Reinhold, es wurde ja schon alles gesagt, aber eins noch:

habe noch nie ein 2909ccm großen NF Motor gesehen, und dann nur 136PS. Das muss du uns mal erklären...
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :wink:

Verfasst: 13.01.2007, 17:49
von Olli W.
Entweder sind die beiden Zylinder defekt oder - was häufiger vorkommt - es ist nur Luft in der Kupplung, weil sie beim Erneuern der Bremsflüssigkeit nie mit entlüftet wurde.

Früher oder später fällt dann eben die Kupplung ganz oder teilweise aus.

Gruss,
Olli

Verfasst: 13.01.2007, 18:26
von reinhold2709
Guten Abend an alle!

Zwischenzeitig habe ich die Karre in einer Parklücke untergebracht, sodass sie kein Verkehrshindernis mehr darstellt.

Den Kupplungsgeber oder -nehmer als mögliche Verursacher hat mir auch mein telefonisch kontaktierter Mechaniker genannt. Jetzt muss ich nur noch irgendwie zur Werkstatt kommen. Mir graust noch etwas vor der Vorstellung, den "Alten" mit dem A6 abzuschleppen - meine Frau fährt zwar recht gut, aber abgeschleppt hat sie bisher nur mich (vor vielen, vielen Jahren ) und im gezogenen Fahrzeug musste sie auch noch nicht am Lenkrad sitzen.

Bezüglich der zu erwartenden Kosten für die Geber wäre mir aus verständlichen Gründen die Variante von OlliW - lediglich Luft in der Leitung - viel sympatischer. Da erst vor einigen Wochen der HBZ erneuert wurde, könnte sich da ja eventuell wirklich Luft "eingeschlichen" haben. Ich werde das in der Werkstatt ansprechen....

Ad Hubraum (MarianS): ich arbeite schon daran, das zu korrigieren, bin aber mit meinen Versuchen bisher gescheitert. Diesbezüglich gibt es einen separaten Thread im Talk.

Gruß und nochmals schönen Abend, Reinhold

Verfasst: 13.01.2007, 18:39
von Fleischkaesweck666
Der Tod meines Kupplungsgeberzylinders hat sich mit Hydrauliköl über dem Kupplungspedal angekündigt....bzw. es ist da heruntergelaufen und der darüber angebrachte Schaumstoff war schön "feucht"...

Verfasst: 14.01.2007, 08:32
von kpt.-Como
Als relevanten Teiledealer möchte ich Dir Cabriotobi empfehlen.
Den Umbau kannste auch selbst vornehmen.
Sofern Du Dir das zutraust.

Eine Anleitung gibt es hier

Auch das fahren OHNE Kuppeln geht.
Sollte man evtl. aber schon mal gemacht haben;
oder eben genau nach Drehzahl schalten und natürlich nie unter Last. :!:

Natürlich gibt es hin und wieder Audis die sich selbst heilen. :wink: :D

Verfasst: 14.01.2007, 14:47
von Bernd F.
Klaus hat Recht!
Ich bin zwei Wochen ohne Kupplung unterwegs gewesen :oops:

Starten/Anfahren natürlich nur im 1.Gang, die Momente für den idealen Schaltvorgang findet man mit Gefühl gut heraus.

Habe beide Zylinder erneuert! Geberzylinder aus einem B4 verwendet, Nehmerzylinder über e-ei ergattern können.

Als Verbindung in meinem VFL 100er die Leitung aus einem NFL-Model verwendet - PAßT! Und ist besser mit umzugehen.

Gruß
Bernd

Verfasst: 14.01.2007, 15:15
von reinhold2709
Hi Bernd,

war das von e-ei ein Neuteil von german-parts-world (derzeit Sofort-Kauf um rd. EUR 60.-) oder ein Gebrauchtteil??

Reinhold

Verfasst: 14.01.2007, 15:45
von Bernd F.
Schade Reinhold, ist schon zu lange her um das man es schön zurückverfolgen könnte!
Aber es war wahrscheinlich cristobalmalen (ich muß lügen!)

Ein neuer Nehmer wars. Mit Nut für den Befestigungssplint.

Soeiner ist es bei mir: 110067089132
Ich meine 30e bezahlt zu haben.

Gruß
Bernd

Verfasst: 14.01.2007, 16:08
von kpt.-Como
Aufpassen VOR'M Kauf:
Es gibt zwei verschiedene Befestigungsarten für den NEHMER.

Warum wendest Du dich nicht an Cabriotobi?
Da kannste sicher sein die richtige und Qualitätsware zu beziehen.

Verfasst: 14.01.2007, 17:57
von reinhold2709
Danke - bin schon per pn mit cabriotobi in Kontakt - und habe zwischenzeitig auch schon Antwort erhalten. Mal abwarten, was ich wirklich brauche....

Gruß und noch schönen Sonntag-Abend , Reinhold

Verfasst: 15.01.2007, 14:04
von Uwe
Hallo,

ich verstehe euch nicht so recht. Ich würde IMHO erst mal den Deffekt lokalisieren bevor ich auf gut Glück Teile tauschen würde.
Also ein kaputter Geberzylinder hat sich bei meinem NF auch durch Undichtigkeiten an eben diesem Zylinder bemerkbar gemacht.
Der nehmerzylinde rist trocken gewesen. Die reparatur ist mittlerweile über ein Jahr her und der Nehmer funktioniert immer noch. Warum ihn also tauschen? Ich tausche ja auch nicht auf gut Glück den ganzen Auspuff, bloß weil am Endtopf der Halter abgerostet ist.

Aber wie gesagt, meine Meinung.
Genauso gut würde ich erst einmal ausschließen wollen, das nach dem Tausch des HBZ tatsächlich keine Luft im System ist.
Das ist billiger und vor allem nicht so aufwendig wie der Tausch des Geberzylinders ;-)

Verfasst: 15.01.2007, 14:11
von Olli W.
Mein Reden, Uwe!

gerade, wenn der HBZ oder ä. getauscht wurde, wird doch nie ans Entlüften der Kupplung gedacht.

Und auch beim Bremsenentlüften in der Werkstatt, wird es nie (richtig) gemacht. Die Folge: im Laufe der Jahre hat man irgendwann so viel Luft drin, dass das Pedal unten bleibt (und auch die Bremse immer noch Luft hat).

Richtig wäre daher: 1. Kupplung (& Bremse) richtig & mehrfach entlüften, 2. eine Zeit lang fahren und schauen, ob die Kupplung richtig funktioniert. 3. schlägt das fehl, bzw, hängt das Pedal nach kurzer Zeit wieder, dann ggfs. erst Teile neukaufen.

Kupplung Entlüften geht eigentlich nur richtig über den linken vorderen Bremssattel und mit Pumpen.

Alles andere funktioniert i.d.R. nicht - auch nicht mit Druckentlüfter in der Werkstatt, weil man die BF vom Nehmer zum Geber pumpen muss und nicht umgekehrt (wie beim Druckentlüften).

Gruss,
Olli

Verfasst: 15.01.2007, 14:23
von Uwe
Moin Olli,

genau so.
Einen langen Schlauch vom linken vorderen RBZ zum Kupplungsentlüftungsnippel am Nehmerzylinder und pumpen.
Ich könnte fast wetten das es dann gut ist. ;-)

Verfasst: 15.01.2007, 14:29
von Olli W.
Dazu noch eine Anmerkung, warum es "von oben", also mit Druck auf den Ausgleichsbehälter nicht funktioniert.

Liegt daran, dass man gegen die Strömungsrichtung der Luft pumpt - die Luft steigt ja immer von unten nach oben, insofern macht es auch Sinn, vom tieferliegenden RBZ zum höherliegenden Nehmer, dann zum Geber und schliesslich in den Ausgleichsbehälter zu Entlüften.

Wäre vermutl. so auch bei den einzelnen Radbremszylindern besser "steigend" zu Entlüften, aber leider etwas aufwendig.

Das ist zumindest meine Theorie dazu, die auch durch Praxis bestätigt wurde.

Gruss,
Olli

Verfasst: 16.01.2007, 12:27
von Thomas H
Moin,

habe erst letzte Woche den Geberzylinder gewechselt in der Hoffnung, dass es tatsächlich nur der ist.
Zur Vorgeschichte:
Mein Kupplungspedal ist schon seit Längerem nicht mehr ganz zurückgekommen. Deswegen haben wir zweimal am Nehmerzylinder entlüftet ohne dass eine Besserung eingetreten ist. Geber- und Nehmerzylinder waren äußerlich trocken, auch Belasten des Kupplungspedals am Druckpunkt führte nicht zum Absacken des Pedals.

Den neuen Geberzylinder habe ich schon im Dezember erhalten (danke CS) und Mittwochabend eingebaut. Mit der Anleitung der Selbstdoku ist das kein großes Problem, abgesehen von dem :twisted: :twisted: :twisted: Bolzen . Der alte Geberzylinder sah aus wie neu :? .
Das Entlüften ist beim MC ein großer Sch..., hauptsächlich mit meinen Händchen (die Schürfwunden sind noch am abheilen :twisted: ). Mit Unterdruck am Nehmerzylinder ging gar nichts, mit Druck auf den Ausgleichsbehälter ging es ruck zuck.

Dafür funktioniert die Kupplungsbetätigung wieder sie soll 8) .

Also mein Rat: wenn das Entlüften keine Besserung bringt neuen Geberzylinder kaufen.

Grüßle

Thomas H

Verfasst: 23.01.2007, 12:10
von reinhold2709
Hi Folks,

heute habe ich "Ihn" wieder aus der Werkstatt zurückbekommen.

Leider war es mit dem bloßen Entlüften nicht getan. Es musste nicht nur der Geberzylinder, der offensichtlich bereits undicht war, sondern auch der Nehmerzylinder getauscht werden - und das hat gröbere Probleme bereitet. Der Dorn, mit dem der Nehmerzylinder am Getriebe befestigt ist/war wollte - weil völlig festgerostet und praktisch mit dem Getriebe "verschmolzen" - um's Verrecken nicht herausgehen. Das hat dann den Ausbau des Getriebes erfordert. Vier Werkstatt-Arbeitsstunden (Gesamtaufwand) waren die Folge......

Nochmals Danke für die Ratschläge und dass Euch derartiges erspart bleiben möge, Reinhold

P.S.: ich habe bei dieser Gelegenheit noch eine andere Erkenntnis gewonnen, die ich mit Euch teilen möchte: Es ist ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass man stets für den Fall der Fälle ein Abschleppseil mit sich führt. Man sollte sich aber vor dem Verstauen des Seiles in der Reserveradmulde vergewissern, ob/dass die Befestigungsvorrichtung im Bedarfsfall auch tatsächlich durch die Abschleppöse(n) geht. :wink:

Verfasst: 23.01.2007, 12:19
von cabriotobi
reinhold2709 hat geschrieben:Hi Folks,

heute habe ich "Ihn" wieder aus der Werkstatt zurückbekommen.

Leider war es mit dem bloßen Entlüften nicht getan. Es musste nicht nur der Geberzylinder, der offensichtlich bereits undicht war, sondern auch der Nehmerzylinder getauscht werden - und das hat gröbere Probleme bereitet. Der Dorn, mit dem der Nehmerzylinder am Getriebe befestigt ist/war wollte - weil völlig festgerostet und praktisch mit dem Getriebe "verschmolzen" - um's Verrecken nicht herausgehen. Das hat dann den Ausbau des Getriebes erfordert. Vier Werkstatt-Arbeitsstunden (Gesamtaufwand) waren die Folge......

Nochmals Danke für die Ratschläge und dass Euch derartiges erspart bleiben möge, Reinhold

P.S.: ich habe bei dieser Gelegenheit noch eine andere Erkenntnis gewonnen, die ich mit Euch teilen möchte: Es ist ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass man stets für den Fall der Fälle ein Abschleppseil mit sich führt. Man sollte sich aber vor dem Verstauen des Seiles in der Reserveradmulde vergewissern, ob/dass die Befestigungsvorrichtung im Bedarfsfall auch tatsächlich durch die Abschleppöse(n) geht. :wink:

Das war ja wieder ne tolle Werkstatt, kassiert haufenweise Arbeitsstunden, damit was in die Kasse kommt :roll:

Mehr sag ich nicht mehr zu der heutigen Werkstattqualität