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Audi 100 BJ89 Motor 4B Monojet: Motor ruckelt/"sägt&quo

Verfasst: 13.10.2005, 03:21
von problem100
Hi an alle,

fährt denn keiner mehr einen 100er mit der Monojet-Einspritzung? Ich habe hunderte von Einträgen im Forum gelesen und auch die Self-Docu durchgeforstet - Fehlanzeigejavascript:emoticon(':-(').

Zusatzinfo: 5-Gang-Schaltgetriebe, aber das sollte irrelevant sein (außer, daß mein Auto wieder einmal weder "Fisch noch Fleisch" ist)

Zur Info: diese Einspritzung sieht oberflächlich wie ein Vergaser aus (habe auch 2 Jahre geglaubt, daß das ein Vergaser ist). Aber es gehen doch ein bißchen mehr Kabel an das Teil hin als an jeden Vergaser. Der Unterschied zum echten Vergaser ist (wie ich es jetzt sehe) einfach nur der: Ein Vergaser saugt sich Benzin nach dem Bernoulli-Prinzip an (je weiter die Drosselklappe offen ist, desto schneller strömt die Luft durch den Vergaser, desto größer ist der Unterdruck und desto mehr Benzin wird "eingesaugt". Die Monojet (weil es eben nur einen Strahl gibt) ersetzt das "einsaugen" durch "einspritzen", aber eben nur an einer Stelle: dort, wo auch der Vergaser das Benzin eingebracht hat.

Und hier mein Problem:

Der Motor zeigt ein Eigenleben in nicht nachvollziehbarer Weise. Es gibt/gab folgende Effekte (Aufzählung bei weitem nicht vollständig!)

1.) Motor dreht im Leerlauf hoch, hat aber keine Kraft wenn man einkuppelt (derzeit nicht der Fall)

2.) Motor dreht hoch (auch eingekuppelt) und hat Kraft (z.B. 60-70km/h im 3. Gang oder 80km/h im 4.). Man muß bremsen um nicht zu schnell zu fahren (derzeit nicht der Fall).

3.) Motordrehzahl schwankt zwischen Absterben und (leichtes) Heulen im 2s-Takt (im Leerlauf) bzw. Motor ruckelt in den unteren bis mittleren Drehzahlen. Man sollte sich das so vorstellen, als ob einer mit intaktem Motor bei 30km/h im 5. Gang beschleunigen will. Nur daß das bei mir derzeit auch z.B. bei 50km/h im 3. Gang auftritt. Um mich komplett zu ärgern ist das Ruckeln im 4. Gang bei 50km/h auch nicht schlimmer (ein bißchen, aber nicht signifikant).

4.) Motor springt warm nicht an (typ. Scenario: Fahrt zum Supermarkt, 7min, Motor ist warm; Einkauf, 15min später springt Motor nicht an oder erst nach langem "Orgeln"). Aber es gibt eine Abhilfe: Zündung einschalten, Einkäufe umladen (in eigene Behälter verladen, sich dabei 3-5min Zeit lassen) und dann erst anlassen. Ergebnis: Motor springt sofort an. Wartet man zu kurz, dann springt er zwar an, geht aber entweder von selbst, spätestens nach gasgeben, wieder aus --> länger die Zündung eingeschaltet lassen.

So! Hat einer von Euch Erfahrung mit so einem eigenwilligen Teil?

Meine dringendsten Fragen:

1.) Wo sitzt die Elektronik für die Monojet? Ich konnte den Kabelbaum bis zu seinem Eintritt in den Fahrgastraum hinter dem Amaturenbrett auf der Fahrerseite verfolgen. Danach versperren mir div. Relaisplatten und sonstiges die Sicht.

2.) Hat diese Elektronik eine Diagnoseschnittstelle? Und wenn ja: was für eine und wie komme ich an die ran (Stecker wo, wie belegt, welches Protokoll, etc)?

Und auch ALLE sonstigen Tips, die speziell für so ein Modell sind, sind willkommen. Wer sie nicht hier posten will, der kann sie gern an meine Email-Adresse schicken:

upaul _(_ at _)_ paul.de

Aber posten wäre besser, da dann auch andere etwas davon haben.

Ich habe keine großen Hoffnungen, aber vielleicht gibt es ja doch noch Leute, die ein Auto fahren, das weder Turbolader hat, noch tiefer/höhergelegt ist, noch Aufkleber auf der Frontscheibe braucht, noch die letzten PS braucht um akzeptabel zu sein.

Merci
Uli

* Wer viel fragt, geht viel irr. *
* Wer nichts fragt bleibt ewig dumm. *
:-(

Verfasst: 13.10.2005, 04:30
von 1-2-4-5-3
na jetzt aber

hier sind nicht nur tiefer schneller breiter.Fabian und andere haben viele 44er mit 4 Zylindern.

deine Singlepoint ist halt selten im 44er drin dauert vielleicht mit den Tipps

das einzige was ich weiß ist das es auch am Temperaturfühler für das Steuergerät liegen kann,Steckverbindungen dreckig,Lambdasonde,Zündung,usw.
Fehlerspeicher hat er,wird IMHO ausgeblinkt.
Zum Auslesen immer auf volle Batterie achten.

das gute ist diese Monojet gabs häufig im 8o Typ 89 also sollte es noch genügen Material beim Verwerter geben.

gruss Matthias

Verfasst: 13.10.2005, 05:55
von Jo
Moin,

immer gern genommen als Fehlerquelle beim Monojet sind Undichtigkeiten an den Ansaugwegen,wie dem Gummiflansch unter dem Gemischbilder,Schlauch zum Bremskraftverstärker/Anschluß am Saugrohr und auch der Kühlmitteltempsensor -blau- im Kühlwasserstutzen oben am Zylinderkopf.

Meiner Ansicht nach scheidet das aber alles bei deinem Fehlerbild aus:

Die Bosch Monojet besitzt zur Gemisch- und Kennfeldbildung eine sogenannte alpha/n-Steuerung.
Heißt aus den beiden Werten Drosselklappenwinkel(über Drosselklappenpotentiometer erklannt) und Drehzahl(über Hallgeber des Zündverteilers erkannt) errechnet dich das Monojet-Steuergerät das Kennfeld für dfen jeweiligen Betriebszustand.

Leider hat die Monojet keine Adaptivwerte zur Verfügung auf die bei Ausfall eines dieser Größen zurückgegriffen werden kann.Die Folge:bei Ausfall eines dieser Signale bleibt der Motor stehen und nix passiert mehr.

Bei deinem Fehlerbild kommt sowohl der Hallgeber am Zündverteiler(zeitweises nicht anspringen) sowie auch das Drosselklappenpoti in Betracht(Fahrfehler),ebenso wie Fehler in den Leitungen zu diesen Elementen.
Beides sollte er aber im Fehlerspeicher auswerfen,zur Sicherheit das Auto kurz fahren und dann bei laufendem Motor den FS auslesen.

Das Dumme ist:beide Teile lassen sich nur komplett entweder mit dem Zündverteiler zusammen(Hallgeber) oder als kompletter Gemischbilder(Drosselklappenpoti) austauschen.


Gruß Jo

Verfasst: 13.10.2005, 11:12
von fourbee
Moin,
es gibt hier schon 4B-Fahrer (man beachte meinen Nick), nur geht an den Kisten halt wenig kaputt :wink: Was du da alles schilderst kenn ich in der Anhäufung eigentlich nicht, ist wohl aber auch nicht erst seit gestern.
So, nun zu deinen Problemen, ich nenne erstmal die wahrscheinlichsten Fehlerquellen:
Der schon angesprochene Gummiflansch zwischen Einspritzeinheit und Ansaugbrücke. Auf Undichtigkieten kontrollieren (Leerlaufsägen)
Der Stecker zur Einspritzdüse oben an der Einspritzeinheit: Hier sammelt sich Öl an, verantwortlich für Ruckeln und Aussetzer
Kraftstoffpumpe, wie jeder Einspritzer hat auch der 4B eine elektrische und damit die gleiche Problematik. Schlechte Förderleistung (Pumpe verschlissen) Druckabfall (Rückschlagventil bzw. Undichtigkeiten) elektrische Fehler (Relais defekt). Könnte Grund für die Startprobleme sein
Diagnoseschnittstelle sitzt hinter der Ablage im Fahrerfußraum, Steuergerät unter der seitlichen A-Säulenabdeckung im Fußraum Beifahrerseite.
Du bekommst auch noch was per Mail.

Gruß
Helge

Verfasst: 13.10.2005, 17:55
von Svensen
Drosselklappensteller austauschen, gibts reichlich bei E***, kann auch aus Golf, Passat etc stammen.

Entwarnung und Entschuldigung

Verfasst: 14.10.2005, 02:51
von problem100
Hi liebe Helfer,

tut mir jetzt bitte einen Gefallen und dreht Euch diskret weg während ich mich schäme: Der Fehler war so trivial, daß ich bloß per Zufall draufgekommen bin:

Mein Auto hat keinen Unterdruck-Bremskraft-Verstärker und daher hat es einen Blindstopfen auf dem Stutzen am Ansaugkrümmer - aber eben keinen Schlauch. Und das war mein "Verhängnis". Ich habe den Sitz und die Qualität von jedem Schlauch geprüft, aber dieser vermaledeite Stutzen liegt so schön versteckt, daß ich ihn immer übersehen habe.

Eigentlich wollte ich prüfen, ob es aus dem Auspuffkrümmer irgendwo herauspfeift und da habe ich halt einmal hinuntergelangt - und einen Luftzug (kalt) an meinem Unterarm gespürt. (Ihr ahnt es schon: in den Stutzen zug es hinein wie in einen Staubsauger, ungelogen!)

Denn was dort noch auf dem Stutzen als Rest vorhanden war, sieht einem kurzen Stückchen Schlauch zum Verwechseln ähnlich. Auf deutsch: da war ein Loch mit 10mm Durchmesser offen im Ansaugkrümmer! Und ich habe nach Lecks im Sub-Millimeterbereich gesucht :oops:

Eine interessante Frage (braucht nicht drauf zu antworten): Wo sind die Einzelteile des "Bodens" des Propfens geblieben? Bei dem Unterdruck sind die garantiert nicht heruntergefallen. Also sind die in den Motor verschwunden - und der hat sich vielleicht dabei einmal verschluckt. Selbst wenn da nur Brösel für Brösel (Brösel=Krümel) abgesplittert/abgebrochen ist, dann wirft das doch auch ein Licht auf die Hypersensitiven, die bei jeder Operation am Vergaser/Einspritzanlage dauernd "äußerste Sauberkeit" betonen.

Klar ist: Wann immer es um Dichtungen und Dichtheit geht, dann ist Dreck ein Killer.

Ich danke Euch allen und besonders Helge (Helge, Deine Infos werde ich an meinem Herzen aufbewahren - soweit es die Festplatte zuläßt ;-) )

Auto ruckelt nicht mehr und zieht auch aus unteren Drehzahlbereichen satt weg. Aber das Warmstartproblem ist immer noch da. Aber damit kann ich leben und will Euch damit auch nicht nerven.

Merci nochmals an alle

Uli

Entwarnung und Entschuldigung

Verfasst: 14.10.2005, 02:52
von problem100
Hi liebe Helfer,

tut mir jetzt bitte einen Gefallen und dreht Euch diskret weg während ich mich schäme: Der Fehler war so trivial, daß ich bloß per Zufall draufgekommen bin:

Mein Auto hat keinen Unterdruck-Bremskraft-Verstärker und daher hat es einen Blindstopfen auf dem Stutzen am Ansaugkrümmer - aber eben keinen Schlauch. Und das war mein "Verhängnis". Ich habe den Sitz und die Qualität von jedem Schlauch geprüft, aber dieser vermaledeite Stutzen liegt so schön versteckt, daß ich ihn immer übersehen habe.

Eigentlich wollte ich prüfen, ob es aus dem Auspuffkrümmer irgendwo herauspfeift und da habe ich halt einmal hinuntergelangt - und einen Luftzug (kalt) an meinem Unterarm gespürt. (Ihr ahnt es schon: in den Stutzen zug es hinein wie in einen Staubsauger, ungelogen!)

Denn was dort noch auf dem Stutzen als Rest vorhanden war, sieht einem kurzen Stückchen Schlauch zum Verwechseln ähnlich. Auf deutsch: da war ein Loch mit 10mm Durchmesser offen im Ansaugkrümmer! Und ich habe nach Lecks im Sub-Millimeterbereich gesucht :oops:

Eine interessante Frage (braucht nicht drauf zu antworten): Wo sind die Einzelteile des "Bodens" des Propfens geblieben? Bei dem Unterdruck sind die garantiert nicht heruntergefallen. Also sind die in den Motor verschwunden - und der hat sich vielleicht dabei einmal verschluckt. Selbst wenn da nur Brösel für Brösel (Brösel=Krümel) abgesplittert/abgebrochen ist, dann wirft das doch auch ein Licht auf die Hypersensitiven, die bei jeder Operation am Vergaser/Einspritzanlage dauernd "äußerste Sauberkeit" betonen.

Klar ist: Wann immer es um Dichtungen und Dichtheit geht, dann ist Dreck ein Killer.

Ich danke Euch allen und besonders Helge (Helge, Deine Infos werde ich an meinem Herzen aufbewahren - soweit es die Festplatte zuläßt ;-) )

Auto ruckelt nicht mehr und zieht auch aus unteren Drehzahlbereichen satt weg. Aber das Warmstartproblem ist immer noch da. Aber damit kann ich leben und will Euch damit auch nicht nerven.

Merci nochmals an alle

Uli

Verfasst: 14.10.2005, 09:13
von fourbee
Moin Uli,
freut mich das dein Wägelchen wieder läuft, ich sag doch das an den Dingern kaum was kaputtgeht (ausser vielleicht mal der Motor oder so :wink: )
Das Verhüterli hab ich bei meinem schon getauscht als es anfing porös zu werden, hab es halt zufällig rechtzeitig gesehen. Das die Maschine mit der Falschluftquelle überhaupt noch lief ist schon fast verwunderlich, denke auch das der Motor den Gummi irgendwann mal "inhaliert" hat.
Solltest du doch mal die Warmstartproblematik angehen berichte bitte über Fehlersuche und Ursache, es gibt ja noch mehr 4B-Fahrer hier die evtl. für Tips und Ratschläge dankbar sind.

Gruß
Helge