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ÖL im Luftfilterkasten
Verfasst: 19.02.2007, 18:35
von Maik (MKB: DS)
Hallo,
nachdem mir hier im Forum empfohlen wurde statt einem anderen gebrauchten Motor bei meinem DS lieber die Undichtigkeiten zu beseitigen habe ich mich heute auf die Suche gemacht!
Als erstes ist mir aufgefallen, dass sich mein Luftfilterkasten zu einer 2. Ölwanne entwickelt hat (d.h. da waren richtige Ölpfützen drin).
Das Motoröl darf doch sicher da nicht drin sein? Was ist da nicht Ok und wie kann ich das abstellen?
Danke
Tschau
Maik (MKB: DS)
Verfasst: 19.02.2007, 18:48
von Petrus
Hallo Maik,
ich weiß jetzt nicht genau wo die Kurbelgehäuseentlüftung beim Vierzylinder hinführt, aber es kann sein, daß sie in im Luftfilterkasten endet.
So lässt sich auch das Öl im LuFi-Kasten erklären.
Mach den Kasten mal gründlichst sauber und beobachte wie schnell er wieder voll ist.
Du kannst aber auch, um gleich mit dem Öldreck Schluß zu machen, einen Ölabscheider verbauen. Diesen gibts sogar im VW-Programm.
Teilenummer ist
030 103 495 F.
Wenn der Motor aber übermäßig viel Öl aus der KG-Entlüftung rausbläst, dann können auch die Kolbenringe am Ende ihres Lebens sein.
Edit: Hab grad gesehen, daß ein Schlauch der KG-Entlüftung in den Luftfilter führt. Jetzt weißt Du woher es kommt.

Verfasst: 19.02.2007, 19:10
von Fabian
Hallo Maik,
aus welchem Modelljahr stammt dein DS?
Falls es Mj. ´83,´84 oder´85 ist,dann sei dir empfohlen in mit dem Ölabweiser 026 103 547 nachzurüsten.
Der wird zwischen Nockenwelle und Kurbelgehäuseentlüftungsanschluss des Ventildeckels gelegt und reduziert den Ölauswurf gen Luftfilter deutlich.
Gruß,
Fabian
Verfasst: 19.02.2007, 19:16
von fourbee
Moin,
bekannter Effekt aller Vierzylinder Vergaser- und Zentraleinspritzer, tritt schon bei intaktem Motor auf und wird insbesondere bei Fahrzeugen mit hohem Überduck im Kurbelgehäuse zum Problem. Ab Werk ist bei späteren Modellen unterhalb des Ventildeckels noch mal eine Abdeckung montiert, das mildert den Effekt zwar etwas, bringt aber keine wirkliche Lösung.
Mein 4B hatte das auch, ich habe die Entlüftung mit Teilen vom Schrotti modifiziert und einen Abscheider nebst längerem Schlauch von einem Ford Sierra montiert. Seitdem ist die Verschmutzung um ein Vielfaches geringer, war sonst der Luftfilter im Bereich der KG-Entlüftung schon nach kurzer Zeit wieder versifft habe ich jetzt nach knapp 10.000 KM zwar immer noch etwas Ölnebel im Kasten, aber eben nur etwas Nebel und keine Pfützen mehr.
Hatte das ganze auch schon mal fotografiert, finde momentan die Bilder aber nicht, reiche ich aber gerne nach oder mach neue.
Gruß
Helge
Bilder
Verfasst: 19.02.2007, 21:54
von fourbee
So, war gerade noch mal unten:

Verfasst: 19.02.2007, 22:12
von Andi
der efffekt tritt besonders gerne dann auf wenn der schlauch vom VD zum luftfilter schon recht "antik" ist - die weichen regelrecht auf, wie warme lakrize. durch den im filterkasten (besonders im inneren filterbereich) herrschenden unterdruck wird natürlich auch öldunst mit angesaugt. ist der schlauch nun weich kann er sich im unterdruck stark verengen, die geschwindigkeit der durchströmenden luft erhöht sich und es wird entsprechend mehr öl "mitgerissen". bei mir (83er motor) wurde das problem durch den einbau eines neuen L-schlauchs behoben. wer mag kann das natürlich noch mit einem abscheider kombinieren. war bei mir aber nicht nötig. was außerdem hilft ist die verwendung eines öls mit geringem verdampfungsverlust (öldunst, der gar nicht erst (bzw deutlich weniger) entsteht kann ja schließlich auch nicht zu verschmutzungen führen) - der effekt ist nicht unerheblich.
das alles gilt natürlich nur wenn nicht übemäßig viel blow-by gase durch defekte/verkokte kolbenringe entstehen, die über die KGE/ZKE abgeführt werden...
Verfasst: 19.02.2007, 22:39
von Petrus
Andi hat geschrieben: was außerdem hilft ist die verwendung eines öls mit geringem verdampfungsverlust (öldunst, der gar nicht erst (bzw deutlich weniger) entsteht kann ja schließlich auch nicht zu verschmutzungen führen) - der effekt ist nicht unerheblich.
Mensch Andi,
du hast dein Avatar zurecht ausgesucht.
Kannst ja fast jedes Problem am Auto, mit der Verwendung des falschen Öls begründen.
Is nur ´n Spässle.
Gut, wenn man so nen Öl-Fachmann hier im Forum hat. DAS mein ich aber ernsthaft.
Verfasst: 20.02.2007, 00:04
von Andi
@Petrus
ja so langsam kommt mir das selbst schon "merkwürdig" vor....einigen falle ich vielleicht schon auf die Nerven damit

"Öl" ist jedoch ein interessantes Thema (auf dem laienhaften Niveau bis wohin ich mich "eingelesen" habe - Tribologie ist ja schließlich ne richtige Wissenschaft) und ich bin schon einige male erstaunt gewesen weil plötzlich unerklärliche Erscheinungen ganz plausibel waren - zB warum mein 80er mit dem oft so gelobten 10W-40 einen doppelt so hohen Ölverbrauch hatte wie mit dem von mir sonst genutzten 5W-40. Ich hatte mich nämlich auch mal überreden lassen "das 10w-40 ist viel besser"....und da dieses Thema quasi "religiös" diskutiert wurde habe ich mir gewissermaßen die Bibel, den Koran und die Lehren Buddhas zu gemüte geführt und mich etwas eingelesen.
Natürlich ist "das Öl" nicht immer an allem Schuld - es
kann jedoch so einiges beeinflussen

Verfasst: 20.02.2007, 08:03
von Petrus
Andi hat geschrieben:@Petrus
ja so langsam kommt mir das selbst schon "merkwürdig" vor....einigen falle ich vielleicht schon auf die Nerven damit

"Öl" ist jedoch ein interessantes Thema (auf dem laienhaften Niveau bis wohin ich mich "eingelesen" habe - Tribologie ist ja schließlich ne richtige Wissenschaft) und ich bin schon einige male erstaunt gewesen weil plötzlich unerklärliche Erscheinungen ganz plausibel waren - zB warum mein 80er mit dem oft so gelobten 10W-40 einen doppelt so hohen Ölverbrauch hatte wie mit dem von mir sonst genutzten 5W-40. Ich hatte mich nämlich auch mal überreden lassen "das 10w-40 ist viel besser"....und da dieses Thema quasi "religiös" diskutiert wurde habe ich mir gewissermaßen die Bibel, den Koran und die Lehren Buddhas zu gemüte geführt und mich etwas eingelesen.
Natürlich ist "das Öl" nicht immer an allem Schuld - es
kann jedoch so einiges beeinflussen

Moin Andi,
war auf keinen Fall negativ gemeint.
Ich finde es klasse, daß Du dich so intensiv damit beschäftigst.
Somit hat das Forum einen kompetenten Ansprechpartner bei "Ölfragen".
Mir ist halt beim lesen deines Beitrags aufgefallen, daß der Andi sein Wissen bezüglich Öl gleich mit in die Fehlersuche einbezieht.
Auf jeden Fall, mach weiter so!
Wenn ich mal ne "ölige" Frage habe, dann weiß ich ja an wen ich mich wenden muss.

Verfasst: 20.02.2007, 12:30
von jürgen_sh44
hmmm: (guter Anfang

)
Also was ich bei meinem bemerkt habe:
Sogut wie kein Öl im Lufideckel, fahr ja aber auch net viel, und hab erst ~120.000km
Schläuche sind nicht matschig.
Als Nachfacemodell der luxusklasse
hat meiner wenn ich mich recht entsinne innen im deckel noch son schwallblech eingelegt, wohl das was fabians nummer beschreibt.
dann sitzt noch im Flanschabgang im Deckel selbst ein grobes Drahtgitter.
das war beim VDD-Wechsel bei mir auch etwas zugesifft.
Habs dann erst mit bremsenreiniger geputzt, und dann mit dem heißluftfön freigebrannt und nochmal nachgeputzt..
Ich fahr janz normales 10W40 mittlere Preiskategorie.
Edit:
Sagtmal was hat denn der 4B von fourbee

da für Drähte drin vor der Drosselklappe??
Verfasst: 20.02.2007, 16:45
von Petrus
jürgen_sh44 hat geschrieben:
Edit:
Sagtmal was hat denn der 4B von fourbee

da für Drähte drin vor der Drosselklappe??
Hallo Jürgen,
das sind die Kabel, die zur Zentraleinspritzdüse (daher
Mono-Jetronic) führen. Sie wird ja elektrisch angesteuert.
Verfasst: 20.02.2007, 19:33
von Maik (MKB: DS)
Hallo,
nach nur einem Tag (und 300 km) kommt schon wieder Öl aus dem Luftfilterkasten, ich hatte ihn gestern gründlichst gereinigt. Das Öl kommt aus der (etwas lockeren) Plasteverbindung zum Luftansaugschlauch.
Mir ist vorhin aufgefallen, dass mein Luftfilterkasten recht wacklig auf dem Vergaser sitzt (alle Schrauben auch innen sind aber 100% fest).
Langsam verzweifele ich. Da sollte doch alles nicht so schnell wieder voll Öl sein (auch wenn da was nicht OK ist)?
Von wann mein Motor ist, weiß ich nicht, der wurde mal getauscht, im Gegensatz zum Orignalmotor kann man jetzt durch den Öleinlass direkt auf die Nockenwelle schauen.
Danke
Tschau
Maik (MKB: DS)
Verfasst: 20.02.2007, 19:40
von Fabian
Hallo Maik,
wenn der Motor nicht den Ölabweiser unterm Ventildeckel hat,dann stammt er aus vor 1986.
Das Nachrüsten des Ölabweisers und/oder eines Ölabscheiders sollte das Problem aber erledigen.
Grüße,
Fabian