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Problem mit Anlasser

Verfasst: 19.03.2007, 16:37
von an2de2
Hallo,

ich weiß, dass ich mit meinem Golf in diesem Forum hier fehl am Platze bin. Allerdings fahre ich auch noch einen Audi 80 B3 und denke, dass es unter Euch erfahrenere Schrauber geben dürfte als in den zuständigen Foren. Es dürfte auch kein fahrzeugspezifisches Problem sein.

Also, der Anlasser meines Golf III Bj. 97 Benziner 1.6 55 kW Motor AEE treibt mich noch in den Wahnsinn: sobald es draußen kalt wird, scheint er im ersten Moment sehr schwer zu drehen, die Batteriespannung bricht zusammen und der Tageskilometerzähler resetet sich. Beim zweiten Startversuch springt er dann meistens an und hört sich auch normal an. Bevor es nun Antworten hagelt, was das alles sein könnte, noch folgende Anmerkungen:

- es ist der dritte neue Anlasser, bei jedem dasselbe Problem
- Batterie neu und auch richtig dimensioniert
- Parallelschalten einer zweiten Batterie brachte ebenfalls nichts
- Zündschalter neu
- Zündspule und das ganze Zündgebembels sind inzwischen neu
- alle Stromübergänge (Plus- und Masseverbindungen) blitzblank geputzt
- die letzten 20 cm vom Magnetschalterkabel (Klemme 50) inkl. Stecker ersetzt
- Fehlerspeicher leer
- Leichtlauföl drin

So, und jetzt kommt das Allerkuriosteste: wenn man den Zündschalter überbrückt, indem man den Stecker am Magnetschalter (Klemme 50) abzieht und Strom mit einem Hilfskabel vom Pluspol direkt auf Klemme 50 gibt, dreht der Anlasser munter durch, ohne Anfangs-Hänger (Hallgeber ist dabei abgezogen und die Zündung ist ausgeschaltet, also Zündschlüssel ganz links). Sobald aber die Zündung an ist (Hallgeber immer noch abgezogen, damit der Motor nicht anspringt), hängt der Anlasser wieder anfangs, selbst wenn der Magnetschalterstrom vom Hilfskabel kommt.

Wer soll denn so etwas verstehen? Das einzige, was im Prinzip noch bleibt, ist ein Elektrowurm in der Relaisplatte. Hat jemand von euch so etwas schon einmal erlebt? Zum Boschdienst möchte ich vorerst nicht. Wer weiß, was dort alles ausgetauscht wird.

an2de2

Verfasst: 19.03.2007, 16:56
von André
Hm, ist das Verhalten, dass Du unter "Allerkurioseste" beschreibst, reproduzierbar oder trat der Effekt mit und ohne Zündung ein nur einmailg auf?

Wenn das reproduzierbar ist, dann fällt mir dazu auch nur ein, dass sich im kalten Zustand auf dem zusätzlichen Weg, der bei "Zündung ein" freigegeben wird (gegenüber der vorherigen Behelfsschaltung, um den Anlasser anzusteuern), ein Kurzschluss befindet, der einen erheblichen Teil des Anlasserstromes an selbigem vorbei steuert, so dass der Anlasserstrom + Fehlerstrom die Spannung auf < ca. 9V zusammenbrechen lassen (offenbar je selbst mit zwei ordentlichen Batterien).
Möglicherweise erhitzt sich die Kurzschlußstelle dabei so, dass im zweiten Anlauf alles normal ist (wobei sich "kalte Lötstellen" ja eigentlich eher gerade bei warm zeigen, nicht bei kalt).
... ein Mikroriss könnte allerdings durch Erwärmung überbrückt werden.
... allerdings müsste ja der Strom nicht nur unterbrochen werden, sondern eben direkt auf Masse gehen, oder ?

Ciao
André

Verfasst: 19.03.2007, 18:32
von an2de2
Das mit dem Hilfskabel ist reproduzierbar und ich hatte auch schon vermutet, dass da ein immenser Strom direkt auf Masse fließen muss. Doch wenn man mal überschlägt, wieviel Strom das in etwa sein muss, um eine frische Batterie derart in die Knie zu zwingen, wird einem ganz schwindlig. Zumal die Kabelquerschnitte der Zentralelektrik vergleichsweise mickrig sind. Ich bin kein E-Techniker, aber der Gedanke, dass ein 1.5 mm2 Kabel 50 Ampere und noch auch nur 2 Sekunden lang überstehen soll, ist eigentlich ziemlich abwegig.

an2de2