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Gravierende (?) Lenkungsprobleme

Verfasst: 23.03.2007, 18:32
von TimoMC
Servus!

Seit einiger Zeit habe ich bei meinem 100er NF diverse Probleme an den vorderen Fahrwerkskomponenten, die ich nicht wirklich einordnen kann. Ich zähl einfach mal auf...

- knarzendes Geräusch beim Lenken aus Richtung "links". Wo genau ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall meist nach schon nach wenigen Kilometern fahrt und dann stetig beim Lenkeinschlag. Auch im Stand und bei Motor aus. Das Geräusch klingt so als würde irgendetwas nicht gleiten sondern irgendwo hakelig lang kratzen....so von der Art her wie alte, zu fest angezogene Radmuttern, aber natürlich nicht so ruckartig und laut. Hörbar vor allem bei langsamer Fahrt (bis 30 km/h) und bergauf.

- trotz kürzlich (korrekt) eingestellter Spur hat das Auto einen leichten Linksdrall.

- Links-Lenken geht leichter als Rechts-Lenken.

- Rücklauf in die Mittelstellung sehr schwach aber/und stärker vom Rechtslenken aus

- dementsprechend auch sehr wenig Widerstand beim einlenken und somit ein katastrophal schwammiges Fahrverhalten.

Ganz ehrlich - momentan fährt sich jeder ausgelutschte B-Corsa souveräner, sicherer und einfach angenehmer. Hatte demletzt einen als Leihwagen (mit sage und schreibe 240tkm) und dieser hatte ein wesentlich sicherer anmutendes Fahrverhalten.

Achja, Neuteile an der Achse in den letzten 2 Monaten:
- Domlager beide neu (Febi)
- Spurstangenköpfe beide neu (Lemförder)

...danach logischerweise komplette Achsvermessung.

Reifen haben weder unwucht, noch sind sie schief abgefahren oder alt. Luftdruck stimmt natürlich (Continental WinterContact TS 810 in 195/65R15)

Wäre euch echt für jede Hilfe dankbar!

LG Timo

Verfasst: 23.03.2007, 21:23
von JörgFl
Hi,
und Du bist sicher , das da kein querlenker am Kugelkopf außen ausgeschlagen ist?? hört sich danach an- dringend nachprüfen- auf bühne nehmen, und mit Montierhebel Federbein "hochheben" gegen den Querlenker, erst dann sieht man wenn der Kugelkopf spiel hat!!

Verfasst: 26.03.2007, 12:01
von Hans Audi 200
Hallo Timo,

seh ich genauso wie Jörg. Zu dem Schleifgeräusch .... ist ( sind ) die Radhausschalen an allen Stellen richtig befestigt ? Könnte sein, dass beim Lenkeinschlag der ( die ) Reifen die Schale berühren (Schale ist aus hartem Plastik) und deshalb auch beim Lenken dieser Widerstand .... und durch die Berührung gleichzeitig Geräusche entstehen.
Kontrolliere mal alles.

Gutes Gelingen. Gruß Hans

Verfasst: 26.03.2007, 12:11
von Uwe
Na dann ich auch,

das Knarzen könnten die Axiallager sein welches sich oben auf dem Federbein befindet.

Bild

Das die Lenkung nicht mehr in Geradeausstellung geht, kann am falsch eingestellten Lenkspiel liegen...

Bild

Da hilft leider nur nachschauen. Also zuerst das Federbein ausbauen und das Lager anschauen, erneuern, Achtung Federspanner erforderlich, und dann das Lenkspiel prüfen. Alle anderen Fahrwerkskomponenten, die Lenker, sollten natürlich auch i.O. sein.

Verfasst: 27.03.2007, 17:48
von TimoMC
besten dank euch schonmal!

also mal angenommen die querlenker wären hinüber (oder zumindest der linke)....wie dringend oder gefährlich oder wie auch immer wäre denn solch ein mangel? und ganz wichtig - wie teuer zu reparieren? natürlich vorrausgesetzt, dass ich gleichzeitig sämtliche lager, die mit dem querlenker zusammenhängen gleich mittausche. kann mir das evtl. mal einer zusammenrechnen?
eine hebebühne steht mir nur leider nicht zur verfügung...

die radhausschalen kann ich definitiv ausschliessen. die sind fest. das geräusch tritt meist auch nur rund um die mittelstellung auf und da reicht dann auch schon ein millimeter lenkbewegung um es zu erzeugen.

was mich allerdings wundern würde, wäre ein falsch eingestelltes lenkspiel. habe da noch nie was dran geschraubt (vorbesitzer sicher auch nicht) und das auto hat auch erst knapp 90tkm. zudem kommt er ja vom rechtslenken aus besser in die mittelstellung zurück als aus einer linkslenkung. und wenn dem so wäre, hiesse das ja auch, dass es zu stramm eingestellt wäre. die lenkung geht aber definitiv viel zu weich und indirekt, nicht zu hart.

LG Timo

Verfasst: 27.03.2007, 20:37
von Hans Audi 200
Hallo Timo,

Millimeter Lenkbewegung reichen aus um das Geräusch zu erzeugen ..... lässt mich nachdenken, ob dies nicht "Fliessgeräusche" der Hydraulikflüssigkeit sein können. Denke, mechanisch eine Millimeterbewegung und so ein Geräusch ?? :roll: :roll:

Mir sind die Zusammenhänge der Hydraulik in einem Lenkgetriebe nicht ausreichend bekannt um dies genau zu beurteilen.
Aber die "Leichgängigkeit" der Lenkung, nach li u. re unterschiedlich, könnte mit unterschiedlichen Drücken in der Hydraulik zusammen hängen und bei den Drücken jenseits von 100 bar können bei verengten Querschnitten, eventl. defekten inneren Dichtringen etc. die merkwürdigsten Geräusche entstehen.

Hier sind die Hydraulik-Spezialisten mal gefordert Bei rein mechanischen Ursachen wie defekte Querlenker, Gummi-Metall-Lager, Domlager axial usw. müssten m.E. bei "holpriger" Strasse zusätzlich rein mechanische Geräusche erzeugen ( klappern usw. ). :roll:

Wenn es die Hydraulik sein sollte, dann müsste bei Lenkbewegungen mit erhöhter Drehzahl des Motors im Stand auch etwas zu hören sein. Prüfe dies mal, weil ausschliessen kann man es nicht. Bei defekten Lagern müsste die Schwergängikeit der Lenkung, denke ich, nach li. u. re. gleich sein.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche.

Gruß Hans

Verfasst: 27.03.2007, 23:20
von OPA_HORCH
Was das "knarzende" Geräusch angeht, schreibt Timo
- knarzendes Geräusch beim Lenken aus Richtung "links"...Auch im Stand und bei Motor aus
Da bei ausgestelltem Motor die Lenkungshydraulik drucklos ist, würde ich zumindest die Geräuschquelle nicht in diesem Bereich vermuten.
Aber das hier gibt mir zu denken
- Rücklauf in die Mittelstellung sehr schwach aber/und stärker vom Rechtslenken aus
Bei einer nicht ausreichenden Rückstellung der Lenkung denkt man zunächst mal an zu knappes Lenkungsspiel; das kann aber nur passieren, wenn man beim Nachstellen zu großzügig war. Rumschraubereien an der Lenkung werden hier aber ausgeschlossen.
Ich denke hier aber an eine Warnung, die immer in den Schrauberbüchern steht, wenn es um das Festschrauben der Spurstangen am Lenkgetriebe(mitnehmer) geht: "Nur bei auf den Rädern stehendem Fahrzeug, sonst besteht die Gefahr, dass die Zahnstange verspannt wird".
Vielleicht ist das beim Auswechseln der Spurstangenköpfe ja nicht richtig gemacht worden (falls dabei die Spurstangen ausgebaut wurden)...
Ich habe noch keine verspannte Zahnstange erlebt und weiß nicht, ob das die beschriebenen Symptome zeigen würde, aber vorstellen könnte ich es mir schon...Vielleicht einfach mal (natürlich bei auf den Rädern stehendem Fahrzeug) die beiden Schraubverbindungen Spurstangen/Lenkgetriebe lösen und mit 60 Nm wieder festziehen. Das ist ein geringer Aufwand, und wenn es nicht nützen sollte, schadet es aber auch nicht...

Ansonsten wäre es aber sehr ratsam, auch dem Verdacht auf einen defekten Querlenker nachzugehen, denn da reden wir von einem ernsthaften Sicherheitsrisiko...

Gruß Wolfgang

Verfasst: 28.03.2007, 20:20
von TimoMC
Ich denke hier aber an eine Warnung, die immer in den Schrauberbüchern steht, wenn es um das Festschrauben der Spurstangen am Lenkgetriebe(mitnehmer) geht: "Nur bei auf den Rädern stehendem Fahrzeug, sonst besteht die Gefahr, dass die Zahnstange verspannt wird".
Vielleicht ist das beim Auswechseln der Spurstangenköpfe ja nicht richtig gemacht worden (falls dabei die Spurstangen ausgebaut wurden)...

Vielleicht einfach mal (natürlich bei auf den Rädern stehendem Fahrzeug) die beiden Schraubverbindungen Spurstangen/Lenkgetriebe lösen und mit 60 Nm wieder festziehen. Das ist ein geringer Aufwand, und wenn es nicht nützen sollte, schadet es aber auch nicht...

Ansonsten wäre es aber sehr ratsam, auch dem Verdacht auf einen defekten Querlenker nachzugehen, denn da reden wir von einem ernsthaften Sicherheitsrisiko...
naja, die spurstangen wurden beim wechsel der selbigen köpfe zwar nicht ausgebaut und das geräusch war auch schon VOR dem wechsel (deswegen hab ich die dinger eigentlich auch gewechselt - um mal irgendwo anzufangen einzugrenzen), aber das ganze klingt für mich auf jeden fall trotzdem sehr plausibel. hatte nämlich auch das gefühl, dass, als ich im motorraum nach dem geräusch gefahndet habe, während ein freund das lenkrad bewegte, das geräusch irgendwo aus eben dieser gegend kam.
wenn die spurstangen schon nicht beim kopf-wechsel entfernt wurden, dann vielleicht ja beim einbau des fahrwerks (wär zwar auch nicht unbedingt logisch, aber gibt ja nix was es nicht gibt).....denn das geräusch trat das erste mal einige zeit nach dem fahrwerkswechsel auf.

ich weiss nicht wieso, aber irgendwie denke ich auch schon die ganze zeit an einen defekten querlenker...klingt für meinen kleinen kopf noch am plausibelsten. wobei ich dann allerdings etwas verwundert darüber wäre, dass die (originalen) querlenker schon nach 90000km den geist aufgeben, aber gut....

ich werd die geschichte mit dem mitnehmer des lenkgetriebes auf jeden fall die tage mal überprüfen. wie du ja schon sagst: kann nicht schaden und kostet nichts.

beim überprüfen des querlenker wirds da schon schwieriger ohne bühne...

auf jeden fall schonmal besten dank!

LG Timo

Verfasst: 28.03.2007, 22:19
von Hans Audi 200
Hallo Timo,

klingt logisch, was Wolfgang schreibt. Sollten die inneren Gummilager verspannt eingebaut sein ( könnte ja schon vorher passiert sein ) kann es solche knarzenden Geräusche geben ( Gummi reibt auf Gummirest ) an der Buchse, da wo der Gummi aufgrund der "Hebelwirkung" am ehesten abreist.
Meine Fragen: Hattest Du die Stabilisatorstange ausgebaut ? Deren Gummilager in der Halterung und auch besonders am Querlenker kontrolliert ? Sind am Querlenker die Gummis und die konkaven Scheiben richtig eingebaut ?

Beim Querlenker selbst kannst Du prüfen ob Gummimetall-Lager ok ist und ob der Bolzen, der durch die Schraube am Federbein gehalten wird, spielfrei ist ( Prüfen mit Montageeisen, Spiel spürt man dann ). Nach etwa 100.000 Km dürften die Querlenker noch ok sein. Die an meinem Fahrzeug haben 320.000 Km gehalten und sind dann spielfrei von mir ausgetauscht worden.

Gefährlich wird es nur, wenn man Querlenker mit falschem Bolzendurchmesser einbaut hat. Im Verschleissfall springt äusserst selten, ich behaupte nie, die Bolzenkugel aus der Pfanne am Querlenker ( Unfall etc. ok) Im normalen Betrieb garnicht. Voraussetzung ist natürlich, richtiges Ersatzteil und richtige Montage. Weder der Bolzen am Federbein löst sich, noch die Kugel in der Pfanne, sie wird durch einen Sprengring fixiert, der nicht verschleisst. Nur falsche Ersatzteile mit gleichzeitiger unsachgemässer Montage lassen diesen Umstand Wirklichkeit werden.

Ein Verschleiss mit Spiel, und nur das Spiel ist massgebend, äussert sich mit klappern, Stössen, Lenkgeometrie stimmt nicht mehr usw. Ein Geräusch, wie von Dir beschrieben tritt m.M. in Verbindung mir den Gummilagern auf. Am Querlenker die inneren Gummi-Metall-Lager.... kann man wechseln, dies bedarf keine neuen Querlenker, wenn der Bolzen etc spielfrei ist.

Was anderes noch, es wurde bereits darauf hingewiesen: Ist das Lenkgetriebe im Radhaus rechts ( Einzelschraube ) fest und spielfrei. Im Radhaus links die Schrauben ebenfalls fest.

Zwischen dem Flanschrohr und der Lenksäule sind Gummibuchsen und Teflonbuchsen eingebaut. Sind diese noch i.O. ? Könnte Spiel im Lenkgetriebe vortäuschen und aufgrund der Materialien, Teflon und Gummi, Knarzgeräuschen ... auch im Stand und ohne laufendem Motor ... erzeugen.

Ist die Klemmschraube unten am Lenkgetriebe ( Flanschrohr zum Lenkgetriebe ) fest angezogen ? Und letztlich das Lenkungsspiel .... bei laufendem Motor Lenkungsspiel prüfen. Kann nur vermuten ... besitzt Dein Fahrzeug einen Lenkungsdämpfer ... dürfte m.W. nur bei Fahrzeugen ohne Servo sein. Kann es nicht mehr genau sagen. Wenn, dann Lenkungsdämpfer mal prüfen.

Timo, jetzt brauchste erstmal Zeit alles zu prüfen :? . Berichte mal, was nun tatsächlich die Ursache war. :D

Gruß Hans

Verfasst: 29.03.2007, 00:08
von OPA_HORCH
Hans Audi 200 hat geschrieben: Berichte mal, was nun tatsächlich die Ursache war. :D
Ja, bitte unbedingt (auch wenn du jetzt erst mal andere Sorgen hast, klar...)

So eine Rückkopplung ist immer sehr wichtig, um den Kenntnisstand (den eigenen sowie auch den des Forums!) zu aktualisieren, denn gerade solche Probleme, wie du sie hier hast, können ja vielfältige Ursachen haben. Wir "sammeln" deshalb auch in einem anderen Beitrag solche "Lenkungsgeräusche und ihre Ursachen"; Hans bezog sich ja schon darauf.

Viel Erfolg erstmal, und bis bald...

Gruß Wolfgang

Verfasst: 01.04.2007, 22:02
von TimoMC
wow, erstmal vielen dank für die vielen ausführlichen denkanstöße! denke, da hab ich schonmal einige anhaltspupnkt, denen ich nachgehen kann.
problem ist wie gesagt nur, das mir keine bühne zur verfügung steht.
ich versuche die woche mal eine zu organisieren....in verbindung mit dem wechsel auf sommerreifen (215/40R17 - mal gucken was sich da dann noch tut achsmäßig...aufgrund der mehrbelastung).

naja, mein dank ist euch auf jeden fall jetz schon sicher :)

ich berichte dann natürlich, sobald ich mehr dazu sagen kann.

LG Timo