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Bremssattel will nicht auseinander
Verfasst: 19.07.2007, 12:03
von Max
Hallo,
der hintere rechte Bremssattel wehrt sich und will nicht auseinander. Der Sicherungsring ist ab, aber trotzdem kommen die „Innereien“ nicht raus. Schraube ich den Kolben wieder ein Stückchen drauf und hebel mit zwei Schraubendrehern, zieht sich der Einsatz aus dem Kolben.
Wie krieg ich das xxxding denn nun auseinander?
Vielen Dank!
Gruß
Max
Verfasst: 19.07.2007, 21:25
von Hartmut
Hallo Max,
ist der Käfig, die Feder, die Scheibe und die Anlaufscheibe raus?
Wenn nur noch die Welle drin ist so versuche mal diese unter leichtem hin und herbewegen und mit der Hand herauszuziehen. Bei mir hat das am Wochenende nur so funktioniert. Ich hatte auch das Problem dass der Kolben auf der Welle saß und ich beim Herausziehen des Kolbens die Welle keine Anstalten machte herauszugehen, ich aber den Kolben in der Hand hatte da sich im Kolben das Gegengewinde gedreht hat.
Gruß
Hartmut
Verfasst: 19.07.2007, 22:38
von Max
Hallo Hartmut,
Hartmut hat geschrieben:...ist der Käfig, die Feder, die Scheibe und die Anlaufscheibe raus?
Nein, ich habe nur den Kolben rausgedreht und den Seegering entfernt.
Hartmut hat geschrieben:...Ich hatte auch das Problem dass der Kolben auf der Welle saß und ich beim Herausziehen des Kolbens die Welle keine Anstalten machte herauszugehen, ich aber den Kolben in der Hand hatte da sich im Kolben das Gegengewinde gedreht hat.
Und wie hast Du das Problem gelöst? Ich habe inzwischen schon direkt an der Gewindestange gehebelt, aber ich befürchte, dass ich irgendetwas falsch mache. So fest kann das doch eigentlich gar nicht sitzen…
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 00:11
von mischel
Hi,
wenn Du den Sicherungsring heraussen hast, dann kannst Du ja auch den Federkorb, die Feder und die Beilagscheibe unter der Feder auf der Welle herausnehmen. Probier dann dochmal gaaanz vorsichtig mit einem dünnen Schraubendreher oder einer langen Kegelspitzzange, die große Scheibe unten (die mit den 2 Löchern und der Vertiefung) herauszuhebeln und rauszunehmen. Das müßte ganz leicht gehen.
Nun kannst Du auch die Welle etwas durch "Herumeiern" vooooorsichtig lockern und dann schließlich herausziehen. Sprüh das ganze ruhig vorher fest mit Caramba ein und laß das Zeug auch lange genug einwirken.
Wenn Du den Handbremshebel ausbauen willst, um die Wellendichtung oben zu ersetzen, dann drück die alte Wellendichtung weg (dann ist sie allerdings kaputt, was aber nichts ausmacht, wenn Du sie ohnehin wechseln willst) und füll auch von dieser Seite her Caramba rein und laß wirken.
So kriegst Du die Welle des Bremssattels schon raus.
Vielleicht kannst Du Caramba Plus nehmen, ich hab das Gefühl, das wirkt besser, als das normale.
Servus
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 11:18
von Max
Hallo Michael,
mischel hat geschrieben:...wenn Du den Sicherungsring heraussen hast, dann kannst Du ja auch den Federkorb, die Feder und die Beilagscheibe unter der Feder auf der Welle herausnehmen...
Eben nicht, weil da nichts ist! Der Bremssattel muss auch noch eine ältere Ausführung sein, der Kolben hat die Aufnahme für einen Inbusschlüssel und der Seegering ist ein Innen- und nicht wie sonst üblich ein Außenseegering.
Ich hab mal ein paar Bilder gemacht, wie es im Moment aussieht:
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 11:27
von Tim A.
Da hast Du schlechte Karten.
Ich kenne das Problem und habe mir damit geholfen, dass ich das Gewindestück aus einem alten, völlig verrosteten Kolben genommen habe. Dieses habe ich dann auf die Kolbenstange geschraubt habe. Da kann man dann ordentlich zugreifen. Entweder mit einer Zange, einem Schlagauszieher oder man spannt das Ende in den Schraubstock und hebelt den Bremssattel von der Kolbenstange. Auf jeden Fall leidet der Blechhalter, der die Kolbenstange hält. Den musst Du hinterher sicher wieder in Form bringen.
Verfasst: 20.07.2007, 11:34
von Max
Na, das hört sich ja toll an…
Aber es ist definitiv so, dass es mit Gewalt gehen muss, also nicht, dass da noch ein Trick bei ist, wie z.B. Handbremshebel in einer bestimmten Position, oder so?
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 11:41
von mischel
Hi,
schau mal auf dem Bremssattel nach, wer der Hersteller ist, das steht irgendwo drauf und auch irgendwelche Nummern... Das sieht anders aus, als bei mir, bei mir war ein Girling 38-Bremssattel verbaut. Auf der "Gewindewelle" sitzt hinten ja nur ein O-Ring und dann kommt nichts mehr (außer viiiiel Fett und der Zapfen für die Handbremswelle).
Servus
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 11:42
von mischel
Hi,
ich nochmal, es gab Kolben mit einer Aufnahme für einen Imbus. Damit konnte man den Kolben zurückdrehen zum Bremsbelagwechsel.
Der Einsatz im Kolben ist doch mit einem Sprengring gesichert, oder?
Wie schaut der Sattel von hinten aus?
Ach ja, von welchem Auto reden wir denn überhaupt?
Servus
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 12:04
von Max
Hallo,
ist auch ein Girling, aber 36.
Der Einsatz im Kolben kann eigentlich nicht gesichert sein, weil er ja raus kam, als ich am Kolben zog…
Foto von hinten:
Auto: 200er VFL, Mj. 87, MC1
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 12:13
von mischel
Hi,
schau mal genau hin: bewegt sich die "Gewindewelle", wenn Du den Handbremshebel auf und zumachst?
fragt
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 12:21
von Max
Nein, tut sie nicht.
Die "Gewindewelle" selbst lässt sich aber mit der Hand ca. 2mm in alle Richtungen (rechts, links, vorne, hinten, oben / unten) bewegen.
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 12:26
von mischel
Hi,
der Handbremshebel schiebt beim Anziehen der Handbremse über den Handbremshebel im Bremssattel die Gewindewelle einige mm nach vorne und drückt so den Kolben auf den Belag, also müßte sie (die Welle) sich auch rühren, wenn Du den Handbremshebel im ausgebauten Zustand betätigst. Bei mir konnte ich den Handbremshebel im ausgebauten Zustand des Bremssattels um mehr als ca. 90 Grad drehen.
Kannst Du die Welle auch ein wenig nach vorne ziehen und dann wieder zurückdrücken?
Servus
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 12:29
von mischel
Hi,
so wie Du schreibst, klingt es so, als ob die Welle noch mit irgendwas festgemacht ist.
Auf den Fotos fiele mir da der dunkle Ring unten im Sattel außen ein. Ist das ein beweglicher Ring oder nur eine Täuschung durchs Fotografieren?
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 12:34
von mischel
Schau mal...

Verfasst: 20.07.2007, 12:53
von mischel
Hi,
so ich muß jetzt weg.
Schau einfach mal weiter, google mal mit girling 36, vielleicht findest Du noch was.
Schau aber auf jeden Fall, daß Du es ohne Brachial-Gewalt geregelt kriegst. Denn ich denke mal, die Auswahl bei den Autoverwertern wird auch nicht mehr die tollste sein...
Servus
der Michael
Verfasst: 20.07.2007, 13:46
von Max
Nee, das täuscht. Das ist ein Teil und das verhindert zwar meiner Meinung auch das entfernen der Welle, aber es sitzt eben bombenfest…
Ich fahr mal eben zu Kiesow und guck mal, ob ich da etwas finde. – Entweder einen kompletten Sattel, oder zumindest einen Kolben, den ich zum Ziehen missbrauchen kann.
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 14:26
von 200q20V
mischel hat geschrieben:Schau mal...

Das Innere davon (unterer Pfeil) ist doch ein Sprengring, oder?!?! Versuch mal, den mit nem langen Schraubendreher rauszuhebeln!
Viel Erfolg noch!
Grüßle Schmidti
Verfasst: 20.07.2007, 16:28
von Max
Leider nicht, Schmidti.
Wie schon geschrieben, das ist ein Teil.
Bei Kiesow gab es auch keinen einzigen hinteren 44er Bremssattel, aber das hatte ich schon befürchtet. Wenigstens stand da ein fast kompletter Golf 2, aus dem ich mir den Einsatz der im Kolben sitzt ausgebaut habe und dieser passt sogar vom Gewinde zu meinem Sattel. Daraus werde ich mir jetzt mal was basteln, um im Fall der Fälle dann doch mit Gewalt ziehen zu können, ohne das Gewinde der Stange zu beschädigen.
Gruß
Max
Verfasst: 20.07.2007, 16:45
von 200q20V
Hmm, aber läuft das da nicht so spitz nach oben zu und sitzt in ner Nut?
So schaut´s halt auf dem Bild aus und genauso is das auch bei den Hauptbremszylindern gelöst, hab da mal einen zerlegt, um mal rein zu gucken...

Da musst ich vorher auch erst diesen Sprengring anbohren, um den dann mit ner Sicherungsringzange raus zu bekommen...
Naja, bin halt immer n bissl vorsichtig mit "einfach mal fest dran ziehen"
Da geht oft was kaputt bei...
Verfasst: 20.07.2007, 20:59
von Hartmut
Hallo Max,
mein Bremssattel war ein 38 er. Der 36 er ist anderst aufgebaut. Schau mal unter
http://www.golfcabrio.de/forum/showthread.php?t=15331 nach dort sind auch Bilder.
Ich hoffe das hilft weiter.
Gruß
Hartmut
Verfasst: 21.07.2007, 09:29
von Max
Hallo zusammen,
auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin. Dass die im Golf-Forum beschriebene Vorgehensweise funktioniert, möchte ich aber sehr stark anzweifeln.
Man soll Die Gewindestange zusammen mit dem Kolben mit Druckluft rausdrücken.
Ich bin mir zu 99% sicher, dass da nur der Kolben rauskommen würde, nicht aber die Gewindestange. Meint Ihr, ich sollte das trotzdem mal versuchen?
@Schmidti: Ich hab aus dem Golf-Forum mal ein Bild geklaut, auf dem man es etwas besser erkennen kann, dass da kein Sprengring ist:
Gruß
Max
Verfasst: 21.07.2007, 10:26
von mischel
Hi,
wenn der Kolben mit der Gewindestange verschraubt ist, müßte, wenn überhaupt was rauskommt, beides rauskommen, da die Druckluft ja den Kolben nicht von der Welle drehen kann...
Aber wenns sooo fest ist...
Probiers doch mal.
Servus
der Michael
Verfasst: 21.07.2007, 13:14
von Tim A.
Max hat geschrieben:
Hallo zusammen,
auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin. Dass die im Golf-Forum beschriebene Vorgehensweise funktioniert, möchte ich aber sehr stark anzweifeln.
Man soll Die Gewindestange zusammen mit dem Kolben mit Druckluft rausdrücken.
Ich bin mir zu 99% sicher, dass da nur der Kolben rauskommen würde, nicht aber die Gewindestange. Meint Ihr, ich sollte das trotzdem mal versuchen?
@Schmidti: Ich hab aus dem Golf-Forum mal ein Bild geklaut, auf dem man es etwas besser erkennen kann, dass da kein Sprengring ist:
Gruß
Max
Hi,
ich habe schon endlos viele der unterschiedlichsten VAG- Bremssättel zerlegt. Dabei blase ich die Kolben grundsätzlich mit Druckluft aus (und wenn das nicht geht, drücke ich sie mit meinem Prüf-HBZ heraus). So einfach ist das nicht, ist aber dennoch ein Chance:
Du musst den Kolben ausbauen (hast Du ja schon), dann den Sprengring ausbauen (hast Du auch schon). Dann baust den Kolben wieder ein (der Rechteckring muss natürlich auch drin bleiben) und versuchst ihn dann mit Druckluft komplett mitsamt der Kolbenstange aus zu blasen. Wenn das so nicht klappt, hast Du noch die Möglichkeit, den Bremssattel wieder an die Leitung im Fahrzeug anzuschließen. Der Sattel wird aber nur an Bremsschlauch angeschlossen und in geeigneter Weise aufgehängt. Dann entlüftest Du den Sattel und drückst den Kolben danach über das Betätigen des Bremspedales hinaus. Der Rest der Bremse muss dabei vollständig montiert sein! Wenn das auch nicht klappt hilft nur noch die Brachialmethode, die ich weiter oben schon beschrieben habe. So ein Gewindestück kann ich dir leihweise zuschicken, wenn Du die Zeit und die Nerven dazu noch hast.
Verfasst: 21.07.2007, 13:31
von Max
Ich hab’s ausprobiert und die Druckluft hat den Kolben tatsächlich nicht von der Welle gedreht, dafür aber den Kolben vom Einsatz runter gedrückt. – Plopp und der Kolben war draußen, die Gewindestange mit dem aufgeschraubten Kolbeneinsatz aber noch drin…
Was ich mich aber gerade frage: Wie weit muss der Einsatz denn wieder in den Kolben rein? Vermutlich bis Anschlag, oder?
Ich hab jetzt jedenfalls keine Lust mehr, mich von dem xxx Bremssattel ärgern zu lassen und werde etwas „unsanfter“ an die Sache ran gehen. Bericht folgt…
@Tim: Gewindestück hab ich ja schon aus dem Golf (siehe oben) und das „Spezialwerkzeug“ ist auch schon gebaut. Aber trotzdem vielen Dank für das Angebot!
Gruß
Max
Verfasst: 21.07.2007, 15:03
von Tim A.
Max hat geschrieben:Ich hab’s ausprobiert und die Druckluft hat den Kolben tatsächlich nicht von der Welle gedreht, dafür aber den Kolben vom Einsatz runter gedrückt. – Plopp und der Kolben war draußen, die Gewindestange mit dem aufgeschraubten Kolbeneinsatz aber noch drin…
Was ich mich aber gerade frage: Wie weit muss der Einsatz denn wieder in den Kolben rein? Vermutlich bis Anschlag, oder?
Ich hab jetzt jedenfalls keine Lust mehr, mich von dem xxx Bremssattel ärgern zu lassen und werde etwas „unsanfter“ an die Sache ran gehen. Bericht folgt…
@Tim: Gewindestück hab ich ja schon aus dem Golf (siehe oben) und das „Spezialwerkzeug“ ist auch schon gebaut. Aber trotzdem vielen Dank für das Angebot!
Gruß
Max
Sorry, hatte ich überlesen, dass Du schon ein Gewinde hast. Der Einsatz muss bis zum Anschlag in den Kolben zurück, da hast Du Recht. Soll ich mal gucken, ob ich noch einen 36 oder wenigstens ein paar Teile davon habe?
Verfasst: 21.07.2007, 16:16
von Max
Geschafft!!!
Der Sattel ist zerlegt!
Mit dem „Spezialwerkzeug“ war es kein Problem die Gewindestange rauszubekommen:
Das Blech, das vorher das Entfernen der Stange verhindert hat, war aber immer noch im Sattel, nur etwas „deformiert“. Ich habe die Stange praktisch durch das Blech durchgezogen.
Jetzt ließ sich ja aber die Welle des Handbremshebels entfernen und durch dieses Loch konnte ich das Blech von hinten rausschlagen.
Etwas gelitten hat es schon, aber ich denke, das ist noch rettbar…
Noch einmal vielen Dank an alle für die zahlreichen Tipps und ganz besonders an Tim auch für die Teileangebote. Ich denke, ich krieg den Sattel wieder zusammen, ansonsten melde ich mich natürlich.
Eine Frage fällt mir jetzt aber doch noch ein:
Bei den original Reparatursätzen von Audi ist doch immer so eine Montageflüssigkeit, in die die Dichtringe eingelegt werden müssen, dabei.
In dem Dichtsatz aus dem Zubehör ist nichts dabei, ich hätte aber trotzdem auch noch die Montageflüssigkeit aus dem Reparatursatz von Audi. Soll ich die Dichtringe dareinlegen, oder brauchen die das nicht?
Gruß
Max
Verfasst: 21.07.2007, 17:11
von Tim A.
Na siehst Du, Glückwunsch!
Das Werkzeug sieht gut aus, fast wie Original!
Du musst die Dichtungen unbedingt vor dem Einbau schmieren. Es gibt dafür eigentlich spezielles Bremsenfett für Gummiteile. Wenn Du das nicht hast, kannst Du dir zur Not damit helfen, die Gummidichtungen (außer der Staubmanschette und dem Simmerring) in Bremsflüssigkeit einzulegen. Der Bremskolben lässt sich aber besser montieren, wenn alles dünn gefettet ist.
Verfasst: 21.07.2007, 17:29
von Max
Alles klar, bei Audi heißt dieses Bremsenfett dann wohl Montageflüssigkeit. Ich werde die Dichtungen dann vorher einlegen.
Das Halteblech ist auch wieder in seine ursprüngliche Form gebracht – na ja, zumindest ansatzweise:
Vielen Dank!
Gruß
Max
Verfasst: 21.07.2007, 20:49
von mischel