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IDEEN WILLKOMMEN, LEERLAUF MISERABEL UND ZU HOCH

Verfasst: 04.08.2007, 22:52
von alain lime
44 RT Kat.
Das Ganze hat mit einer Einstellung des Druckstellers angefangen.

Laut Messung (auch währen der Fahrt) ist der Drucksteller richtig eingestellt: Soll heissen Lambdaregelung und Schubaschaltung und Warmlaufphase laufen nach Vorschriften. Aber:
- Der Leerlauf ist viel zu hoch: Bei RT Kat gibt es noch eine Eintellschraube mit der die Leerlaufdrehzahl in der Mitte des Regelbereiches eingestellt werden kann. Selbst wenn ich die Schraube fast komplett reindrehe, liegt die Drehzahl bei 1300 Umdrehungen.
- Ausserdem ist der Leerlauf miserabel: Läuft als ob ein Zylinder nicht zünden würde.
- (sehr) schlechte Warmstart: Geht nur wenn ich Gas gebe. Ein Test mit abgenommenen Luftfilter hat ergeben, daß der Motor sofort anspringt, wenn man die Stauscheibe mir der Hand leicht anhebe.

Ich denke: Das LLRV macht irgendwie Schwierigkeit (hat also rein gar nichts mit dem Drucksteller zu tun, purer Zufall?). Anders kann ich mir die Symptomen nicht erklären.

Was meint Ihr dazu?

- Zündung wurde komplett durchgechekt
- Es gibt kein Falschluft (ausser eben vielleicht durch eine völlig irre Stellung des LLRV)
- Die ESV's sind neu
- Noch etwas: Wenn ich den Stecker des LLRV rausziehe, wird die Drehzahl noch höher. Für mich heißt, daß die Regelung noch arbeitet, aber komplett ausserhalb des Regelbereiches.

Wie gesagt, jede Anregung höchst willkommen.

Gruß

Alain

evtl.

Verfasst: 05.08.2007, 07:06
von timundstruppi
schließt das LLRV nicht mehr ganz. kann man einen schlauch verschließen dahin weiter verschließen durch zudrücken? ich kenn nur die wc und MC verschlauchung.
beim wc hatte ich das gleiche. da war eine einstellschraube am LLRV, der anschlag stimmte nicht mehr und das ventil konnte nicht mehr weit genug schließen.allerdings ist es die ganz alte technik

oder ein fühler sagt kalt und die regelung bebt auf kaltdrehzahl an

ich tippe aber noch zusätlich auf falschluft. motor mit bremsenreiniger ansprühen! aber nicht in brandsetzen!!!!

gruß tw

Verfasst: 05.08.2007, 08:22
von Jürgen Ende
Hi,

1. Fehler ausgeblinkt?
2. Elektronik im Notlauf? Dann kann der Leerlauf schon mal erhöht sein.
3. ZZP richtig eingestellt?
4. Abgassonde falsch Werte
5. Temperaturfühler für Einspritzung weichen voneinander ab.

Was da seltsamn ist, ist dass anscheinen die Regelung wirklich arbeitet. Sonst würde nach Abziehen des Steckers am LLRV die Drehzahl nicht steigen. Wenn die aber noch höher geht, kann eigentlich nur die Gemischaufbereitung falsch sein (eben Werte werden zu niedrig ermittelt) oder die Grundeinstellung des LLRV ist jenseits von gut und böse. Allerdings sollte die ab werk fest eingestellt sin . Hat da mal einer rumgestellt?
Jedenfalls hört sich das schwer danach an, dass das Gemisch zu fett ist und die Steuerung am unteren Regelbereich herumkrebst. Eigentlich müsste der Leerlauf dann bei ca. 400 u/min. liegen. Dass er das nicht tut deutet eigenlich auf eine Falsche Stellung des LLRVs hin. Kannst Du das testweise mal tauschen?

Gruß
gez. Jürgen Ende

Verfasst: 05.08.2007, 10:32
von alain lime
@ Jürgen,

- Fehlerspeicher zeigt keinen Fehler an (4x 4 Aufblinken)
- Elektronischer Notlauf gibt es bei dem RT Kat (im Gegensatz zu z.B. NF) nicht.
- ZZP ist richtig eingestellt ( 18 vor OT)
- Lambdasonde ist vor 3 Monaten getauscht und hat korrekt funktionniert
- Temperaturfühler (2 NTC-Wiederstände) habe ich geprüft: OK

An dem LLRV ist nichts rumgestellt worden.
Wäre zwar sehr schön, aber Ich habe leider kein Ersatz-LLRV zum Probieren.

@timundstruppi,
Das mit dem Verschließen der Verschlauchung werde ich ausprobieren. Temperaturfühler sind OK. Falschluft ist so gut wie ausgeschlossen.

Aber an beide: Das Startverhalten in warmen Zustand ist wirklich unmöglich: Manchmal muß ich 1/2 Stunde warten um ihn zum Laufen zu bringen. Frage: Kann man davon ausgehen, daß beide Effekte (zu hoher, schlechter Leerlauf und Warmstartprobleme) die gleiche Ursache haben?

An Euch beide jedenfalls vielen Dank.

Gruß

Alain

Verfasst: 05.08.2007, 16:39
von alain lime
Hallo,

entsprechend der Empfehlung von tm habe ich die Verschlaucherung am LLRV verstopft (mit Sektkorken): KEINE ÄNDERUNG.

Wenn ich keinen Kapitaldenkfehler mache scheidet damit das LLRV als mögliche Ursache für das zu hohe Leerlauf aus.
Langsam aber sicher mache ich mir doch Gedanken (auch das von tm erwähnt) über Falschluft
Mit meinen zwei Sektkorken habe ich beide Seite der Verschlauchung der Motorentlüftung verstopft: Auch da keine Änderung. Das bedeutet das von dieser Seite (zum Beispiel Ventilgehäusedichtung) keine Falschluft kommen kann.

Ja, aber wenn wirklich Falschluft woher denn??????

- Die Dichtung der Ansaugbrücke? hat jemand überhaupt schon Probleme damit gehabt?
- Die ESV's: Die habe ich vor 3 Wochen alle ersetzt, die Dichtungen sind neu, die Einsätze sind vor einem Jahr getauscht worden. AScheint alles OK zu sein.

Noch Ideen?

Danke + Gruß

Alain

Verfasst: 05.08.2007, 17:49
von Roger_58
Tausch mal die Ventildeckeldichtung; nach meiner Erfahrung sind so gut wie alle Schrauben lose, Dichtung verbröckelt oder schon am auseinanderfallen.

VD-dichtung??

Verfasst: 05.08.2007, 18:29
von timundstruppi
hmm??

schau mal den schlauch für die luftumspülung der düsen. immer die unterseite!!!

LLRV ist ja schon ausgeschlossen.

kurbelgehäuseentlüftung? dichtmachen zur ansaugseite! schnodderseite vom block und deckel ins freie!

viel erfolg.
gruß tw

Verfasst: 05.08.2007, 20:48
von alain lime
Hallo tw,

die Kurbelgehäusentlüftung ist 100% in Ordnung (wie gesagt habe ZUR ANSAUGSEITE den Schlauch dichtgemacht). KEINE ÄNDERUNG.

Den (ganz kurzen Schlauch) zwischen dem Schlauch, der zum LLRV führt und der Luftumspülung habe ich auch (jetzt eben) dicht gemacht --> KEINE ÄNDERUNG.

Ich bin aber wirklich überzeugt, daß tm recht hat: ES IST EIN FALSCHLUFT-PROBLEM!!!!

Ich muß das Ganze noch Revue passieren.

Gruß an tm und an die, das Krimi verfolgen

Alain

Verfasst: 06.08.2007, 10:14
von mAARk
Hallo Alain,

Auch ich tippe auf Falschluft. Dass der Motor mit leicht angehobener Stauscheibe besser anspringt, ist ein klassisches Anzeichen dafür. Nur leider kenne ich die Verschlauchung vom RT nicht wirklich...

Die Trimmung des Druckstellers sollte natürlich erst erfolgen, wenn Falschluft garantiert auszuschließen ist.

Übrigens: Falschluft macht sich (meiner Erfahrung nach) im Leerlauf, wo der Unterdruck am stärksten ist, am meisten bemerkbar.

Wenn du die Kurbelgehäuseentlüftung (KGE) und die ESV-Umspülung schon ausgeschlossen hast, kommt noch die Dichtung der Ansaugbrücke (hat sie zwei Teile? Dann auch zwei Dichtungen!) in Frage. Ansonsten Dichtung zwischen Drosselklappe und Ansaugbrücke, als auch Lufthutze (auf korrekten Sitz ihrer Schellen achten!).

Wenn er trotz abgehängter KGE noch immer Falschluft zieht, ist die Ventildeckeldichtung m.M.n. erstmal auszuschließen, denn der VD steht bei abgehängter KGE NICHT mehr unter Unterdruck.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 07.08.2007, 10:34
von alain lime
Hi mAARk,

schön wieder von Dir zu hören.

Fehler ist lokalisiert!
Du und tm haben schon den richtigen Riecher gehabt: Es IST Falschluft und zwar die Dichtung des Unterteiles der Ansaugbrücke ist morsch (na ja nach 18 Jahren und 430.000 km kann es schon mal passieren!).

Mein Fehler war, daß ich immer nur die Schläuche (und eben nicht die Dichtungen) in verbindung mit Falscluft betrachtet hatte.

Jetzt ist aber Arbeit angesagt. Bin mal gespannt wie ich die ganzen Imbußschrauben (die unteren sieht mal nicht mal!) loskriegen werde.

Werde jedenfalls nochmal berichten , wenn alles erledigt ist.

Viele Grüsse und Riesendank an Euch beide.

Alain

Verfasst: 07.08.2007, 11:03
von mAARk
Hallo Alain,

Einige Leute hier halten das für überflüssig, aber ich würde dir raten, die Köpfe der Inbusschrauben mit Bremsenreiniger auszuspritzen, so dass die Nuss ganz hineinrutschen kann, und auch nicht vom Schmodder "geschmiert" wird. Wenn der Kopf sauber ist, kann man ganz deutlich fühlen, ob die Nuss ganz hineingerutscht ist.

Nimm eine stabile Nuss (6 mm, wenn ich mich nicht irre), und eine ordentliche Ratsche. Nuss wiegesagt ganz hinein, und am besten ein paar handfeste Hammerschläge draufgeben, wenn du drankommst. Das lockert die Schraube etwas vor. Dann ggf. Verlängerung drauf, Ratsche drauf, das Spiel im Schraubenkopf vorsichtig aufnehmen, und nun mit sanfter Gewalt in einem zügigen Arbeitsgang die Schraube ca. 90° öffnen.

Falls du eine runddrehst, schlag einen Vielzahn ein (ich glaube, 8 mm). Das wird allerdings problematisch, weil für einen Hammer nicht wirklich Platz da ist... :?

Ciao,
mAARk
P.S.: eine Lampe und ein kleiner Schminkspiegel helfen ungemein "da unten".

Verfasst: 07.08.2007, 15:03
von alain lime
Hallo mAARk,

danke für die Hilfestellung. Werde mein Bestes tun.

Aber etwas anderes. Was ist aus Deiner Überlegung geworden den MT zu tauschen? Ich frage nur deshalb, weil - wie Du sicherlich mitbekommen hast - ich die Einspritzmengen gemessen habe und festgestellt, daß mein MT mehr als ordentlich arbeitet und das nach 18 jahren und etlichen Km.
Kann es wirklich sein, daß alle Probleme, die Du mit deinem MT hast mit der Benzinqualität in Südafrika zu tun hat?

Gruß

Verfasst: 07.08.2007, 17:06
von mAARk
Hallo Alain,

Ich halte den Zusammenhang zwischen meinen Problemen und der hiesigen Spritqualität nicht nur für möglich, sondern sogar sehr wahrscheinlich.

Was jetzt daraus wird? Ich schaue mich nach wie vor nach einem guten gebrauchten MT um - bin auch diese Tage mit jemandem hier aus'm Forum darüber im Gespräch. Allerdings habe ich mit einer erneuten Trimmung erstmal wieder einen recht akzeptablen Lauf und Verbrauch, und muss eh die ESVs ersetzen, bevor ich mir ein wirklich finales Urteil erlaube. Also GANZ aufgegeben habe ich den alten MT noch nicht.

Übrigens: deine Messung der Einspritzmengen habe ich mitverfolgt, und wäre eher vorsichtig, die Funktion des MT als "mehr als ordentlich" zu bezeichnen, zum einen, weil du nur bei einer Stauscheibenstellung gemessen hast, zum anderen, weil die Abweichungen immerhin schon 5 - 10% betrugen... Wenn alle 5 Zylinder etwas wenig kriegen (normale, altersbedingte Abmagerung - auch bei euch), und dann noch eine Abweichung von 5 - 10% dazukommt, kann es schnell zu Störungen kommen...

Mein kurz- bis mittelfristiger Plan: Lambda nachrüsten, neue ESVs, dann Druckstellerstrom im Fahrbetrieb messen. Falls das was bringt, und ich derweil schon den anderen MT gekauft habe, lege ich ihn mir halt auf Lager. :)

Ciao,
mAARk

Verfasst: 07.08.2007, 17:50
von alain lime
Hallo mAARk,

wie immer ziemlich scharf beobachtet.

Aber drei Anmerkungen dazu:
- Wenn - alterungsbedingt der MT allgemein zu wenig liefert, ist es kein Problem - bei mir und später auch bei Dir - mit einer geeigneten Einstellung des Druckstellers dies zu kompensieren (Du siehst ich habe meine Lektion gelernt!)
- Ich hatte, wie berichtet, die Mengen "quick and dirty" gemessen. Sagen wir so: In wirklichkeit könnten 5 % drin gewesen sein, 10% auf keinem Fall.
- OK: Messungen bei verschiedenen Stellungen der Stauscheibe wären angebracht gewesen.

Ich werde es irgendwann mal nachholen.

Gruß

Alain

Verfasst: 08.08.2007, 09:18
von mAARk
Hallo Alain,

Wenn er nach Beseitigung der Falschluft ordentlich zieht und ruckel- und störungsfrei läuft, dann sind weitere Messungen eigentlich gar nicht erforderlich. Ein gutes Indiz für die Gemischaufbereitung sind übrigens auch die jeweiligen Kerzenbilder. Falls eine Kerze aus der Reihe tanzt, kannst du ja nochmal nachmessen.

Ich nehm's halt etwas genauer als andere - manchmal ZU genau. :wink: (Allerdings habe ich ja auch (noch) keine Lambda, die die gröbsten Fehler kompensieren könnte).

Den Verbrauch im reinen Stadtverkehr habe ich immerhin durch die Trimmungen (und eine etwas niedertourige Fahrweise) von über 12 auf 11 Liter herunterbekommen.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 14.08.2007, 14:13
von alain lime
Es ist vollbracht!!!!

Maschine läuft wieder einwandfrei. Einzig die Leistung (Endgeschwindigkeit) habe ich noch nicht getestet. Auch da werde ich noch darüber berichten.

Was ich beim Tausch der Dichtung Unterer Saugrohr / Zylinderkopf festgestellt habe:

- Von den unteren 8 Schrauben hat eine einfach gefehlt
- Eine war keine VW_Teil und war zu lang: Anpressdruck konnte nicht erreicht werden
- Eine dritte war auch kein VW-Teil, allerdings mit der vorgeschrieben Länge. Die Unterlegscheibe war aber zu dünn: Auch da Problem mit dem Anpressdruck zu erwarten.
So viel zu der sprichwörtlichen Wertarbeit unter den Dächern von deutschen KFZ-Werkstätten...

Was mir noch Probleme bereitet hat:
Die Einspritzanalge war völlig dejustiert: sie war ja so eingestellt, daß die Falschluft kompensiert wird. Ohne das System Lambdasonde / Drucksteller
bez. entsprechende Messung des Druckstellerstromes wäre es unmöglich gewesen sie wieder richtig einzustellen. Auch in einem solchen Fall merkt man, das diese Einrichtung unbezahlbar ist.

Herzlichen Dank an alle die mitgefiebert haben!

Alain

Verfasst: 14.08.2007, 14:40
von mAARk
Hallo Alain,

Glückwunsch!

Den Tausch der unteren Dichtung hatte ich mir auch schon vorgenommen, jedoch abgebrochen, als ich eine der Inbusschrauben rundgedreht hatte... Die Falschluft fand ich dann bei meinem AAR woanders.

Ciao,
mAARk

schön..

Verfasst: 14.08.2007, 23:50
von timundstruppi
..es spielzeug.
vor allem , wenn man es findet. macht dann ja spaß :D

gruß tw

Verfasst: 15.08.2007, 18:39
von alain lime
Hi tw,

ich verspreche es: wenn ich "tw" meine werde ich ab sofort nur "tw" schreiben und nicht wie vorher geschehen "tm".
Peinlich so was. Tja zu viel und zu oft Wein ist nur bedingt gesund.

Gruß