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Tech Doku: Spurstange HA beim quattro gewechselt

Verfasst: 12.09.2007, 10:51
von Olli W.
Tach Leute,

Gestern hab ich mal die rechte Spurstange an der HA erneuert, da das Aussengelenk ausgenudelt ist.

Es geht um dieses Teil:

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Wie man sieht, hat das rechte Gelenk schon deutlich Falten und etwa 1cm Spiel.

Das Neuteil hab ich in Mückenheim am Sonntag beim Paul gekauft.

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Das Erneuern der Spurstange ist kein allzu grosser Akt, sofern man über einen Wagenheber, Unterstellbock, einen Dorn zum Austreiben und einen Spurstangenabzieher verfügt.

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Wie man sieht, hab ich die Achse mit ein paar Holzklötzen gegen runterfallen gesichert, schliesslich sollte der Bremsschlauch auch nacher noch verwendet werden und so wird auch die Demontage des äusseren Lagers erheblich leichter.

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Wenn man beim äusseren Lager die Schraube und die selbstsichernde Mutter gelöst hat, muss man u.U. die Schraube mit einem Splinttreiber herausschlagen - ein Stück Kupfer oder Rundholz mit ca. 10mm Durchmesser sind dafür geeignet.

Das innere Lager ist saugend mit einer Kegelverbindung verschraubt, so dass man hier einen Spurstangenabzieher benötigt. Bei mir löste sich die Verbindung mit einem lauten Knall nach einigen Umdrehungen, was ja bei Verbindungen dieser Art nicht immer so leicht der Fall ist.

Dann erstmal ´n "Bütterken", wie Alt-Bundespräsident Johannes Rau es immer genannt hat zur Stärkung... :)

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Die ausgebaute Spurstange noch nicht wegwerfen, denn wir brauchen sie noch zum Angleich der Länge beim Neuteil.

Nach dem Maß der alten Stange, stellt man auch die Spur an der neuen ein, schraubt aber die beiden Kontermuttern zunächst nur handfest, damit sich die beiden Lager noch etwas verdrehen lassen.

Dann kommt die neue Spurstange an ihren Platz am Auto.
Ich hab zuerst das innere Lager eingebaut, dann das äussere - geht bestimmt auch umgekehrt...

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Für das innere Lager liegt eine neue selbstsichernde Mutter bei, die man auch verwenden sollte. Beim äusseren Lager kann man die alte Mutter weiter verwenden, nachdem man sie zuvor mit Loctite blau behandelt hat.
Die Führungen der beiden Lager hab ich zuvor noch etwas gefettet - beugt Korrosion vor und verhindert Quietschen.

Da ich die Anzugsmomente nicht parat hatte, hab ich die Muttern folgendermaßen angezogen.

- Innen mit 80NM
- Aussen mit 120 NM

Das war auch ungefähr die Kraft, die man beim Lösen gebraucht hat.

Wer da die richtigen Werte parat hat, möge sie doch hier posten.

Zum Schluss zieht man noch die beiden Kontermuttern von der Gewindestange fest.

Beim Fahren merkt man zunächst nichts vom Neuteil, aber ich denke, eine Verbesserung ist sicher gegeben, wenn das alte Lager schon von Hand bewegt, 1cm Spiel hatte. Das gelegentliche Kancken beim Rückwärtsfahren ist jedenfalls schonmal weg.

Gruss,
Olli

Verfasst: 12.09.2007, 12:07
von brainless
Moin!

Innen 70 Nm, außen 200 Nm (lt. RLF V8).

Thomas

Verfasst: 12.09.2007, 12:52
von Thomas
Mahlzeit,

ich würde die andere Spurstange auch noch erneuern. Und idealerweise das ganze Lagergeraffel auch, da sind erfahrungsgemäß ja immer welche dabei, die nicht mehr ganz frisch sind. Dann dürfte sich das Fahrgefühl wohl auch erheblich verbessern.

Danach ist eine Achsvermessung sehr empfehlenswert, mit dem Einstellen auf das alte Maß ist äußerst ungenau (selbst wenn man präzise Meßwerkzeuge einsetzt).

Ich hab die Teile beim 20V auch Anfang des Jahres erneuert und mit Schieblehre möglichst exakt auf das Altmaß eingestellt. Der Achsmeßstand war dann allerdings anderer Meinung als ich (sogar erheblich anderer Meinung).

Viele Grüße
Thomas

Verfasst: 12.09.2007, 13:00
von Christian S.
Hallo,

das was Thomas schreibt wollte ich auch gerade sagen.
Zumindest die Spurstange auf der Gegenseite sollte erneuert werden, und dann eine Achsvermessung machen. Die anderen Gummis kann man zur Not auch später tauschen, ohne erneut vermessen zu müssen. Schwierig wird es allerdings, wenn die vordere Dreieckslenkerbefestigung der Hinterachse bereits verschoben ist, erkennbar am unterschiedlichen Abstand des Gummis wenn man senkrecht von unten draufguckt. Das ändert nämlich auch die Fahrwerksgeometrie, so das nach Ersatz dieser Gummis evtl. erneut vermessen werden müsste. Das war dann auch der Grund, warum ich kürzlich beim 20V nur die Vorderachse (nach Revision mit neuen Spurstangenköpfen und Domlagern) habe vermessen/einstellen lassen, die 30 Euro Mehrpreis fürs zusätzliche Einstellen der HA habe ich mir erst mal gespart, bis ich dort auch alles erneuert habe.

Weil er gerade mit demontierten Rädern auf der Bühne steht und weil´s so schön ist mal ein Bild :)
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Gruß
Christian S.

Verfasst: 12.09.2007, 13:13
von Olli W.
Hallo Thomas, Christian,

warum denn die andere Spurstange auch noch - die hat doch weder Spiel, noch sonstige Beschädigungen?

Wenn die ausgeschlagen ist, sieht, fühlt & hört man es und dann ist immer noch genug Zeit, die zu erneuern. Aber rein auf Verdacht (wie bei VAG), oder weil sie vielleicht in den nächsten 5 Jahren mal kaputtgehen könnte... nöh. An dem Auto wird nur das getauscht, was auch wirklich kaputt ist.
wenn die vordere Dreieckslenkerbefestigung der Hinterachse bereits verschoben ist, erkennbar am unterschiedlichen Abstand des Gummis wenn man senkrecht von unten draufguckt.
Da werd ich mal drauf achten. Wie war das.., die vorderen Lager gingen sehr schwer raus oder?

Gruss,
Olli

Verfasst: 12.09.2007, 13:17
von Christian S.
Hallo Olli,

warum die andere Seite tauschen? -Aus technischen Gründen sicher nicht notwendig, erst recht nicht wenn man wie wir beide gar nicht viel fährt.
Aber da es mindestens 80 Euro kostet beim Quattro Vorder- und Hinterachse vermessen/einstellen zu lassen und die Spurstange ja nur gut die Hälfte gekostet hat, wäre es ja blöd wenn in einem halben Jahr mit Pech die linke Seite kaputt ist und Du noch mal vermessen lassen musst.
Daher tausche ich Teile die die Fahrwerksgeometrie beeinflussen wie Spurstangen-(köpfe) und Domlager vorn nur paarweise.
Eine verstellte Quattro-Hinterachse beim Typ 44 ist übrigens vom Fahrverhalten gar nicht lustig - und mit dem nachmessen oder Umdrehungen zählen (vordere Spurstangenköpfe) kommt man leider nicht weit.

Gruß
Christian S.