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Lambda i.O.?

Verfasst: 12.10.2007, 06:01
von newfarmer
Hi,

habe mir kürzlich ein Instrument zur Anzeige der Lambdasondenspannung eingebaut (analog). Das Ding geht nun permanent wie ein Lämmerschwanz von Anschlag zu Anschlag, sowohl im Leerlauf als auch beim Fahren. Macht einen ganz nervös, diese Geklackere. Ist das normal bei der K-Jet vom MC?

Verfasst: 12.10.2007, 06:36
von wh944
Hi,

unmittelbar nach dem Kaltstart sollte die Sonde für ca. 1 Minute ein etwas überfettetes Abgas anzeigen.

Danach beginnt die Anzeige zu oszillieren und sollte ca. 3-5 mal pro Sekunde zwischen mager und fett hin- und herspringen. Das ist ganz normal und ist ein Indiz für eine funktionierende Lambdaregelung.

Allerdings geht die Anzeige bei mir nicht von Anschlag zu Anschlag, sondern eben nur von deutlich mager bis deutlich fett.

Gruss
Wolfgang

Verfasst: 12.10.2007, 08:15
von FreakyPenguin
Hallo Bernd.

Wie schon geschrieben, ist dieses oszillierende Verhalten fuer eine einfache Lambdasonde (Nernstsonde, Sprungsonde) normal. Die Kennlinie verlaeuft im Uebergangsbereich von "fett" zu "mager", also genau in dem fuer die Motorsteuerung relevanten Gebiet, so steil, dass die ECU es nicht direkt erfassen kann sondern auswertet wie oft das Signal um diesen Uebergang pro Zeiteinheit pendelt. Normal ist dabei ein Wert im einstelligen Hz-Bereich.

Aufgrunddessen frage ich mich, was eine einfache, analoge Anzeige ueberhaupt bringen soll? Das Schwingen kann ein menschliches Gehirn ja nicht wirklich auswerten, ausserdem sollte sie ja ohnehin meistens dasselbe anzeigen. Zudem wird bei OBD-Fahrzeugen die Sondenfunktion von der ECU ueberwacht und die Motorkontrolleuchte im Fehlerfall aktiviert. Ich weiss nun nicht ob unsere Audis schon dazugehoeren, aber selbst wenn nicht, merkt man ja immer recht schnell wenn die Lambdasonde defekt ist.

Gruss,
--stefan

Verfasst: 12.10.2007, 08:29
von wh944
FreakyPenguin hat geschrieben:Aufgrunddessen frage ich mich, was eine einfache, analoge Anzeige ueberhaupt bringen soll?
Es bringt z.B.
- die Gewissheit ob die Lambadregelung überhaupt funktioniert
- die Gewissheit ob der Motor im Vollastbereich nicht zu mager läuft (bei vitaminiserten Motoren wichtig).
- die Gewissheit ob die Kaltstartanreicherung funktioniert

Ich hänge die Lambdaanzeige bei Problemen an das System.

Für eine ständige Anwendung wäre mir die hektische Anzeige in der Tat zu stressig.

Gruss
Wolfgang

Verfasst: 12.10.2007, 11:23
von André
wh944 hat geschrieben:Danach beginnt die Anzeige zu oszillieren und sollte ca. 3-5 mal pro Sekunde zwischen mager und fett hin- und herspringen.
aus Neugierde:
ist das ne theoretisch herleitbare Frequenz, oder stammt sie aus zuverlässiger Literatur, oder eigene Messung, oder ist es n Schätz- bzw. Erwartungswert?

Hintergrund der Frage: ich habe bisher die Sondenspannung bei Bedarf nur mit nem Digtital-Messgerät gemessen (messen können). Dass dabei Infos verloren gehen, ist klar, da stellt man sich ja drauf ein; aber es blieb immer unklar, wieviele.

Ciao
André

Verfasst: 12.10.2007, 12:13
von wh944
Hallo André,

die 3-5 mal sind ein abgelesener Schätzwert. Bei höherer Drehzahl erhöht sich die Schwingungsanzahl, bleibt aber geschätzt auf unter 10 Herz.

Bei Vollgas sollte die Anzeige permanent im fetten Bereich sein. Der Vollastschalter bewirkt ein Abschalten der Lambdaregelung.

Ich denke das ein Digitalmessgerät wesentlich zu träge für eine brauchbare Messung der Sondenspannung ist.

Gruss
Wolfgang

Verfasst: 12.10.2007, 13:05
von jürgen_sh44
wh944 hat geschrieben: Ich denke das ein Digitalmessgerät wesentlich zu träge für eine brauchbare Messung der Sondenspannung ist.
Eher andersrum,
sofern ungepuffert hüpft das die ganze zeit,
mit m Zeiger dran haste schonmal die Massenträgheit..
Bei solchen Nachrüstdingern unbekannter Weise bitte immer darauf achten:
Wenn das Ding nicht hochohmig genug ist (mind. größer 1M-Ohm),
kanns das Lambdasignal versauen..

Verfasst: 12.10.2007, 15:01
von mAARk
jürgen_sh44 hat geschrieben:
wh944 hat geschrieben: Ich denke das ein Digitalmessgerät wesentlich zu träge für eine brauchbare Messung der Sondenspannung ist.
Eher andersrum,
sofern ungepuffert hüpft das die ganze zeit,
mit m Zeiger dran haste schonmal die Massenträgheit..
Andersherum wird ein Schuh draus.

Ein digitales Messgerät nimmt nur x Messungen pro Sekunde. Vielleicht 2 oder 4. Wenn die Lambdaspannung schneller "hüpft" als der Messungstakt des digitalen Messgeräts, kommt da nur Unsinn raus.

Ein analoges Messgerät dahingegen ist zwar mehr oder weniger gedämpft (je nach Ausführung), aber mehrere Schwankungen pro Sekunde kann man an einem analogen Messgerät durchaus nachvollziehen.

An einem digitalen nicht.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 12.10.2007, 15:01
von newfarmer
So, melde mich auch wieder zu Wort, musste nur mal zwischendurch was arbeiten :)
Herzlichen Dank für die reichlichen Informationen. Die Anzeige zeigt genau das beschrieben Verhalten, so habe ich eine Sorge weniger und werde das Ding voresrt wieder abklemmen. Sollte auch eigentlich nur zu Testzwecken sein.

Verfasst: 12.10.2007, 17:15
von jürgen_sh44
ok, einigen wir uns auf modellabhängig..
mein analoges ist nämlich deutlich träger als die greifbaren digitalen..
das würde dann zwar noch wackeln, aber weder obe noch unterwert anzeigen.
..eventuell schau ichs mal mitm tragbaren oszi als vergleich an..