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fahrwerk vorderachse, nachlauf einstellen

Verfasst: 28.11.2005, 11:11
von hagen
hallo,

hab da mal ne frage zum einstellen des fahrwerks. wie man spur und sturz an der vorderachse einstellt ist schon klar, aber wie ist das denn mit dem nachlauf? hintergrund meiner frage ist, dass ich am WE die gummimetalllager + domlager der vorderachse erneuert habe. beim zusammenbau ist mir aufgefallen, dass die linke halterung des stabis am hilfrahmen nicht richtig passte. mhhhh blöd ausgedrückt. :?
also nochmal ich hatte hilfrahmen, querlenker und federbeine wieder drinnen und der letzte schritt war die befestigung des stabis. als ich diesen mit dem wagenheber hochdrückte passte das rechte gummilager samt schelle ganz gut an den hilfsrahmen. die linke schelle samt lager war aber um ca. 5cm zu weit hinten (dh der stabi war schräg). ich musste richtig stark hebeln um es reinzubekommen. hatte dazu extra die querlenkerbefestigung am hilfsrahmen noch mal gelöst.
woran liegt das, dass es nicht mehr genau passt? nur an dem neuen querlenkerinnenlager? habe ich jetzt den nachlauf verstellt durch die hebelei?
wird der nachlauf auch über den oberen federteller eingestellt? und was ist mit der dicken M24er schraube mit der man den stabi am querlenker befestigt. zieht man damit nicht auch das federbein etwas nach vorn?

gruss hagen

Verfasst: 28.11.2005, 15:32
von Hans Audi 200
Hallo Hagen,

Vor dem Arbeiten, insbesondere Federbein- und Axillager hast Du sicher die Einbaulage des Federbeinlagers gekennzeichnet. :roll:

Bei meinem Audi 200, Avant, hatte ich vor einigen Monaten die Gummi-Metalllager des Hilfsrahmens und des Aggregateträgers gewechselt.

Das Federbeinlager brauchte nicht demontiert werden. Also auch keine Markierung angebracht werden. Aber die Stabi-Stange hat beim Zusammenbau auch leichte Schwierigkeiten bereitet. Das Problem habe ich folgendermassen gelöst:

Montage des Hilfsrahmens und der Getriebelager.

Vorderwagen war so aufgebockt, dass die beiden Federbeine völlig frei bewegt werden konnten.

Querlenker eingebaut. Beide Seiten, die Schrauben nur handfest angezogen.

Stabi-Stange mit G-Lager in die Aufnahmebohrung der beiden Querlenker gesteckt und Muttern wechselseitig angezogen, noch nicht festgezogen.
An einer Seite musste mit dem Montiereisen nachgeholfen werden, geht gut, keine Probleme. :)

Dann den Stabi mit neuen Gummis befestigt. Hierbei einen Scherenwagenheber benutzt, schräg angesetzt, sodass die Stabistange beim Hochdrehen gleichzeitig nach vorne kam. Damit die Schrauben problemlos von Hand eingeschraubt werden konnten, war noch ein kurzes Nachhelfen mit dem Montiereisen erforderlich. Ging alles alleine und ohne grosse Hilfsmittel wie Gurt, Balken etc. ;)

Alle Schrauben nochmal mit Schlüssel spielfrei nachgezogen. Wagen auf Räder gestellt, mehrmals ein- und ausgefedert. Dann alle Schrauben auf vorgeschriebenes Drehmoment angezogen.

Wenn Du das Federbeinlager gewechselt hast ( neu ), konntest Du sicher keine Markierung anbringen, weil das markierte Teil ja neu eingebaut wurde und somit kein Anhaltspunkt mehr da war. :roll:
Beim Wechseln, nur Axiallager, hätten die Markierungen am Federbeinlager den Einbau und das Auffinden der vorherigen Einbaulage erleichtert.

Würde die Einstellungen von Sturz und Spur überprüfen lassen.

Gruß Hans

Verfasst: 28.11.2005, 16:00
von hagen
danke hans für deine antwort. ja das federbeinlager hatte ich zwar markiert aber dann doch erneuert. das alte war aber auf anschlag in den langlöscher (wegen tieferlegung). hatte einen negativen sturz. bei dem neuen habe ich die langlöscher etwas aufgefeielt um wieder in die toleranz zu kommen.
wahrscheinlich ist aber jetzt meine spur doch stärker verstellt und deswegen war der stabi etwas schief. ich wollt sowieso zu spur/sturz einstellen fahren.
das mehrfache einfedern habe ich allerdings nicht gemacht. ist bestimmt damit sich die lager nicht verziehen beim einfedern. für welche lager ist das denn wichtig. für die motorlager, hilfsrahmenlager und getriebelager sollte es doch eigentlich egal sein, oder. aber die querlenkergummis und stabilager können sich wahrscheinlich verziehen.
gruss hagen

Verfasst: 28.11.2005, 21:34
von Hans Audi 200
Hallo Hagen,

ja, das Einfedern habe ich gemacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass sich die Lager dann etwas "setzen" und nicht mit "Vorspannung" eingebaut sind.
Den Motor habe ich auch einige Minuten laufen lassen. Danach habe ich dann bei auf den Rädern stehendem Fahrzeug alle Schrauben und Muttern angezogen.

Warum bei Dir die Stabi-Stange so unterschiedlich sitzt, solltest Du bevor Du zum Einstellen fährst, nochmal kontrollieren. Die gewölbte Scheibe jeweils zum Gummi-Lager der Stabi-Stange hin hat einen Anschlag, der schon mal abnutzt.
Dadurch kann die Scheibe beim Anziehen der Mutter weiter auf die Stabi-Stange gezogen werden und daraus folgend könnte dann der Lagerbock der Stabi-Stange eine andere Stellung einnehmen. Um dann die Schrauben des Lagerbockes "reinzuwürgen", muss man ganz heftig das Federbein nach vorne ziehen. Links und rechts mal an der Stabi-Stange die überstehenden Gewindegänge zählen. Sollten gleich sein.

Sitzen die Gummi-Lager des Stabis in den Aufnahmen am Querlenker richtig, bzw. sind die Scheiben mit der Wölbung, je Seite 2 Stück, richtig eingebaut ?? Die Scheiben müssen so ) ( eingebaut werden, nicht so ( ), dass sie die Gummi-Lager umschliessen.

Gutes Gelingen. Gruß Hans

Verfasst: 29.11.2005, 09:29
von Hans Audi 200
Hallo Hagen,

das mit - Langlöcher ausfeilen - gibt mir zu denken. Ist ( war ) dies gewollt oder passte gar nichts mehr ??

D.h. mit dem Verschieben der Federbeine der Vorderachse in den Langlöchern wird nur der Sturz eingestellt. Meines Wissens ist der Nachlauf nicht einstellbar und für die einzelnen Audi-Typen fest vorgegeben. Könnte bei den neueren Modellen anders sein.

Die Spur wird vom Grundsatz her an den beiden Spurstangen, die am Lenkgetriebe befestigt sind, eingestellt.

Wenn Du die Langlöcher der Federbeinlager ausfeilst um eine Einstellung vornehmen zu können, wird meiner Meinung nach der Sturz jenseits von gut und böse sein. Es ist dann auch noch der höchstzulässige Unterschied in der Sturz-Einstellung zwischen beide Seiten zu beachten.

Frage doch nochmal im Forum nach, ob hierzu jemand detaillierte Auskunft geben kann.

Gruß Hans

Verfasst: 29.11.2005, 09:38
von hagen
hallo hans,

ich glaube ich habe jetzt verstanden was mein problem ist. wie von dir auch schon vermutet, ist mir gestern aufgefallen, dass ich die konkaven scheiben wo der stabi in den querlenker geht falschherum eingebaut habe. habe sie so ( ) verbaut, obwohl ich extra noch ein bild von den alten gemacht hatte. :evil:
da muss ich also noch mal was tun. werde alle muttern am stabi und querlenker noch mal lösen (und neue selbsichernde nehmen) , die scheiben richtig herum einbauen und vor dem festziehen einfedern.
das kommt davon wenn man sachen zu schnell machen muss, weil man nur am WE schrauben kann. und auch nur solange es hell ist da kein strom in der garage ist.
das ist richtig das mit den langlöschern im federbeinlager nur der sturz eingestellt wird. ich hatte ja auch einen zu negativen. aber keine angst habe nur ein kleines stück aufgefeilt, nicht sicherheitsbedenklich. ;) ist klar das der sturz nicht genau stimmt. wollte nur das die mir beim einstellen nicht wieder sagen das sie den sturz nicht weiter korrigieren können da er ja schon am anschlag ist.
also danke noch mal, hast mir sehr geholfen.

hagen

ach noch was, hast du zufällig die drehmomente für die schrauben an stabi, querlenker und hilfsrahmen. konnte bisher weder im etzold noch in der selbstdoku dazu etwas finden

Verfasst: 29.11.2005, 20:58
von Hans Audi 200
nein, die Drehmomentangaben zu den Muttern und Schrauben habe ich nicht mehr, leider.

Hatte mir diese Angaben aus der Werkstatt geholt. Ist aber nicht problematisch ... fest anziehen. Ist ja alles selbstsichernd. Ich habe nur neue Muttern und Schrauben verbaut, dies sollte man sich "gönnen".

Viel Erfolg Gruß Hans