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Batterie, was kann man messen, wie soll es sein?
Verfasst: 08.01.2009, 09:34
von hinki
Moin Leute,
habe Gestern eine neue Batterie gekauft, die angeblich teilgeladen ist. Habe dann zuhause die Spannung gemessen: 12,36 Volt. Das Ladegerät zeigte "halbe Ladung" an. Habe dann von 18:00 Uhr bis heute Morgen 6:00 Uhr geladen. Anzeige zeigte "voll", Spannung war exakt 12,70 Volt.
Wie gut/schlecht/sicher ist ein solcher Wert? Was sagt der über die Batterie aus? Wie kann man den Zustand der Batterie ohne Säuretester noch besser einschätzen?
Sind dei 12,7 Volt die "Istspannung" und alles was darunter liegt dann zu wenig, bzw. wo ist das "untere Ende"?
Also quasi alles was ein Hinki fragen würde.
Danke und Gruß
Werner
Re: Batterie, was kann man messen, wie soll es sein?
Verfasst: 08.01.2009, 09:47
von FreakyPenguin
Hallo Werner.
Bleiakkus werden meist mit dem IU-Ladeverfahren geladen.
Am Anfang wird ein konstanter Ladestrom angelegt, da sonst je nach Ladezustand, ein sehr hoher Strom fliessen wuerde. Dann wird auf konstante Ladspannung umgeschaltet. Das ist die Ladeschluss-Spannung, bei Bleiakkus im Kfz 14V glaube ich. Je voller der Akku wird, desto weniger Ladestrom fliesst. Beim unterschriten einer gewissen Grenze gilt der Akku als "voll".
Da diese Grenze aber nicht 0,000 mA betraegt, ist es normal, dass die Spannung die du dann misst etwas darunter liegt.
Ich kenne jetzt keine konkreten Vergleichszahlen, aber ich denke das ist so ok.
Gruss,
--stefan
Verfasst: 08.01.2009, 09:56
von Klaus T.
Moin hinki,
pro geladener (!) Zelle liegen bei Blei-Starter-Akkus i.d.R. 2,1 V...2,2 V an - ein Wert zw. 12,6 V u. 13,2 V ist also ein (aber nicht zuverlässiger) Wert, der als ok erscheint.
Aber erst ein Belastungstest (mit speziellen Batterietestern) kann zuverlässig was über Zustand/Kapazität aussagen.
Verfasst: 08.01.2009, 10:17
von Uwe
Hallo Hinkiwerner,
guggst du
hier
Da steht alles Wissenswerte soweit drin.
und dann das noch:
Zu beachten ist hierbei, dass diese Messung erst durchgeführt werden kann, wenn sich die Batterie beruhigt hat, d. h. etwa 2 Stunden nach der letzten Ladung / Fahrt / Entladung. Die beruhigte Batterie zeigt bei Vollladung eine Spannung von
12,65 Volt. Die Spannung sollte nicht unter
12,53 Volt absinken, das sind ca. 85 % der vollen Ladung. Bei
12,25 Volt ist die Batterie halb geladen, bei
11,9 Volt ist sie fast leer.
Klemmspannung Ungefährer Ladezustand
12,65 V 100 %
12,45 V 75 %
12,24 V 50 %
12,06 V 25 %
11,89 V 0 %
Säuredichte Ungefährer Ladezustand
1,28 kg/dm³ 100 %
1,24 kg/dm³ 50 %
1,10 kg/dm³ 0 %
Demnach ist deine Batterie absolut voll geladen gewesen.
Verfasst: 08.01.2009, 10:39
von hinki
Danke!
Du Uwe...saag mal, die beiden Batterien sind ja jetzt recht unterschiedlich "stark".....was kann da passieren, falls was passieren kann?

Sind über Trennrelais mit 10² Kabel verbunden.....
Danke und Gruß
Werner
Verfasst: 08.01.2009, 10:43
von Uwe
Moin Werner,
sie sind ja nur verbunden, wenn die Lima dreht, sprich der Motor läuft. Das heißt zum laden. Wenn der Motor aus ist, sind sie getrennt. Aus diesem Grund kann nichts passieren.
Schlimmer wäre es ohne das Trennrelais. Dann würden zwischen den beiden Batterien Ausgleichströme, in Abhängigkeit des jeweiligen Innenwiderstandes der Batterien, fließen.
Verfasst: 08.01.2009, 21:13
von Helmut
Wenn ich wissen möchte, ob eine Batterie noch was taugt, gehe ich so vor: über Nacht laden, mittags (also 3-5 Stunden später) die Spannung messen. Dann hänge ich eine Abblendlichtbirne für 1 Stunde dran und messe 15 - 30 Minuten später nochmal. Wenn die Spannung um nicht mehr als 0,1 V gesunken ist, bin ich zufrieden.
Wie ich auf dieses (wenig wissenschaftliche) Prozedere gekommen bin, ist im Nebel der Vergangenheit versunken. Aber Batterien, die diesen Test bestanden haben, waren immer noch für mindestens 1-2 Jahre gut.
Solche, die ihn nicht bestanden haben, sind immer gleich deutlich (mehr als 0,5 V ) abgesunken. Das Ende der Lebenszeit scheint demnach nicht eben schleichend vor sich zu gehen, allerdings ist das keine empirische Untersuchung

Verfasst: 11.01.2009, 13:11
von kostja44Q
Mal noch ein Hinweis zur Alterung des Bleiakkus:
Wegen dem Aufbau desselben besteht er ja aus 6 getrennten Kammern, die alle im Neuzustand die gleichen Konzentrationen an Schwefelsäure enthalten sollten. Aufgrund der chemischen Vorgänge in den verschiedenen Zellen kann es sein, dass nach Jahren einige Zellen schwächer sind.
Man kann dies durch eine Dichtemessung der Säure feststellen. Solche Testgeräte gibt es in verschiedener Ausführung und werden meist als 'Säuretester' oder 'Batteriesäuretester' verkauft..
Aber nun sind wir noch nicht fertig, weil sich auch ein schwerlöslicher Bodensatz bilden kann, dessen Zusammensetzung für die chemischen Reaktionen nicht mehr zur Verfügung steht. Dagegen kann man recht wenig machen. Manchmal sieht man das auch schon durchschimmern, wenn man einen entsprechenden Akku betrachtet.
Der Wert von ca. 2 Volt kommt übrigens durch das Normalpotential von Blei bei dem anliegenden pH-Wert in den einzelnen Zellen zustande.