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Verzogene Karosse,was nun?
Verfasst: 19.12.2005, 15:10
von AudiLiebHaber aus SH
Moin
hab heut den Hilfsrahmen ausgetauscht weil der krum war noch einem kleinem unfall,vorne sitzen die bolzen,aber hinten passen sie nicht,der träger müsste ca n halben cm weiter nach vorn gedrückt werden und etwas zur seite damit die bolzen passen,aber mit muskelkraft wird das nix...
Lohnt sich da das ziehen/richten?Bzw wie teuer ist sowas und stimmt es dass da der Motor für raus muss?
Ansonsten wirds wohl ein fall für die schlachtbank
Verfasst: 19.12.2005, 16:00
von Thomas
Hi,
seitlich verschieben geht bei den Längsträgern recht gut, Motor kann wahrscheinlich auch drinbleiben, Front muß allerdings zerlegt werden.
Man nehme zwei kräftige Schrauber sowie ein langes Eisenrohr:
Vorwärts/rückwärts ist schon unangenehmer, hierzu müßtest Du den Längsträger ja langziehen. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß bei Deinem Unfall der Längsträger bis da hinten gestaucht ist. Dazu müßtest Du schon mit einiger Wucht frontal irgendwo gegengefahren sein - und dann wäre weiter vorn auch einiges sichtbar geknautscht.
Im Zweifel erstmal vorne alles vermessen. Dazu gibt es Maßblätter, könnte Dir über die Feiertage Kopien machen. Oder frag mal den Konstantin, der hat die mal gescannt.
Falls es aber wirklich nur ein halber Zentimeter sein sollte, wie Du schreibst, drück die Schrauben entsprechend in die Position, wo sie hinsollen, und schraub sie fest. Einen halbem cm gleichen die Gummilager aus.
Bei meinem DS läßt sich der Hilfsrahmen z.B. auch nur mit etwas Spannung montieren, sind auch etwa 0,5 cm an den hinteren Schrauben. Der Wagen ist garantiert unfallfrei.
Also erstmal keine Panik wegen "so wenig" - ich denk mal Dein Längsträger ist gar nicht wirklich ernsthaft verzogen
Thomas
...
Verfasst: 19.12.2005, 16:52
von AudiLiebHaber aus SH
Also wenn wir mit drei mann bei sind, 2 drücken den träger nach vorn(vordere bolzen sind nur halb eingedreht) da fehlt dann der halbe cm,vom bolzen geht nur der vordere cm ins loch(das stpck ohne gewinde) mehr is nich rauszuholen, müsste man schon den wagen hinten anketten und vorne ein zuggurt ansetzen,hab ich aber keine möglichkeit zu...Wollt morgen ma einen fragen der sitzt hier um die ecke der hat ne richtbank..
Verfasst: 19.12.2005, 17:37
von AudiLiebHaber aus SH
hätt vielleicht ma nich die lager im rahmen erneuern sollen vielleicht hätt ich dann mehr spielraum*g*
Richtbank
Verfasst: 19.12.2005, 18:06
von StefanS
Hallo,
meiner war seinerzeit ähnlich "verzogen";
(Hab meinen Senf dzu ja schon in dem früheren Thread abgegeben... #
Richtbank hat bei mir im Jahre 1990 1604,-DM incl. MwSt gekostet;
Darin war enthalten Fahrzeug 30km pro Strecke holen und bringen,
Achsschenkel und Aggregateträger aus-/einbauen,
Fahrzeug Richten (bei mir zusätzlich Scharniere der A-Säule links, Kotflügelauflage mit Lampenträger richten und Neuteile einschweißen...
Wenn Du Dir absolut siocher bist, dass der "neue" Achsträger nicht auch verzogen ist bleibt Dir nicht viel anderes übrig als das Teil richten zu lassen. - von obiger Methode halte ich nichts!
Längsträger Seitlich richten kann damit zwar funktionieren, aber um den Aufnahmepunkt unten zu richten braucht man einige Tonnen Zugkraft (das hat mir beim Richten richtig weh getan - seltsame Geräuschkulisse)
Bei Fahrzeugen die 200km/h schell sind gibts da bei mir keine Kompromisse...
Wenn das Teil zerlegt bei einer Werkstatt aneliefert wird, dann sollte das für 500-700€ erledigt sein - faslls die universalmesslehren benutzen;
Nur mit Dotzer - ohne Rahmenlehre dürften 5Arbeitsstunden reichen...
Gruß StefanS
Verfasst: 19.12.2005, 19:29
von Thomas
Ich sagte ja, es geht mit der Methode eigentlich vorwiegend in seitlicher Richtung. Daß man damit nichts herausziehen kann, dürfte klar sein, oder?
Bevor aber die große Panik ob des etwaigen Verzuges aufkommt, kann ich wirklich nur empfehlen, erstmal zu vermessen, ob überhaupt was verzogen ist.
Das kann man auch mit Eigenmitteln bewerkstelligen, bei Interesse gibts mehr Info dazu
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie durch diesen Unfall, so wie Du ihn damals geschildert hast, der Längsträger nach
hinten eingestaucht sein sollte, und halte das für eher unwahrscheinlich.
Wie gesagt, ein halber Zentimeter ist nicht viel. Schraub den Rahmen vorne einige Gänge fest, nicht viel weiter. Dann ne Nuß und lange Verlängerung auf die hintere Schraube setzen, auf diese Weise kann man die Schraube in eine bestimmte Richtung hebeln und ins Loch bekommen.
Wenn sich dann alles mit normalem Kraftaufwand anziehen läßt, ist erstmal alles gut. Ok, die bittere Enttäuschung auf dem Achsmeßstand kann immer noch kommen - muß aber nicht.
Ich habe bisher etwa zehn 44er-Hilfsrahmen getauscht/neu gelagert/aus- oder umgebaut - bei gut der Hälfte gab es das Problem, daß zwei Schrauben einen knappen halben Zentimeter neben dem Loch standen. Die Autos können nicht alle krumm gewesen sein. Also versuch das erstmal.
Wenn das nicht klappt, vermessen. Wenn Du dann zu dem Ergebnis kommst, daß Du Verzug hast, kannst Du immer noch überlegen, ob eine Richtbank sich noch lohnt.
Viel Erfolg,
Thomas
(der ebenfalls bei Autos -gleich wie viele km/h schnell- nichts von Kompromissen hält)
Verfasst: 19.12.2005, 19:39
von Thomas
Nachtrag:
(bevor meine Hinweise zu diesem Thema falsch verstanden werden):
Ich will hier mit dieser Anleitung niemanden zum Pfuschen animieren, aber erstmal anregen, bevor man zusammenbricht ob der Angst, alles könnte unrettbar verzogen sein, zu checken, wie weit man mit Eigenmitteln da kommt.
Mit denen kommt man nämlich häufig weiter, als man gemeinhin annehmen mag. Vorausgesetzt natürlich, daß man selbst in der Lage ist verantwortlich abzuschätzen und zu überblicken, was man da tut. Wenn man sich seiner Sache gerade an sicherheitsrelevanten Teilen nicht sicher ist oder merkt, daß man es nicht in den Griff bekommt - dann läßt man es, holt jemanden dazu, der es kann, oder bringt das Auto gleich dahin wo Leute sind, die es können, oder verschrottet es schlimmstenfalls. Aber das sollte ja eigentlich klar sein, oder? Und eine abschließende Überprüfung -in diesem konkreten Fall mindestens mal durch einen Achsmeßstand- sollte denke ich auch selbstverständlich sein.
Andererseits deutet aber auch nicht jedes zwischenzeitlich auftretende Schrauberproblem gleich auf einen Totalschaden hin.
Grüße,
Thomas
Verfasst: 19.12.2005, 21:33
von Olli W.
Andererseits deutet aber auch nicht jedes zwischenzeitlich auftretende Schrauberproblem gleich auf einen Totalschaden hin.
Wie, nicht..?
Schlachtet man nicht bei und wegen vollem Aschenbecher..???
Also keine Panik, den Längsträger bekommt man schon wieder hin - ist alles nur Blech.
Als wir bei Thomas die beiden Träger gerichtet haben, hatten wir stets den Karoserie Rep. Faden zur Hand und wir haben auch ständig nachgemessen, so dass nacher alle Werte wieder genau stimmten.
Sowas ist natürlich ein Muss, wenn man derart ins Eingemachte vordringt, das ist ja wohl klar.
Aber ob ich das Auto auf der Richtbank biege oder mit Muskelkraft und Eisenrohr, das ist völlig egal, solange nacher das Ergebnis (wieder) stimmt.
Und ehrlich gesagt, wird auch bei Werkstätten oft ganz schön gepfuscht - ein solches Ansichtsexemplar kennen Thomas und ich auch aus einer Aachener Tiefgarage...
Man müsste jetzt natürlich mal genau rausfinden, wo der Träger zu kurz ist und dann ggfs. mit Richtbank oder Baum & Rückwärtsgang korrigieren.
Mess mal nach & gib bescheid, wo die Maße nicht stimmen.
Gruss,
Olli