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Noch ein paar Fragen zum Lackieren

Verfasst: 09.01.2006, 17:39
von Michael960
Hi!

Nachdem ich jetzt meine ersten Erfahrungen mit diesem zugegebenermaßen komplizierten und nervigen Thema hinter mir habe, noch ein paar Fragen:

Zunächst einmal meine Vorgehensweise:
1. Sandstrahlen - oder - Negerkeksen und mit nem 120er-Schmirgelpapier anschleifen
2. Erst mit Universalverdünnung und dann mit Aceton abwischen.
3. Mit POR-15 einpinseln und nach vier Stunden nochmal.
4. Nach 24 Stunden Trockenzeit je nachdem, ob die Stelle von außen sichtbar ist, mit Grundierung einpinseln oder Grundierung draufspritzen.
5. Nach ca. 4 Stunden Trockenzeit (wenn die Grundierung trocken aussieht) Nautic-Blau-Metallic-Lack draufspritzen und "anschließend" (sobald die Spritzpistole gereinigt und der Klarlack angemischt ist, also nach ca. 15 Minuten) Klarlack draufspritzen.

Gibt's da irgendwelche Kritikpunkte und/oder Verbesserungsvorschläge?

Nächste Frage: Wie stark muß der Lack auf dem Blech haften? POR-15 kann ich nämlich, wenn die Oberfläche an einer Stelle beschädigt ist, problemlos mit dem Fingernagel von dieser Stelle beginnend abkratzen, was mir etwas schwach vorkommt. Bei dem Lack auf den Uni-Tischen (irgendein Hammerschlag) geht das nicht. Selbst mit der Zirkelspitze kommt man kaum weiter als ein kleiner Einstichpunkt. (Dieses kleine wissenschaftliche Experiment jetzt bitte nicht "Vandalismus" nennen Bild Da machen andere schlimmeres :roll:) Ist daraus zu schließen, daß POR-15 nicht die beste Wahl ist? Haftet das ganze besser, wenn ich Grundierung ohne POR-15 direkt auf nacktes Blech schmiere und da dann den Lack drauf? Hat jemand Erfahrung mit der Haftung von BOB Rostversiegelung? (Irgendwas feuchtigkeitvernichtendes hätte ich schon gerne unterm Lack als Zink-Ersatz.)

Und zum Schluß noch die Frage: Wenn ich alten Lack anschleife, um drüber zu lackieren, muß dann noch Grundierung drauf oder kann ich direkt mit dem neuen Lack loslegen?

Gruß, Michael

Verfasst: 09.01.2006, 18:30
von Skippi
Hi !

Das mit dem POR-15 stimmt schon. Es ist sicherlich keine gute Grundlage, wenn Du das so wieder abknippeln kannst. Denn dann bringt auch die beste Grundierung nichts, wenn darunter das POR-15 nicht ordentlich hält.

Genau denselben Mist hast Du oftmals mit Zinkspray, das hält auch nicht richtig und ist auch alles Käse.

Grundierung solltest Du nicht aufschmieren, sondern besser aufspritzen. Schön dünn. Nicht so satt drauf, denn weniger ist mehr. Immer schön dünn, sodas das Blech noch durchschimmert und immer schön im Kreuzgang von rechts nach links komplett. beim zweiten Durchgang von oben nach unten. Nur nicht so dick und immer erst anziehen lassen, sonst haste es nachher so dick drauf und es trocknet sehr lange.

Ich an Deiner Stelle würde die rote Rostschutzgrundierung von Audi nehmen. Die bekommste beim Freundlichen in der Sprüdose und ist sehr gut zu verarbeiten, lässt sich sehr gleichmässig auftragen und trocknet schnell ab. Zudem haftet sie gut und ich kenne keine andere Rostschutzgrundierung, die so gut ist wie die von Audi, deshalb nehme ich die auch und ist wirklich trotz Sprühdose sehr einfach zu handhaben.

Dann den Grundlack auftragen. Auch immer nur ganz dünn. Immer beachten, das die Grundierung noch durchschimmert und nicht so dick drauf, das alles herunterfliesst. Immer hauch dünn. Wirklich nur hauchdünn ! Und immer schön im Kreuzgang und immer etwas warten, nie soviele Lagen übereinander draufsprühen.Mach lieber 10 Schichten im Kreuzgang drauf bevor Du 2 dicke Schichten draufmachst und alles fliesst weg. :roll:

Beim Klarlack auf immer schön dünn. Und immer schön im Kreuzgang, dann wird das schon ! Lass den Grundlack erstmal etwas anziehen, das er Handrückentrocken ist. Nicht direkt auf den nassen Grundlack den Klarlack drauf. Dann fliesst nachher alles und Du hast Nasen ! Es sei denn, Du machst eine Einbrennlackierung, aber davon gehe ich mal nicht aus :lol:

Wenn Du alten lack anschleifst, dann solltest Du dennoch eine Grundierung drunter machen. Ist nicht unbedingt zwangsläufig nötig, aber besser ! Alleine schon wegen der Haftung. Entfetten kannst Du auch mit Verdünnung. Aber nicht mit Terpentin Ersatz, das fettet nämlich und der Lack hält nicht. Kannst auch Isopropanol Alkohol nehmen.

Kleiner Tip ! beim Lackieren immer neben dem zu lackierenden Objekt anfangen zu sprühen. Wenn Du einen Kotflügel lacken willst, dann halte die Sprühdose neben den Kotflügel, drück ab das der Lack herauskommt. Dann während Du gedrückt hälst gleichmässig über die zu lackierende Fläche gehen. Den Knopf erst loslassen, wenn Du nicht mehr mit dem Strahl über dem Kotflügel bist. Denn am Anfang ist der Sprühstrahl unsauber und am Ende auch. Sonst hast Du Kleckse auf der zu lackierenden Fläche. Und natürlich immer den richtigen Abstand einhalten. So ca. 25 - 30 cm und den Knopf der Sprühdose immer schön durchdrücken und halten. Kannst ja erstmal auf einer Zeitung üben, dann siehst Du was ich meine mit den Klecksen.

Gruss!
Alex

Verfasst: 09.01.2006, 18:53
von Michael960
Bei den 10 Schichten stört mich, daß ich dazwischen jedes Mal die Spritzpistole reinigen müßte. Dabei würde ich dann Verdünnung verbrauchen, die mehr EUR kostet als der Lack :?

Oder sehe ich das falsch?

Was das POR-15 angeht: Bin ich der einzige hier, der das wegkratzen kann? Dann würde ich davon ausgehen, daß ich mich beim Lackieren zu blöd anstelle. Oder haben andere das gleiche Problem? Im Internet (Google) hab ich ja bisher nur gutes über POR-15 gelesen ("einziger Rostschutz, der wirklich was taugt" usw.)

Was die Grundierung angeht: Gibt's einen Unterschied zwischen roter Grundierung, wo VW drauf steht und roter Grundierung, wo "Spies Heckler" draufsteht? (Bei der Sprühdose sehe ich halt den Vorteil, daß man sie nicht so aufwendig reinigen muß, aber Spies Heckler hab ich noch nen halben Liter da.)

Gruß, Michael

Verfasst: 11.01.2006, 12:58
von Skippi
Also ich habe schon viele rote Grundierungen ausprobiert und keine war so gut wie die von Audi. Aber der Name Spies Heckler sagt mir jetzt nichts, kann mich auch nicht mehr an alle Namen erinnern.

Was willste denn lackieren ? Wenns nur ein bisschen ist, kannste doch auch mit der Sprühdose arbeiten.

Gruss
Skippi

Verfasst: 11.01.2006, 13:13
von Michael960
Lackieren will ich ganze Kotflügel plus andere Kleinigkeiten. Ich will schon 2K-Lack. An den Sprühdosen gefällt mir nicht, daß ich's später mit Aceton wieder wegwischen kann :?

Gruß, Michael

Verfasst: 11.01.2006, 13:26
von jürgen_sh44
..." an opel gefällt mir nicht, dass ichs später mit dem Besen wegkehren kann" ..

:D

ich hab mir so metalleisten vom V8 besorgt..
anstatt den plastikdeckeln an der limo, gestern lack-dose bestellt .. da schau ich mal wie das so geht .. erst die dose, und dann klarlack zum schutz drüber...

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ich selbst habe noch nichts großes lackiert, nur die roststelle um den tankstutzen..
sonst hat auch der fabian keinen "rost" bemäkelt :D
dann noch bissl den unterboden konserviert im voraus.. sonst nix

Zurück zum Tankstutzen:
Da hab ich das erst abgeschliffen, dann feingeschliffen, dann den bisschen rest rost, der nicht wegwollte ohne komplettdemontage mit rostumwandler behandelt.. das ganze dann schön mitm heißluftöhn auf temperatur gebracht.. das das schön schnell reagiert.. das zeugs ist als grundierung nutzbar ..

und dann mit der dose drüberlackiert, 3-4 schichten Lack. mit bissl warmmachen zwischendurch, anschließend noch mal 4-5 schichten sprühwachs drüber...


mal schaun wie das so in nem jahr dann ist ... also feuchte kommt keine mehr ran

das am rande, das bissl was sinnvolles beisteht ;)