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Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 31.03.2010, 22:10
von Firestarter
Hallo Leute! Ich habe ein Problem mit einem 44er, Bj. 90, 2,3 NF mit ABS.
Anscheinend hat der Hauptbremszylinder ein defekt. Ich möchte gern Euch 2 Fragen stellen.
Zu einen, wenn der HBZ defekt ist, liegt es wahrscheinlich an den beiden Gummi-Manschetten.
Der HBZ wurde von ATE hergestellt und kostet neu bei denen über 400€. Ich glaub, bei CAC gibt’s noch einen für 200€.
Nun möchte ich diese Summen wegen 2 Gummiringe im Wert von wenigen Cents nicht ausgeben und selber die Manschetten wechseln.
ATE möchte mir nur das ganze Teil verkaufen. Wo bekomme ich die Manschetten nun her?
...es gab doch früher solche Reperaturkits dafür?!
Zum zweiten möchte ich fragen, ob es bei den früher verbauten HBZern in den 44ern NF Bj. 88-90,
in der Bauweise einen Unterschied gibt zwischen HBZ in Fahrzeugen mit und ohne ABS.
Ich danke Euch für Eure Hilfe!
Schöne Grüsse,
der Maddin
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 31.03.2010, 22:21
von Typ44
Es gibt 3 verschiedene Ersatzteil-Nr. für die HBZ´s, unterscheidet sich von Fahrgestellnr., bzw Bezeichnung (Turbo, Avant, CS), kein Unterschied ob mit oder ohne ABS.
Bei Audi ist kein Rep.-Satz gelistet.
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 01.04.2010, 00:11
von Olli W.
Hallo,
es gibt im Prinzip 2 Bauformen von HBZ bei unseren Autos - die alten langen in Gussmetall - erkennbar am eckigen Behälter mit weit auseinanderliegenden Befüllstutzen, und die neue Bauform aus Aluguss mit rundem Behälter.
Tauschbar sind die untereinander, sofern man den Behälter mit übernimmt.
Der nächste grosse Unterschied ist, ob mit oder ohne ABS - interner Aufbau ist anders, aber beim Typ 44 sind zumindest die Alu HBZ ABS-tauglich und daher egal.
Firestarter hat geschrieben:Zu einen, wenn der HBZ defekt ist, liegt es wahrscheinlich an den beiden Gummi-Manschetten.
Kommt auf den Defekt an - kaputte Manschetten sind aber relativ unwahrscheinlich, sofern der HBZ innen nicht gerostet ist, usw...
Firestarter hat geschrieben:Wo bekomme ich die Manschetten nun her?
Die in 23,81mm aus einem x-beliebigen Rep-Satz, die in 25,4mm höchstens im Industriebedarf.
Firestarter hat geschrieben:Nun möchte ich diese Summen wegen 2 Gummiringe...
Es sind 4 Manschetten und 1 Gummiringe drin - der Gummiring dichtet hinten das Bodenstück gegen das Gehäuse ab.
Und dann ist da noch ein Gummiring zum BKV hin, der aber bei unseren Autos mit hydr. Bremse völlig unwichtig ist, da er nur gegen Falschluft beim pneum. BKV abdichtet.
Hast Du den HBZ schon zerlegt?
Wenn nicht.., in ca. 1 Woche kommt von mir dazu ein bebilderter Bericht hier von 2 zerlegten HBZ - einen 20mm vom Audi 80 und einen 25,4mm vom Audi 100 turbo/20V.
Gruss,
Olli
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 01.04.2010, 18:49
von mechanixs
Hallo Oli
hast du eigentlich ne gute bezugsquelle für den HBZ vom 20v meiner hängt jetzt zum Saisonstart(kein Aprilscherz).
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 01.04.2010, 21:48
von Olli W.
Hi Andreas,
ich kann den auch nur von folgenden teuren Lieferanten bekommen - ATE, Bosch & TRW.
Und die kosten alle im EK, wie auch im VK richtig Schotter (VK ca. 400,- im Durchschnitt).
Genau die beiden (10VT & 20VT) gibt es leider nicht von Metelli, wo sonst die günstigen HBZs bis 23,81mm herkommen.
Gute Quellen also ja - günstige leider nicht.
Ich forsche aber weiter nach einem Rep-Satz, bzw, nach einer Quelle für die Manschetten.
Du bist ja technisch versiert. Bau das Teil mal auseinander, wasche es aus mit Bremsenreiniger, mach insbes. die kleinen Bohrungen frei, schmier die Manschetten und die Zylinderwand mit blauer ATE Bremskolbenpaste ein, und bau das Ding wieder zusammen.
Wenn die Manschetten nicht sichtbar kaputt sind, sollte es damit wieder gut sein.
Und mach bei der Gelegenheit auch alle Bremsschläuche neu, denn wenn die innen zuquellen, geht die Bremse auch zu nach einiger Zeit (hatte das gerade).
Zum Zerlegen des HBZ, musst Du diesen senkrecht in eine Bohrmaschine spannen, dann in den Sprengring an jedem Ende ein 2mm Loch bohren, dann Sprengring mit handelsüblicher Sprengringzange entnehmen (dazu HBZ in Schraubstock spannen & ggfs. Blödmannsgehilfen mit kl. Schraubendreher in der Hand zu Hilfe nehmen).
Wenn der Sprengring draussen ist, runden Metallstab mit ca. 14mm Durchmesser besorgen und hinten in den Stössel zum Bremskraftverstärker stecken, so dass dieser halbwegs stramm drinsteckt.
Dann Stössel mit Metallstück in einen Schraubstock spannen und vorsichtig mit leichten Hammerschlägen auf das Gehäuseende vom HBZ klopfen, bis das Bodenstück (aus br. Kunststoff) herauskommt.
Da sitzt einigermaßen fest im Zyl. vom HBZ, da dort noch ein O-Ring drin ist.
Stössel nicht einfach so einspannen, da man den sonst womöglich zerquetscht.
Ist das Bodenstück draussen, kann man das weitere Innenleben (3 Teile) herausnehmen.
Zum Wechseln der Manschetten müsste man die Teile noch weiter zerlegen, aber das kann man sich natürlich sparen, wenn man die nicht hat.
Beim Wiedereinbau erst den Ausgleichsbehälter oben drauf (neue Gummis dazu besorgen), aber Bremsleitungen noch nicht anschliessen. Dann Behälter auffüllen und warten, bis die Flüssigkeit aus den Bremsleitungsanschlüssen am HBZ herausläuft.
Das dauert einige Zeit, hat aber den Vorteil, dass auch die meiste Luft dabei herausgeht, die man sonst erstmal schön ins ABS pumpt, wo man sie sehr schwer rausbekommt.
Wie schon gesagt.. in ca. 1ner Woche gibt´s zum HBZ zerlegen auch Bilder & ausführlicher.
Gruss,
Olli
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 08:43
von mechanixs
Hi
danke für die info das mit den 401 euro von ate habe ich auch rausgefunden. ich frage aber bei ate teves direkt nach weil mein schwager hat direkten draht zu ate teves frankfurt und er sagte mir das er dort immer die repsätze geholt hätte (kann ja sein das es für den 20v wirklich keine gibt), er meinte auch irgendwie muss das teil ja auch hergestellt worden sein
habe gestern mit setfan (der grüne v8 biturbo T89 aus der audi scene ) unterhalten der hat mir gesagt das er eine 2 mm platte zw. haubtbremszyl. und bremskraftverstärker gemacht hat und dann war ruhe. ich kann mir das aber nicht so ganz vorstellen. er meinte das der HBZ nicht mehr vorgespannt wird und der pedalweg etwas länger bis angesprochen wird.
aber ich muss mir mal das bei ihm anschauen ob das wirklich stimmt. dann müsste ja auch mehr spiel sein im bremspedal.
gruß andreas
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 11:33
von gusa
Olli W. hat geschrieben:
Ich forsche aber weiter nach einem Rep-Satz, bzw, nach einer Quelle für die Manschetten.
Hi,
Am britischen ebay-markt gibts welche. z.B.
für den 25.4er ATE
Produzent ist "
Bigg Red Seals"
grüsse, martin
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 20:29
von Christian S.
Hallo,
das mit der Platte zwischen HBZ und BKV mag stimmen.
Bei meinem KG habe ich ähnliches vorgefunden, hat der Vorbesitzer oder dessen Werkstatt gemacht: Zwei 8er Unterlegscheiben. Ziemliche Pfuschlösung in jeder Hinsicht. Mechanisch nicht stabil, da der HBZ sich ja nicht an den Schrauben abstützt, sondern am Gehäuse des BKV. Die Scheiben haben die Auflagefläche stark verkleinert. Ausserdem war der HBZ dann doch im Eimer, als der KG nach einigen Monaten Standzeit in die Scheune sollte. Bremse zu, Weiterfahrt unmöglich.
Grundsätzlich ist die Reparatur von HBZ kein böses handeln, es war sogar 1996 Teil meiner KFZ-Gesellenprüfung (OK, aus Zeitgründen musste ich die Teile des Innenlebens nur benennen und sortieren).
Gruß
Christian S.
P.S.: Wenn es "nur" ein NF ist, kann man nach meinen Erfahrungen problemlos auch den 23,81 HBZ einbauen. Es gab eh genug Versionen, die den drin hatten. Auch in untersch. Konstellationen, d.h. große Bremse 5-Loch, kein ABS=23,81, kleine Bremse 4-Loch mit ABS =23,81. Mein MC hat ab Werk gar nur den 22,2 mm., da kein ABS. Reicht aber offensichtlich für die Girling 60, sonst hätte Audi es ab Werk ja nicht so verbaut.....
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 20:50
von Olli W.
Hallo,
denke auch, dass der 23,81 beim Turbo verwendbar ist, sofern der HBZ ABS-tauglich ist - also mit Zentralventil versehen (Aufschrift ZV auf dem HBZ).
Der C4 hat auch 23,81mm, aber mit 126mm Länge statt 116mm ab Flansch.
Meiner Meinung nach passt der auch, wobei ich nicht sicher bin, ob hinten der Stössel etwas zu lang ist (konnte ich nicht ausprobieren).
Man muss nur gucken, dass man einen mit M10, nicht mit M12 Anschlüssen aus dem A6C4 bekommt (Endbuchstaben A und D, nicht E).
Der Flansch zum BKV ist jedenfalls identisch mit unseren HBZ.
Christian S. hat geschrieben:Bei meinem KG habe ich ähnliches vorgefunden, hat der Vorbesitzer oder dessen Werkstatt gemacht: Zwei 8er Unterlegscheiben. Ziemliche Pfuschlösung in jeder Hinsicht. Mechanisch nicht stabil, da der HBZ sich ja nicht an den Schrauben abstützt, sondern am Gehäuse des BKV.
Scheint mir auch untauglich zu sein aus Festigkeitsgründen, usw...
Nach dem Zerlegen des HBZ bin ich mir allerdings immer weniger sicher, dass sich tatsächlich der HBZ in der Art verschleisst, dass er zumacht.
Rost kann es jedenfalls nicht sein, denn die neueren mit rundem Behälter ab 1988 sind aus Alu.
Bleiben nur noch zugesetzte Bohrungen, so dass keine Flüssigkeit nachlaufen kann, was dann eindeutig zum Hängen führen würde.
Bei kaputten Manschetten wird kein/zu wenig Bremsdruck aufgebaut, aber hängen kann der HBZ davon nicht, denn die Feder drückt den Kolben ja sogar leichter zurück, da kein Gegendruck von der Flüssigkeit - sieht man sofort beim Zerlegen.
Bei den alten Eisen HBZs mit schwarzem Gehäuse und eckigen BF-Behälter kann Rost natürlich auftreten, wenn Flüssigkeit nie gewechselt wird, usw...
Das ist ein bekanntes Problem bei vielen Altautos - nicht nur Audi.
Gruss,
Olli
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 21:09
von Christian S.
Hallo Olli,
den C4-HBZ 23,81 habe ich in meinen grünen NF eingebaut. Passt 100%ig. Er hat nur zwei Anschlüsse, d.h. nur bei ABS verwendbar. Man spart sich so die Blindschrauben bzw. deren Umbau vom alten HBZ. Die längere Baulänge hat keinen Einfluss auf die Funktion. Pedalweg wie immer. Optisch ist er vorne rund, nicht plan geschliffen wie beim Typ 44. Evtl. ist das ja schon der eine Zentimeter. Ich habe bei mir glaube ich einen von To... eingebaut, und die hatten mir was italienisches geliefert (Metelli oder LPR). Würde mir den auch statt 25,4 einbauen ins eigene Auto. Die gesparten 300 Euro dafür lieber in die allerbesten Reifen investieren, denn die beeinflussen wirklich den Bremsweg.
Hast Du den HBZ unbeschädigt auf bekommen?
Gruß
Christian S.
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 21:40
von Olli W.
Hi Christian,
genau den von Metallica und vom Hänschen aus Gaudakäse.
Ja gut... wenn der Stössel auch von der Länge passt.
Wie ist denn der Pedalweg im Vergleich - echt kein Unterschied?
Ok - der eine cm mehr Länge gleicht den fehlenden Durchmesser aus.
Hatte Dein NF vorher den 25,4 drin?
Ich hab aktuell einen vom 20V (auch nur 2 Anschlüsse) drin, aber ich werde wohl wieder meinen Alten einbauen oder den vom C4 mal testweise bestellen.
Wäre ja alles kein Ding, wenn da nicht das schxx Entlüften hinterher...
Christian S. hat geschrieben:optisch ist er vorne rund, nicht plan geschliffen wie beim Typ 44. Evtl. ist das ja schon der eine Zentimeter.
Neh - der Bereich vor dem vorderen Anschluss des Ausgleichsbehälter ist ca. 1cm länger - die Bremsleitung sitzt dementsprechend auch weiter vorne & genau am Ende, wie beim 441 021A auch. Rund ist allerdings richtig - zumindest beim Italiener.
Christian S. hat geschrieben:Hast Du den HBZ unbeschädigt auf bekommen?
Ja klar - und auch wieder zusammen.
Beim Anbohren des Sprengrings kommt man zwar unweigerlich ans Bodenstück, aber die 2 Bohrmarkierungen sind unbedeutend, da man ja sofort aufhört, sobald man durch den harten Ring durch ist und es auf einmal weicher wird.
Da ist genug Material, dass nix kaputt geht, wenn man 1 oder 2 Zehntel mm ins Bodenstück bohrt.
Du musst halt aufpassen beim Einspannen des Stössels, damit dieser nicht zerdrück wird. Deshalb ja auch das Stahlstück da reingesteckt und erst dann in den Schraubstock spannen. Und natürlich nicht wie blöd hinten auf das Gehäuse kloppen, sondern viel leichte Schläge um das Bodenstück rauszubekommen - wegen dem O-Ring sitzt das halt recht straff.
Pressluft reicht dafür übrigens nicht.
Gruss,
Olli
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 21:48
von Christian S.
Hallo Olli,
der Pedalweg ist absolut normal. Wäre er anders, würde mir das spätestens auffallen wenn ich kurz hintereinander mehrere 44iger bewege, was häufiger vor kommt. Ich hatte vorher auch einen 23,81 drin, und habe ihn wegen schlechten Erfahrungen beim ohnehin anstehenden Tausch von Sätteln und Schläuchen gleich mit erneuert. Bei dem Preis fiel das nicht so schwer.
Zum entlüften: Du solltest Dir auch so eine "Unterdruckflasche" für den Kompressor holen. Damit kann man auch zuerst den Behälter leer saugen, dann die Leitungen leer schlürfen (damit keine BF auf den Längsträger tropft) und hinterher sehr gut vorentlüften. Ich machen dann nur noch den Rest mit dem Fuß, quasi zur Kontrolle (ob Pedalgefühl OK).
Gruß
Christian S.
Re: Hauptbremszylinder NF2 - Reperatur
Verfasst: 02.04.2010, 22:09
von Olli W.
Hallo Christian,
die Frage ist jetzt natürlich... wenn vorher und nacher 23,81 drin war, macht das keinen Unterschied.
Was ist aber wenn vorher 25,4 drin war und jetzt 23,81, dafür aber 1cm länger?
Wenn der Pedalweg nur 1cm länger wird, soll mich das nicht stören, aber wenn man dann bis zum Bodenbelch treten muss, wäre das nicht so gut.
Zumal ich hinten noch die G43 nachrüsten wollte, wo ja laut AKTE immer 25,4 reinkommt.
Gruss,
Olli