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Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 26.11.2015, 20:04
von Styler04
Liebe Forumsgemeinde,
nach einer elend langen Zeit der Erkrankung bin ich nun wieder auf dem Damm, sodass ich mich nun wieder anderen Dingen widmen kann. Einige kennen mich vllt. noch von damals, wo ich noch auf den Treffen mit dabei war. Den anderen sage ich mal ein freundliches "Hallo".
Mich beschäftigt folgende Frage:
Wie wir alle wissen, steht es um die Ersatzteillage unserer Fahrzeuge nicht sonderlich gut. Auch ich merke dies immer mehr, falls mal wirklich etwas kaputt geht. Ich hatte nun im kommenden Sommer vor, meinen roten Avant Kern zu sanieren. Sprich: Karosseriearbeiten, wie Schweißen und Lackieren, sowie neuen Dachhimmel und Bezüge. Dafür bin ich auch gerne bereit eine Stange Geld zu investieren. Schließlich soll dieses Auto mein Alltagsgefährt bleiben. Doch komme ich immer mehr ins Grübeln, ob sich dieses wirklich noch lohnt. Vom Zeitwert her brauchen wir gar nicht reden. Die Karre ist ja bereits das doppelte Wert, wenn sie vollgetankt ist. Aber das ist mir herzlich egal. Es geht mir um die Ersatzteilversorgung der Verschleißteile, wie Auspuff, Bremsen, Spurstangen usw. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust in ein paar wenigen Jahren auf dem trockenen zu sitzen, oder fieberhaft in irgendwelchen Auktionshäusern nach irgendwelchen Restposten zu suchen.
Es tut mir leid, wenn ein solches Thema vllt. schon einmal angesprochen wurde, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob sich seitens Audi ja vllt. schon etwas getan hat und meine Sorge unbegründet ist, Was ich ehrlich gesagt sehr hoffe...
Jedenfalls bin ich froh wieder dabei zu sein und hoffe, das ich bald mal wieder an einem Treffen dabei sein kann.
LG Flo
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 26.11.2015, 20:29
von 1TTDI
Erst einmal kommt es wohl darauf an, was für einen Audi du fährst und welche Ausstattung dieser hat. Ein 200er 20V ist was anderes, als ein 2,3e Fronti.
Einacher wird die Ersatzteilversorgung nicht, aber ich denke normale Verschleißteile, wie Achsmanschetten, Bremsen, Kupplung, Auspuff usw.wird man für einen 2,0 oder 2,3e Fronti sicher noch relativ leicht bekommen. Vor allem, weil man einige Teile vom C4 ,1:1 oder mit leichten Änderungen übernehmen kann.
Bei vielen Sonderausstattungen, wie Niveau, quattro oder sehr speziellen Teilen wird oder ist es aber jetzt schon schwierig oder nur noch mit Gebrauchtteilen machbar. Das wird in den nächsten Jahren sicher noch schwieriger.
Alles in allem reicht schon ein kleines unbedeutendes Teil und dein Audi steht (siehe z.B. Kugelpfanne für Schaltgestänge). Da dir aber niemand sagen kann, was als nächstes kaputt geht, wird das ganze eher was für die Glaskugel
Meine Limo kommt nächste Woche vom Lackierer und es wurden gut 30-50% aller Blechteile ausgetauscht. Man muß schon ziemlich verstrahlt sein, um sowas mit einem Audi 100 zu machen. Aber egal. Ich habs nach langem Überlegen gemacht und werde hoffentlich noch paar Jahre Spaß mit haben, wenn ich die Kiste mal wieder zusammengebaut habe. Dann wird es auch wieder mein Alltagsauto.
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 26.11.2015, 21:10
von Styler04
Stimmt, das hätte ich noch erwähnen sollen. Es ist nichts besonderes. Lediglich ein 4-ender (4B) ohne quattro, Klima oder sonstigem großartigen Extras. Lediglich ein Auto-Check-System und ein Schiebedach kann ich angeben.
Naja, eine neue Servopumpe ist bereits nicht mehr lieferbar, sodass ich auf ein generalüberholtes Exemplar zurückgreifen musste.
Na dann wünsche ich dir viel Spaß beim Zusammenbau.
LG
Flo
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 26.11.2015, 21:27
von Wölfi
Hallo Florian !
Schön mal wieder etwas von Dir zu hören (lesen).
Gruß
Wolfgang
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 26.11.2015, 21:55
von 1TTDI
Beim 4 Zylinder haste doch aber gute Karten. Viele Gleichteile von VW und wenig Ausstattung heißt gerade im Alter wenige Ausfälle.
AC ist ja eigentlich nichts was verschleißt und beim Schiebedach würde ich mir jetzt schon die beiden Kulissenführungen besorgen. Die gibts als stabile Nachfertigung.
Den hängenden Himmel wirste notgedrungen selbst oder beim Sattler machen lassen müssen.
Wenn sonst der Innenraum noch ok ist, gibts bis auf ein paar Rostprobleme doch kaum Teile, die schwer zu beschaffen sein sollten. Selbst mit wahrscheinlich hinteren Trommelbremsen haste schon mal ein Problem weniger. Beim Wiederaufbau einmal rundum alle Gummilager mit Markenteilen erneuern und du hast jahrelang Ruhe. Alles andere wie, Keilriemen usw. wird man sicher auch in 5 Jahren noch problemlos bekommen.
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 26.11.2015, 22:30
von Andreas_OL
Hallo Florian,
Ohne deinen Wagen zu kennen denke ich, daß eine Lackierung sich nicht lohnen würde. Hast du noch den tornadoroten ? Bekanntlich bleicht der Lack ja aus, und ich wüsste nicht, wie man das stoppen könnte. Ich fahre einen 4b in malvenrot und komischerweise bleicht der Lack nicht aus.
Wenn du emotional nicht an dem Wagen gebunden bist, würde ich mir einen Lack- und Karosserietechnisch gut erhaltenen 4-ender besorgen, am besten auch mit dem 4b und deinen als Ersatzteilträger behalten bzw. die Teile weglegen. Da nicht sonderlich gefragt sind die oft für kleines Geld zu bekommen. Über die Verschleißteile von Motor, Bremsen und Fahrwerk brauchst du dir wahrscheinlich die nächsten Jahre keine Gedanken machen. Der Motor wurde ja auch in Golf, Passat und Audi 80 verwendet. Vorsorgen sollte man bei den Hydraulikteilen, die in den nächsten Jahren bestimmt immer schwerer bzw. teurer zu beschaffen sein werden.
Viele Grüße
Andreas
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 27.11.2015, 02:40
von Hacki
ich wüsste nicht, wie man das stoppen könnte
... Sonnencreme?

Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 27.11.2015, 09:13
von jogi44q
1TTDI hat geschrieben:AC ist ja eigentlich nichts was verschleißt
mal abgesehen von
sporaischen Totalausfällen 
(luftfeuchtigkeits- und temperaturabhängig)
die entsprechende Sensorik bzw. "Steuergeräte" (Lampenkontrollgeräte) können auch Ärger machen...
das ganze ist ja nicht nur ein "lustiges Mäusekino", sondern ersetzt ja auch noch paar Kontroll-Lämpchen.
Ähnliche Probleme hat auch der BC, nur wenn der "die Augen zumacht", ebenso luftfeuchtigkeits- und temperaturabhängig, dann passiert ja nichts gravierendes....
Das ist kein theoretisches Hirngespinst sondern leider traurige Realität in 2 Fahrzeugen.....
Zum eigentlichen Thema: Lohnt sich aufwendige Restrauration ? NEIN.
wenn man mehrere k€ in eine Lackierung investiert, steigt der Wert leider nicht entsprechend.
Wenn man es trotzdem macht, wegen emotionaler Bindung zum Fahrzeug oder weil es einfach besser aussieht,
hält die Freude speziell im Alltagsbetrieb leider nur bis der nächste Depp da "Neidkratzer reingraviert" oder man an einem Unfall beteiligt ist.
Ich investiere nur in Technik. (incl. Himmel)
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 27.11.2015, 15:27
von 1TTDI
Sagen wir mal so. Das Auto fährt notfalls auch ohne AC. Egal ob kurzzeitig oder dauerhaft.
Und wenn sich dafür absolut kein Ersatz finden lässt, nimmt man das Risiko eines Defektes in kauf oder baut evtl. auf das Minicheck um.Selbst, wenn es das nicht mehr gibt, kann alles außer fehlendem Öldruck und evtl. Wasserverlust zwar unangenehm sein, führt aber nicht zum folgendschweren Motorschaden.
Man muß halt einfach öfter mal schauen, ob alles ok ist oder die paar simplen Warnschalter mit nem Warnsummer verbinden. So kompliziert ist das bei unseren Autos ja noch nicht.

Fehlende mechanische Bauteile können stattdessen zum tatsächlichen Stillstand des Autos führen. Da reicht dann wirklich schon eine kleine Gelenkpfanne oder Bremsenteile.
Ich habe auch lange gegrübelt, ob ich mein Auto noch mal aufbauen soll. Aber nach 20 Jahren treuem Dienst habe ich es einfach gewagt. In der Zeit haben sich andere schon 2-3 neue Autos gekauft und so darf auch die Neulackierung bischen was kosten. Ich hoffe allerdings unterhalb 2k€.
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 27.11.2015, 21:49
von audiquattrofan
Servus
[quote][/
Ohne deinen Wagen zu kennen denke ich, daß eine Lackierung sich nicht lohnen würde. Hast du noch den tornadoroten ? Bekanntlich bleicht der Lack ja aus, und ich wüsste nicht, wie man das stoppen könnte. Ich fahre einen 4b in malvenrot und komischerweise bleicht der Lack nicht aus.quote]
Neue Lacke sind aber wesentlich besser gegen Ausbleichen wie alte und wenn man es richtig gut machen Will, dann halt in Zwei Schicht statt Ein Schicht Lackierung, mit Klarlack dann bleicht Tornadorot auch nicht mehr aus
mfg
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 06:34
von Typ44
jogi44q hat geschrieben:Zum eigentlichen Thema: Lohnt sich aufwendige Restrauration ? NEIN.
wenn man mehrere k€ in eine Lackierung investiert, steigt der Wert leider nicht entsprechend.
Wenn man es trotzdem macht, wegen emotionaler Bindung zum Fahrzeug oder weil es einfach besser aussieht,
hält die Freude speziell im Alltagsbetrieb leider nur bis der nächste Depp da "Neidkratzer reingraviert" oder man an einem Unfall beteiligt ist.
Ich widerspreche da mal....
....eine neue/neuwertige Lackierung erhöht schon den Grundwert des Fahrzeugs, gerade im Fall eines Unfalls und bei der Wertbestimmung.
Eine 1zu1-Wertsteigerung gibt es natürlich nicht, aber die gibt es auch nicht beim verbauen von teuren Originalersatzteilen/Verschleißteilen.
Oder direkter und überspitzt geschrieben:
Eine verwarzte Karre mit groben Lackmängeln und verschlissener Innenausstattung aber technisch 100% ok und nur mit OET repariert kann im Schadensfall schlechter abgerechnet werden wie ein optisch 100% schickes Fahrzeug mit Ebucht-Billigteilen repariert und alles nahe an der Verschleißgrenze.....
Im Falle eines Schadens würde dann auch ein Wertgutachten und eigener Gutachter (mit Hang zu alten Karren) auch noch sehr hilfreich sein >>> ich muss ja nicht den Gutachter der gegnerischen Versicherung akzeptieren
Ich sage eine Restauration lohnt alle mal, in Sicht auf die Zukunft auf jeden Fall.
Die Talsohle haben wir mit unseren Schätzchen überwunden. Auch wenn wir nie in die eliteren Kreise eines alten MB oder Porsche aufsteigen, die Wertentwicklung bei anderen Brot-&-Butter-Autos zeigt, das selbst ein Typ44 irgendwann etwas wert ist.
Größtes Hauptproblem zur Zeit ist allerdings, das durch die Langzeitqualitäten unserer Schätzchen noch zu viele "Billig-Alltagsgurken" auf´m Markt sind.
Ist dieser Anteil erst weg, geht es auch für unsere Schätzchen bergauf
Ich denke immer, hätten vor einigen Jahren die Besitzer von Käfer, Ente, R4, Golf 1, Ford Taunus etc. nur wegen des Wertes ihre Kisten verwarzen lassen und nichts investiert, einfach nur Auffahren bis der Tüv sie scheidet, wären Oldtimertreffen mittlerweile sehr langweilig
Nachtrag/Edit: Ich persönlich ärgere mich jetzt teilweise, das ich meinen Käfer 1303 damals in den 90ern abgeben musste, da Geld knapp und technisches Verständnis kaum bis gar nicht vorhanden war.....
Jetzt hätte ich gerne wieder einen und man findet nichts unter 5000,- bzw. wenn dann nur "Totalschäden"
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 09:57
von 1TTDI
Du vergisst allerdings, das dein Käfer aus den 90ern die letzten 25 Jahre nicht zum Nulltarif überlebt hätte.
Nur mal angenommen du hättest ihn irgendwo 25Jahre trocken und warm abgestellt für ne Monatsmiete von 25€.
12x25x25=7500€
Dazu dann die Teile/Aufwand, um ihn in oder nach 25 Jahren fahrbereit zu halten/machen (1000-5000€)
Dann ist der Kaufpreis von 5000€ schon fast Schnäppchenalarm.
Selbst irgendwo kostenlos in einer Scheune abgestellt dürfte nach 25 Jahren einiges an Arbeit und Kosten anfallen, um ein Auto wieder zuverlässig fahrbreit zu machen.
Das vergessen leider einige, wenn sie von ihren alten Autos von damals schwärmen. Wenn ein 10 Jahre altes Auto damals toll und zuverlässig war, behält es diesen Zustand beim Wegstellen füre weitere 10-15 Jahre wahrscheinlich nicht. Zahnriemen, Simmerringe, Achslagerungen, Dichtungen usw. werden vom stehen nicht besser.
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 10:39
von Styler04
Guten Morgen zusammen,
ja, es handelt sich immer noch um den tornadoroten Avant. Mittlerweile hat die ganze Karosse mehr als 450.000 km auf der Uhr und die letzten Jahre sind, was die Optik angeht, leider nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Wie gesagt, ich bin gut und gerne bereit einiges zu investieren und bin mir auch bewusst, dass sich dies wirtschaftlich nicht wirklich lohnt. Ich häng halt an diesem Auto. Nur es wäre halt ärgerlich, wenn ich in genau 4 oder 6 Jahren den Wagen still legen müsste, weil irgendein Kleinteil, oder sonst etwas nicht mehr lieferbar ist. Natürlich die gängigen Teile kann ich heute noch besorgen, aber man denkt ja auch nicht an alles. Und ausgerechnet an diesem einen Tag geht was kaputt, woran du nicht gedacht hattest, was natürlich nicht mehr lieferbar ist.
Ich frag mal so, sind den die Vorgängermodelle C2 und C1 noch relativ problemlos, was Technikteile angeht?
Ist denn nicht vor einigen Jahren die Audi-Tradition ins Leben gerufen worden? Ich dachte es soll alles besser werden...
LG
Flo
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 10:51
von Ceag
Hi Flo,
wenn Du den Wagen jetzt "einfach" komplett neu aufbaust, hast Du doch wieder lange Zeit Ruhe.
Generell hast Du aber Recht, das die Ersatzteilversorgung nicht besser wird. Gerade Klein- und Zierteile werden irgendwann nicht mehr erhältlich sein, aber dafür Vorsorge zu treffen wäre ein finanzieller Kopfschuss.
Falls Du den Wagen wirklich neu machst, stell ich auf drauf ein, dass Du sagen wirst, das er zu Schade für den Alltagsbetrieb ist.
P.S.: Falls Du hilfe brauchst, sag Bescheid.
Gruß
Jens
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 12:42
von Ro80-Fahrer
Das Problem mit der Servopumpe am 4-Zylinder kenne ich.
Die vom 5-Zylinder gibt's noch wie Sand am Meer. Und wenn nicht neu dann doch immerhin generalüberholt. Mit persönlich ist es vollkommen wurscht ob die wirklich neu oder nur überholt ist!! Da sich die 4-Zylinderpumpe allerdings von der des 5-Zylinders unterscheidet hat man spätestens ein Problem, wenn man wirklich mal eine neue braucht. Mein Vater fährt einen 4-Zylinder-Avant. Da hatte irgendwann mal die Pumpe aufgegeben. Ersatz war nicht vorhanden und so habe ich kurzerhand eine 5-Zylinder-Pumpe umgestrickt. Die Angüsse für den Motorhalter hinten am Pulsationsdämpfer abgesägt, den Dämpfer um 90° gedreht wieder auf das Pumpengehäuse geschraubt, nachdem der Teil mit den Kolben selbstverständlich neu abgedichtet wurde. Wer die Hydraulikpumpe schon einmal offen hatte der mag sich vielleicht daran erinnern, dass das Pumpenteil 4 Gewindebohrungen besitzt und sich der Pulsationsdämpfer (der hintere Teil der Pumpe) problemlos um 90° drehen lässt. Vorne in die Aufnahme der Keilriemenscheibe noch 3 Stehbolzen hinein gedreht und fertig ist die Ersatzpumpe für den 4-Zylinder. Zwar stimmt die Teilenummer auf der Blechfahne hinten nicht überein aber das stört mich nicht, denn die Funktion ist mir 1000 mal wichtiger.
Bezüglich der Probleme bei der Ersatzteilversorgung kann ich mal aus dem Nähkästchen plaudern:
Wir als Audi 100 Gemeinde kommen mittlerweile eben in den selben "Genuss" wo die Ersatzteilversorgung schwieriger wird, wie ich vor 15 Jahren mit dem Ro80.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass selbst bei so seltenen Autos wie dem Ro80 -wo es schon seit Ende der 80er Jahre nix mehr im freien Handel an Teilen gab- die Überlebenschancen deutlich besser waren wie ursprünglich befürchtet. Vom 44er sind ja weit mehr Exemplare gebaut worden als vom Ro80.
Unsereins hat sich mit Alternativteilen beholfen. Auch heute noch, die klaglos ihren Dienst tun und auch nicht schlechter sind als andere. Ich denke in Punkto Verschleißteile brauchen wir uns großartig keine Sorgen zu machen, da auch vom Nachfolgemodell noch einige Teile passen und manches vom A4 und A6, wie schon beschrieben, was ein sehr
großer Vorteil ist. Und mit manchen Sachen werden wir in der Zukunft einfach leben müssen. So wie es vielen anderen Oldtimerbesitzern auch schon gegangen ist.
Von wirtschaftlichen her lassen sich unsere Autos ohnehin nicht mehr betrachten. Selbst wenn viele noch nicht 30 Jahre alt sind, so sind sie jetzt schon Youngtimer und waren schon vor ein paar Jahren das, was man klassisch Liebhaberfahrzeuge nennt.
Die Rentabilität eine Kernsanierung steht für mich gar nicht zur Debatte. Ich liebe diesen Wagen und werde den denke ich noch sehr lange fahren. Zumal die Elektronik in diesem Auto noch relativ überschaubar ist! Schaut Euch mal die ersten A8 an.... da gibt's jetzt schon viel mehr Probleme mit nicht mehr lieferbaren
Steuergeräten als mit anderen Bauteilen! Und je neuer die Autos sind umso mehr wird das zu einem Problem werden!!!
Was ich eigentlich damit sagen will: Kopf hoch Leute! Es wird immer irgendwie eine Lösung geben!
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 14:00
von 1TTDI
Styler04 hat geschrieben:Guten Morgen zusammen,
ja, es handelt sich immer noch um den tornadoroten Avant. Mittlerweile hat die ganze Karosse mehr als 450.000 km auf der Uhr und die letzten Jahre sind, was die Optik angeht, leider nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Wie gesagt, ich bin gut und gerne bereit einiges zu investieren und bin mir auch bewusst, dass sich dies wirtschaftlich nicht wirklich lohnt. Ich häng halt an diesem Auto. Nur es wäre halt ärgerlich, wenn ich in genau 4 oder 6 Jahren den Wagen still legen müsste, weil irgendein Kleinteil, oder sonst etwas nicht mehr lieferbar ist. Natürlich die gängigen Teile kann ich heute noch besorgen, aber man denkt ja auch nicht an alles. Und ausgerechnet an diesem einen Tag geht was kaputt, woran du nicht gedacht hattest, was natürlich nicht mehr lieferbar ist.
Ich frag mal so, sind den die Vorgängermodelle C2 und C1 noch relativ problemlos, was Technikteile angeht?
Ist denn nicht vor einigen Jahren die Audi-Tradition ins Leben gerufen worden? Ich dachte es soll alles besser werden...
LG
Flo
Was machste dir denn Gedanken um eine fast neuwertige Karosserie!

Meine hoffentlich bald fertig lackierte Limo hab ich mit 720.000km auf der Uhr angefangen zu zerlegen. Hinteres Seitenteil hatte nach dem Ersatz 2000, schon wieder 2 Einschläge und wurde nun ein zweites mal ersetzt. Vom harten Alltagsleben hatte er rundum überall kleine Kratzer (leider teils Vandalismus) und Beulchen (ja, die lieben Nachbarn mit ihren Autotüren
Ersetzt wurde auch ein angerosteter vorderer linker Kotflügel, ein falscher rechter Kotflügel (Sport 1 statt 2) eine am hinteren Falz rostende Motorhaube, eine vordere rechte Tür wegen Beulen, eine hintere rechte Tür wegen Unfall (einer der Seitenteileinschläge), ein durch Haseneinschlag bei 180km/h verbogenes Frontblech. Vorher würde schon der Scheibenrahmen gemacht, sowie beide Wagenheberaufnahmen vorne.
Soviel dann zum Thema...lohnt sich das ganze. Mann muß schon ziemlich einen an der Pfanne haben, um sowas zu machen. Aber was solls. Ich fahre das Auto seit über 20 Jahren. Ich habe mir einen C4 quattro geholt und wieder verkauft, weil er mir nicht gefiel (obwohl es ein tolles Auto ist). Neue Autos begeistern mich nicht und am Ende werd ichs schauen, wie lange mein alter C3 es noch tut.
Alles in allem wird sich irgendwann ein harter Kern an Typ44 Liebhabern herauskristallisieren. Dort werden dann evtl. auch nicht mehr (wie auch leider hier so oft) seltene Ersatzteile wie Goldstaub bezahlt, sondern es geht um echte Hilfe. Man sollte sich aber klar darüber sein, das es schwierig wird einen Typ44 (und auch jedes andere alte Auto) ohne Zugriff auf eine Werkstatt/Hebebühne, Fachwissen und handwerkliches Geschick als Alltagsfahrzeug zu erhalten.
Die zweite Alternative ist, das man genug Geld hat um das ganze machen zu lassen. Dann kann das aber schon sehr teuer werden.
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 28.11.2015, 20:30
von fleischi
Hallo,
na es lohnt doch immer,ich hab meine 86er200er limo nun 5 jahre,ich hätte den MC manchmal echt,bzw, das ganze auto,ich war vor 3 jahren soweit,dass ich ihn hacken wollte,hab es aber zum glück nicht getahn.
so hab ich auch am donnerstag nen 86er Variant 32b bekommen,ne teilrestauration,und grosser Frontschaden,da ich ja über 20 jahre 32b fahre,hab ich so einiges,im lager,aber auch nicht alles,auch da istdie situation ne.......,reden wir nicht drüber,aber ich fand es schön dass jemand sich eines 32b annimmt.da helfe ich doch gerne,und mein variant verkaufe ich nicht mehr,den habe ich nächstes jahr 20 jahre.
es lohnt immer.
MFG
André
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 30.11.2015, 20:46
von Styler04
Hallo ihr Lieben,
danke für eure Antworten. Ich werde es nun also durchführen. Allerdings werde ich wohl von meinem Gedanken, ihn weiterhin als Alltagsfahrzeug zu nutzen, abrücken müssen. Wie Jens bereits sagte, wäre der Wagen zu schade dafür.
Eine Frage habe ich allerdings noch an euch, bevor ich in den Urlaub fahre. Leider musste ich feststellen, dass die neue Servopumpe die falsche ist. Meine jetzige ist dabei das Hydrauliköl über den Behälter rauszudrücken. Ist es möglich, sofern die Servo zicken macht, den Keilriemen für die Pumpe einfach zu entfernen und ohne Servounterstützung zu fahren?
LG
Flo
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 01.12.2015, 20:43
von fleischi
Hallo
würde ich nicht machen,da ja auch die brems in mitleidenschaft gezogen wird,und thema pumpe,es gibt unterschiede vor bzw, nfl.
MFG
André
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 01.12.2015, 21:15
von 44avantler
Hallo,
bei nicht angeschlossener Servopumpe ist die o.g. fehlende Bremskraftverstärkung
(abgesehen von der anfangs noch vorhandenen Reserve für die ~ ersten 30 Bremsungen) natürlich das wesentliche Manko,
aber auch die Lenkbarkeit ist stark eingeschränkt und nur noch mit äußerster Kraft möglich (abbiegen, ggfs. mal ausweichen...) -
also nur etwas für den Notfall (wenn überhaupt).
Bzgl. Vfl/Nfl -Pumpen gibt es hier
klick mich!http://forum.group44.de/viewtopic.php?f ... l#p1401958[/longurl]
ein paar Infos.
Grüße,
Jörg
Re: Lohnt sich aufwendige Restauration
Verfasst: 06.12.2015, 13:17
von emilio-passetto
Hallo Zusammen,
lohnen wird sich eine Restauration sicher nicht, wenn zwei Faktoren zusammenkommen:
Umfassende Arbeiten in € und danach Entzug aus dem alltäglichen Fahren, denn auch wenn sich die Bestände in den nächsten Jahren weiter bereinigen, der "Marktpreis" für B&B Fahrzeuge wird sich nicht soweit entwickeln, wie umfassende Arbeiten Löcher in Geldbeutel reissen - auch wenn man viel selber machen kann.
Warum also dann so ein Projekt, wenn nicht um den Wagen noch viele Jahre selbst alltäglich zu fahren.
Prinzipiell kenn ich das Problem der Sentimentalität; das Halten an Gewohntem - auch wenn der Wagen verbraucht ist.
Das bessere Auto ist der günstigere Weg.
Nun gibt es nicht mehr die sehr grosse Auswahl - aber wie ich selber so im Freundeskreis höre; es gibt immer wieder C3 die dann doch wieder angeboten werden, weil es in der Warnehmung der Gesellschaft doch nur ein altes Auto ist.
Ich hab u.a. einen 79'er W116, den ich nur wenige hundert km im Jahr im Sommer bewege, den 126'er wenigstens einige tausend. Viel Gefahren wird primär der Audi und dafür sind sie doch eigentlich da. Mein Audi sieht äusserlich nicht schön aus, trotzdem ist er dicht, der Himmel hängt NICHT, sattes blau velour, keine gerissenen Bezüge oder Armaturenbrett. SOWAS kann MB leider nicht bieten.
Nachdem mein Audi nun 18 Monate schlecht lief dachte ich schon an Ersatz.
Nun läuft er wieder und was er an Technik braucht bekommt er.
Allerdings keine neue Lackierung.
VG
Stefan