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"Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 22.03.2017, 18:23
von Eiswolf
Mahlzeit!

Ich brauche mal mehr Input, als die Suche hergibt.

Ich habe im letzten Jahr an meinem 220V 3B Zahnriemen, Lambdasonde und Verteiler gewechselt (und noch einiges anderes, was nicht direkt mit dem Motor zu tun hat).

Seit kurzem schaltet er jedoch öfter mal unter Vollast ab. Im Prinzip das Phänomen, als wenn die Wastegate-Membran einen Riss hat. Ich habe auch den Fehler "Ladedruck zu hoch" im Steuergerät, der Ladedruck geht aber nicht zu hoch, sondern das Abschalten taucht schon bei 1,2 bis 1,4 bar auf. Die Membran habe ich geprüft, die ist OK. Zwischendurch habe ich dann auch mal wieder volle Leistung. Je weicher ich Gas gebe, desto mehr Ladedruck kann ich vor dem Abschalten aufbauen, wenn ich abrupt trete, schaltet er schon ab, bevor der Turbo drückt.

Ideen? Steuerklappenpoti?

Grundeinstellung des Verteilers doch daneben? Gibt es eine möglichkeit die Einstellung zu prüfen? Per VCDS oder Stroboskoplampe? Kann man den Verteiler "feineinstellen"?

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 22.03.2017, 20:24
von Kai aus dem Keller
Moin!
Den Verteiler stellt man eigentlich "einfach" auf OT, also am besten die OT Markierung am Nockenwellenrad einstellen und danach dann den Verteiler auf OT drehen. Die Markierung am NW Rad ist hierfür am geeignetsten, da man ansich wenig parallaxefehler machen kann. (vorrausgesetzt der Zahnriemen ist nicht ein Zahn verdreht, sonst kann man das ganze natürlich vergessen :wink: )
Ansosnten fallen mir spontan die Zündkerzen zu deiner Problembeschreibung ein. Wie alt sind die? Die richtigen verbaut?
Beim beschleunigen wird ja das Gemisch angefettet und wenn die Kerzen schlecht bzw. alt sind, dann kann es vorkommen das das fettere Gemisch nicht mehr gezündet wird/werden kann.

Kerzen die im 20V laufen wären folgende:
Bosch F5DP0R
NGK PFR7B
Es geht aber auch die RS4 B5 Kerze NGK PFR7Q, welche ich bei mir verbaut habe bzw. immer verbaue.

Gruß,
Kai

PS: Ist dein 20V gechipt oder original?

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 22.03.2017, 20:34
von matze
Kann auch sein das er zu schnell ladedruck aufbaut. Hast du am Hosenrohr, kat, turbolader oder verschlauxhubg was geändett5.

Gruß

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 22.03.2017, 20:42
von André
Eiswolf hat geschrieben:Seit kurzem schaltet er jedoch öfter mal unter Vollast ab. Im Prinzip das Phänomen, als wenn die Wastegate-Membran einen Riss hat. Ich habe auch den Fehler "Ladedruck zu hoch" im Steuergerät, der Ladedruck geht aber nicht zu hoch, sondern ..[blabla]... Je weicher ich Gas gebe, desto mehr Ladedruck kann ich vor dem Abschalten aufbauen, wenn ich abrupt trete, schaltet er schon ab, bevor der Turbo drückt.
Also, wenn im FS "Ladedruck zu hoch" abgelegt ist, und das SG genau das tut, was es bei zu hohem LD tun soll (nämlich m.W.n. Fuel Cut-off), dann solltest Du Dich als erstes darum kümmern, diesen Fehler zu beseitigen. Grundlos wird der Fehler da ja nicht stehen.

Ob tatsächlich kein zu hoher LD zu keinem Zeitpunkt anliegt, da würde ich mich nicht unbedingt auf die internen Schätzeisen verlassen.

Wird beim 3B dasselbe Signal für Anzeige und SG verwendet, oder sind das unterschiedliche Sensoren?
Ich würde z.B. mal den Schlauch für den LD zum SG hin prüfen. Evtl. könnte auch der Sonsor einen weg haben (da der glaub ich im Sg selber drin ist, ist dann vermutlich n neues SG angesagt)

Ciao
André

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 23.03.2017, 09:35
von Markus 220V
Drucksensor würde ich zu 99,9% ausschließen. Das passiert nie.

Ist das der Fehlercode 2224? Ich würde auch eher mal auf die Verschlauchung rund ums Wastegate und Magnetventil tippen. ZZP kannst eigentlich ausschließen. Wenn der Verteiler beim 20V nicht passt läuft der entweder gar nicht oder er baut überhaupt keinen Ladedruck auf. Zündgeschirr würde ich auch erstmal ausschließen, da hier kein Fehler abgelegt wird. Da hast du nur das "normale bocken"

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 23.03.2017, 11:08
von Kai aus dem Keller
Moin!
LD Sensor im Steuergerät würde ich auch ausschließen. Ansonsten wäre er aber einzeln tauschbar und es ist auch der Sensor, der die Signale für die BC Anzeige ausgibt. Hängt euch bitte nicht zu sehr an diesem Fehlereintrag auf, würde diesen einfach mal löschen und schauen WANN GENAU dieser wieder auftaucht. Ein normaler ungechippter 3B macht im BC normalerweise 1,9Bar. Die 1,2 sind welten davon entfernt, daher würde ich persönlich nicht unbedingt auf dem LD zu hoch Fehler rumbrüten...
Wenn der LD wirklich zu hoch ist, gibts beim 3B übrigens kein Fuel cut off wie beim 10VT, sondern ein eingriff in die Zündung, wie bei jedem "modernem" Auto. Dieser Eingriff fühlt sich exakt so an wie das durchbeschleunigen mit verschlissenen Kerzen. Auch ein Ladedruckleck führt zu einem ähnlichen Phänomen, ein Drucktest könnte daher auch nicht schaden.

Gruß,
Kai

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 23.03.2017, 15:40
von Markus 220V
1,2 - 1,4 ist halt Notlauf. Da macht das Magnetventil zu und fertig. Wenn der Ladedruck vorher voll da war, ist der Fehler der abgespeichert wird erstmal der Ansatzpunkt. Wenn der gar nicht über Notlauf 1,3 bar geht, dann kann es natürlich am verdrehten Zündverteiler liegen. Drucktest ist natürlich immer erste Maßnahme, wenn es um Fehlersuche bei Ladedruck geht.

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 23.03.2017, 18:02
von Eiswolf
Ok, das ist schonmal einiges an Input.

Zündkerzen schließe ich aus. Der Schub ist einfach komplett weg, oder komplett da, und zwar spürbar geschaltet.

Drucktest ist vermutlich am sinnvollsten, weil ich zum Zahnriemenwechsel ja sämtliche Schläuche in der Front ab hatte. Wie mache ich den am Besten? DAzu gibt es ja rgendwie hundertmillionen Suchtreffer, aber keine wirkliche Beschreibung?

Fehlerspeicher werde ich erstmal löschen und das (hoffentlich) schöne Wochenende zu Testfahrten nutzen.

Kann ich mit dem VCDS während der Fahrt irgendwas sinnvolles auslesen?

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 24.03.2017, 10:18
von Markus 220V
Während der Fahrt nicht. Aber danach. Wagen am Besten nach der Fahrt nicht abstellen und direkt auslesen.

Zum Drucktest machst den Schlauch vorne am LMM ab und besorgst dir einen Adapter. Geht notfalls auch mit nem Deckel vom Gurkenglas, der einigermaßen den Durchmesser vom Schlauch hat. In der Mitte ein Loch rein, Ventil vom Rad rein und dort dann Druckluft drauf geben.

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 25.03.2017, 07:23
von Eiswolf
Hab mir gerade mal ein VAG 3233 gegönnt, damit ich den Verteiler mal so richtig nach handbuch einstellen kann.

Bild

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 27.03.2017, 09:38
von Markus 220V
Jeder wie er meint.... :shock:

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 27.03.2017, 10:12
von Eiswolf
Nunja, nachdem was ich so gelesen habe in der Zwischenzeit, und wenn ich beachte, dass der Verteiler mit einer Lehre und dann noch unter Vorspannung eingebaut werden soll, scheint er mir dann doch deutlich präziser justiert werden zu müssen als "Wenn er anspringt ist gut, den Rest macht die Motronik."
Die Lehre kostet mich keine 20€ und die Arbeit ist einfach. Also erstmal meine erste Option, bevor ich den Ansaugtrakt öffne und mir was basteln muss.

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 27.03.2017, 10:26
von kork
Da die Lehre für den Verteiler nur benötigt wird wenn das Teil ausgebaut war(und selbst das bezweifle ich). Außerdem kann an dem Verteiler kein Zündzeitpunkt eingestellt werden.Ich würde mich an die tips halten die du hier bekommst.

Re: "Schubabschaltung" bei Vollast, 3B

Verfasst: 27.03.2017, 12:21
von Eiswolf
Der Verteiler wurde ja nicht nur ausgebaut, sondern er wurde ersetzt.

Das man an disem Verteiler keinen Zündzeitpunkt einstellen kann ist richtig. Er gibt aber durchaus ein OT-Signal.

Wenn dieses OT-Signal sich von jenem der Kurbelwelle unterscheidet mag die Motronik daraus immer noch etwas machen, was den Motor zum Laufen bringt. So lange bis sie zu weit auseinaner liegen und die die Zündung sicherheitshalber ganz abschaltet. Was immer die Motronik bis dahin aus den zwei unterschiedlichen Signalen "zaubert" ist eines sicher nicht: Optimal.

Selbst wenn das nicht die Ursache für den Fehler ist, schadet es ganz sicher nicht, die Motronik mit präzisen Signalen zu füttern. Ich gehe da nunmal einen etwas anderen Weg als die meisten. Ich sorge erstmal für ordentliche Einstellwerte und mache mich DANN auf die Suche nach echten Fehler. Sonst hat man nämlich ganz schnell ganz viele Nadeln in diversen Heuhaufen.