haiforelle hat geschrieben:
Leider hat meine Diva Knitter am Heck bekommen, betroffen ist offensichtlich nur das Abschlußblech.
Jetzt steht für mich die Frage an, ein neues Abschlußblech einbauen zu lassen oder ggf. das Blech mit viel Aufwand ggf. zu richten und unter dem Einsatz von Spachtel wieder zu glätten.
Was würdet ihr bevorzugen?
Ich habe etwas Hemmungen bezüglich dem Schweißen und der dann möglichen Rostanfälligkeit ?

?? oder sonstiger negativer Einwirkungen.
Bei dem Richten weis ich nicht was ansonsten noch in der anderen Fahrzeugstruktur sich dann noch für Schäden verstecken. Dann kommt da auch noch die Wärmeeinwirkung durch die Abgasanlage auf das gespachtelte Abschlussblech zum tragen...
Die Arbeiten würde auf jeden Fall ein KarosserieFachbetrieb durchführen.
Hallo Harald,
da hast Du ja nochmal Glück gehabt, dass der Abschluss unten noch heile ist. Schwierig wird es immer, wenn Blechkanten in Mitleidenschaft gezogen sind: an den Stellen verliert das Blech an Stabilität und es ist nicht so einfach, diese dann wieder hinzubekommen.
Zum Ausbeulen des Bleches gibt es mittlerweile sehr gute Systeme, zum Beispiel das von Miracle: hierbei werden von außen mit sehr wenig Energie verschiedene Ösen an das Blech angeschweißt, um es danach daran wieder in Form ziehen zu können. Damit bekommt man sehr gute Ergebnisse hin, auch wenn man von hinten nicht an das Blech rankommt, um es entsprechend treiben zu können. Aufgrund der geringen Wärmeeinbringung in das Blech beim Anschweißen muss auch dahinter meist nichts zerlegt werden, wenn dort Teppich o.ä, verlegt ist. Ein guter Karosserie-Bauer wird Spachtel auch erst als allerletztes Mittel verwenden, um die wirklich allerletzten Unebenheiten auszugleichen - vorher greift ein guter Karosseriebauer zu Zinn. Ich habe schon verspachteltes und sauber verzinntes Blech gesehen...

Da habe ich großes Glück, dass ich einen wirklich guten Karosseriebauer hier in der Umgebung habe. Bei mir wurde beispielsweise an einem BMW ein Blech in der Motorhaube eingesetzt indem das kreisrunde Emblem sitzt. Hier wurde nach dem Verschweißen alles mit Zinn in Form gebracht und komplett auf Spachtelmasse verzichtet. Das setzt aber einen guten Karosseriebauer voraus, der mit seinen Händen und Werkzeug umgehen kann: am besten einen, der sich mit Restauration von Oldtimern auskennt und auch verschiedene Techniken kennt und auch anwenden kann.
Der Vorteil des Ausbeulens bei Dir ist auch, dass Du nur das Abschlussblech lackieren musst bis zu den Schweißnähten links und rechts. Würdest Du ein Blech einsetzen, müssen auch noch die unteren Seitenteile links und rechts mit lackiert werden. Es kommt aber auch darauf an, wie gut Dein Heckblech in Schuss ist. Ich habe mir bereits ein Neues gekauft, da meines schon sehr am Gammeln ist, das ich dann bei Gelegenheit einsetzen werden lasse. An Deiner Stelle würde ich die Entscheidung auch vom Zustand des restlichen Bleches abhängig machen.
Durch den Knautschlack ist das Blech bei Dir ohnehin nicht mehr in dem Zustand wie es zuvor war und kleine Brüche in Verzinkung, Unterbodenschutz und Co können das Blech von Feuchtigkeit und Dreck unterwandern lassen: dann beginnt das Blühen erstmal von unten heraus, obwohl man oberflächlich erstmal garnichts sieht.
Daher würde ich das an Deiner Stelle mit Deinem Karosseriebauer besprechen. Was schlägt er denn vor? Denn er muss die Arbeiten dann ausführen und sollte daher auch hinter der Entscheidung stehen und sie mittragen. Wenn er nur etwas nach Deinem Wunsch macht, ist ein "Ich hab es Dir ja vorher schon gesagt" vorprogrammiert und dann sind beide Parteien eventuell später mit dem Ergebniss unzufrieden.
Quattrogetriebene Grüße,
Fussel