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Hohes Standgas NF

Verfasst: 20.12.2020, 18:32
von haiforelle
Hallo Gemeinde,

da ich momentan sehr durch den Wind bin und jetzt auch noch mein NF (Bj 90) zickig wird, benötige ich etwas Unterstützung. ja ich weis, man kann die Suche bemühen, Habe ich schon und komme dennoch nicht weiter...

Drehzahl ist bei Standgas bei 1.100 U/min, wenn die Lambda abgezogen wird geht sie runter auf 740 U/min, dann schön stabil und recht gut. Lambda funktioniert und wurde testweise gegen eine neue getauscht => keine Änderung.
Ohne Lambda-Sonde bleibt die Drehzahl beim Übergang von hoher Drehzahl zum Standgas kurz vor 1.000 U/min hängen und regel sich schön auf die StandgasDrehzahl, wie es sein soll.

Leerlaufschalter funktioniert

Schläuche dicht

Leerlaufregelventil funktioniert, leichtgängig und gut.

Irgendwie komme ich zurzeit damit nicht weiter; insbesonder da ich den Kopf nicht frei habe... :( :-(
Dennoch will ich ja nichts ausschließen, dass ich grundsätzlich zurzeit Fehler mache, deswegen diese Frage in die Runde.


Gruß
Harald

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 21.12.2020, 08:46
von André B.
Hallo Harald,

hast Du testweise mal auf ein anderes Leerlaufregelventil getauscht?

Ich dachte auch, dass meins leichtgängig läuft und gut funktioniert (ich habe es sogar mit einem Netzteil angesteuert und getestet und es sah soweit alles gut aus). Tatsächlich war mein Leerlaufproblem dann aber erst mit einem "neuen" gebrauchten (originalen) Ersatzteil behoben. (Ich hatte alle möglichen seltsamen Leerlaufphänomene - sägen, hoher Leerlauf, spontanes Einbrechen auf 700 u/min, ..., mal so mal so).

Liebe Grüße

André

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 21.12.2020, 12:23
von Gerhard
Das dicke LLRV kann man gut am Netzteil testen, da es nur an oder aus kennt und nicht getaktet werden mus (wie bei dem dünnen K-Jet Ventil, dass stätig brummt).

Das dicke Ventil muss richtig schnalzen, wenn man Spannung anlegt. Wenn der Schieber leicht teigig zäh umschaltet bzw. mit Verzögerung, kommt es zu dem bekannten aufschaukeln des Motors.
Sollte es zäh schalten, bitte mit WD40 ausspülen, so lange bis es ganz leicht dreht

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 21.12.2020, 13:58
von haiforelle
Danke der Antworten.

Das Ventil habe ich schon dreimal geprüft.
Was auch dagegen spricht ist wenn die Lambda Sonde abgezogen wird ist der Leerlauf Top.
Nehme ich den Stecker vom Ventil ab macht der Leerlauf was er will...

Gruß Harald

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 21.12.2020, 15:09
von André
Moin,

mal abgesehen davon, dass ich das LLRV dann an Deiner Stelle noch ein 4. mal im Hinblick auf vor allem Gerhards Hinweise prüfen würde (bzw. auch testweise ersetzen),
muss dann der nächste Schritt wohl ne Beschäftigung mit dem Drucksteller und dessen Strom sein.

Meine Vermutung wäre erstmal, dass der Motor entweder zu mager oder zu fett läuft, was die Lambda-Sonde ausregelt, aber dabei die Regelgrenze erreicht; und dann eben die LL-Regelung nicht mehr richtig klappt.

Nebenbei: was sagen Fehlerspeicher und Stellglieddiagnose?
(Für mich gehören sie immer zu einer systematischen Fehlersuche dazu, auch wenn sie oft nix neues liefern und scheinbar mit dem Fehler nix zu tun haben)

Ciao
André

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 21.12.2020, 21:46
von haiforelle
Bin von der Arbeit gleich bei und habe jetzt die Ergebnisse:

Habe das LLRV jetzt noch einmal geprüft und gegen ein Ersatz auch noch einmal ausgetauscht. Auch die Funktion mit einem regelbaren Netzteil geprüft. alles top...

Bei laufendem Motor und angestekter Lambda das LLRV mit Spannung aus dem Netzteil versorgt. Dabei den Stecker auf ein zweites daneben liegenden LLRV gestekt.
Leerlauf-Motordrehzahl konnte ich über die Spannungsänderung am Netzteil beeinflussen und ging auch auf 740 U/min ganz einfach einzustellen. Das zweite offene LLRV regelte auch und konnte es dabei beobachten. Die Dinger sind gut.

Das ist es nicht und für heute reicht es mir mit der Hütte...

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 21.12.2020, 23:23
von 5-ender
Moin, nur mal sone Idee, Fehlerspeicher ausgeblinkt?
vlt hat die Lamda ja einen weg.... kann man ja mitm MUltimeter mal messen.
Hast du auch die Schläuche unterm LLRV gecheckt,vor allem hinten dieses kleine Winkelstück, kommt man mies dran.

Drück die Daumen das du es schnell findest....


grüße 5-ender

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 22.12.2020, 05:20
von haiforelle
Neue Lambda ist schon drin mit gleichem Resultat.
Schläuche hatte ich draußen, gereinigt und geprüft.

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 22.12.2020, 07:58
von André B.
Hallo Harald,

dann klingt das doch irgendwie sehr nach "Regelgrenze". Wenn alle Teile funktionieren, dann liegt Dein Betriebszustand vielleicht außerhalb des Regelbereichs...?

Kurbelwellengehäuseentlüftung hast Du auch auf Dichtigkeit geprüft, oder?

Liebe Grüße

André

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 22.12.2020, 15:39
von Kai aus dem Keller
Moin Harald,
wie lange hast du den hohen Leerlauf denn schon?
Würde mal den Zündzeitpunkt kontrollieren/einstellen und danach den Druckstellerstrom.
Evtl. noch den Temperaturfühler fürs MSG prüfen. Das ist derjenige gegenüber vom Multifuzzi im KW Flansch...

Gruß,
Kai

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 28.12.2020, 13:53
von scotty10
Hallo Allerseits,

Wie sind die Verbrauchs-Werte ?
Erhöht ?

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 28.12.2020, 14:18
von StefanS
Hallo,
ich habe das Problem bei meinem NG - deshalb nur ganz kurz:
- Abgaskrümmer mit allen Dichtungen und BOSCH Lambdasonde NEU
- Ansaugtrakt und KGE dicht (mit Smoke-Leak-Detector überprüft)
- Temperaturfühler, Leerlaufschalter, Leerlaufregelventil ersetzt und Leitungen bis zu den Steuergeräten geprüft und in Ordnung
- Mehrere Luftmengenmesser, Mengenteiler, Drucksteller durchprobiert.
- Stauscheibenpoti geprüft.
- Mehrere (auch NEUE) Motorsteuergeräte und Zündsteuergeräte durchprobiert
- Zündungskomponenten alle NEU
- Einspritzventile geprüft; Spritzbild gut und kein Nachtropfen
- Zündzeitpunkt mehrmals überprüft

Aber ... Druckstellerstrom und Leerlauf zu hoch.

Und fragt jetzt bitte nicht, was der Spaß schon gekostet hat.

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 29.12.2020, 00:44
von 5-ender
Moin,mal Fehlerspeicher ausgeblinkt??
Kannst du Falschluft zu 100% ausschließen?
Was passiert wenn du den öldeckel aufmachst?
Drosselklappe leichtgängig?

Grüße Sami

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 09.01.2021, 01:08
von haiforelle
Hallo,

mal endliche eine Rückmeldung, ich hatte mich primär mit dem 100er beschäftigt als online zu sein.

Drosselklappe gewechselt = keine Änderung
Schläuche doch noch einmal geprüft und gegen neue getauscht = keine Änderung
Lamdasonde geprüft = in Ordnung, gibt ein sauberes Signal raus
Öldeckel auf = Drehzahl bricht zusammen
alle Temperatursensoren geprüft = alle in Ordnung, Werte top
Verbrauch ist normal so bei 8,5 l/100 (ich denke für einen NF2 gut)

Resultat: immer noch eine LLD von 1.100 U/min

Masseverbindung zum Motor geprüft und Oxidschichten beseitigt = Drehzahl ging etwas runter ...

Zum Tüv dann noch die CO-Schraube etwas (1/4) raus und ich war bei 730 U/min.

Lief nicht ganz mehr so rund im Stand wie gewohnt aber dennoch AU bestanden.

Suche geht weiter wenn es etwas wärmer wird.

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 27.01.2021, 14:16
von Lutz
Hallo Harald,

halte uns bitte auf dem Laufenden. :}

Grüße Lutz

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 27.01.2021, 15:19
von StefanS
haiforelle hat geschrieben: 09.01.2021, 01:08 Hallo,

mal endliche eine Rückmeldung, ich hatte mich primär mit dem 100er beschäftigt als online zu sein.

Drosselklappe gewechselt = keine Änderung
Schläuche doch noch einmal geprüft und gegen neue getauscht = keine Änderung
Lamdasonde geprüft = in Ordnung, gibt ein sauberes Signal raus
Öldeckel auf = Drehzahl bricht zusammen
alle Temperatursensoren geprüft = alle in Ordnung, Werte top
Verbrauch ist normal so bei 8,5 l/100 (ich denke für einen NF2 gut)

Resultat: immer noch eine LLD von 1.100 U/min

Masseverbindung zum Motor geprüft und Oxidschichten beseitigt = Drehzahl ging etwas runter ...

Zum Tüv dann noch die CO-Schraube etwas (1/4) raus und ich war bei 730 U/min.

Lief nicht ganz mehr so rund im Stand wie gewohnt aber dennoch AU bestanden.

Suche geht weiter wenn es etwas wärmer wird.
Hallo,
Du solltest aber nicht einfach so an der CO-Schraube drehen, ohne den Druckstellerstrom (0mA +/-3mA) dabei zu messen.
Wenn er jetzt zu mager läuft, dann überhitzt er evtl.

Gruß Stefan

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 27.10.2021, 18:37
von haiforelle
Hallo Leute,

nach langer Zeit endlich eine Rückmeldung zu diesem Thema.

Ich kann nicht mehr alles aufzählen was ich, auch mehrfach geprüft habe. Der Audi fuhr zum Schluss wie ein Sack Nüsse, kein sauberer Übergang von und zum Standgas. Immer mal wieder ging er auf seine 1.050 U/min beim Gaswegnehmen und regelte dann sogar ab und an auf seine 780 U/min. Dann ging die Drehzahl wieder hoch. Anfahren und Schalten war teilweise sehr nervig da die Drehzahl zu schnell abfiel.
Meisten hing die Drehzahl bei über 1.200 U/min, alles im allem sehr unschön...

... und dann bin ich mit dem Hobel liegen geblieben :(
Motor ging aus und keine Startmöglichkeit mehr. Ich hatte mich auf dem Hof einer Skoda-Möchtegern-Werkstatt gerettet in der fälschlichen Annahme die könnten mir helfen. :kotz: Ich hatte leider nicht einmal einen Schraubendreher dabei.
Erste Aussage vom Meister den ich angesprochen hatte: "Ich bin erst 6 Tage hier" :? Ähhhh wo hat der denn seinen Meister gemacht :lol:
Zweite Aussage vom Meister: "Wir sind eine Skoda-Werkstatt. Wir kommen nicht an die Audi-Einstellwerte ran" :oops: :cry: :lol: 8)
Auf meine Frage ob sie denn nicht in der Lage wären mal den Zündfunken zu prüfen bekam ich leider nur ein Nein mit dem Verweis auf die zweite Aussage.
Dann habe ich einfach den ADAC angerufen, der auch nach ca. 15 Minuten eintraf. Ein mit meinem Audi gleichaltriger Pannenhelfer hat den Audi 100 gesehen und nach der Schilderung der Lage hat er sein Prüfgerät für den Zündfunken an den ersten Zylinder angeschlossen (Top) Nur es war der zweite was ich ihm gesagt habe; mit einem Grinsen fing er an zu zählen und ich bekam die Frage "5 Zylinder?" gestellt: JUP.
Auf jeden Fall Zündfunken da, also kein Sprit. Er mit einem Hammer unter das Fahrzeugheck um auf den Tank zu klopfen mit der Hoffnung das die Spritpumpe wieder anläuft. Leider nicht, somit den Abschlepper geordert der mich nach Hause gebracht hat. Lief einfach reibungslos und ich bin sehr zufrieden gewesen.
Zuhause die Spritpumpe geprüft und sie lief wirklich nicht. Nun eine neue Pumpe geordert und eingebaut.

Nun müsst ihr langsam denken was soll diese lange Geschichte?
Während der Probefahrt musste ich dann mit freudiger Überraschung feststellen das alle Probleme mit dem Leerlauf nicht mehr vorhanden waren. Der Motor lief wieder butterweich. Keine Sperenzien beim Schalten und dem Abfallen in dem Standgas.

Also war schon lange die dämliche Spritpumpe am schwächeln die diese ganzen Probleme wohl verursacht hat.

Das mal zur Rückmeldung...

Re: Hohes Standgas NF

Verfasst: 14.11.2021, 12:42
von scotty10
Hallo Allerseits,

Sorry , leider erst jetzt gelesen. :?

Danke für die Rückmeldung.
haiforelle » 27.10.2021
"... und dann bin ich mit dem Hobel liegen geblieben :(
Motor ging aus und keine Startmöglichkeit mehr.
...
Also war schon lange die dämliche Spritpumpe am schwächeln die diese ganzen Probleme wohl verursacht hat. ..."
Genau SO (!) ging es mir mit meinem C4 AAR auch.
Bis sich die (halbtote) Spritpumpe als eigentlicher Verursacher herausstellte
verging ein halbes Jahr mit endloser Sucherei. :evil:
Neue Pierburg-Spritpumpe eingebaut - seitdem - bis heute alles i.O.

Daher mein Rat/Tipp:
( in irgendeinem ähnlichen Thread hab ich schon mal darauf hingewiesen )

Wer ähnliche Probleme/Symptome hat, sollte bedenken das die Kraftstoff-Pumpen ca. 30 Jahre alt sind !!!

Die sind dann einfach fertig bzw. schwächeln !
Raus damit !!!