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Backfire im Gasbetrieb. Was kann passiert sein?

Verfasst: 06.06.2006, 13:56
von DieterW
Hallo,

ich fahre mit meinem 5Zyl. RT BJ 90 seit zwei Monaten Flüssiggas. Leider hatte ich jetzt zum zweiten Mal ein Backfire. Beim ersten maL War nur der Gummihutzen oberhalb der Stauscheibe abgesprungen. Nach der Motage fuhr der Wagen wieder ganz normal.

Jetzt war schon mehr los. O-Ring an der Venturidüse fliegen gegangen, Luftfilterkasten abgeplatzt und Stauscheibe verbogen.
Nachdem Backfire sprang der Wagen nicht an. Erst als er etwas abgekühlt war und manuell auf Benzinbetrieb umgeschaltet wurde sprang er ganz normal an und lief auch normal. Dann habe ich zur Demonstration mal die Backfireklappe per Hand betätig und der Motor ging erwartungsgemäß wieder aus. Dummerweise sprang er dann aber nicht mehr an!

Was kann das sein?

Die Stauscheibe habe ich wieder gerade gebogen und sie geht auch leichtgängig. Was könnte am Mengenteiler passiert sein? Kann der Hebelarm brechen ohne das man es sieht oder sonst merkt? Im Gasbetrieb wird die Stauscheibe durch Unterdruck per Stift (drückt auf das Ende des Hebels) angehoben. Dies funktioniert jetzt nichtmehr.

Wie verkraftet die Zündanlage ein Backfire? Wie sollte ich bei der Fehlersuch vorgehen?
Was kosten neuer Zündkabel, Verteiler ect. (Kerzen waren neu)


Gruß

Dieter (Erkelenz)

Verfasst: 06.06.2006, 14:38
von André
Hmm, da könnte viel oder quasi gar nichts die Ursache sein, mal ein paar Gedanken zu Deiner Beschreibung (ohne jetzt von Gasbetrieb viel Ahnung zu haben):

- Sprang er dann auch nicht mehr im normalen Benzinbetrieb an? (das ging ja vorher noch)

- Was passiert beim betätigen der Backfireklappe (wo sitzt die, was bewirkt die) ?

- Wie genau hast Du die Stauscheibe wieder in die richtige Position gebogen? (wie/wo verbiegt die sich eigentlich dabei konkret?)

- Beim BF müsste die Scheibe ja nach unten gebogen werden, d.h. am MT kann eigentlich nur der Steuerkolben nach unten durchsacken (oder eben das Hebelwerk selber geht aus den Lagern, das sollte man aber wohl merken beim Bewegen); dann müsste die Stauscheibe aber auch klemmen.
(Beim Durchsacken könnte was undicht geworden sein, dann merkt man mechansich erst nix)

- Wenn dieser Unterdruckstift nix mehr tut, dann kann er im Gasbetrieb wohl nicht mehr laufen (wo genau sitzt dieser Stift, wo kommt der Unterdruck her (dort was undicht), wird der direkt betrieben, oder über n Ventil?)

- BF ist doch mein ich n Phänomen des Ansaugtraktes (wobei: wird das durch die Zündkerze gezündet?), dann sollte die Zündung davon eigentlich gar nicht betroffen sein.

- Wenn der ne BF-Klappe hat, warum war der Schaden dann dennoch so groß ?

Ciao
André

Backfire im Gasbetrieb. Was kann passiert sein?

Verfasst: 07.06.2006, 08:14
von DieterW
Hallo André,

also:

Die Backfireklappe ist ein 4 cm im Durchmesser großes Rückschlagventil das bei meinem Wagen kurz vor der Drosselklappe in der Gummihutze eingeklebt wurde. Wahrscheinlich war die Ausdehnung bzw die Gasmenge die gezündet wurde zu groß als das die Klappe die expandierten Gase alle entweichenlassen konnte.

Die Stauscheibe war an den Rändern etwas verbogen da sie in der Mitte durch die Halterung fixiert ist und die Gase seitlich Richtung Luftfilterkasten entweichen mussten. Habe sie ausgebaut und zwischen zwei Platten eingespannt bis sie weitgehend eben war. meiner Meinug nach schließt sie jetzt wieder vernünftig. hab aber keine Erfahrungswerte wie empfindlich der Motor auf kleinste Fehlstellungen der Stauscheibe reagiert.

Die Verstellung der Stauscheibe per Unterdruck im Gasbetrieb erfolgt über eine zusätzliche Unterdruckleitung die im Ansaugtrackt befestigt wurde (Ansaugtrackt wurde dafür angebohrt). Sobald auf Gasbetrieb geschaltet wird, wird der Unterdruck elektrisch freigeschaltet und ein Steuerkolben drück die Stauscheibe über den Hebelarm in position "offen" (Benzinpumpe wird zusätzlich abgeschaltet).

Die Zündanlage ist meistens der Grund für ein Backfireproblem und mir wurde gesagt das umgekehrt durch Backfire die Zündanlage kaputt gehen kann. Bin mir da aber nicht genau im Klaren drüber wie soetwas passieren kann.

Min Problem ist jetzt das Verständnis des Mengenteilers. Die Stauscheibe sammt Hebel ist bei mir durch einen Bügel in Richting Filterkasten gesichert. d.h. durch ein Backfire ist es kaum möglich die Einheit zum Filterkasten hin zu verbiegen, oder????
Aber was kann dann passiert sein? Kann der Unterdruck bzw der Druck am Steuerkolben so groß sein dass der Hebel gebrochen ist da ja beim Backfire von beiden Seiten gedrückt worden sein könnte (je nach Trägheit des Systems). Und was passiert dann beim Bruch. Wie kann ich überprüfen ob der Mengenteiler noch in Verbindung mit der Stauscheibe funktioniert wenn ich den Wagen nicht starten kann?




Zur Zeit komme ich leider mit logischem Denken nicht weiter. Dummerweise brauche ich den Wagen täglich für 130 km.

Helft!!!!!

Gruß

Dieter

Verfasst: 07.06.2006, 09:28
von Jürgen Ende
Hi,

Backfire kommt bei Venturis recht häufig vor, wenn die Zündung nicht stimmt bzw. Einlassventile nicht mehr richtig schließen.

Backfire ist schlicht das Entzünden des Gases im Ansaugtrakt.

Diese "Rückschlagklappen" sind dafür gedacht, dass der bei der Entzündung das Gases entstehende Druck entweichen kann bevor er wichtige Teile erreicht. Dafür muss die (korrekt) Flammenrückschlagklappe das schwächste Bauteil sein.
Leider funktioniert das Ganze nur dann richtig, wenn der Druck bereits im Metallbereich des Ansaugtraktes entweichen könnte. Da dies bei unseren 44ern nur mit sehr viel Aufwand machbar ist, wird diese Klappe in den Gummibereich eingesetzt, wo sie leider nicht die Wirkung hat, welche sie eigentlich haben sollte. Da dort bereits schwächere Teile auf ihr Ende warten (Gummihutze, Stauscheibe, Hebelmachanik).

Das kann dann zu Schäden an den Klappen, Gummihutze, Mengenteiler und Luftfilterbehälter führen. Gerade die Schäden am Mengenteiler können erheblich sein. Da die ganze Mechanik der Stauscheibe und der Aufhängung sehr leichtgängig sein muss, können dort Schäden bis zu Materialbrüchen (Haarrisse sind da sehr gerne genommen) der Aufhängung auftreten. Die ganze Mechanik ist nicht dafür ausgelegt vile kraft auszuhalten. Im Benzinbetrieb ist das ja auch nicht notwendig. Die Klammer soll nur den Hebel gegen herausspringen sichern. Für regelrechten Explosionen ist das nicht ausgelegt.

Aus genau diesem Grunde habe ich mich ja für eine Multipoint-Anlage entschieden.

Was mich an Deiner Beschreibung etwas stört ist, dass Du schreibst, dass die Benzinpumpe abgeschaltet wird. Nach meinem Wissen sollte bei einer geregelten Venturi das gleiche Vorgehen sein wie bei einer Multipoint. Da wird die KE auf Schiebebetrieb geschaltet. Ein Abschalten der Benzinpumpe müsste eigentlich einen Fehler im Fehlerspeicher hinterlassen. Aber dazu sollen mal die Venturi-Leute was sagen.

An der Zündanlage kann eigentlich nichts kaputt gehen. Wie auch? Schließlich hat diese keinerlei Berührungspunkte mit dem Ansaugtrakt. Die Bemerkung halte ich für Unfug. Wie ich oben bereits geschrieben habe, sind Probleme mit der Zündanlage und den Ventilen meißt die Verursacher für das Problem.

Gruß
gez. Jürgen Ende

Verfasst: 07.06.2006, 09:40
von Faltdach
Jürgen Ende hat geschrieben: Was mich an Deiner Beschreibung etwas stört ist, dass Du schreibst, dass die Benzinpumpe abgeschaltet wird. Nach meinem Wissen sollte bei einer geregelten Venturi das gleiche Vorgehen sein wie bei einer Multipoint. Da wird die KE auf Schiebebetrieb geschaltet. Ein Abschalten der Benzinpumpe müsste eigentlich einen Fehler im Fehlerspeicher hinterlassen. Aber dazu sollen mal die Venturi-Leute was sagen.
Hallo!

Ich zitiere mal meinen Umrüster:
"Pumpe mitlaufen lassen, sonst gibt es zu große Umschaltruckler, das benzinsystem verwässert und rostet etc. KE Stop gehört strickt dazu!"

http://www.autogas-boerse.de/forum/boar ... 8649#p8733

oder

http://www.autogas-einbau-umbau.de/modu ... 2#pid27421

Ausserdem ist mein Stand, dass es keine (funktionierenden) Backfirestauklappen für die KE gibt (die hat doch der RT auch, oder?!)...

Gruß,
Marco

Verfasst: 07.06.2006, 10:09
von Blacky
Hallo !


*Grübel*

Das Ansaugrohr,metall , hat doch ein paar Abgänge, welche groß genug dimensioniert sind, daß man da irgendwie die Backfireklappe unterbringen könnte, oder ?

Mein KP hat da z.B. hinter der Drosselklappe zwei Abgänge, einer fürs LLRV, der zweite für die allgemeine Unterdruckversorgung.
Am letzteren würde das Rückfeuerventil doch halbwegs sinn machen, meinem Gedankengang nach.

Dann spart man sich das Zersäbeln der Lufthutze ...

Gut, der KP bzw. einige Vorfacelifter haben ja das runde Ansaugrohr, beim zweigeteilten wirds ev. problematischer, aber die Abgänge müssten auch vorhanden sein..

Grüße !

roland

Backfire im Gasbetrieb. Was kann passiert sein?

Verfasst: 07.06.2006, 12:48
von DieterW
Erstmal danke für die vielen und prompten Rückmeldungen.

Leider bin ich noch nicht viel weiter gekommen. Ich verstehe nicht warum mein Wagen kurz nach dem Backfire (ca 1h) wieder problemlos im Benzinbetrieb ansprang und weiterlief und nachdem ich die Backfireklappe zur Demonstration kurz geöffnet hatte nicht mehr anspringen wollte.

Ein zweites Mal sprang er wieder etwas später (1 Tag) an und lief wieder problemlos. Als ich jedoch auf Gasbetrieb umschaltete ging er sofort aus und sprang nicht mehr an.

Wie kann das eine mit dem anderen zusammenhängen?

Mit der Benzinabschaltung könntet ihr recht haben.

Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Kann man den Mengenteiler mit einfachen Mitteln überprüfen?

Als nächstes werde überprüfen ob überhaupt noch Kraftstoff ankommt und ob die Zündung noch funktioniert. Aber eigentlich widerspricht das der Tatsache dass er zweimal danach angesprungen ist und lief (jeweils im kalten Zusatnd!!??).

Wie sieht es mit einem Fehlerspeicher aus? Müsste evtl. etwas zurückgestellt werden? Gibt es schon soetwas wie ein Notprogramm?

Gruß

Dieter

Umrüster???

Verfasst: 07.06.2006, 20:42
von Micha123
Hallo,

nur mal so interesshalber - wenn ich Probleme mit der Venturi habe geht es erst mal um die Ecke zum Umrüster. Dann gucken wir gemeinsam, hängen den Laptop dran und fahren ne Runde. Er sieht ja dann alle wesentlichen Daten zur Gasanlage. Den Fehlercode noch auslesen. Erst dann würde ich weitersuchen.
Mein Umrüster hat eine ganze Anzahl Venturis verbaut (einer der wenigen die das noch machen) und KEINEN Fall von Backfire gehabt. Wenn die Zündanlage in Ordnung ist und die Kerzen regelmäßig gewechselt werden ist die Gefahr wohl sehr gering. Da Dein Umrpüster die Anlage besser kennen müsste als Du würde ich den mal da ranlassen. Ob irgendwas getauscht werden muss kannst Du ja dann selber entscheiden!
Mein hauptproblem sind sicj lockernde Schellen der Leitungen, so daß sich alle vier Wochen ein Kühlwassersee unterm Auto findet. Und da ich langsam keine Lust mehr habe die Baumarktschellen dauernd auf Verdacht nachzuziehn tauscht er die demnächst alle KOSTENLOS aus (Garantie). Außerdem geht die Anlage manchmal im Dahinrollen vor Ampeln aus. Das will er mir nochmal einstellen. Außerdem kriege ich die Software und das Diagnosekabel inkl. Einweisung in das Programm.
Mal sehen.
Wie ist denn Euer Mehrverbaruch auf Gas? Bei mir zwischen 15 und 40 %. Da will er auch noch mal ran. Er meint so 25 % im Schnitt müssen drin sein.

Gruß

Micha123

Backfire im Gasbetrieb. Was kann passiert sein?

Verfasst: 08.06.2006, 07:30
von DieterW
Hallo Micha,

ich habe natürlich meinen Umrüster angerufen. Leider ist er knapp 100 km von mir entfernt. Er kennt sicher seine Gasanlage besser als ich aber der wagen will auch im Benzinbetrieb nicht und da weiß ich nicht ob es so gut ist ihn wegzugeben bevor ich das nicht geklärt habe denn wenn er einmal beim Umrüster steht und irgendetwas getauscht werden müsste, was ich aus kostengründen möglichst selber machen würde, wäre das ein Problem für mich.

Zum Mehrverbrauch:

Im Benzinbetrieb bin ich zwischen 9 und 10 l gefahren.
Im Gasbetrieb komme ich auf 11,5 bis 12,5 l (Langstrecke 120-140 km/h).

Gruß

Dieter