Seawuß Schmidti,
200q20V hat geschrieben:Und die Egons spritzen dann gleich los, wenn die Brücke drin ist und die Stauscheibe angehoben wird? Sprich: Die hören dann auch schlagartig wieder auf, wenn die Stauscheibe wieder unten is?
Beides exakt korrekt. Null Hub, nix spritz. Und je mehr Hub, desto mehr spritz.
200q20V hat geschrieben:- Dieses vorne am Mengenteiler angebaute schwarze Teil mit dem zweipoligen Stecker ist doch der Drucksteller, bei dem man die Stromaufnahme messen kann (soll / gelegentlich tut)

?
Wieder korrekt. Such mal unter dem Begriff "Druckstellerstrom", da solltest du viel finden. Wenn Fragen sind, melde dich. Kurz: Zündung an: 100 mA. Direkt nach dem Start ca. 60 mA, schnell fallend auf ca. 10 mA, dann langsamer fallend auf 0 mA, bzw. pendelnd zw. -2 und +2 mA (das Pendeln ist die Lambdaregelung). Schubabschaltung: -60 mA (testen, indem man den warmen Motor kurz auf 3000 Touren bringt und dann die Drossel schlagartig schließt). Allgemein: positiver Strom = Anfettung, negativer = Abmagerung.
Auch die Stromaufnahme vom Leerlaufregelventil kannst du mal messen. Das LLRV sitzt beim NF2 vorn am Ventildeckel, so'n zylindrisches Teil mit zwei Schlauchanschlüssen und einem zweipoligen Stecker. Sollwert, ohne Stromverbraucher, bei betriebswarmem Motor, ist 540 - 610 mA. Wenn eher tief, ist Falschluft zu vermuten (vor allem, wenn auch gleichzeitig der Druckstellerstrom positiv ist, z.B. +5 mA; das bedeutet dann, dass die Lambdaregelung die Falschluft mit extra Sprit ausgleicht). Wenn der Strom vom LLRV aber eher hoch ist, ist das LLRV ggf. schwergängig. Es schadet nie, es mit Bremsenreiniger auszuspülen, trocknen zu lassen, und mit einem leichten Öl etwas zu schmieren.
200q20V hat geschrieben:- Wozu dient das Magnetventil direkt über dem Luftfilter (das mit so nem Gummihalter an der Luftmengenmesserhutze festgemacht ist?
Das dürfte der Aktivkohlefilter der Tankentlüftung sein. Das Magnetventil dient dazu, den AKF getaktet in den Ansaugtrakt hinein zu entlüften. (Meine Diva hat ja keinen AKF, daher ist das nur ne Vermutung, bin mir aber ziemlich sicher.)
200q20V hat geschrieben:- Und überhaupt, wo kann / sollte man denn an der KE-III überhaupt dran rumdrehen bzw. wo den überhaupt nicht? (bitte mit Beschreibung des genauen Ortes, wo die Stellschrauben, etc. zu finden sind.
Ohne zu schlimme Folgen kann man eigentlich nur an folgendem herumschrauben:
1) CO-Schraube (zwischen Mengenteiler und Lufthutze ist nen kleines Loch, ggf. die kleine Plombe anbohren und mit ner Spaxschraube herausziehen). Man stellt die Schraube mit einem langen 3 mm Inbusschlüssel. Uhrzeigersinn = fetter, wenn ich recht entsinne - jedoch die Ausgangsposition merken, falls es danebengeht! Auch musst du dir merken: die Lambdasonde regelt immer "gegen", insofern muss man nicht einfach wild drauflosdrehen, sondern so einstellen, dass der Druckstellerstrom auf 0 mA kommt (mal vorausgesetzt, der Motor hat keine Falschluft). Dann hat man genau Lambda = 1 erreicht. Ist die Grundeinstellung zu mager, regelt die Lambda Benzin dazu (positiver Druckstellerstrom). Zu fett, so regelt sie weniger Benzin ins Gemisch (negativer DS-Strom).
2) Zündezeitpunkt (geht aber nur im Diagnosemodus, hab grade heute Michael960 erklärt, wie's geht. Auf Ollis Seite und in der Selbstdoku steht's m.W. auch, wie man's macht. Sollwert beim NF ist 15 Grad vor OT.
Alles andere regelt die KE-III eigentlich selber. Wenn nicht, stimmt mit den Sensoren oder den Aktoren (Stellgliedern) was nicht.
3) Den Drucksteller KANN man auch trimmen (das ist dann quasi die Grundeinstellung der Einspritzmengen), aber das ist eher für Fortgeschrittene, und am normalen NF auch gar nicht notwendig. Erst wenn der Mengenteiler so verschlissen ist, dass die Lambdaregelung nicht mehr mitkommt, sollte man am Drucksteller fummeln. Und auch dann nur unter guter psychologischer Beratung.
4) Auch das Stauscheibenpotentiometer (seitlich am Mengenteiler, im rechten Koti versteckt) kann man trimmen - vorausgesetzt!! , man hat es vorher durchgemessen, und es ist nicht mehr im Toleranzbereich. Mehr dazu gibt's im Reparaturleitfaden, den du bei mir oder Hinki bekommen kannst.
5) Die Einspritzmengen der
einzelnen Egons
untereinander kann man auch noch trimmen (ich hab's ja grad neulich hier beschrieben), aber das ist wirklich defizil, und da würde ich einem NF-Laien stark von abraten.
Übrigens, hier noch ein Lektürentipp: das SSP 69 (zweiter Teil) ist auch sehr aufschlussreich! Darin wurde die KE-Jet zum ersten Mal vorgestellt. Das SSP 69 gibt viel genauere Info zur Arbeitsweise des KE-Mengenteilers (im Gegensatz zum K-Mengenteiler), auch gerade, was den Drucksteller betrifft, als es das SSP 95 tut. Im SSP 95 war der KE-Mengenteiler schon bekannt. Falls du also das SSP 69 brauchst, hau mal den Martin Kästner an, der hat's mir auf ner CD geschickt. (Daaankööö, Mahaartihiin!!)
Ciao,
mAARk