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Morgen Antirostaktion am Teufelchen....Fragen, was sonst?

Verfasst: 24.07.2006, 18:06
von hinki
Hallo Forum!
Morgen werde ich endlich die Zeit für mein Teufelchen haben um es von den lästigen Rostpocken zu befreien....Hinten fahrerseits am Radausschnitt und im Bereich der Stoßstangenhalterung. Sieht ekelhaft aus. Außerdem noch am Unterboden wo der Gummiklotz einst fest war....aber das mache ich Samstag, wenn der neue Auspuff dran kommt auf der Grube oder Bühne....
Da ich ja durch jahrelange vollverzinkte Karosserien (fast immer nur Audi100) an Rost überhaupt nicht gewöhnt bin, muss ich jetzt noch einmal gezielt nachfragen:
1. Was mache ich mit dem Rost, bzw. wie am Besten abschleifen? Negerkeks und Flex oder Bohrmaschine? Bitte noch mal Hinkiverständlich, ja? Und wenn es Löcher gibt???? Gott bewahre....
2. Dann muss da ja noch irgend ein Zeug drauf, so BoB, oder wie war das? gehe morgen früh ins Autoteilegeschäft. Was muss ich denn dort sagen :oops: ???
3. Kann ich die dann hoffentlich ehemaligen Roststellen mit der Spraydose lackieren? Ist ja kaum zu sehen, außer am Radkasten und dort nur schmaler Streifen....Tornadorot in Leichenblass
3. Ääääh, fällt mir gerade nichts ein... :P
Schon mal vielen Dank und Grüße
Hinki :? :roll:

Verfasst: 24.07.2006, 18:26
von Thomas
Hallo Hinki,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir dazu sagen:

wirklich effizienter Rostschutz erfordert genaue Vorbereitung und Planung :wink:

Klar, man kann jetzt was wegschleifen, was aus dem Autozubehör draufpinseln (wobei Bob eigentlich "trotzdem" nicht schlecht ist) und übersprühen. In etwa 15 Monaten macht man das dann nochmal, danach in 12, dann in 6, dann in einem - und dann ist keine Substanz mehr da :shock:

Versteh mich nicht falsch, ich möchte Dir hier keine Angst machen, aber ich würde Dir den dringenden Rat geben, das wirklich von langer Hand vorzubereiten, die richtigen und hochwertigen Materialien vom entsprechenden Fachhandel (z.B. Korrosionsschutz-Depot) besorgen, sich dann in die Materie "Rostschutz" gründlich einarbeiten, dann die Materialien kennenlernen und sich mit deren Verarbeitung auseinandersetzen und es dann in aller Ruhe machen.

DANN bekommst Du ein wirklich hochwertiges Ergebnis, mit dem Du auf Jahre hinaus zufrieden sein kannst.

Um zu den einzelnen Roststellen gezielte Erfahrungen/Tips weiterzugeben, wäre es hilfreich, wenn Du diese fotografieren oder zumindest genau beschreiben könntest. Danach könnte man dann eine ausführlichere Beratung durchführen, gern auch am Telefon. Ich habe mich bisher schon mit einigem 44er-Rost rumgeschlagen und könnte dazu was anmerken, der Fabian z.B. hat sicher auch noch ein paar gute Ideen dazu, und sicher auch noch ein paar andere hier :wink:

Da ich in Deinem Falle davon überzeugt bin, daß Du Deinen 44er noch lange erhalten willst und das auch konsequent durchziehen wirst, wahrscheinlich länger als die meisten anderen hier, würde ich Dir den Rat geben, den Rostschutz nicht über's Knie zu brechen (heute mal schnell fragen, morgen paar Sachen holen gehen, morgen Abend fertig - bitte nicht falsch verstehen, nicht bös, sondern konstruktiv gemeint :wink: ).

Unsere alten Karossen haben (wenn auch im Vergleich zu anderen Typen nur wenige, aber sie haben) gewisse Tücken was den Rost angeht. Und mit Materialien vom durchschnittlichen Zubehörfuzzi mit lachendem Schumi drauf kriegst Du zwar sicher morgen ein schönes Ergebnis hin und das Feierabendbier schmeckt ganz besonders gut hinterher :P

Allerdings kannst Du das dann auch in absehbarer Zeit nochmal machen und es ist schwieriger :?

Will sagen: nicht verzagen, aber gut vorbereiten :-D

Viele Grüße
Thomas

Verfasst: 24.07.2006, 18:37
von hinki
Hallo Thomas!

Das habe ich verstanden, danke... ;)

Ich will ja auch keine "Hauruckaktion", aber ich bin da für alles neue offen. Eigentlich möchte ich zuerst immer alles selber machen und auch die Fehler selbst hinter mich bringen...
Mit einer kleinen "Anleitung" wäre mir schon sehr geholfen.
Fabian kennt die Raststellen am Teufelchen. Bilder kann ich erst wieder machen nach meinem Urlaub, sorry.
Also. Was kann ich denn dann Morgen überhaupt wie machen?
Der teilehändler ist ein guter Fachbetrieb. Rostschutzdepot kenne ich auch, aber für eine Bestellung wäre es zu spät.
Gibt es denn hier keine "Anleitung", evtl. auch was für die SD? :wink:
Ich kenne auch einen Lackierer, der mir das dann proffessionell lackieren könnte, wnen ich schon die "Vorarbeiten gemacht hätte...
Also, kurzum:
Was kann ich selbst machen?
Danke und Grüße
Hinki

Verfasst: 24.07.2006, 18:57
von Thomas
hinki hat geschrieben:Was kann ich selbst machen?
Alles. Siehe unten :wink:

Ist eine Frage, wie weit man da einsteigen möchte (wobei ich bei Dir da keinen Zweifel habe :wink:).

Das mit dem Radlaufrost fahrerseits hab ich am DS auch schon hinter mir. Das Leidige daran ist: der Rost kommt von innen :cry:

Das heißt, was Du von außen machen kannst, bleibt letztenendes Kosmetik, und behebt die Ursache nicht.

Die Ursache beheben, kannst Du letztenendes nur, wenn Du die betroffenen Blechstücke ausschneidest und neue einschweißt. Nur Mut, das ist, wenn man sich da mal ein bißchen eingeübt hat, gar nicht so schwer, wie es sich im ersten Moment anhört.

An Kosmetik bleibt letztenendes nur, von außen glattzuschleifen, grundieren, überlackieren, hoffen, daß es durch den Sommer und idealerweise den nächsten Winter hält - wird es aber nicht :cry:

Weg kriegst Du den Rost nicht, da er von innen kommt und Dich immer wieder ärgern wird :evil:

Du kannst versuchen, das etwas aufzuhalten. Von außen schleifen. Da gibt es so schöne Scheiben von 3M mit blauen großen Borsten, die sollen super sein, gibt es leider in der Umgebung meiner "Hobbywerkstatt" nicht, muß mal in der Stadt oder im Netz suchen gehen. Damit erstmal den Lack runter (idealerweise nur auf dem untersten Zentimeter). Notfalls irgend ne andere Schleifscheibe. Rotierende Drahtbürsten haben sich in meiner Erfahrung zum Entlacken nicht bewährt.

Jetzt eine Rostversiegelung auftragen.
Ich habe ausprobiert:

- Fertan: halte ich für ungeeignet.
- Sonax Rostumwandler: schön für etwa 1 Jahr, hilft aber irgendwann nicht mehr
- dann 2K-Epoxyd (EP-Resist), das hat noch am besten gehalten. Ist zwar keine Patentlösung gegen noch vorhandenen Rost, aber die beste Kosmetik überhaupt. Und wenn man den Rost wirklich wegkriegt, auch eine der besten langfristigen Schutzmaßnahmen (aber nur dann). www-yachtline-farbe.de - Danke an CS für den Tip :-)

- POR-15 ginge auch. Hierzu umfangreiche Verarbeitungshinweise des "Depot" beachten.

Da dann Farbe drauf.

Aber: das ist alles nur Kosmetik, solange es in dem Falz weiterrostet.

Du könntest das also "erstmal" so machen, im Hinterkopf behaltend, daß Du irgendwann das Blechstück rausnehmen mußt. Ein paar Monate schön aussehen wird das erstmal ganz sicher.

Solange Du das Blech nicht erneuert hast, würde ich auch nicht lackieren lassen, sondern nur die einzelnen Schadstellen mit der Sprühdose ausbessern und vorsichtig wegpolieren. Du ärgerst Dich schwarz, wenn Du das ganze Geld für die Lackierung ausgegeben hast, und ein halbes Jahr später sieht es wieder aus wie vorher :evil:

Von innen kann man schon jetzt überlegen, ob man Mike Sanders Korrosionsschutzfett einbringt. Ich habe aber (obwohl das ein wirklich potentes Mittel mit einem ausgezeichneten Ruf ist) ehrlich gesagt meine Zweifel, ob das auch die Hohlraumwachsschicht des Audi durchdringt und da wirkt, wo es muß (nämlich in dem Falz). Der Herr Schucht vom Depot war sich da auch nicht ganz sicher und riet mir zu Fluid Film, das würde eher durch das Wachs durchkriechen. Kann man wahrscheinlich nur probieren.

Wenn Du schweißt, mußt Du auf aber jeden Fall hinterher hohlraumversiegeln.


Die Gummipenüppel von der Hebebühnenaufnahme würde ich wegrationalisieren. Bei mir war das Blech 2-3 cm um den Penüppel herum durchgerostet. Dann ein geeignetes Reparaturblech formen, sorgfältig anpassen und festschweißen. Anschließend von außen grundieren, dann lackieren, DANN ERST Unterbodenschutz. Zum Schluß von innen Hohlraumversiegelung.

Dann ist der Gummipöppel zwar weg, aber meiner Meinung nach braucht man den ohnehin nicht. Der langfristige Schutz vor Durchrostung des Unterbodens ist da bedeutender.


So, nun glühen mir schon die Finger vom Tippen.... :oops:

Oder laß uns mal darüber in Ruhe telefonieren, ich muß aber gleich los.
Idealerweise schick mir mal ne Festnetznummer, weil ich die umsonst anrufen kann :wink:

Viele Grüße
Thomas

Verfasst: 24.07.2006, 18:58
von Fünfender
Hallo,

ich häng' mich einfach mal mit dran...

Mein Panzerkreuzer hat auch einige "Pickel" und Kratzer aus fast 16 Jahren sowie einen blauen Austauschkotflügel, der noch angebaut werden muss. Ich spiele mit dem Gedanken, ihn komplett lackieren zu lassen. Der Lackierer würde den Lack bis auf die Grundierung abschleifen, die Roststellen "wegschleifen" und das ganze wieder im Originalton Lacken und mit Klarlack überziehen.

Nachdem was ich jetzt lese ist das wohl auch keine Lösung für die Ewigkeit. Ich will die Arbeiten (außer evtl. Teile demontieren) komplett machen LASSEN. Da fühl ich mich bei Lackierungen auf der sicheren Seite.

Nu' frage ich mich ob das Abschleifen bis auf die Grundierung zu wenig ist, oder gerade richtig, um das Blechkleid nicht noch weiter zu gefährden. Falls er bis auf das Metall abgeschliffen würde, gäbe es dann eine Möglichkeit der Konservierung, also eine neue Zinkschicht, o. Ä.? Welche Mittelchen würdet Ihr zur akuten Rostbehandlung empfehlen? Die könnte ich dann nämlich Liefern oder ausdrücklich Verlangen.

Des weiteren möchte ich die Gelegenheit nutzen, die Hohlräume versiegeln zu lassen. Welche Methode ist da denn ratsam?

Bin für alle Tips empfänglich,

vielen Dank im vorraus

Kim

Verfasst: 24.07.2006, 19:05
von FreakyPenguin
Hi,

waere galvanisches Verzinken, so wie auch in der Selbstdoku beschrieben, nicht besser als irgendein Zeug aufspruehen? Ich nehme an, dass ist die haltbarste Variante und so gedenke ich zumindest die wenigen oberflaechlichen Rostpunkte, die mein C4 durch Steinschlaege hat, zu behandeln nachdem der eigentliche Rost weggeschliffen wurde.

Gruss,
--stefan

Verfasst: 24.07.2006, 19:25
von Thomas
Hallo zusammen,

es gibt meiner Meinung nach keine Mittel, die Rost wirklich ENTFERNEN können.

Ok, es gibt chemische Rostlöser (Pelox z.B.), die entfernen aber auch nur sehr kleine Reste, Voraussetzung ist auch, daß das Blech von den Rostseiten her mechanisch zugänglich ist (Stichwort Abwaschen hinterher). Die Behandlung ist zudem recht langwierig, und wenn man nach dem vierten Aufpinseln die Geduld verliert und dann Grundierung draufhaut obwohl noch Reste zu sehen sind - dann hätte man's auch gleich lassen können.

Der einzige Weg, Rost wirklich zu entfernen, ist mechanisch. Sprich: schleifen, bzw. besser sandstrahlen. Die Bleche, die danach zu dünn sind, oder sich nicht entrosten lassen, da feine Rostporen und Rost von der Rückseite, MÜSSEN ausgeschnitten und neu eingeschweißt werden. Sonst bleibt es immer eine Halbheit.

Abschleifen soweit möglich nicht über die Grundierung hinaus bzw. nicht bis auf's blanke Blech, sowas wissen Lackierer aber :wink:
Ausnahme: Schadstellen, an denen auch die Grundierung nicht mehr gut ist, bzw. da, wo geschweißt werden muß.

Verzinken ist eine gute Sache und nicht schlecht, um Schadstellen auszubessern (logisch, ich MUSS den Artikel schließlich gutfinden :P), setzt aber eine wirklich vollständige Rostentfernung voraus. Dort zu verzinken, wo noch feine Rostporen sind, bringt nicht viel. Und auf das Zink muß auch ein geeigneter Lackaufbau.

Diese Verzinkgeschichte ist aber langjährig getestet (acht Jahre kein Rost unter Spachtelmasse, die kleine Stelle, die versuchsweise nicht verzinkt war, war durchgerostet, der Rest war schön gleichmäßig zink-grau.

Ein Allheilmittel ist das aber auch nicht. Aber wie gesagt: nur dort, wo GAR KEIN Rost mehr ist. Zum Ausbessern kleiner Schäden isses eigentlich ideal. Erfordert aber für ein gutes Ergebnis auch viel Geduld und Sorgfalt...


Viele Grüße
Thomas

Verfasst: 24.07.2006, 21:36
von Fabian
Hallo Werner,


ja,die fiese Roststelle unter Der Stoßstange hinten links - ich erinner mich :?
Wie Thomas schon vorschlug würde ich versuchen die zu sandstrahlen/sandstrahlen zu lassen.
Wenn du Glück hast,hat der Rost noch kein Loch gefressen.Ich befürchte aber,so wie das aussah,du wirst nicht umhin kommen dein Teufelchen zu schweißen :(
Ich wünsche dir das ich unrecht habe.


Gruß
Fabian

Verfasst: 25.07.2006, 13:10
von Christian S.
Hallo Hinki,

ich kann mich nur Thomas und Fabian anschliessen, insbesondere der erste Beitrag von Thomas zur Ernsthaftigkeit der Lage ist sehr angemessen und in jedem Wort korrekt. Hätte ich nicht besser sagen können.
Zum Thema Sandstrahlen: Ich habe das nötige Equipment für kleinere Sandstrahlarbeiten, wenn Du in der Gegend bist (hättest mal einen Abstecher vom Emsland machen können) komm´ vorbei. So ein paar kleinere und gut zugängliche Stellen sind in Minuten weggestrahlt.
Die moderen Mittel die vom Korrosionsschutzdepot angeboten werden kenne ich (noch) nicht, sie scheinen recht gut zu sein. Ansonsten kannst Du auch im Farbenladen eine gute Epoxydharz-Grundierung kaufen. Das sollte eine zweikomponentige sein mit zugehörigem Härter und hohem Festkörpergehalt (kleine Dose schwer wie Blei=gut :) ). Das Zeug kannst Du dann auf die vom Rost befreiten, blanken Blechstellen draufpinseln.

Gruß
Christian S.

P.S.: Im Autozubehör gibt es nichts was Du gebrauchen kannst, bitte für diese Aktion einen Bogen um solche Läden machen.

Verfasst: 25.07.2006, 13:48
von hinki
Habe mich nun entschieden:

Lasse machen.

:)

Also, das bedeutet, ich suche mir einen guten Laden, der mir das macht. Am Besten wäre es bei Christian in Buchholz, aber ich war doch erst im Norden... :roll:
@Christian: Ich wäre gerne mal wieder kurz vorbei gekommen, aber die Route ist an der A31 und zu Dir rüber wären es noch mal 2 Stunden...und das mit der Nörgelei nebendran und hintendrin....ersparen wir uns das...

Danke trotzdem für die guten Tipps. Werde jetzt mal auf die Suche gehen. Vieleciht doch noch mal Kurzurlaub in der Lüneburger Heide... :roll:

Gruß

Hinki

Verfasst: 25.07.2006, 14:23
von Christian S.
Hallo Hinki,

"Habe mich nun entschieden:

Lasse machen."

Mir sträuben sich gerade die Nackenhaare wo ich das lese.
Welche Werkstatt bitte soll denn das machen?! -Da ist heute niemand mehr drauf eingerichtet, Du wirst Geld ausgeben damit es schlimmer wird als vorher. Die werden Dir den Rost wenn überhaupt grobschlächtig abkratzen/abflexen und dann irgend einen Schrott (Zinkspray, rote Sprühdosengrundierung, offenporiger Grundierfüller) drüberschmieren/sprayen so das Du den Rost vorerst nicht mehr siehst. Unten drunter kann es dann schön weiterrosten, und das wird es tun.
Die Chance einen Laden zu finden der es ordentlich macht dürfte bei unter 10% liegen.
Dann lieber so lassen wie es ist. Dann hat der Rost wenigstens im Sommer eine Chance nur langsam weiterzurosten, wenn schlecht haftendes Zeugs mit völlig ungenügenden Korrosionsschutzeigenschaften drübergeschmiert wurde, sammelt sich darunter die Feuchtigkeit und es rostet jeden Tag weiter.
Ich denke es gibt nur 4 Möglichkeiten: Erstens Du machst es selbst (entsprechende Materialien besorgen, studieren geht vor probieren) oder Zweitens bis viertens Du lässt Dir von Thomas, Fabian oder mir helfen.

Gruß
Christian S.

Verfasst: 25.07.2006, 15:19
von mAARk
Hallo,

Christian, als erstes würde mich interessieren: woraus bestehen die Festkörperanteile? Zinkphosphat?

Zweitens habe ich gehört, dass man nach dem Sandstrahlen / Schleifen / "Negerkeksen" letzte Rostreste, auch mikroskopische, mit einer Phosphorsäurelösung entfernen kann. Hierzulande gibt's so'n Präparat, es nennt sich Deoxydine. Wenn man das Zeug dann gut wegspült, das Blech sofort trocknet (ggf. mit Alkohol und / oder Wärme), dann soll es besonders rostfrei sein. Auf diese Weise kann es unter der Grundierung nicht weiterrosten.

Kann das einer bestätigen?

Ciao,
mAARk
*der zum Glück in einem sehr blechfreundlichen Klima wohnt*

Verfasst: 25.07.2006, 15:26
von Christian S.
Hallo Mark,

keine Ahnung.
Eine gute EP-Grundierung ist aber auch im Stande, letzte trockene Rostreste zu isolieren. Meine Langzeiterfahrungen sind inzwischen bei über 8 Jahren. Sicherheitshalber behandele ich Roststellen VOR dem sandstrahlen noch mit Fertan Rostumwandler, da nach dem Strahlen immer noch kleine braune Partikel übrig bleiben die bei hoher Luftfeuchtigkeit schnell größer werden. Allerdings sind die auch ohne Rostumwandler nicht sehr schädlich. Aber sicher ist sicher :wink:

Gruß
Christian S.

Verfasst: 25.07.2006, 15:42
von mAARk
Hallo Christian,

Eben dahin gingen meine Fragen: was macht eine "gute" Epoxid-Grundierung aus? ;) Fertan gibt's hier auch nicht, jedoch eine ganze Reihe andere Rostumwandler. Deswegen muss ich bei solchen Postings immer versuchen, nachzuvollziehen, was ein "gutes" Produkt von einem "schlechten" unterscheidet.

Lässt du das Fertan vor dem Strahlen austrocknen? Wird es relativ hart, fast wie Leim, und bekommt eine dunkelblaue bis lila Farbe? So verhalten sich hiesige Rostumwandler.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 25.07.2006, 16:34
von Thomas
Ne Mark,

das was Du da beschreibst ist eher sowas wie "Sonax Rostumwandler", "Teroson Rostumwandler" usw.

Die Roststellen werden dunkel und es bildet sich eine feste Schicht.

Fertan ist ein dünnflüssiges Mittel, das den Rost umwandeln soll, aber rein gar nichts taugt.
Sobald man auch nur 1 mm von der "Bedienungsanleitung" abweicht, ist das ganze Ergebnis hin. Und selbst wenn man sich genau dran hält, .... :roll:

Rostentferner auf Phosphorsäurebasis gibts auch, z.B. Pelox RE oder Metal Ready (letzteres sollte es auch "international" geben). Mein Tip zur Vorgehensweise wäre: groben losen Rost abbürsten, dann sandstrahlen, dann Pelox, und dann ohne zu zögern sofort neu grundieren.

Viele Grüße
Thomas

Verfasst: 25.07.2006, 17:45
von Christian S.
Hallo Thomas,

"Fertan ist ein dünnflüssiges Mittel, das den Rost umwandeln soll, aber rein gar nichts taugt.
Sobald man auch nur 1 mm von der "Bedienungsanleitung" abweicht, ist das ganze Ergebnis hin. Und selbst wenn man sich genau dran hält"

Sorry für meine harten Worte, aber hier ist es nicht Fertan das nichts taugt sondern der Anwender. Immerhin: Dein Ansatz mit "Bedienungsanleitung abweichen" ist richtig. Du musst es sehen wie ein Zahnriemenwechsel: Wenn Du da eine von 100 Sachen verkehrt machst, läuft der Motor auch nicht oder ist kaputt.
Ebenso funktioniert Fertan recht gut wenn man den Grundsatz "mit Fertan umgewandelte Flächen sind wie blankes Metall zu behandeln" befolgt und die Umwandlung richtig macht, wobei hier wohl weniger Fehler passieren als bei der Nachbehandlung.
Aber wenn es daran hapert das blankes Blech schon nicht ordentlich behandelt wird weil es an den Mitteln oder Wissen fehlt, kann es mit umgewandeltem Rost nicht besser klappen.
Fertan ist gut, im Gegensatz zu den Mitteln die zu 99% danach drauf gemacht werden wie Zinkspray, Sprühdosenprimer, Grundierfüller wie in Lackierer verwenden selbst wenn es 2K ist, Buntlack aus der Sprühdose etc.
Eine mit Fetan umgewandelte Roststelle, bei der danach das Fertan mit Wasser abgewaschen wurde, die ggf. angeschliffen wurde (fettfrei musste sie schon vorher sein, sonst hätte das Fertan gar nicht erst wirken können) und dann anschliessend mit EP-Protect, POR15 etc. behandelt und dann noch mit geschlossenporigem Decklack aus der Lackierpistole und ggf. Klarlack überlackiert wurde rostet nicht mehr!

Gruß
Christian S.

@Mark: Wie gesagt, keine Ahnung. "Gut" ist für mich eine EP-Grundierung mit der ich jahrelang gute Erfahrungen gemacht habe, z.t. hat ein- und derselbe Hersteller mehrere EP-Grundierungen im Programm, von denen die mit dem besten Korrosionsschutz teurer ist und schwerer aber auch schwieriger zu verarbeiten und kaum schleifbar. Die Grundierungen mit weniger Feststoffgehalt sind noch schleifbar, so gibt es z.B. von Lesonal eine schleifbare EP-Grundierung ("G 27") die für die Oldtimerrestauration geeignet sein soll. Die habe ich mal für Alufelgen genommen die gestrahlt waren und anschliessend von mir geschliffen wurden, Auf Alu hält ausschliesslich EP.

Verfasst: 25.07.2006, 17:58
von Thomas
Ähm Christian, .....

ich meine, klar mit der Bedienungsanleitung...

Aber ein richtig blankes Stück Blech, das direkt im blanken Zustand sofort und richtig nachbehandelt wurde, rostet auch ohne Fertan nicht mehr :P

Dann strahle ich lieber ordentlich, und mache danach direkt EP Resist drauf. Du sagst ja selber, daß dieses Mittel feinste Rostporen problemlos zu isolieren vermag. Und wenn es ganz ganz ordentlich werden soll, kann man nach dem Strahlen noch mit Pelox (vom Depot) drangehen und die feinsten Poren lösen. Wobei das Mittel ebenfalls nicht ganz unproblematisch in der Handhabung ist, aber zumindest in meiner Erfahrung deutlich "dankbarer" als Fertan.

Die Frage ist jetzt halt noch, in wie weit wir hier in den Bereich "Glaubensfrage" vordringen. Ich weiß nicht, aber mich hat Fertan nicht überzeugt, obwohl ich die Anleitung gelesen habe (aber dann ja wohl anscheinend nicht richtig befolgt). Die durchschnittlichen Erfahrungen im Rostschutzforum mit diesem Mittel laufen ebenfalls in diese Richtung, wobei immer mal wieder ein Zufriedener dabei ist.

*****

Interessant wäre aber auch mal eine Gegenüberstellung EP Resist vs. POR 15. Hast Du Dir mittlerweile mal POR15 besorgt und kannst dazu was sagen?

Ich hab's ja vor dem letzten Winter im DS-Motorraum eingesetzt und muß sagen: Note mindestens zwei, ein Wundermittel ist es aber auch nicht.....

Das beste Mittel in meinem Fall ist wirklich, den DS im Streusalz nicht mehr zu bewegen.

Viele Grüße
Thomas

Verfasst: 26.07.2006, 08:38
von mAARk
Hallo liebe Experten,

Einen Glaubenskrieg wollte ich keinesfalls lostreten... :D

Aber ihr habt mir soweit die Antworten gegeben, die ich suchte - vor allem, dass Fertan ein Mittel ist, welches man nach der Umwandlung abwäscht. Auf dieser Basis funktioniert das besagte Deoxydine auch - im Gegensatz zu 90 % aller hiesigen Rostumwandler, die wiegesagt als harte Farbschicht haften bleiben.

Insofern würde ich Fertan (im Zusammenhang mit der Wasserspülung) eher als Rostentferner bezeichnen! Das nur mal nebenbei.

Das Fazit, welches ich suchte, lautet: die korrosionshemmende 2K-Epoxidgrundierung muss auf blankes, fett- und (möglichst) rostfreies Blech. (Ob das blanke Blech nun mit Hilfe von Rostentferner oder anderweitig zustande kam, ist anscheinend erstmal zweitrangig.)

Da ich selber keine Gelegenheit zum Sandstrahlen habe, sieht es mit professioneller Rostausbesserung in Eigenregie eher traurig aus...

Übrigens, im Bootsbau ist anscheinend sogar von verschiedenen "Grau-Graden" der Sandstrahlung ("shot-blasting") die Rede, und dass einige Grade besser sind als andere - aber da kam ich dann auf die Schnelle nicht mehr mit.

Ciao,
mAARk
[EDIT: P.S.: Sorry, Hinki, ich hoffe, ich habe dir den Thread nicht allzu sehr entwendet, sondern zur Klärung beigetragen.]