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Anschluß Heckscheibenheizung

Verfasst: 19.08.2006, 14:42
von Helmut
Hallo, Audi-Freunde

Als ich heute den Stecker der Heckscheibenheizung abgezogen habe, hatte ich auch gleich das T-förmige Anschlußstück in der Hand :evil: Wat nu? Löten brachte nix, noch nicht mal die silbrige Masse auf dem Anschlußstück wollte schmelzen. Ein Kabel auf die Scheibe zu löten, hat auch nicht geklappt. :? Bitte um Tipps, wie ich die Scheibe wieder geheizt bekomme. Danke schonmal

Helmut

Verfasst: 19.08.2006, 15:34
von OPA_HORCH
Hallo Helmut,

die einzige wirklich erfolgssichere Lösung wäre eine neue Heckscheibe, aber die dürfte es wohl kaum unter 200 € Materialkosten geben, da lohnt durchaus folgender Versuch:

Das abgerissene T-Stück wieder vorsichtig auf die Scheibe kleben ( 2-Komponeneten-Kleber, vorher mit Alkohol entfetten ), aber vorsichtig, damit im Bereich des elektrisch zu flickenden Anschlusses nichts herausquillt bzw. Kleber dort sofort entfernen.
Nach Trocknung wieder mit Alkohol ( Isopropanol ) entfetten, mit einem Stückchen 400er Schleifpapier die Leiterbahn und das Anschlußstück vorsichtig, aber gründlich anschleifen, wieder mit Alkohol reinigen.
Dann Leitsilber ( Silberleitlack ) auftragen ( gibts z.b. bei Conrad elektronik für ca. 5 € ), mehrere Schichten auftragen, da hier möglichst hohe Schichtdicke nötig ist.
Bei einzelnen unterbrochenen Leiterbahnen habe ich das so schon mit Erfolg beim Polo meines Sohnes geflickt bekommen, aber bei dir liegt die Sache denkbar ungünstig, weil am Anschluß. Der Erfolg ist deshalb Glückssache, aber für den vergleichsweise geringen Aufwand m.E. schon einen Versuch wert.

Gruß Wolfgang

Flickerei

Verfasst: 19.08.2006, 21:11
von Helmut
Hallo und danke für die Idee.

Das werd ich mal versuchen (ich hab schon immer auf Opas gehört :D ), obwohl es eh nicht klappen wird :( : der Anschluß liegt hinter dem Blechwulst, deshalb ist es so eng, daß man noch nicht mal mit der Dremel reinkommt.

Ne andere Heckscheibe (bzw. eine andersfarbige Klappe) hab ich sogar, aber da ist ein Wischer dran, und meine Studentenversion kann da nix mit anfangen :? . Mal davon abgesehen, daß ich nen Scheibenwechsel gar nicht hinbekomme :oops: .

Heizt die Scheibe auch mit nur einem Anschluß, und es dauert halt länger, oder ist ganz Essig, wenn der Wiederanschluß nicht klappt?

Verfasst: 19.08.2006, 22:38
von jürgen_sh44
nee, also das mit dem anlöten klappt schon irgendwie..
du brauchst nur genug hitze, da kommste mit der glasscheibe und so halt mit nem kleinen lötkolben für 10euro nicht hin..
heißmachen bis es flüssig wird, lötzinn mit flußmittelseele dazu als tropfen auf den kolben udn dann ran,und dann das blech wieder anlöten..
zange täte da gut...

und wenn mans auto rumdrehen kann das nix runtertropft wäres auch besser ;-)

was ne heckscheibe ? avanti,oder ? (schließe ich aus evtl wischer)
für das wischerloch gibts nen gummistopfen.

Löten

Verfasst: 19.08.2006, 23:02
von Helmut
Hallo, Jürgen

is ein Avanti (Typ 44).

An der Hitze kanns nicht liegen: das T-Stück hab ich erst mit nem 125W-Kolben, und dann mit einem 300W-Kolben bearbeitet, mit dem sonst Dachrinnen gelötet werden. Da wurde nix flüssig :-( . An die Scheibe hab ich auch so lang gehoben, daß ich schon mit nem Sprung gerechnet hab, ohne sichtbare Veränderung. Und der Zinntropfen mit Flußmittel hat einfach nicht gehaftet, auch nicht bei verminderter Hitze. Noch nicht mal ne frisch verzinnte Litze wollte haften. Was hab ich nicht beachtet ?

Wegen der Scheibe: die ist doch geklebt, oder? Da hab ich Bammel vor :oops:

Verfasst: 19.08.2006, 23:09
von jürgen_sh44
ja scheibe ist meines wissens geklebt, auf den nicht verzinkten heckdeckel deines avantis..wenn da schon rost ist, lohnt sichs eh..

also ich kenne die anschlüsse Heckschibe von meiner limo, und das ist definitiv lötzinn.. was hastn da für einen lötzinn genommen ? so nen neuen ohne blei ?

mal mit extra flußmittel probiert? (das was man vorm verlöten auf kupferrohre schmiert)

hmmmm

Lötzinn

Verfasst: 19.08.2006, 23:23
von Helmut
Das Lötzinn war ganz "normales" Elektrolot, nicht bleifrei. Extra Flußmittel hab ich nicht, aber mit den Kupferrohren haste mich auf ne Idee gebracht: ich hab vom Leitungsverlegen (Wasser, Heizung) noch Zinnpaste über, die haftet wie sau. Wenn die silbrig wird und dann auch nicht hebt, werd ich mich wieder der Idee mit dem Klebstoff und ner Lache aus Silberleitlack zuwenden, dann geht löten wirklich nicht.
Danke schon mal, Anteilnahme verringert den Schmerz :-D

Verfasst: 20.08.2006, 00:23
von OPA_HORCH
Ich würde dir wirklich wünschen, dass die Lötaktion Erfolg hätte, aber dafür bräuchtest du wohl noch mehr Glück als für den Leitlack-Versuch.
Was für eine Dachrinne oder ein Wasserrohr nicht nur nützlich, sondern sogar notwendig ist, ist für elektrische Verbindungen der sichere Tod: das agressive Flußmittel läßt die Lötstelle schon bald oxidieren, was den Übergangswiderstand erfahrungsgemäß nicht gerade herabsetzt... Nicht ohne Grund sind die Lötmittel in der Elektrotechnik/Elektronik frei von agressiven Flußmitteln. Davon abgesehen möchte ich bezweifeln, dass wegen der enormen Wärmeabfuhr durch die Scheibe überhaupt eine Lötverbindung möglich ist, denn dazu müsste man die Leiterbahn so stark erhitzen können, dass dadurch ( und nicht am heißen Lötkolben!! ) das Lötmittel fließt, und das halte ich für äußerst unwahrscheinlich, ohne dabei die Scheibe und/oder die Leiterbahn zu zerstören. Die Leiterbahn einschließlich der ankonfektionierten Anschlüsse wird bei der Herstellung komplett auf die Scheibe "aufgeklebt", da wird nachträglich nix mehr gelötet...
Wenn du eine Ersatz-Heckklappe hast, würde ich mich an deiner Stelle mit dem Gedanken vertraut machen, die ganze Klappe auszutauschen; das bißchen Blech kannst du doch mit vertretbarem Aufwand passend lackieren ( wäre sicher erheblich günstiger als eine neue Scheibe ).

Gruß Wolfgang