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Hilfe! Schutzgas-Schweißen klappt ned so richtig :-(
Verfasst: 30.09.2006, 18:46
von Michael960
Hi!
Mein fahrerseitiger Kotflügel ist jetzt sandgestrahlt und soll auch noch lackiert werden, solang das Wetter dazu noch taugt. Leider hat er am Übergang zur Radhausschale zwei Durchrostungen. Eine davon wollte ich vorhin reparieren.
Angefangen hab ich damit, daß ich die Stelle mit der Blechschere rausgeschnitten hab und mir anschließend ein passendes Stück aus verzinktem Blech zurechtgeschnitten hab:

Anschließend hatte ich geplant, das Stück Blech da Punkt für Punkt reinzuschweißen.
Das Problem war nur: Entweder ich hab zu kurz auf den Knopf gedrückt, dann hat's gar nicht gehoben oder ich hab zu lang gedrückt, dann hatte ich ein Loch drin. Die richtige Zeitdauer hab ich wohl nie erwischt
Vielleicht war auch das Schweißgerät falsch eingestellt (Stromstärke 2 - was auch immer das heißen mag - und Drahtvorschub 6,5)?
Hier das Ergebnis


Bevor ich meinen Kotflügel noch ganz vermülle, hab ich jetzt erst mal aufghört.
Hier "mein" Schweißgerät:

Kann mir jemand Tips geben, wie ich ein ordentliches Ergebnis hinkriege? Und wie ich die richtige Stromstärke und den richtigen Vorschub ermitteln kann?
Und falls jemand dieses Schweißgerät kennt, würde mich auch noch interessieren, ob das was taugt oder eher nicht.
Falls jemand in der Nähe von Sigmaringen oder Stuttgart, der gut schutzgas-schweißen kann, bereit ist, mir für 20 EUR den Kotflügel zu schweißen, wäre mir das natürlich auch willkommen 
Gruß, Michael
Verfasst: 30.09.2006, 18:57
von Hans
Hallo, so wie die Schweißpunkte aussehen, ist da zuwenig Schutzgas dazu gegeben worden. Das Schweißgerät muß nicht mal schlecht sein. Mein erstes Auto mußte ich auch an vielen Stellen schweißen, und mit dem Schutzgas hatte ich anfangs auch Probleme gehabt, die Menge richtig einzustellen. Aber warum spachtelst Du den Kotflügel an dieser Stelle nicht aus? - ist einfacher. Dies habe ich jetzt noch vorm Winter vor mir (da die Beifahrerseite gammelt).
Viele Grüße
Hans
Verfasst: 30.09.2006, 19:04
von cabriotobi
Pfui

, wie sieht das denn aus ?!
Hast zu wenig Saft drauf, vorallem weil du ein verzinktes Blech hast, das sowieso bescheiden ist zu schweißen
Stell mal auf 3, dann müsstest du merken, dass es leichter geht.
Aber probiers erst woanderst aus bitte, sonst kannst den Koti wegschmeißen und einen vom Paul dran machen
Gruß
Tobi
*der zu weit weg ist*
Verfasst: 30.09.2006, 19:52
von Gast
Naja verzinktes Blech ist nicht so besonders zum schweißen aber es geht,Da das Blech sehr dün ist nim wenig Strom am besten auf der ersten oder zweiten Stuffe.Am Drehregler verstellst du die Schweißdrahtzuführung,kannst so zwischen 5-7 versuchen ja nachdem wie empfindlich dein Schweißgerät darauf reagiert.
Schweißen ist eine Kunst

Verfasst: 30.09.2006, 21:31
von Thomas Wüst
außerdem solltest du auch noch vorher den lack und die verzinkung an den schweißstellen wegschleifen, dann spritzt es nicht so und es geht viel besser zu schweißen.
wenn es löcher gibt, muss du die stromstärke zurücknehmen.
das gas sollte immer voll aufgedreht sein.
den drahtvorschub regelst du nach gefühl. wenn du merkst, das der draht dich wegdrückt, dann stelle es langsamer.
nimm ein stück blech und mache erst mal ein paar probeschweißnähte, bevor du dich an das richtige teil wagst.
thomas
Verfasst: 01.10.2006, 00:10
von Thomas
Abend zusammen,
ich glaube am ehesten, das Problem ist, daß auch im vermeintlich "gesunden" Blech nicht mehr genug Substanz da ist.
So wie es auf den Bilder aussieht, sind da reichlichst Rostporen. Und auf denen schweißt es sich nun mal schlecht.
Du mußt, soweit ich das auf den Bildern sehen kann, reichlichst sauber ausschneiden, und dann die Reparaturstücke einschweißen. Die Stromstärke ist dabei weniger entscheidend, wobei man mit dünnem Draht und geringer Stromstärke wohl die besten Ergebnisse erzielt.
Das Hauptproblem ist sicherlich das "im Gesunden ausschneiden".
Viel Grüße
Thomas
Verfasst: 01.10.2006, 02:38
von Michael960
@Hans: Du siehst doch noch das durchgerostete ausgeschnittene Teil da liegen. So ein großes Loch hätte ich nicht zuspachteln können. Zu wenig Schutzgas - das Gefühl hab ich auch immer, aber mehr kommt nicht, egal wie viel ich drehe 
@cabriotobi: Noch mehr Saft hab ich auch schon probiert - gibt noch schneller Löcher.
@Thomas: Das mit der Substanz ist richtig. Eigentlich müßte ein neuer Koti her, der aber vorläufig finanziell nicht drin ist. Auch an der Rundung, die den Sport-Koti ausmacht, sind ein paar wenige Einschußlöcher vom Sandstrahlen, aber die kann man (hoffentlich) zufüllern
Und damit erklärt sich auch, warum ich nicht am gesunden ausschneiden kann - weil ich mir nämlich nicht zutraue, die Rundung nachzubauen. Was meinst Du mit "dünner Draht" in mm?
Gruß, Michael
Verfasst: 01.10.2006, 09:07
von MainzMichel
Hast Du Dir schon einmal überlegt, ein billiges Einschweissblech zu verbauen? oder zumindest Teile davon. da sind die passenden Rundungen schon drin.
Adios
Michael
Verfasst: 01.10.2006, 10:43
von Michael960
Wenn Du mir sagst, wo ich eins herkriege, gerne 
Bei Audi gibt's sowas nicht man für die hinteren Kotis (da gibt's nur ganze Seitenteile) - und für die vorderen schon gar nicht.
Gruß, Michael
Verfasst: 01.10.2006, 11:31
von Klaus T.
Moin,
die fahrlässigen Spaltmaße erschweren natürlich die Sache zusätzlich.
...mein Senf dazu

Verfasst: 01.10.2006, 11:44
von Michael960
Wie müssen die Spaltmaße denn sein? (in mm)
Und wie kriegt man die genauer hin? Blech schneiden ist leider nicht so einfach wie Papier schneiden 
Gruß, Michael
Verfasst: 01.10.2006, 11:46
von lungo
Michael960 hat geschrieben:Wie müssen die Spaltmaße denn sein? (in mm)
Gruß, Michael
Ay Michael,
sollten etwa Schweissdrahtstärke haben, also bei Karrosserieblech ca. 0,8mm
Verfasst: 01.10.2006, 11:53
von audifahrer 83
Hallo!!
Die Spaltmasse erleichtern die Sache wirklich nicht gerade.
Ich würde an deiner Stelle das Blech Punkt für Punkt anheften, Spachteln musst du ja eh.
Gruß Marwin
Verfasst: 01.10.2006, 12:03
von Michael960
Punkt für Punkt hatte ich ja auch geplant. Aber wenn die Punkte nicht heben? 
Vielleicht ist auch die Schutzgas-Flasche leer. Für mein Gefühl kommt nämlich etwas wenig Gas raus. Anzeigeinstrumente hat sie nicht und bevor ich das Gerät jetzt wieder ausgegraben hab, hat's mein vater 8 Jahre lang nicht benutzt.
Wieviel Gas muß denn Rauskommen? (Am besten Angaben wie "soviel wie aus nem Kompressor, der auf XX Bar geladen ist", daß ich mir das auch vorstellen kann
)
Wie kann man feststellen, ob so ne Flasche leer ist?
Gruß, Michael
wieviel gas
Verfasst: 01.10.2006, 13:08
von siegikid
moin micha,
wieviel gas da rauskommen muß: der fachmann sagt 12 l/min, bei wind (draußenschweißen) eher mehr. das ist soviel, das man es hören kann, wenn man den schalter betätigt, aber deutlich weniger als 1 bar.
was für einen armatur ist da denn dran, und was für ein schweißgas benutzt du denn?
schreib mal, oder mach ein foto.
das blech muß supersauber sein, keine farb und zinkrückstände.
wenn die flasche leer ist, kommt halt nix mehr raus

Verfasst: 01.10.2006, 13:21
von JörgFl
Hi,
WAls erstes würde ich nicht auf zinkblech schweißen- das spotzt immer und brennt weg beim schweißen...
Dann nimm ein sauberes blech und lege es von innen rein. Also größer machen als den ausschnitt am Kotflügel und so biegen, das es in die rundung etwas reingeht- aber genau passend biegen damit es ohne luftspalte anliegt. Dann an den schnittstellen anpunkten- das geht dann einfacher. Den rest dann verzinnen, oder spachteln.
Verfasst: 01.10.2006, 14:45
von matze
ich würde mal das blech abschleifen, dmait das zink weg ist,
dann noich ne druckanzeige für die flasche kaufen, des gas passt schon,
und bei der stromstärke musst du probieren, denke aber das du bei deinen (bei ,8mm draht und ca 1mm blech so auf stufe 3-4 gehen darfst, zum anpuckten, zum durchschwiesenist das aber zuviel, eventuel das blech absetzten damit du mehr material hast ist für anfänger leichter.
wurde das aber erst nicht am kotflügel machen.
üben üben üben sag ich nur
mfg matze
Verfasst: 01.10.2006, 16:57
von Michael960
Wenn ich ne Druckanzeige kaufe, wie kann ich das dann in Liter/Minute umrechnen? Oder gibt's auch L/min-Anzeigen? 
@Mathe: 4 ist ja die maximale Stromstärke, die mein Gerät macht. Kann ich bei Blech wirklich so weit hoch gehen?
Ansonsten erst mal vielen Dank für Eure Antworten! Am Montag werd ich dann mal versuchen, ne Druckanzeige zu bekommen und die Flasche füllen zu lassen und dann werd ich ein paar weitere Versuche starten, erst mal an Test-Blechen.
Gruß, Michael
Verfasst: 01.10.2006, 17:00
von matze
uos hab gar net gesehen das du nur 4 stufen hast,
dann 2 bzw 3 wenn ich den typ richtig vermute hast du maximal 145 ampere oder?
jipp hol dir mal ne anzeige.
mfg matze
Verfasst: 01.10.2006, 18:22
von Michael960
Keine Ahnung. Die Anleitung hab ich bisher leider nicht gefunden 
Aber für Kotflügel-Blech werden 145 Ampere doch hoffentlich reichen, oder?
Gruß, Michael
Verfasst: 01.10.2006, 19:43
von matze
145 ampere langen fürs auto allemal
mfg matze
Hi Michael
Verfasst: 01.10.2006, 20:43
von Scotty
erst mal ein paar grundsätzliche Infos. Dein Gerät hat ein Typenschild aus dem der minimale Strom und der maximale Strom hervorgeht. Die erste Stufe ist also die kleinste Stromstärke in Ampere, der Rest teilt sich dann
etwa gleichmäßig auf. Faustformel für die benötigte Stromstärke ist etwa
30-40 Ampere pro Millimeter Materialstärke. Gasbedarf etwa 10 mal Drahtdurchmesser in Liter/minute. Also bei 0,8mm Draht ca.8 Liter. Wenn es
zieht etwas mehr. Das Schutzgas das du verwendest ist eigentlich Standard,
82% Argon,18% CO2. Da dein Druckminderer kein Manometer hat kannst du
die Durchflußmenge jedoch nur mit einem Gasmengenmesser feststellen.Gibt
es im Werkzeughande oder Schweißfachhandel für 10-20 euro.
Nun zum praktischen: Schneide soviel Material heraus das du wirklich auf gesundem Blech schweißt und schneide es minimal größer das es überlappt. Nimm kein verzinktes sondern normales Stahlblech mit 0,7 - 0,9mm Stärke.
Überschüssiges Material hinterher vorsichtig wegschleifen und mit Zinkspray
oder Rostschutzfarbe spritzen oder Pinseln. Nimm den Schweißstrom ruhig höher als den Richtwert und mach dann aber nur Punkt an Punkt. Gegebenenfalls um Überhitzung zu vermeiden von verschieden Stellen schweißen.
Verfasst: 01.10.2006, 21:48
von Thomas
Mein Tip wäre auch als erstes, einen gescheiten Druckminderer zu kaufen. So teuer sind die nicht, zur Not ginge ja auch noch nen Gebrauchter. Stichwort Auktionshaus - da sind ja neue und Gebrauchte in Hülle und Fülle drin.
Vorteile: man hat erstmal ne Inhaltsanzeige für die Flasche, sowie eine l/min-Anzeige, und das Ganze ist auch noch einstellbar.
Die besten Erfahrungen mit dünnen und geschwächten Blechen habe ich bisher mit 0,6er Draht gesammelt, und in Anbetracht der schlechten "Substanz" würde ich den Strom hier eher möglichst niedrig wählen. Klar, das schweißt dann nicht mehr richtig "durch", aber ein tragendes Teil, wo es auf sowas ankäme, ist das hier ja nicht.
Der Unterschied zwischen 0,6 und 0,8 mm ist beträchtlich, da der Durchmesser ja ins Quadrat geht bei Gleichung "Zusatzmaterial pro Zeiteinheit".
Absetzen der Blechränder und überlappendes Arbeiten halte ich auch für notwendig, da die Erfolgsaussichten hierbei doch deutlich steigen. Und: woran man am Anfang oft nicht denkt: beim Zurechtschleifen des alten Stückes schleift man gelegentlich unwissentlich und unbeabsichtigt den Rand des Stückes dünner als den Rest. Was entsteht, ist wie eine Art Messerklinge - und wenn vorne "aufs Dünne" der Lichtbogen trifft, ist direkt nen Loch drin. Also auch Vorsicht bei den Vorarbeiten.
Ansonsten sind natürlich Übung und vor allem auch persönliche Erfahrung mit dem jeweils eingesetzten Equipment sehr wichtig.
Viel Erfolg
Thomas
Edith sagt, nachdem sie nochmal das Bild von der "Maschine" genau betrachtet hat: 0,6er SG-2, Stromeinstellung zwischen 1 und 2 (eher Richtung 1), überlappend arbeiten, und das klappt. Drahtvorschub so einstellen auf Probeblech, daß ein schöner sauberer Lichtbogen brennt, und dann noch einen Tick weiter Richtung "schneller" drehen.
Und Edith weiß auch, daß das eher eine "Klebung" als eine Schweißung wird, und ein gelernter Blechschweißer diese Parameter sicherlich kritisieren würde - aber ist davon überzeugt, daß sie trotzdem zum Ziel führen können.
Verfasst: 02.10.2006, 23:27
von Michael960
Druckminderer mit Manometer und Durchflußanzeige kostet neu 75 EUR und im Auktionshaus hab ich keinen mit Durchflußanzeige gefunden. (Paßt eigentlich jeder Druckminderer auf jede Flasche?)
Der Draht im Schweißgerät ist 0,6er.
Morgen muß ich mal wieder bißchen was für die Uni machen
und am Mittwoch geht's dann weiter mit dem Schweiß-Versuch. Bis dahin nochmal vielen Dank für Eure Tips!
Gruß, Michael
Verfasst: 03.10.2006, 07:44
von Klaus T.
Michael960 hat geschrieben:(Paßt eigentlich jeder Druckminderer auf jede Flasche?)
Hi Michael,
"
im Prinzip ja"(lt. Radio Erivan

), allerdings muß er für Schutzgas geeignet/gebaut sein (Flaschendruck max. 150 bar).
Gassorte
Verfasst: 03.10.2006, 10:13
von siegikid
moin micha,
schweißgas ist ok, kann man auf deinem foto ablesen, krysal 18 ist top, halt mischgas 18, deutlich besser als kohlensäure, alsö spritzarm, Armaturen kann man alle nehmen, was an der zweituhr eine skala l/min hat, also armaturen von wig oder schutzgasschweißgeräten, sauerstoffarmaturen sind nicht fein genug einzustellen, haben außerdem eine baranzeige als zweituhr
wichtig wäre noch, das nur 200bar armaturen passen, die überwurfmutter hat ne 30er schlüsselweite.
Verfasst: 03.10.2006, 11:31
von FreakyPenguin
Hallo zusammen,
Als jemand, der selbst ganz neu auf dem Gebiet des (Schutzgas-)schweissens ist die bescheidene Frage: Koennte man das Stueck Blech nicht einfacher einloeten? Das muss ja keine grossen Belastungen aushalten und gerade bei so duennen Materialien geht das doch wesentlich einfacher.
Oder uebersehe ich da etwas gewichtiges? Bin kein Werkstoffexperte.
Gruss,
--stefan
Verfasst: 03.10.2006, 11:39
von Michael960
Könnte man vielleicht schon, aber wenn ich's mir möglichst einfach machen wollte, könnte ich auch gleich Glasfaser-Matten und Polyester nehmen 
Gruß, Michael