Seite 1 von 1

Federbein gesandstrahlt / darf ich die Radnabe lackieren?

Verfasst: 05.10.2006, 21:25
von Michael960
Hi!

Ich hab heut Nachmittag das fahrerseitige Federbein gesandstrahlt:

Bild

Bild

Jetzt kann man wieder zwischen Federbein und Stoßdämpfer-Mutter unterscheiden Bild (grüner Pfeil)

Und die Schweißnaht (blauer Pfeil) sieht mir noch recht gut aus, so daß ich dieses Federbein nicht mehr (wie ursprünglich geplant) nur als Notlösung verwenden möchte, bis ich ein besseres gefunden habe, sondern für immer (und in Zukunft natürlich besser pflegen).
Falls mir jemand da (mit Begründung) widersprechen möchte, dann nur zu! ;-)

Und die nächste Frage ist: Darf ich die Rückseite von der Radnabe lackieren, daß sie nicht so schnell wieder anfängt so häßlich zu rosten? Oder besteht dann die Gefahr, daß der Lack bei ner Vollbremsung von 200 km/h auf 0 anbrennt, weil die Bremsscheibe zu heiß wird?

Gruß, Michael

Verfasst: 05.10.2006, 21:29
von JörgFl
Hi Wenn du tenmperaturfesten lack nimmst gehts auf jeden fall. Aber so sonderlich heiß wird die nabe nicht im normalbetrieb- vielleicht mal 200° bergab...

Verfasst: 05.10.2006, 22:04
von Michael960
POR-15 wollte ich nehmen. Das ist Temperaturbeständig bis 200 °C.

Aber ich will auch nicht, daß mir das Auto anbrennt, wenn ich mal von 200 km/h vollbremsen muß. Das ist zwar kein Normalbetrieb und ich versuche auch, sowas möglichst zu vermeiden Bild aber theoretisch wär's schon möglich, daß sowas mal notwendig ist :roll:

Gruß, Michael

Verfasst: 05.10.2006, 22:27
von Steffen_S
nehm doch so nen Motorlack.. Der geht bis glaub über 600°C wenn ich mich richtig entsinne.. Kann aber auch anders sein... :oops: :roll:


Grüße

Verfasst: 05.10.2006, 22:32
von Christian S.
Hallo Michael,

endlich mal einer der sandstrahlt bzw. sandstrahlen lässt außer mir.
Du kannst die Radnabe lackieren von der Rückseite, ist absolut kein Problem.
Auf den Bildern sieht es so aus, als ob Du den Stoßdämpfer abgeklebt hattest und er beim sandstrahlen eingebaut war. Ich hoffe der hat nichts abbekommen. Die kleinste Oberflächenverletzung der Kolbenstange führt in kurzer Zeit zum Totalausfall des Dämpfers, ich hätte ihn daher vorher ausgebaut. Oder kommt er sowieso neu?
Zu POR15: Will ich auch demnächst probieren, aber so ganz traue ich trotz gutem Rufes dem Zeug noch nicht. Mein Eindruck: Der Korrosionsschutz beruht hauptsächlich auf die besonders glatte und harte Oberfläche, weniger auf Haftung. So lange die Oberfläche unversehrt ist bestens, aber wenn nicht unterrostet es und blättert ab ähnlich einer Kunststoffbeschichtung/Pulverbeschichtung. Gut zu beobachten an den Stabis unserer Audis. Ist wie gesagt nur eine Befürchtung. Ich nehme daher weiterhin meine EP-Grundierung, würde aber zukünftig wohl POR15 drüberlackieren als Decklack. Die EP-Grundierung klebt wie Teufel am Untergrund, und die recht raue Oberfläche gibt der nächsten Farbschicht guten Halt.

Gruß
Christian S.

Verfasst: 05.10.2006, 23:08
von Michael960
Motorlacke sind auch nur bis 210°C beständig. Steffen, was Du meinst, sind vermutlich Krümmerlacke. Die brauchen aber die Wärme des Krümmers um auszuhärten. Also hierfür wohl nicht geeignet :?

Selbstverständlich hatte ich den Stoßdämpfer abgeklebt. Deswegen ist ja die Mutter oben noch rostig. Ausgebaut hab ich ihn nicht, weil ich die Mutter trotz mehrerer Tage Caramba mit nem 200Nm-Drehmomentschlüssel (weil der unter allen meinen Werkzeugen den längsten Griff hat) nicht aufbekommen hab. Die Kolbenstange ist unten noch unverletzt. Oben hat sie Rostflecken, aber die dürften nicht stören.

Neu sollen die Stoßdämpfer schon mal kommen, aber nicht jetzt, sondern wenn der Audi, nachdem er fertig ist, ein Jahr lang bewiesen hat, daß sich meine Mühe gelohnt hat und daß er weitere Investitionen wert ist (es sei denn der Stoßdämpfer fällt vorher aus, dann muß er wohl oder übel früher neu kommen).

Morgen werde ich mal probieren, ob ich die Stoßdämpfer-Mutter jetzt endlich aufkrieg, nachdem ich den ganzen Rost da weggestrahlt hab.

POR-15 auf andere Grundierung würd ich nicht unbedingt machen. Auf EP-Grundierung hab ich's noch nie probiert (bei mir kommt erst POR-15, dann EP), aber auf allen alten Lackschichten, wo ich's probiert hatte (auch angeschliffene), konnte man's leicht wieder runterpopeln.

Auf "richtig vorbehandeltem" (mit Marine-Clean und Metall-Ready) hebt POR-15 aber recht gut. (Mit Gewalt hab ich noch nicht probiert, es wieder runterzuholen. Von daher weiß ich nicht, ob das wirklich seinem Ruf gerecht wird.)

Ob POR-15 als Decklack viel Sinn macht, weiß ich nicht, denn nach ein paar Monaten UV-Licht ist das nicht mehr glatt und auch die Farbe ist absolut häßlich geworden (hab ich selbst ausprobiert).

Gruß, Michael

Verfasst: 05.10.2006, 23:22
von Christian S.
Hallo Michael,

ja, die Überwurfmuttern sind oft extrem fest. Ich habe kürzlich auch eine fast gar nicht gelöst bekommen, trotz Spezialwerkzeug von Elch-Tools.
Es ging nur mit dem Spezialwerkzeug UND meinem Vater, der gleichzeitig während ich mit Drehmomentschlüssel und Elch-Tool gedrückt habe noch mit einem großen Engländer die Überwurfmutter bearbeitet hat. Mit letzter Kraft ging es auf, auch dem sehr massivem Schraubstock und der Werkbank mit Eichenplatte sei Dank.
Zu POR15: EP-Grundierung härtet aus und ist dann praktisch nicht mehr anzulösen, daher gibt es kein mir bekanntes Mittel das sich nicht drüberlackieren lässt.
Das POR15 nicht UV-stabil ist wusste ich, aber das es die Oberfläche verändert unter UV-Licht erschreckt mich. Ich dachte es würde allenfalls geringfügig den Farbton verändern, was ja bei Fahrwerksteile zu vernachlässigen ist. Ich glaube dann bleibe ich doch bei meiner EP-Grundierung und Industrielack bzw. Autolack, da weiß ich was ich hab´ und kenne alle Eigenschaften.

Gruß
Christian S.

P.S.: Die meisten Lacke (Autolacke, Industrielacke, EP-Primer) sind temperaturbeständiger als man denkt. Ich habe damit meinen ganzen Motor lackiert, sogar das Verdichtergehäuse des Laders. Das Bild ist nicht etwa kurz nach der Lackierung entstanden, sondern gut 3 Jahre später nach einer Motorwäsche.

Bild

Verfasst: 06.10.2006, 09:05
von Michael960
Hi Christian!

Wieso erschreckt Dich das? Das POR-15 kriegt ja keine Löcher im UV-Licht, sondern fühlt sich dann halt nicht mehr glatt an, sondern etwa wie ein ausgebleichter roter Golf Bild

Gruß, Michael

Verfasst: 06.10.2006, 11:03
von Michael960
So, jetzt ist die Stoßdämpfer-Mutter weg. Ging etwa so leicht wie ne Radschraube. Daß das bißchen Rost da außen so ne Kraft hatte, hätt ich nicht gedacht :roll:

Um den Stoßdämpfer rum ist das Federbein übrigens noch voll mit Öl, also nicht ausgetrocknet.

Ich werd die Mutter außen mit blauem Hammerit lackieren, das Gewinde ölen, dann die Mutter wieder draufmachen und dann das Federbein mit POR-15 lackieren.

Dann denke ich, daß ich diesen Stoßdämpfer guten Gewissens noch ein oder zwei Jahre fahren kann.

Am anderen Federbein hab ich's mir leider einfacher gemacht: POR-15 direkt auf den Rost geschmiert :oops: :oops: :oops: aber das will ich jetzt nicht nochmal ausbauen. Das kommt ganz ans Ende meiner To-Do-Liste :roll:

Gruß, Michael