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Bremskolben hi zurückdrehen: warum wird es da oft undicht???

Verfasst: 19.12.2006, 10:47
von Helmut_B
Hallo Leute,

gestern waren die Bremsen beim B4 115PS hinten fällig.
Nach dem Teilausbau war klar, was erneuert werden muss:
Klötze, Scheiben, Bremsschläuche.

Und natürlich war für das Zurückdrehen des Bremskolbens wieder ein neues Spezialwerkzeug notwendig. Bisher gab es Modelle mit Innen-Sechskant, aber auch ein ähnliches mit 2 Einkerbungen hatte ich schon. Letzteres Exemplar konnte ich damals mit einer Spitzzange zurückdrehen.
Da ging aber gestern mit Spitzzange rein gar nix.
Vorher natürlich rundrum alles säuberlich mit Zahnbürste gereinigt!

Eine Nachfrage beim Händler zu "Spezialwerkzeug Bremskolben-Rücksetzer" zeigte, dass es einen Koffersatz zu 110,- EUR gibt. Also flugs eine 30er Nuss an den Schleifstein gesetzt und einigermaßen passend ein Werkzeug gebastelt.
Aber auch damit bewegte sich erstmal nix. Der Kolben muss wohl schon max rausgewesen sein: der äußere Bremsklotz war zwar noch ok, aber der innen war fast ganz weg.
Da der Bremsschlauch noch angeschlossen war, habe ich den Deckel vom Bremsflüssigkeitsbehälter losgedreht: kann damit der Druck entweichen? Sollte doch eigentlich...

Gaaaanz langsam drehte sich mit viiiel Kraft dann doch der Kolben zurück. Aber nach gerade mal einer 8tel-Drehung (ca) siffte schon Bremsflüssigkeit vorne an der Gummimanschette raus. :-( :-( :-( :-(
Beim Weiterdrehen wurde es natürlich schlimmer.
Habe das früher auch schon mal bei anderen Audis so erlebt.

Also schnell noch 2 neue Bremssättel zubestellt. :-( :-(

Meine Frage ist jetzt:
Warum passiert es, dass beim Zurückdrehen die Dinger undicht werden?
Kann der Kolben von innen rosten/gammeln?
Die Gummimanschette ist doch nur "Staubschutz", oder? War aber hier noch i.O.

Gruß
Helmut

Verfasst: 19.12.2006, 10:57
von Phili MC
Wenn er schon sofort anfängt zu siffen und auch so extrem schwergänig ist, dann war er von vornerein schon schrott,beim reindrehen dann wird es halt sichtbar wenn es rauskommt...Das hat mit der sichtbaren gummimanschette ja weniger zutun sondern mit dem inneren des bremssattels...

Habe mir mal einen Kolbenrücksteller für 10Euro bei ebay gekauft (für den mit den beiden auskerbungen) geht echt gut, vorher hab ichs mit ner Rohrzange gemacht...

Verfasst: 19.12.2006, 13:47
von Jens 220V-Abt-Avant
Servus Helmut,

dass Dir das schon öfter passiert ist irritiert mich ein wenig, mir erst einmal - bei geschätzten ca. 150 HA-Bremsarbeiten am Audi.

Kleine logische Analyse: Da beim zurückdrehen sofort Bremsflüssigkeit sichtbar wurde muß ja die Manschette bereits undicht gewesen sein. Wenn sie das war, dann ist selbstverständlich über die letzten Wochen/Monate auch Feuchtigkeit und Dreck in die Manschette gelangt und hat dort den weit herausgefahrenen Bremskolben angegriffen. Sobald Du den dann zurück gedreht hast, hast Du den verdreckten und rostigen Bereich in die Dichtung gearbeitet, wodurch diese sofort verreckt ist.

In dem Falle sind die neuen Bremssättel sicher gut angelegte Ausgaben!

Gruß
Jens

Verfasst: 19.12.2006, 15:16
von Helmut_B
@Jens: ja ja. "Öfter" heißt bei mir konkret: 2 oder 3 mal bei insgesamt 6 hinteren Bremssätteln, die ich bearbeitet habe.
Die Aktion ist halt nicht alle Tage nötig, wenn man nur die eigenen Autos traktiert.
Bin also längst nicht so ein Profi wie du !!! 8)

Andererseits mache ich das schon "ordentlich". Gerade bei dem Bremsen habe ich ein paar mal richtigen Schluder von Werkstätten wiederbekommen. Z.B. dass ein Kolben NACH der "Reparatur" undicht war. Das ist dann nicht lustig.

Die neuen Sättel sind natürlich eingedreht.
Trotzdem habe ich mir schonmal ein Rückdreher bestellt. Nicht das für 11,50 Eur, sondern gleich ein "vernünftiges" für 35,- (aber eben nicht gleich nen ganzen Kasten für 70,-). Das funzt nur für Audi, aber: was will man mehr??

:D

Gruß
Helmut

Verfasst: 19.12.2006, 15:37
von cabriotobi
Naja, die Bremssättel hinten kannst du ja wieder überholen, soviel Aufwand ist das gar nicht.

Und die Bremsenrücksteller sind gut angelegtes Geld, da man mit der Zange oft abrutscht und dann die Manschette dadurch undicht wird bzw. reisst.


Die Manschetten bzw. der Dichtsatz kostet ja soviel auch nicht, bzw. auf jedenfall weniger als die Sättel im Tausch.


Gruß
Tobi

Verfasst: 19.12.2006, 16:55
von Hans Audi 200
Bislang habe ich das immer mit einer nicht zu kleinen Schraubzwinge gemacht ( Kopf auf Gewindestange durchbohrt und Splint rein ). Zwischen Kolben und Schraubzwingenteil ein Stück dicken Gummi ( Bandgummi ) gelegt. Die Kolben drehten sich bislang immer sauber und leicht rein. :roll:

Denke, dass dies nur bei nicht festsitzenden Kolben funktioniert.

Besinnliche Adventszeit noch und frohe Weihnachten. :schneemann:

Gruß Hans

Verfasst: 19.12.2006, 17:06
von Helmut_B
Hans Audi 200 hat geschrieben:Bislang habe ich das immer mit einer nicht zu kleinen Schraubzwinge gemacht ( Kopf auf Gewindestange durchbohrt und Splint rein ). Zwischen Kolben und Schraubzwingenteil ein Stück dicken Gummi ( Bandgummi ) gelegt. Die Kolben drehten sich bislang immer sauber und leicht rein. :roll:

Denke, dass dies nur bei nicht festsitzenden Kolben funktioniert.

Besinnliche Adventszeit noch und frohe Weihnachten. :schneemann:

Gruß Hans
Hallo Hans,

Schraubzwinge nehme ich auch, aber nur bei den VORDER-Bremskolben. Die Kolben der Hinterachse müssen reingedreht werden, wegen der Handbremse.

Ist für mich die nächsten Jahre (hoffentlich) auch egal, da ich mir ja ein Spezi-Werks bestellt habe. (Passt dann bestimmt nicht bei meinem C4 ...)

Gruß
Helmut

Verfasst: 20.12.2006, 08:57
von Hans Audi 200
Hi Helmut,

ist klar, hinten funktioniert das mit dem Reindrehen der Kolben weil ich den Kopf mit Splint befestigt habe und dicken, harten Gummi zwischenlege. Hat bisher funktioniert .... Kolben drehten rein. Die Gewindesteigung der Schraubzwinge passt wohl mit dem Bremskolben überein. Mache das schon seit etwa 15 Jahren so an meinem Audi.

Festgegangene Kolben werde ich so wahrscheinlich nicht lösen bzw. reindrehen können.
Sicher gehts mit passendem Werkzeug eleganter und besser.

Gruß Hans