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newbie: Fragen zu Audi 100 Bj90 2.0E Kaufentscheidung

Verfasst: 01.02.2005, 16:54
von Gast
Hi!
Ich bin jetzt schon eine Weile am Stöber in der audi100 SelbstDoku, audi100-online und natürlich hier.
Toll! Wirklich super, was man bei Euch alles findet. Das macht mir wirklich Mut, daß später kein Problem zu kompliziert sein kann.

Für meine jetzige Kaufentscheidung habe ich aber 100%ig passend keine Empfehlung finden können.
Mir wurde ein Audi 100 2.0E Bj 90 mit 150tkm angeboten.
Preisvorstellungen kenne ich noch nicht. Äußerlich kenne ich das Auto schon - sieht 1a gepflegt aus (Rentnerauto, 1.Hd).

Was ist ein realistischer Preis (für mich als Käufer natürlich ;) ) ?
Was gibt's für Schwachstellen bei dem Typ?
Was für Reparaturen sollten schon gemacht sein (Zahnriehmen wahrscheinlich, was noch?)

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Beste Grüße
Roland

Verfasst: 01.02.2005, 17:47
von Gast
Hallo Roland,

je nachdem was zu machen ist, aber ich würde für so ein Auto 1500 - 2000 Euro bezahlen - bei 2000 müsste er technisch und optisch 1a sein. ;-)

Was zu beachten ist:

- Druckspeicher (Bremspedal sollte nach mehrmaligem Drücken bei abgestelltem Motor nicht streng gehen, bei laufendem Motor fühlt sich das Pedal bei defektem DS schwamig/pulsierend an)

- Zahnriemen, sollte gewechselt sein

- Lenkgetriebe: sitzt unterhalb der Spritzwand, Faltenbalge sollten ölfrei sein (einfach mal hingreifen)

- Hydraulikpumpe; oft undicht, manchmal macht sie Geräusche. (Ist das große, riemenbetriebene Teil im Motorraum)

- Rost: oft sind die hinteren Wagenheberaufnahmen angerostet, einfach mal drunterschauen

- Bremssättel hinten werden gern mal fest, dann greift die Handbremse nur noch einseitig.

Das sind alles Punkte, die man nachprüfen sollte, neben den üblichen Dingen, die man eben beim Kauf von Gebrauchten breücksichtigt.
Wenn da alles im Großen und ganzen passt, dann wirst du an dem Auto lang Freude haben. :-)

Grüße, Leo

Re: newbie: Fragen zu Audi 100 Bj90 2.0E Kaufentscheidung

Verfasst: 01.02.2005, 17:49
von leo lieret
sorry, war ich.

Verfasst: 01.02.2005, 19:20
von Gast
Anonymous hat geschrieben:Hallo Roland,

je nachdem was zu machen ist, aber ich würde für so ein Auto 1500 - 2000 Euro bezahlen - bei 2000 müsste er technisch und optisch 1a sein. ;-)
kann mich da nur anschließen. Zu beachten wäre noch, daß es für den 2.0 Liter-Motor (hier auch als "RT" bekannt) zur Zeit noch keine Euro2-Umrüstung gibt, die Steuern (in Deutschland!) also bei ca. 300 Euro pro Jahr liegen. Macht sich gut als Preisverhandlungsargument.
Wenn der Wagen wirklich aus 1. Rentnerhand scheckheftgepflegt ist, sollte ein realistischer Preis tatsächlich irgendwo zwischen 1500 und 2000 Euro liegen. Bei 120.000 war der große Service mit Zahnriementausch fällig. Der sollte in jedem Fall erledigt sein; kostet bei VAG mindestens 800-900 Euro.
Wichtig wäre auch noch der Umfang der Ausstattung: Für den Wagen war die Aufpreisliste umfangreich - von elektrisch verstell- und beheizbaren Ledersitzen bis Klimaanlage gab es so gut wie alles. Generell gilt: Je besser die Ausstattung, desto höher der Preis. Gerade die "kleinen" Motoren wurden aber meistens von Leuten gekauft, die auch mit den Kreuzchen auf der Aufpreisliste sparsam umgingen.
Der Wagen sollte aber mindestens ein Schiebedach haben, weil er sich im Sommer doch stark aufheizt. Die Klimaanlagen werden im Alter manchmal anfällig und sind teuer zu reparieren. Falls er eine hat, beim Vorbesitzer erkundigen, ob sie schon auf "neues" Kältemittel umgerüstet wurde.
Die Handbremsmechanik der hinteren Bremssättel gammeln bei wenig gefahrenen Autos tatsächlich gerne fest. Dann kommt er nicht mehr über den TÜV - der sollte also einigermaßen neu sein.

Generell kann man sagen, daß Ersatzteile und Werkstattleistungen bei dem Auto ein gutes Stück teurer sind als bei der Konkurrenz (einschließlich gleich alter Mercedes!). Es lohnt sich gerade bei diesem Modell fast immer (erst recht wenn man nicht selber schraubt sondern schrauben läßt), für ein gepflegtes Stück ohne imminenten Reparaturbedarf ein paar hundert Euro mehr auszugeben als für einen nur durchschnittlich erhaltenen. Aber mehr als 2000 Euro wären mir dafür trotzdem zuviel.

Verfasst: 09.02.2005, 16:43
von Gast
Die Verkäufer sind ein wenig "kompliziert"
Der Mann muß in's Krankenhaus, daher muß die Besichtigung bis Mitte März warten.

Angeblich wurde bei 100tkm der Zahnriehmen gewechselt.
Zudem vor kurzem die vorderen Bremsen/Scheiben und Bremsschläuche.
Der Wagen hat nur in der Garage gestanden.
Der Wagen ist jetzt 153tkm gelaufen.

Wann muß ich denn dann wieder den Zahnriehmen machen?
Wie lange halten bei dem Typ ungefähr die Bremsen?

Danke nochmal für alle Infos
Roland

Verfasst: 09.02.2005, 16:51
von leo lieret
Anonymous hat geschrieben:Die Verkäufer sind ein wenig "kompliziert"
Der Mann muß in's Krankenhaus, daher muß die Besichtigung bis Mitte März warten.

Angeblich wurde bei 100tkm der Zahnriehmen gewechselt.
Zudem vor kurzem die vorderen Bremsen/Scheiben und Bremsschläuche.
Der Wagen hat nur in der Garage gestanden.
Der Wagen ist jetzt 153tkm gelaufen.

Wann muß ich denn dann wieder den Zahnriehmen machen?
Wie lange halten bei dem Typ ungefähr die Bremsen?

Danke nochmal für alle Infos
Roland
Servus,

beim Zahnriemenwechsel wird in seriösen Werksteätten ein Aufkleber angebracht (meistens am Frontabschlussblech), auf dem das Wechseldatum und er KM Stand steht. Laut Audi muss der Riemen alle 8 Jahre oder 120 000 km raus.

Bremsbeläge: das hängt sehr von der Fahrweise ab, bei mir halten sie um die 70000 km, Scheiben doppelt so lang. Wenn das Auto allerdings nur im Stadtverkehr benutz wird und hart rangenommen wird, dann kommen die schon eher.

Grüße, Leo

Verfasst: 09.02.2005, 17:38
von Mario
hossa!

also bremsen gehen auch vom rumstehen kaputt. wenn der wagen viel in der garage stand kann das durchaus möglich sein.

bei der besichtigung einfach mal kräftig bremsen und im stand die handbremse kräftig anziehen. wenn der handbremshebel ohne widerstand zurückkommt sind entweder die bremsseile oder die bremssättel (wenn er scheibenbremsen hinten hat) vergammelt.

kann man aber beides mit selbstdoku und geschick reparieren.

gruss aus passau

mario

:)

Kaufberatung

Verfasst: 10.02.2005, 11:14
von turbaxel
Hallo,

der sprichwörtliche Rentnerwagen ist natürlich schon eine Verlockung. Man bedenke allerdings, dass ein Typ44 auch vom Rumstehen altert. Und mit Ihm Fahrwerksgummilager, Schläuche, Stossdämpfer etc.

Also am Besten das Ganze als netten Bonus betrachten, den Wagen jedoch behandeln wie jedes andere Fahrzeug mit dem Alter.

Eine Kaufberatung zum Typ44 gibt es natürlich auch in der SD, ist auch nicht so schwer zu finden:

http://audi100.selbst-doku.de/index.php ... d%20Preise

Wenn Du noch keine grossen Erfahrungen mir dem 44er hast, dann lohnt sich ggf. mit einem der üblichen Verdächtigen aus dem Forum hinzufahren. Eine Garantie ist das jedoch auch nicht :)

Viel Erfolg! :wink:

Verfasst: 10.02.2005, 16:35
von Gast
Danke Euch!
Damit fühle ich mich erstmal gut informiert und gewappnet für den Ernstfall.
Jetzt ist erstmal Warten angesagt.

Viele Grüße
Roland

2.0E

Verfasst: 11.02.2005, 14:33
von Jens H.
Hi,

den 2.0E (RT) gibt es in zwei Ausführungen, mit und ohne G-Kat, und dann entsprechend mit mechanischer (K-Jettronik) oder teilelektronischer (KE-Jettronic) Einspritzanlage.

Der Wagen hat normalerweise hinten Bremstrommeln, es sei denn, er hat ABS, dann sind dort Bremsscheiben und deren Sattel gammelt gerne fest, was teuer im Austausch, aber günstig bei Selbstreparatur ist.

Der Kühler wird mit der Zeit mürbe, da können dann schonmal die Kuststoff-Stutzen abbrechen.

Mein Hauptproblemteil all die Jahre war die Lichtmaschine (ich glaube, ich habe 5 Stk. verschlissen), aber die hat bei meinen Passats vorher auch immer Zicken gemacht.

Ich hab den 2.0E (mit kat) 13 jahre lang gefahren und ihn - blutenden Herzens - mit tadellosem Motor bei ca. 500tkm verkauft. Er hat bis zuletzt kein Öl verbraucht und blieb immer deutlich unter 10L Normalbenzin.

Check die Punkte meiner Vorredner durch und wenn da nichts gravierendes auffällt ist das der ideale Wagen.

Gruß
Jens