TomB4 hat geschrieben:Hi, ich stell mir gerade die Frage ob es möglich ist einen Audi V8 Typ D11 auf 3B Turbo umzubauen. Hat das mal jemand gemacht? Ich finde die V8 Karosse schon genialer als die 200er 20V, und da der V8 ziemlich viel Sprit frist und wenig aus dem Quark kommt wäre das die optimale Lösung für mich einen 20V Turbo einzubauen. Paßt das Getriebe vom V8 auf den 20V Motor? Bremsen usw. kann ja so bleiben denke ich. Ist der Aufwand groß? Es gibt ja diesen schwarzen schönen 20V der auf V8 ungebaut hat, also muß es doch auch andersrum gehen, oder?
Wäre für jeden Tipp dankbar.
Mfg Thomas
aber der Aufwand ist gigantisch. Bei frühen V8 mit 5-Gang-Getriebe ist die Anpassung an das Getriebe wohl noch recht einfach, aber die V8 ab Mod. 92 hatten ein Sechsganggetriebe, was sicher einige Anpassungen erforderlich macht. Frag mal die 6-Gang-Umbauer hier.
Die komplette Elektrik muß umgestrickt werden - viel Spaß. Das KI und dessen Ansteuerung sind anders - das wird sicher ne Riesen-Aktion.
Dazu gabs im alten Forum doch schon mal nen Thread (hehe, gutes Gedächtnis hilft manchmal):
http://www.lehnert-gruppe.de/cgi-bin/fo ... ead=205422
samt Link zu dem Umbau von 20V auf V8. Der
Kurt Marquat fährt nen NF, der optisch innen und außen auf V8 umgebaut wurde.
nur noch ein paar Anmerkungen:
1.)
Die Fahrleistungen eines Serien-20V sind NICHT viel anders als die eines 3.6 V8 mit Schaltung! Die Werksangabe für die Beschleunigung beim 20V ist hemmungslos übertrieben. Zugegeben, er hat mehr "Bumms" beim Durchtreten des Gaspedals, während der V8 seine Leistung verbindlicher und gleichmäßiger rüberbringt und er läßt sich einfacher tunen. Gegen einen für kleines Geld gechipten 20V mit 260-280 PS sieht man auch mit einem 4.2 alt aus. Wers braucht.....
2.)
der Motor vom 20V wiegt etwa genausoviel wie der V8, wenn nicht sogar etwas mehr (der V8 ist komplett aus Alu). Das Mehrgewicht eines V8 steckt komplett in der Karosse - mehr Schalldämmung, aufwendigerer Antriebsstrang, verstärktes Getriebe, Verstärkungsbleche überall, Verkleidungen wo beim 200er nacktes Blech ist, meistens komplette Ausstattung mit Airbags und allerlei Komfortkram. Erwarte keinen Gewichtsvorteil von dem Umbau! Ein V8 wiegt auch mit 20V-Maschine typischerweie um 1800 kg - das sind 200-250 kg mehr als bei einem normal ausgestatteten 20V.
Und mit 250 kg Zusatzgewicht durch die V8-"Umgebung" belastet sind die Vorteile bei Beschleunigung und Verbrauch im Vergleich zum Original-V8 noch kleiner als ohnehin schon. Fahr mal nen serienmäßig belassenen C4 S4 Avant mit Vollausstattung, vergleich den Fahreindruck mit dem 200 20 V, und Du ahnst, wohin die Reise geht - und der AAN ist hat ja schon serienmäßig mehr Leistung/Drehmoment als der 3B.
Und das beste zum Schluß: Der V8-Sound fehlt!
ob sich das kostenmäßig lohnt, wage ich zu bezweifeln. Der Verbrauch ist vielleicht 1 Liter /100 km niedriger und die Wartung beim 20V (Zahnriemen nur alle 120.00 statt 90.000, weniger Ölinhalt) ein bißchen billiger. Wer "normal" viel fährt, kriegt die Umbaukosten nie im Leben wieder rein wenn er nicht alles selber macht. Ein 3.6er Motor bringt beim Gebrauchtverkauf so gut wie nix und man braucht ein 20V-spenderfahrzeug (wg. Nebenaggregaten und Kabelbaum) , das es auch nicht zum Nulltarif gibt.
Wenn ich umbauen würde, dann die Karosse: Schlacht-V8 holen (gibts massig und nicht teuer) und Seitenteile, Kotflügel ,Stoßstangen, Front etc. umbauen. Das ist für nen Hobbyschrauber sicher leichter zu bewältigen als die Fummelei mit der Elektrik.
Überhaupt: Fahr erstmal einen guten (!) V8 mit Schaltgetriebe und stell die Frage dann nochmal. Gerade der 3.6 ist mit Schaltung ein völlig anderes Auto als mit Automatik, so von wegen "nicht aus dem Quark kommen".
Grüßle,
Bastian