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Er will nicht mehr ... :-(

Verfasst: 10.05.2005, 22:25
von Breakster
Hallo, guten Tag erstmal, bin neu bei Euch. Ich besitze nun seit 1993 aus 1.Hand einen Typ 44 Avant 2,3l NFt, der mittlerweile seine 365000 auf dem Buckel hat.
Bis vor kurzem war der Gute immer sehr zuverlässig, nur jetzt hat er es mir scheinbar übel genommen, daß ich einen Firmenwagen bekommen habe. Nach ein paar Tagen Standzeit (sonst wurde er fast täglich bewegt) sprang der Audi nur sehr schlecht an, lief unrund und qualmte auch ein wenig. Nach kurzer Fahrt habe ich ihn kurz abgestellt, darauf sprang er wieder problemlos an. Danach bin ich ca. 15 Km gefahren und habe ihn dann bergauf abgestellt.
Nach ca 20 Minuten wollte ich dann wieder weiterfahren, aber dann sprang er nicht mehr an. Anlasser dreht einwandfrei. Öldruck ist auch noch beim Anlassen im üblichen Bereich laut Instrument. Scheint auf keinem Zylinder zu zünden, es gibt auch keine Fehlzündungen.
Nachdem Abschleppen habe ich erstmal mein schlaues "Jetzt mache ich`s mir selbst" - Reparaturhandbuch studiert, sowie die Audi 100 Selbstdoku. Danach habe ich alle möglichen Fehlerquellen die ich selbst überprüfen konnte abgeklopft: Zündfunke auf allen Zylindern da, Zündkabelwiederstände ok, Benzinpumpe läuft , Benzin kommt am Kaltstartventil an, aufs anheben der Stauscheibe bei laufender Benzinpumpe spritzen die Ventile voll ein,tropfen wohl auch nicht nach, er scheint eher wenig Benzin zu bekommen, Fuel Line Cleaner habe ich auch schon eingefüllt und die Benzinpumpe mal kräftig laufen lassen. Stauscheibe hängt auch nicht, Unterdruckschläuche scheinen auch ok zu sein.
Allerding schaffe ich es nicht den Fehlerspeicher auszulesen, da die beiden Stecker die am Steuergerät im Beifahrerfußraum hängen, nicht den Beschreibungen der Anleitungen zum Auslesen mittels 12V-Lampe entsprechen. Beide Stecker haben etliche Kabel und mir ist es auch unter Zuhilfenahme der Stromlaufpläne nicht möglich die Diagnoseleitungen ausfindig zu machen, bin da leider überfordert. Außerdem bin ich mir nicht sicher ob überhaupt ausreichen Fehler gespeichert würden, da der Motor ja nicht anspringt.
Daher könnte es auch der Hallgeber sein, ich weis aber nicht wie ich das ohne den Fehlerspeicher auszulesen, feststellen kann.
Leider sind bei dem Guten auch TÜV und ASU fällig, sowie einige überschaubare Reparaturen (Wärmetauscher, Lüfter). Da ich aber das aktuelle Problem gar nicht einschätzen kann und hohe Kosten erahne,
wächst in mir die Befürchtung mich von dem guten Stück trennen zu müssen, weils dann insgesamt doch sehr teuer wird.
Ich scheue mich daher auch noch ein wenig den Audi in eine Werkstatt schleppen zu lassen, wobei dies wohl der nächste Schritt sein wird.
Daher wäre ich über Tipps und Ratschläge von Euch sehr dankbar.
Ich hoffe euch mit meinem Roman nicht zu sehr zu langweilen.
Danke und Grüsse an die letzten die noch nicht im Export verschwunden sind.
Breakster.

...besuch vom Marder...

Verfasst: 10.05.2005, 22:45
von StefanS
...tippe auf defekte(s) (Haupt-)Zündkabel...
oder Feuchtigkeit im Verteiler...

Aber alles nix schlimmes...
Gruß StefanS

Verfasst: 10.05.2005, 23:17
von Breakster
Danke für den Tipp aber an allen 5 Zylindern kommt ein Zündfunke, auch ausreichend groß, glaube das ist es nicht.
Thanx, Breakster

Re: Er will nicht mehr ... :-(

Verfasst: 11.05.2005, 00:51
von André
Breakster hat geschrieben:Allerding schaffe ich es nicht den Fehlerspeicher auszulesen, da die beiden Stecker die am Steuergerät im Beifahrerfußraum hängen, nicht den Beschreibungen der Anleitungen zum Auslesen mittels 12V-Lampe entsprechen. Beide Stecker haben etliche Kabel und mir ist es auch unter Zuhilfenahme der Stromlaufpläne nicht möglich die Diagnoseleitungen ausfindig zu machen, bin da leider überfordert. Außerdem bin ich mir nicht sicher ob überhaupt ausreichen Fehler gespeichert würden, da der Motor ja nicht anspringt.
Daher könnte es auch der Hallgeber sein,
Ähm, die Diagnosestecker für den Fehlerspeicher sind im Fahrerfußraum (irgendwo oberhalb der Pedale), nicht auf der Beifahrerseite. Es sollten an einem Stecker genau 2 Kabel, an dem anderen Stecker genau ein Kabel dran sein.
Wenn Du da mehr Kabel und so hast, dann hast Du nen anderen Stecker in der Hand.

Wenn der Motor nicht angeht, soll man min. 5 sek. den Anlasser orgeln lassen, dann die Zündung anlassen und Diagnose einleiten.
Zumindest theoretisch sollten dann die startverhindernden Fehler "aktiviert" sein (sofern eben darüber dignostizierbar).

Sporadischer Hallgeberfehler (oft Steckerwackler) wäre auch erstmal mein naheliegendster Tip ... zumindest für das gar nicht starten im zweiten Versuch. Das Qualmen am Anfang klingt mir nach irgendwas anderem ... wobei ich im Moment auch keine rechte Idee habe, was.

Dass er gar nicht mehr angeht ist ohnehin seltsam, dafür braucht er ja nur Zündfunke, etwas Sprit uind etwas Luft. Auch ohne jede sonstige regelung muss er damit eigentlich erstmal kurz kommen.

Ciao
André

PS: welches Baujahr ist der Wagen ?

Verfasst: 11.05.2005, 09:14
von fourbee
Hallo Breakster,
wenn dein Auto ein älteres Modell ist hat es keine Diagnosestecker, dafür sollte dann aber eine Kontrolleuchte für die Motorelektronik im Kombiinstrument vorhanden sein. Das Kraftstoffpumpenrelais hat oben einen Steckplatz für eine Sicherung, wird dort bei eingeschalteter Zündung eine Sicherung für ca. 4 Sekunden als Brücke eingesetzt sollte die Kontrolleuchte anfangen zu blinken, die Aufschlüsselung der Blinkcodes hast du ja anscheinend. Wichtig ist nur das, wie André schon schrieb, vorher der Anlasser mindestens 5 Sekunden betätigt wurde und die Zündung nicht ausgeschaltet wird. Falls der Speicher sich wirklich nicht auslesen lässt oder kein Ergebnis bringt, versuch doch mal ob der Motor anspringen will wenn du etwas Startpilot in den Ansaugweg spritzt. Wenn der Motor dann kurz anläuft dürfte das Problem Kraftstoffseitig zu suchen sein, tut sich nichts würde das auf Probleme mit der Zündanlage deuten. Das ist dann wenigstens mal eine grobe Abgrenzung.

Gruss
Helge

Hi

Verfasst: 11.05.2005, 10:21
von turbaxel
Hallo,

wer ist denn aus der Nähe von Dortmund und kann mal bei Ihm vorbei schauen?
Nicht böse sein, Breakster, aber wir haben doch die Wohnort der Leute in den Profilen bzw. auf der Karte.

Bitte gehe mal auf die Karte und suche nach Leuten die bei Dir sind. Anschliessend mailst Du sie über den Button "PN" an und fragst wer Ahnung hat und kommen möchte.

Alle Lesenden um Bochum sind natürlich aufgerufen sich bei Ihm per PN zu melden.

Let's go! Wofür gibt es schliesslich das Forum?

Re: Er will nicht mehr ... :-(

Verfasst: 11.05.2005, 11:52
von mAARk
Moin,

@ André: Laut Breakster hat er die Stecker der Steuergeräte untersucht. Klar, dass er da durcheinandergekommen ist, bei den vielen Adern... :) Wo die Diagnosestecker am Typ 44 genau sitzen, weiß ich nur vom Hörensagen. Wie du schon schriebst:
André hat geschrieben:Ähm, die Diagnosestecker für den Fehlerspeicher sind im Fahrerfußraum (irgendwo oberhalb der Pedale)
@ Breakster: Das Qualmen kam ja nur beim ersten Startversuch vor, nach langer Standzeit. Darüber würde ich mir bei 365 tkm (erstmal) keine Gedanken machen. Kann sein, dass die Einspritzventile nachgetropft hatten und der Wagen etwas abgesoffen war.

Sind die Kerzen nach dem Startversuch nass? Wenn ja, eventuell mal trocknen und den Motor austrocknen lassen. Oder ggf. ein Startversuch mit Vollgas (Brennräume "durchblasen").

Gruß,
mAARk

Nur so ne Idee....

Verfasst: 11.05.2005, 12:37
von Avant
Prüf doch mal die Steuerzeit am Zahnriehemn. Bei meinem alten war der Zahnriehmen einmal um ein Zahn übersprungen. Zum Glück war nichts an der Maschine. Aber trotz Zündfunken und allen anderen Sachen wolte er einfach nicht anspringen.

Gruß

Mathias

Verfasst: 11.05.2005, 23:40
von Breakster
Hallo und SUPERFETTEN Dank euch allen für die schnellen Tipps und Vorschläge.
ER LÄUFT WIEDER !!!
Nachdem ich im Fahrerfußraum die richtigen Diagnosestecker gefunden habe (Danke für die Hinweise), aber das Auslesen mich auch nicht wirklich weiter gebracht hat , habe ich nochmal Verteiler und Läufer mit WD 40 behandelt und das Hauptzündkabel gegen ein altes ausgetauscht (seltsamerweise sind die Wiederstandswerte identisch) und dann sprang er an! Etwas zögerlich aber ohne großes Orgeln.
Hat dann ziemlich lange gedauert bis die Hydrostössel sich beruhigt haben, aber jetzt läuft er wieder rund und leise. Und springt auch nach Stunden wieder an.
Obwohl auf allen 5 Zylindern ein ausreichend großer Zündfunke angekommen war, hat der wohl nicht ausgereicht.

Ich bin hin und weg von Eurer Hlfe (besonders die Aufforderung doch mal bei mir vorbeizuschauen). Allerbesten Dank an Euch.
Ich hoffe mich mal revanchieren zu können.

@StefanS : Dein Tipp war dann doch der Richtige , THANX !

@ Andrè : mein Avant 2.3L NF ist Baujahr Ende 89, Erstzugelassen 3/1990

Nochmal Danke und Grüsse,
Breakster

Verfasst: 11.05.2005, 23:58
von jürgen_sh44
wie war das ..:
bei entsprechender kompression kann ein "normal" starker zündfunke auch ausgeblasen werden ..
obwohl man ja denkt durch gemisch geht er leichter..

Verfasst: 12.05.2005, 09:39
von mAARk
Hallo!

In diesem Zusammenhang nochmal der freundliche Hinweis, dass einem NF beim Kaltstart 3 bis 5 mm Luftfunken nicht ausreichen. (Vor allem, wenn er mal leicht abgesoffen sein sollte). Das Hauptkabel zwischen Hochleistungsendstufe und Verteiler sollte einen Luftfunkensprung von bis zu 15 mm erreichen, und die 5 Kerzenkabel immerhin noch 10 mm.

Ich wusste das auch nicht, bis mir mein AAR mal abgesoffen ist. Eine neue Verteilerkappe brachte sofortige Besserung.

Interessant wäre es zu wissen, was Breakster als "ausreichend" bezeichnet.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 12.05.2005, 15:54
von Breakster
Hi mAARk,
mit ausreichend meinte ich schon die 10 bzw. 15 mm.

Grüße,
Breakster