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Erneute Undichtigkeit MC2

Verfasst: 17.07.2005, 12:54
von 44Q
Hallo miteinander,

mein MC2 erfreut mich zur Zeit wieder mit einer Kühlwasserundichtigkeit. Und zwar verliere ich z.B. auf einer Strecke von 500 km die Differenz von Max zu Min im Kühlwasserausgleichsbehälter, ohne daß ich erkennen kann, wo der Kram hin verschwindet. Die Kühlwassertemperatur bleibt dabei konstant bei ca. 90 °.

Ich war gestern bei AUDI. Die haben dann über den Ausgleichsbehälter etwas über 2 BAR auf das System gegeben und es gab keine sichtbaren Ausgleichsspuren, obwohl man sah, wie der Druck langsam abgebaut wurde. Dann wollte man noch einen Abgasnachweis im Kühlwasser durchführen, was aber nicht möglich war, da nach dem Anlassen der Ventilator ansprang und der Ausgleichsbehälter anfing überzusprudeln.

Der Mechaniker meinte dann, daß außer den Schläuchen noch die ZKD oder die Wasserpumpe in Frage kämen, da bei einem Austritt an der Wasserpumpe die Zahnriemenabdeckung die kleinen Flüssigkeitsspuren erstmal verdecken würde. ZKD halte ich für unwahrscheinlich, da das Auto auch nach dem Druckverlust ohne Gasgeben ansprang und in einen stabilen Leerlauf verfiel. Er hat mir noch vorgeschlagen, demnächst mal das Kühlsystem einen ganzen Tag unter Überdruck zu setzen, in der Hoffnung, daß die Schwachstelle dann nachgiebt.

Da bei meinem letzten Motorschaden auch die ZKD in Ordnung war, aber die ZK-Schrauben teilweise lose waren, habe ich mir jetzt überlegt, die Schrauben auf ihr Anzugsdrehmoment zu prüfen, indem ich die Schrauben nach Vorlage löse und dann wieder mit xxx NM + 2 x 90 Grad anziehe. Die Schrauben sind ein Jahr alt. Was haltet Ihr davon? Kann man die noch einmal anziehen? Wäre für mich als erste Fehlereingrenzung einfacher zu realisieren als die Wasserpumpe freizulegen.

Gruß

Jürgen
44Q, der im Herbst ca. 1000 km mit dem Auto in die Bretagne und zurück fahren will und sich nicht traut.

Verfasst: 17.07.2005, 13:26
von Thomas H
Hallo Jürgen,

die Zylinderkopfschrauben sind sogenannte Dehnschaftschrauben, die sich relativ weit plastisch verformen lassen bevor sie abreißen (im Versuch war mehrmaliges Anziehen vor Schraubenversagen möglich). Deswegen hat man da relativ viel Reserve wenn man ganz sicher ist dass NEUE, UNBENUTZTE Schrauben verwendet wurden.
Die Anzugsvorschrift bezieht sich auf eine neue ZKD und neue Schrauben! Die Setzvorgänge der Dichtung in den ersten Stunden und Tagen führt zu einer Reduzierung der Schraubenkräfte. Wenn überhaupt, würde ich allle Schrauben nochmals um max. 90° weiterdrehen, nicht komplett lösen und wieder nach Vorschrift anziehen.
Ich persönlich verwende die Schrauben und ZKD immer nur einmal um kein Risiko einzugehen!!!

Grüßle

Thomas H

Verfasst: 17.07.2005, 14:52
von Blacky
Moin !

Hat dein MC eine Klimaanlage zu versorgen ?
Dann schau auch mal nach dem besagten Heizungsabsperrventil zwischen Zylinderkopf & Wärmetauscher .

War bei mir die Ursache für nicht erklärbaren Wassserverlust und bei Mathias und seinem "Trecker" offenbar auch :D .

Vielleicht ist das ja eine einfache Lösung :-) .
Werf' das Ding dann raus und ersetze den Schlauch und gut iss :D .

Grüße !

roland

Verfasst: 17.07.2005, 16:12
von 44Q
Blacky hat geschrieben:Moin !

Hat dein MC eine Klimaanlage zu versorgen ?
Dann schau auch mal nach dem besagten Heizungsabsperrventil zwischen Zylinderkopf & Wärmetauscher .

War bei mir die Ursache für nicht erklärbaren Wassserverlust und bei Mathias und seinem "Trecker" offenbar auch :D .

Vielleicht ist das ja eine einfache Lösung :-) .
Werf' das Ding dann raus und ersetze den Schlauch und gut iss :D .

Grüße !

roland
Guude Roland,

eigentlich hat er eine Klima zu versorgen, aber der Kompressor ist fest und der entsprechende Keilriemen ab. Die Schläuche vom Zylinderkopf hinten zu dem Absperrventil sowie die Schläuche vom Wärmetauscher habe ich bereits ersetzt.

... und wie gesagt, ich sehe kein Wasser auf dem Boden oder wo läuft das Wasser hin?

Gruß

Jürgen

Verfasst: 17.07.2005, 16:15
von 44Q
Thomas H hat geschrieben: die Zylinderkopfschrauben sind sogenannte Dehnschaftschrauben, die sich relativ weit plastisch verformen lassen bevor sie abreißen (im Versuch war mehrmaliges Anziehen vor Schraubenversagen möglich). Deswegen hat man da relativ viel Reserve wenn man ganz sicher ist dass NEUE, UNBENUTZTE Schrauben verwendet wurden.
Guude Thomas,

vor etwas über einem Jahr haben wir den Kopf neu zusammengesetzt und dabei eine neue ZKD sowie neue Schrauben verbaut. Was mir nur zu denken gibt, ist die Tatsache, daß bei meinem letzten Motorschaden auch Überdruck im Kühlsystem war und nachher zwar die Schrauben teilweise lose waren, aber die Dichtung völlig neu und unversehrt aussah. Es ist das Wort "Teilweise" in meinem vorigen Satz, weshalb ich alle Schrauben lösen und kontrolliert festziehen wollte.

Gruß

Jürgen

Verfasst: 17.07.2005, 16:43
von Klaus T.
Hi Jürgen,

der Thomas hat da eigentlich die richtigen Überlegungen getroffen...wäre der einfachste Weg, ohne nennenswertes Risiko.

Mein Motorenschleifer läßt selbst in Dieselbrennern die Dehnschrauben drin, wenn diese noch maßhaltig sind. Genug "Reserven" hast du mit neuen Schrauben auf jeden Fall.

Zu deinem Standpunkt:

Ich nehme an, daß bei Audi ähnlich verfahren wird, was das Anziehen der ZK-Schrauben angeht (25....30 Nm + 90° + 90°).

Wenn du also jede Schraube einzeln löst u. anschließend sofort wieder auf "Endstellung" bringst, haben die ersten nicht soviel Zug wie die zuletzt behandelten.

Also mein Versuch wäre:

1. jede Schraube einzeln lösen u. gleichzeitig wieder auf meinetwegen 25 Nm vorspannen.

2. alle Schrauben auf die 25 Nm (od. meinetwegen 30... od. sonstwas Nm)
an-bzw. wieterziehen

3. jetzt den gewohnten vorgeschriebenen "Anzugsweg" durchführen

Groß versauen kannst du also mit beiden Methoden nix.


Grüßle Klaus

Verfasst: 17.07.2005, 16:51
von Karl S.
Servus Jürgen,

schau dir bitte mal dringend deinen Wärmetauscher an! Bei meinem ersten Audi konnte ich mir über Monate den Kühlwasserverlust nicht erklären bis dann auf einmal die Füsse nass wurden und der Wärmetauscher dann komplett defekt war.

Was ich auch mal hatte war eine defekte Dichtung am Wasserflansch des Turbos. Da der Turbo eigentlich ständig warm war, verdampfte das austrendene Wasser sofort.

Grüssle aus München

Karl

Verfasst: 17.07.2005, 17:38
von 44Q
@ Klaus - Klingt gut!

@ Karl - wie teste ich den Wärmetauscher oder die Verschraubungen am Turbo? Sichtprobe oder im Stand längere Zeit laufen lassen?


Gruß

Jürgen

Verfasst: 17.07.2005, 19:24
von Blacky
Hallo !

Hmm, ohne Zerlegen wirst Du nicht viel testen können, ausser wenn das Wasser schon im Fussraum rauskommt...

Du kannst aber die Kühlwasserschläuche hinter dem Zylinderkopf quasi kurzschliessen und schauen was passiert, ob er dann immernoch Wasser verliert, dabei auch das Heizungsventil ausm Kreislauf testweise rausnehmen.

Wenn er dann nichts verliert, dann ist es das Heizungsabsperrventil oder der Wärmetauscher. Dann das Heizungsabsperrventil raus und überbücken und dann schauen :-) .

Ev. kannst du mit einem Kompressor oder so einen Drucktest auf den Wärnetauscher machen, dürfte aber bei Klimafahrzeugen verdammt fummelig sein.

Grüße !

roland

Verfasst: 17.07.2005, 23:23
von Christian S.
Hallo Jürgen,

Zylinderkopfschrauben nachziehen ist kein Problem, das ist sogar vorgesehen. Beim neueren V6-Motor im C4/B4 ist es laut Audi "problemlos möglich die Zylinderkopfschrauben bis zu 5 (!) mal um jeweils 90 Grad nachzuziehen.
Bei unseren Motoren ist es ähnlich, auch wenn ich mich für die 5x nicht verbürgen würde.
Aber 1-2x weitere 90 Grad sind kein Problem.
Keinesfalls vorher die Schrauben lösen, sondern so wie sie jetzt sind nachziehen, ganz egal wie schwer es geht jede Schraube stur um 90 Grad.

Gruß
Christian S.

P.S.: Da ich genau weiß das es so richtig ist, dulde ich auch keinen Widerspruch :D

Verfasst: 17.07.2005, 23:44
von Thomas H
Hallo Jürgen,

ich denke die Schrauben sind nicht das Problem - wenn ihr vor einem Jahr alle Schrauben nach Vorschrift angezogen habt :roll:
Das mit deinem letzten Motor(schaden) ist (glaube ich) eher selten.
Ich tippe auch eher auf ein Leck im Kühlsystem.
Viel Erfolg bei der Fehlersuche

Grüßle

Thomas H

*derfrohistdassdiepraktiker :wink: ihmalstheoretikermitden90gradrechtgeben*

Verfasst: 18.07.2005, 00:24
von Hans
Hallo, Ich hatte bei meinem 3B auch so ein Problem, suchte tagelang danach. Als erstes hatte ich die WaPu in Verdacht. Laufleistung 130tkm, also sowieso Zahnriemen neu machen mit neuer WaPu und Umlenkrolle. Dannach hielt es dicht, eine Woche lang, dann wieder Wasserverlust vorne am Motor.(Man sah weiße Spuren vorne am Motor an der Ölwanne ablaufend). Nochmal ZR Deckel runter, WaPu gelockert, Riemen noch etwas nachgespannt, zusammengebaut. - Hielt einige Tage, dann tropfte es wieder. DAnn besorgte ich mir einen kleinen Spiegel, so wie es die zahnärzte haben und suchte im Bereich zylinderkopfdichtung und Anschluß Thermostat ab. und da, weiße Spuren am Thermostatanschluß, also Dichtung und neuen Thermostat besorgt - eingebaut, hielt 2 Tage. wieder Wasserverlust. So - langsam reichte es mir, Kiste richtig warmgefahren, dannach mit dem Spiegel alles abgesucht, null Wasserverlust. eine Stunde nach abstellen sah ich nochmal nach, und siehe da, ganz vorne am Block über dem Thermostat feucht. Nun angefangen, Hydraulikpumpe loszuschrauben und etwas auf die Seite zu legen, dann mit dem Spiegel gesucht, wo es feucht war. Das Ergebnis : Hinter der hinteren Zahnriemenabdeckung verläuft eine Kühlwasserleitung zum Turbolader, welche auf der rechten Seite am Motorblock mit einem Stück Gummischlauch und zwei Schellen am Kühlwasserflansch angeschlossen ist, und die vordere Schelle war undicht.
Schau doch mal sämtliche Schlauchschellen nach, ob sie fest sitzen, der Wasserverlust war bei mir nur zeitweise gewesen - gebracht hat mir diese ganze aktion ein neues Thermostat, da der alte nicht mehr ganz geschlossen hat und der sowieso fällige Zahnriemenwechsel. Hätte noch einen Zahnriemen zu verkaufen, 130000km getestet, keine Risse sieht neuwertig aus..........

Verfasst: 18.07.2005, 09:16
von SaschaW
Bei meinem MC hatte der Wasserkühler in der unteren Ecke ein kleines Leck, das dort austretende Wasser war nur wenn Druck auf dem System war und ist gleich verdunstet, zu sehen war es erst nach dem Ausbau durch die Ablagerungen. Kühlwasser habe ich so 1/4l pro Woche verlohren bei täglichem Betrieb.

Verfasst: 18.07.2005, 13:48
von Klaus T.
P.S.: Da ich genau weiß das es so richtig ist, dulde ich auch keinen Widerspruch webbbs smile Very Happy

Na gut, hast gewonnen.

8)

Einen Frage bloß mal so am Rande: Wieso sollten die Schrauben auf keinen
Fall gelöst werden ?

Wenn man es so praktiziert, wie ich es weiter oben beschrieb, kann sich weder der Kopf noch die Dichtung in irgend einer Weise verschieben , da ja an jeder Schr. immer mind. 25 Nm (ca.2,5 kPm) Zug anliegen.

Grüßle Klaus

Verfasst: 18.07.2005, 14:02
von Thomas
Ich würd die Wasserpumpe auf jeden Fall mal checken.

Son Aufwand ist das ja nun auch wieder nicht. Zahnriemenabdeckung runter, und dann siehstes schon. Dauert keine zehn Minuten :wink:

Gut, Du siehst die Pumpe nur von schräg oben, und feinste Lecks entgehen Dir bei dieser Betrachtung. Aber nen Liter auf 500 km siehste schon :)

Ganz heißer Verdächtiger ist auch der von Sascha beschriebene Feinstrahl aus dem Kühler.

Sowas würde ich jedenfalls alles erstmal checken, bevor ich an die Maschine selbst ranginge. Ist alles viel wahrscheinlicher und auch viel einfacher getestet.

Viel Erfolg
Thomas