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Kurbelwellenschraube

Verfasst: 20.09.2005, 16:27
von Michael960
Hi!

Ich hab meinen Audi 100 jetzt soweit zerlegt, daß ich an die Kurbelwellenschraube rankomme. Als nächstes müssen die Keilriemen runter. Kann ich die einfach so runternehmen oder gibt's da was besonderes zu beachten, vielleicht Positionen der Riemenscheiben, ähnlich wie beim Zahnriemen? Laufrichtung hab ich bereits markiert und außerdem hab ich auf jeden Riemen und jede Riemenscheibe ne Zahl draufgeschrieben, daß ich nachher wieder weiß, welcher Riemen wo drauf gehört.

Gruß, Michael

P.S. Was ist das, was von dem Keilriemen, der nach oben geht, angetrieben wird?

Edit: Beitrags-Titel geändert

Verfasst: 20.09.2005, 16:52
von André
Keilriemen sind m.W.n. nicht synchronisiert, die sollen nur das jeweilige Aggregat antreiben. Das geht zur Not auch mir Schlupf (wie man an älteren Wagen gerne mal an kalten, feuchten Morgen durch das Quietschen hört).

Die Positionen und Laufrichtung sollte auch wenig problematisch sein. wenn man auf der falschen Riemenscheibe ist, sieht man das, weil der Riemen schief läuft und sich evtl. sogar mit nem andern kreuzt. Laufrichtung beibehalten ist sicher kein Fehler .... ggf. würde ich aber eher über nen Satz neue Riemen nachdenken.

Zum runternehmen braucht man nur das jeweilige Aggreagt entspannen.
Es sollte da bis zu 3 geben (hoffe mal, dass die beim TDI so wie bei allen 5-Zylindern verteilt sind). Schräg unterm Motor hängt die LiMa, oben neben dem Ventildeckel sitzt die Servopumpe, und ggf. sitzt unten vor dem Kühler noch der Klimakompressor.

Ciao
André

Kurbelwellenschraube???

Verfasst: 20.09.2005, 16:58
von TDI-Chris
Hi Michael!
Möchtest Du den Zahnriemen erneuern oder eiert Deine untere Riemenscheibe? Oder warum möchtest Du an die Schraube?
Die Schraube ist nach Lösen zu erneuern und mit 500Nm anzuziehen!
Gruß Chris
(auch mit 1T-TDI-Avant, leiiider kein Sport)

Verfasst: 20.09.2005, 18:54
von Michael960
Kurz zusammengefaßt: Weil der Audi nicht anspringt und die Nut in der Kurbelwelle laut Aussage eines Werkstatt-Meisters kaputt ist und deshalb ne neue Kurbelwelle fällig sei. Genaueres: siehe hier

Gruß, Michael

Hochachtung, Michael.....

Verfasst: 20.09.2005, 20:21
von TDI-Chris
....da hast Du Dir einiges vorgenommen.
Wenn schlechtes Anspringen bei warmem Motor besser wird, tippe ich auch auf nachlassende Kompression (bei der Laufleistung!).
Der Diesel ist ja Selbstzünder; der eingespritzte Dieselkraftstoff kann sich nur entzünden wenndie komprimierte Ansaugluft heiß genug ist. Daher kann das bessere Anspringen bei warmem Motor kommen.

Die untere Zahnriemenscheibe wird (zusammen mit der Keilriemenscheibe, die mit 4 Inbusschrauben an der Zahnriemenscheibe befestigt ist) mit der großen Schraube (500Nm!) an die Anlagefläche an der Kurbelwelle gepresst.

Bei meinem TDI habe ich bei 220000km den Zahnriemen gemacht und der Zapfen an der (neuen) unteren Riemenscheibe saß nicht spielfrei in der Nut der Kurbelwelle. Trotzdem war die Verbindung der beiden über 120000km (habe jetzt bei 340000 den Zahnriemen wieder gemacht)
stabil. Durch das enorme Anzugsmoment der Schraube (und viel Loctite)
hat sich bei meinem TDI in 120000km da nix verdreht oder gearbeitet.
Punktschweißen ist an dieser Stelle sowiso nicht möglich - da kommst Du nicht heran.
Unbedingt die Simmerringe an Kurbelwelle und Nochenwelle (je 5,80€ Teilenummer 054 115 147 B) erneuern, da könnte der Ölverlust herkommen.
Um die Einspritzanlage beim Zusammenbau richtig einzustellen empfehle ich die Anschaffung einer Reparaturanleitung (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 99-6691758), einer Meßuhr und des passenden Adapters (Bosch).
Bitte überprüfe auch den Dieselfilter (speziell den Flansch auf der Unterseite) auf Dichtheit; wenn da Luft gezogen wird springt der Motor auch schlecht an.
Gruß Chris

Verfasst: 20.09.2005, 21:03
von Michael960
Erst mal Danke für die Tips!

Nachdem der Audi jetzt 4 Wochen stand, sprang er mit zwei Batterieladungen überhaupt nicht mehr an. Jetzt hab ich's aufgegeben und will erst mal die Kurbelwelle machen. Vielleicht ist danach ja alles in Ordnung. Laut Werkstattmeister kann das schlechte Anspringen durchaus daher kommen, daß das Zahnriemenrad nicht ganz richtig ausgerichtet ist. Abgesehen von dem Kurbelwellenschaden hat er übrigens gesagt, sei der Motor in sehr gutem Zustand.

Das mit der Kompression hat mein Vater damals auch vermutet. Deswegen hat er die Zylinderkopfdichtung wechseln lassen. Falls das tatsächlich die Ursache für das schlechte Anspringen ist, woran könnte das noch liegen außer an der Zylinderkopfdichtung?

Daß der Motor, wenn er einmal an ist, noch bis in die oberen Drehzahlen seine Leistung bringt (ich empfinde den A6 Quattro, den sich mein Vater als Ersatz gekauft hat, als langsamer als den Audi 100), spricht doch eigentlich gegen Kompressionsmangel, oder?

Was die Zentralschraube angeht, die wird laut Etzold Band 73 beim 2,4L-Dieselmotor mit Audi-Spezialwerkzeug 2079 mit 350 Nm angezogen und ohne Spezialwerkzeug mit 450 Nm. Beim 2,5L-Motor wird sie laut diesem Buch mit 160 Nm + 180° angezogen. Welchen hab ich jetzt? den 2,4L oder 2,5L? Ich dachte immer 2,5L ... was mir auch sehr entgegenkommen würde, denn mein Drehmomentschlüssel kann nur 220 Nm :D

Wie sieht's mit Kurbelwellengegenhalter aus? Brauch ich sowas? Da hab ich bisher verschiedenes gehört. Die einen sagen, das sei unnötig. Rückwärtsgang + Bremse würden genügen. Andere sagen, das sei Murx und ich würde mir damit möglicherweise die Kurbelwelle verbiegen. Wo gibt's den Gegenhalter ggf. am billigsten und was kostet er?

Wenn Punktschweißen nicht möglich ist, dann vielleicht richtig ausrichten ohne schweißen? Aber ich befürchte halt, daß sich das beim Anziehen wieder verdreht ...

Gruß, Michael

TDI-Talk II

Verfasst: 20.09.2005, 21:33
von TDI-Chris
Wenig Kompression bei der Laufleistuig kann auch von verschlissenen Kolbenringen oder undichten Ventilen kommen. Ist die Kompression mal gemessen worden?

Ob die Kurbelwelle wirklich schadhaft ist, siehst Du erst, wenn die untere Zahnriemenscheibe runter ist. Wichtig ist nicht so sehr, daß Nut und Feder absolut spielfrei sind; Wichtig ist eine unbeschädigte Anlagefläche am vorderen Kurbelwellenende!

Ob Du ohne Gegenhalter die Schraube losbekommst? Eine zweite Person könnte versuchen durch das Loch in der Kupplungsglocke die Schwungscheibe zu blockieren. Ich habe meinen Gegenhalter selbst geschweißt.
Über die Bremse würde ich das nicht machen; das Getriebe ist nur für 270Nm ausgelegt.

Das Spezialwerkzeug 2079 verlängert den Hebelarm; deshalb damit nur 350Nm. Der 1T hat 2,5l Hubraum. Die Anzugsprozedur steht in jeder Anleitung anders - ich bin mit 500Nm gut gefahren!
500Nm ohne Drehmomentschlüssel - kein Problem: Man nehme einen Hebelarm von 50cm und stelle auf das Ende einen 100kg-Mann - das ergibt 500Nm Drehmoment an der Zentralschraube. Die Längen und Gewichte kannst Da ja mit Dreisatz entsprechend variieren.

>Aber ich befürchte halt, daß sich das beim Anziehen wieder verdreht ...<
Das macht nix: Beim Einstellen der Steuerzeiten wird zuerst die untere Riemenscheibe ordentlich angeknallt; dann die Nockenwelle durch Verdrehen der oberen vorderen Zahnriemenscheibe (Konus ohne Nut/Feder) richtig justiert und zum Schluß der mechanische Förderbeginn der Pumpe durch Verdrehen der hinterne Zahnriemenscheibe (Klemmpressung ählich wie unten) mittels Meßuhr und Adapter eingestellt.

Viel Spaß beim Schrauben und Grüße aus Weinheim: Chris

Verfasst: 20.09.2005, 22:21
von Michael960
Die Kompression ist (zumindest innerhalb der letzten 400.000 km) nie gemessen worden.

Mein Vater behauptet nochmal steif und fest, das schlechte Anspringen sei erst seit dem das LecWec drin ist. Davor hat man zwar auch etwas länger als drei Umdrehungen orgeln müssen, aber man konnte sich immerhin noch drauf verlassen, daß er ansprang. Seit das LecWec drin ist, ist der Audi als Alltagsauto unbrauchbar, weil man sich nicht mehr drauf verlassen kann daß er anspringt, bevor die Batterie leer ist.

Deshalb nochmal konkret die Frage: Kann LecWec im Motoröl schlechtes Anspringen verursachen? Oder war das etwa nur Zufall?

Gruß, Michael

Verfasst: 21.09.2005, 08:12
von Markus Schwermann T44TDI
Hi Michael,

wegen der Kw Schraube habe ich mal gerade in den orginal Reparaturleitgaden von Audi geschaut.
Orginaltext: Befestigungsschraube für Schwingungsdämpfer

ersetzen
Gewinde und Kopfauflageflächen Ölen
zum Lösen und Anziehen Gegenhalter 2084 verwenden
Anzugsmethode:
100 Nm + 1/2 Umdrehung (180°)
Das weiterdrehen kann in mehreren Stufen erfolgen. Wichtig ist, dass die 180° eingehalten werden.

Das Werkzeug zum gegen halten musst du dir halt entweder selber bauen (kannst da ja mal dann schweißen üben) oder vorsichtig mal bei Audi fragen ob du dir es leihen kannst. Ich habs mir selbst gebaut.

Verfasst: 21.09.2005, 09:31
von mAARk
Hallo!

Interessant dass der originale RLF da von ölen spricht, wo hier im Forum doch immer von einkleben die Rede ist?! :o

Ciao,
mAARk

ölen

Verfasst: 21.09.2005, 11:38
von ray
Hi Mark,

Habe den RLF diesbezüglich noch nicht befragt, aber ich kann mich erinnern, das ich bei einem Benziner keinen Kleber, sondern nur sone Gewindeschutzpaste/Montagepaste gefunden habe, die beim anziehen schmiert und aber auch das Gewinde vor Korrosion schützt..die wurde wahrscheinlich ab Werk da aufgebracht, weil die Karre noch nicht soviel runter hatte und der zahnrieme anscheinend noch der erste war.

Ich halte nix von dem breiten Loctite-Einsatz und werde eher dieses Monatgemittel verwenden -irgendwo steht im Ätzbold, Korp oder dergl. soagr die VAG-Nummer von dem Zeuch..da ist definitiv nicht von ölen, sondern von dieser Paste die Rede.

macht mascinenbaulich auch sinn: Gewinde soll gleiten können ohne zu fressen, damit möglichst viel anzugsmoment in die Schraubenverbindung eingebracht wird und nicht in der Gewindereibung. Die anlageflächen der Schraube hingegen sollen maximal möglich Normalkräfte aufbringen, aber ohne das µ zu klein werdne zu lassen oder zu fressen...das schreit nach einer speziellen Festkörperschmierstoffpaste ähnlich den Auspuffmontagepasten.

Ich denke, wenn man wirklich sauber arbeitet und das Drehmoment einhält (die meisten trauen sich nicht oder das auto springt von den Böcken bei 500Nm ), dann braucht man kein Loctite "endfest".

Gruß

raymond

PS. diese KW-Schraube ist das dämlichste, was audi/VW am Motor verbrochen hat! Scheisskonstrukt! :evil: ...zu Glück habich nen zölligen Drehmomentschlüssel :D

Verfasst: 21.09.2005, 11:47
von Michael960
@Markus: Danke für's Nachschauen! War das der RLF vom 1T-Motor? Wenn 100 Nm drinsteht (vermutlich mit dem komischen Verlängerungs-Spezialwerkzeug), dann hören sich die 160 Nm ohne Spezialwerkzeug durchaus plausibel an.

Nächstes Problem: Bevor ich die dicke Schraube aufmache, will ich erst mal wissen, ob der Zahnriemen überhaupt richtig drauf ist. Wo finde ich die OT-Markierungen. (Bitte nicht "an der Kupplungsglocke" sagen, denn das steht auch im Buch und ich weiß nicht, was die Kupplungsglocke ist. Antworten wie "oben", "unten", "vorne", "hinten", "rechts", links" sind hilfreicher :-))

Und wenn ich die Schraube ersetze: Was muß auf der neuen draufstehn? (Ich hab mal gelesen, daß früher eine weichere drin war und seit einigen Jahren eine härtere rein muß, aber manche Werkstätten davon nix mitbekommen haben.)

Gruß, Michael

Verfasst: 21.09.2005, 16:33
von TDI-Chris
RLF ist wohl der Original-Audi Reparaturleitfaden, an den normal sterbliche Menschen (wie Du und ich) nicht herankommen; sondern nur Audi-Werkstätten.

Direkt hinter dem Motor fängt das Getriebe mit der großen runden Kupplungsglocke an.
Unweit der hinteren rechten Motorecke (von vorne gesehen) hat das Getriebe eine Öffnung durch die man auf die Schwungscheibe sehen kann. Diese Öffnung hat eine Stufe in der Mitte. Wenn Du den Motor langsam drehst und durch dieses Loch die Schwungscheibe beobachtest, kommt eine Markierung mit "0" bezeichnet. Bei rostiger Schwungscheibe mußt Du genau hinsehen; mit Taschenlampe! Stimmen 0 und Stufe der Öffnung überein, befindet sich der 1. (vordere) Kolben des Motors am oberen Totpunkt (OT) . Da ein 4-Takt-Motor nur bei jedem 2. oberen Totpunkt des Kolbens verbrennt, dreht die Nockenwelle halb so schnell wie die Kurbelwelle. Wenn die 2 Nocken des 1. Zylinders eher nach oben als nach unten zeigen, bist Du beim Zünd-OT. Genau jetzt sollte die Fräsung an der Rückseite der Nockenwelle in einer Flucht sein mit der Oberkante des Zylinderkopfes (Stahllineal hineinstecken!). Diese Nut kannst Du nur bei abgebauter hinterer Zahnriemenscheibe sehen. Um die Schraube dafür zu lösen brauchst Du auch wieder einen Gegenhalter. Die Stellung der hinteren Zahnriemenscheibe bestimmt den mechanischen Förderbeginn der Einspritzpumpe. Zur Einstellung braucht Du Meßuhr und Bosch-Adapter.

Die neue Zentralschraube hat die Audi-Teilenummer N 904 980 02 und kostet ca. 7 Euro.

Viel Spaß beim Schrauben, Gruß Chris

Verfasst: 21.09.2005, 18:10
von Markus Schwermann T44TDI
Hi Michael,

die 100Nm sind kein Problem, so fest wird jede Radschraube gedreht, aber die 180° die du dann noch weiterdrehen musst. Mein Werkzeug zum festziehen besteht aus einer passenden Nuß auf der ein 20mm Rundeisen geschweißt ist (Jede verlängerung vom Knarrenkasten würde brechen) und auf der anderen seite ist ein ca 1,60m langes und 15mm starkes Flacheisen geschweißt. Der gegenhalter besteht aus einem Rohr aufdem ich noch ein stückchen geschweißt habe wogegen die Nut in dem Schwingungsdämpfer läuft. Den Gegenhalter lasse ich dann immer gegen die Drehmomentstütze laufen.

Verfasst: 21.09.2005, 20:06
von Fabian
Hallo Michael,

bevor du dein 550tkm altes Aggregat versuchst wiederzubeleben...
...wär das nix für dich?:
fast neuer 1T inkl.Getriebe

Gruß
Fabian

der limkn geht nicht..

Verfasst: 21.09.2005, 20:17
von StefanS
Hi
Fabian
gruß stefans
- der Neugierige -

Verfasst: 21.09.2005, 20:20
von Fabian
Sorry Stefan,
hab nachgebessert :-D

Gruß
Fabian

Hochinteressanter Motor!

Verfasst: 21.09.2005, 21:03
von TDI-Chris
Da der Motor und das Getriebe aber nicht aus einem Typ44 TDI stammen können (den gab es nicht mit Quattro; auch hatte der keine Abgasrückführung und keine Unterdruckpumpe sonden Hydraulikpumpe) habe ich den Verkäufer mal entsprechend befragt.

Weiß jemand, wie das mit dem Zoll bei einer Einfuhr aus der Schweiz ist??

dieser Motor...

Verfasst: 21.09.2005, 21:16
von StefanS
...hat nie einen T44 Motorraum von innen gesehen....

Dieses Aggregat war nur auf einem Prüfstand im Einsatz;

Man schaue sich das Getriebe genauer an - vor allem die Achswellenstümpfe...

Gruß StefanS

Verfasst: 21.09.2005, 21:26
von Gast
Nochmal wegen dem Anzugsmoment mit dem Dehmomentschlüssel, In meinen Büchern steht drinn, 350 NM mit einem normalen Drehmomentschlüssel mit einem langen Arm (hat er ja, wenn der bis 500 NM geht)und mir ist nicht klar, das die schraube, hier im Forum gesagt, mit 450NM angezogen werden soll. Was ist da denn dann so anders am VAG 2079. ist doch auch nur ein langer Hebel.(Bitte mal genau erklären)
Darüberhinaus klebte ich die neue Schraube immer mit einem "Mittelfesten" Loctidekleber ein und hatte bis jetzt bei meinen Fünfzylindern nie Probleme gehabt.

Grüße und einen schönen Abend

Hi namenloser Gast!

Verfasst: 21.09.2005, 21:41
von TDI-Chris
Das VAG 2079 verlängert den Hebelarm.
Den Drehmomentschlüssel setzt man am Endes des Hebels vom VAG 2079 an, deshalb sind am Drehmomentschlüssel nur 350Nm einzustellen.
Ohne das VAG 2079 450Nm.
Ich nehme immer 500Nm und bin damit (beim 1T-TDI) gut gefahren.
Die neuere Anzugsvariante ist wohl 100Nm + 180Grad (siehe oben)

Gruß Chris

Verfasst: 22.09.2005, 11:36
von Michael960
Wow! Hier hat sich ja seit meinem letzten Posting einiges getan :-)

Also, eine Markierung auf der Schwungscheibe habe ich jetzt gefunden. Ist aber keine 0, sondern ein Strich. Wenn dieser Strich auf der Stufe ist, zeigen auch die zwei Nocken des ersrten Zylinders etwa gleichmäßig nach oben. Daß der Zahnriemen keine zwei Zähne falsch steht, kann man mit bloßem Auge erkennen (sofern der Strich die OT-Markierung ist). Um Zu erkennen, ob er einen oder keinen Zahn falsch steht, muß wohl der hintere Zahnriemen runter.

Wo wird der Kurbelwellengegenhalter am Motor festgeschraubt? Nach dem Bild im Etzold Band 73 könnte ich mir das Gewinde, wo die Zahnriemenabdeckung reingeschraubt wird, vorstellen. Aber das sieht mir etwas schwach für 500 Nm aus.

Wie muß der hintere Nockenwellengegenhalter aussehen? Kann man da evtl. auch nen Bohrerschaft nehmen? (Sowas hab ich auch mal in irgendeinem Buch gesehn.) Und statt des Nockenwellenlineals könne man auch nen 17er Gabelschlüssel nehmen, hat mir ein ehemaliger Audi-Mechaniker gesagt. Was haltet Ihr davon?

@Chris: Du empfiehlst mir Etzold Band 41 zum Einstellen des Förderbeginns. Das Buch hab ich, aber ich find das da drin nicht. Wo muß ich suchen? Ist das Einstellen dann korrekt oder nur ungefähr, um in die nächste Werkstatt zu fahren? Der ehemalige Mechaniker hat mir gesagt, das könne man nur ungefähr einstellen und müsse es dann in der Werkstatt elektronisch richtig einstellen lassen.

Zu dem eBay-Motor: Wenn er und das Getriebe in meinen Audi passen, wäre das Angebot schon interessant, zumal mein Getriebe auch nicht gerade in bestem Zustand ist. Aber mehr als 800 EUR sind auf meinem Konto nicht drauf und ich gehe davon aus, daß der Motor noch teurer wird. Außerdem brauch ich ja auch noch Geld für Ersatzteile. Und nicht zuletzt meine ich, daß mein Motor trotz der 550.000 km noch nicht ausmusterungsreif ist, denn jeder Mechaniker der ihn bisher von innen gesehen hat, hat gestaunt, in was für nem guten Zustand der noch ist und einer hat sogar gesagt, die meisten Motoren mit 200.000 km würden schon einen deutlich verschlisseneren Eindruck machen. Nur wegen nem bißchen Kurbelwellennut und nem bißchen Ölverlust gleich möchte ich möglichst nicht gleich den ganzen Motor rausschmeißen :?

Gruß, Michael

Verfasst: 22.09.2005, 13:43
von JörgFl
Wow! Hier hat sich ja seit meinem letzten Posting einiges getan :-)

Also, eine Markierung auf der Schwungscheibe habe ich jetzt gefunden. Ist aber keine 0, sondern ein Strich. Wenn dieser Strich auf der Stufe ist, zeigen auch die zwei Nocken des ersrten Zylinders etwa gleichmäßig nach oben. Daß der Zahnriemen keine zwei Zähne falsch steht, kann man mit bloßem Auge erkennen (sofern der Strich die OT-Markierung ist). Um Zu erkennen, ob er einen oder keinen Zahn falsch steht, muß wohl der hintere Zahnriemen runter.



Das könnte hinhauen- ist möglich, das da nur nen strich ist.Wenn du in dieser stellung hinundher keine 0 findest gehe davon aus.

Wo wird der Kurbelwellengegenhalter am Motor festgeschraubt? Nach dem Bild im Etzold Band 73 könnte ich mir das Gewinde, wo die Zahnriemenabdeckung reingeschraubt wird, vorstellen. Aber das sieht mir etwas schwach für 500 Nm aus.


Der gegenhalter soll sich an der vorderen drehmomentstütze abstützen-in fahrtrichtung rechts an der Frontsch
ürze abgestützt.



Wie muß der hintere Nockenwellengegenhalter aussehen? Kann man da evtl. auch nen Bohrerschaft nehmen? (Sowas hab ich auch mal in irgendeinem Buch gesehn.) Und statt des Nockenwellenlineals könne man auch nen 17er Gabelschlüssel nehmen, hat mir ein ehemaliger Audi-Mechaniker gesagt. Was haltet Ihr davon?


Genau- ein 17 er flachring geht auch- oder etwas anderes das gerade ist, und in die nut gut reinpasst- wichtig ist das die nockenwelle nicht verdrehen kann.


@Chris: Du empfiehlst mir Etzold Band 41 zum Einstellen des Förderbeginns. Das Buch hab ich, aber ich find das da drin nicht. Wo muß ich suchen? Ist das Einstellen dann korrekt oder nur ungefähr, um in die nächste Werkstatt zu fahren? Der ehemalige Mechaniker hat mir gesagt, das könne man nur ungefähr einstellen und müsse es dann in der Werkstatt elektronisch richtig einstellen lassen.


Jain- der alte 1T hat über das steuergerät (fehlerauslese) keine möglichkeit den Einspritzbegin einzustellen.
Der wird noch per messuhr an der pumpe eingestellt.
Die neueren können während des laufes eingestellt werden mittels meßwerteblock lesen im steuergerät


Zu dem eBay-Motor: Wenn er und das Getriebe in meinen Audi passen, wäre das Angebot schon interessant, zumal mein Getriebe auch nicht gerade in bestem Zustand ist. Aber mehr als 800 EUR sind auf meinem Konto nicht drauf und ich gehe davon aus, daß der Motor noch teurer wird. Außerdem brauch ich ja auch noch Geld für Ersatzteile. Und nicht zuletzt meine ich, daß mein Motor trotz der 550.000 km noch nicht ausmusterungsreif ist, denn jeder Mechaniker der ihn bisher von innen gesehen hat, hat gestaunt, in was für nem guten Zustand der noch ist und einer hat sogar gesagt, die meisten Motoren mit 200.000 km würden schon einen deutlich verschlisseneren Eindruck machen. Nur wegen nem bißchen Kurbelwellennut und nem bißchen Ölverlust gleich möchte ich möglichst nicht gleich den ganzen Motor rausschmeißen :?

Gruß, Michael


Ich würde es auch noch probieren, habe damals (als motoreninstandsetzer) einen 6zylinder diesel ausm LT mit genau diesem fehler gehabt- habe die nut in der kurbelwelle so gut es ging bearbeitet(flex, feile, hammer/meißel) bis die neue Scheibe gut und plan anlag. Dann alles ordentlich gesäubert, loctite hochfest drauf, und schraube etwas fester als vorgeschrieben angezogen. hielt mindestens 2 jahre- danach habe ich dort nicht mehr gearbeitet ;)

mfg Jörg

Verfasst: 22.09.2005, 15:25
von Michael960
Der gegenhalter soll sich an der vorderen drehmomentstütze abstützen-in fahrtrichtung rechts an der Frontschürze abgestützt.
Sorry, das verstehe ich nicht ganz :? Wo soll das genau sein?

Hier ein Bild vom Audi 100:

Bild

Kann ich da, wo ich den Pfeil hingemacht habe, eine der drei Schrauben rausmachen und den Gegenhalter reinschrauben? Von der Position her würde's einigermaßen passen und stabil sieht's auch aus :-D

Und gehe ich richtig in der Annahme, daß ich den Gegenhalter so bauen muß, daß der Schwingungsdämpfer auf OT steht?

Gruß, Michael

Ebay-Motor und anderes....

Verfasst: 22.09.2005, 15:51
von Gast
>Wenn er und das Getriebe in meinen Audi passen, wäre das Angebot schon interessant...<
Das Getriebe passt auf gar keinen Fall! Ist aus einem Quattro oder eine Spezialanfertigung für Prüfstandläufe (erkennbar an dem hinteren Wellenflansch). Das AUW-Getriebe hat diesen Flansch nicht und ist viel kürzer.
Der Motor selbst stammt auch nicht aus einem Typ44 Audi, denn er hat eine Unterdruckpumpe (für Bremskraftverstärker) und Anschlüsse für Abgasrückführung. Beides hatte der Typ44-TDI nicht!
Ich habe den Verkäufer gestern zu dem Motor befragt (hat bis jetzt nicht geantwortet).

>Wenn dieser Strich auf der Stufe ist, zeigen auch die zwei Nocken des ersrten Zylinders etwa gleichmäßig nach oben<
Das hört sich gut an. Wie alt ist der Zahnriemen? Ist die Zahnriemenspannung korrekt? Wenn die Keilriemenscheiben schön rund gelaufen sind, und nicht geeiert haben, würde ich den Zahnriemen erstmal drauflassen und nur den Förderbeginn prüfen. Die Anleitung habe ich z.Zt. nicht zur Hand (bin im Spätdienst), aber ich erinnere mich an die Einstellung wie folgt: Motor auf Zünd-OT (Nocken zeigen nach oben) drehen (Motor immer an der Zentralschraube drehen). Schraube in der Mitte zwischen den Einspritzleitungen aus der Pumpe herausschrauben. In diese Öffnung Meßadapter mit Meßuhr einschrauben. Meßuhr auf 2mm Vorspannung einstellen. Motor soweit zurückdrehen (von vorne gesehen linksherum), bis sich die Meßuhr nicht mehr bewegt. In dieser Stellung Meßuhr auf 0 stellen. Jetzt den Motor in Laufrichtung (von vorne gesehen rechtsherum) bis zum OT drehen. In dieser Stellung muß die Meßuhr 0,35mm anzeigen. ggf. die hintere Zahnriemenscheibe lösen und entsprechend verdrehen. Zum Lösen brauchst Du einen Gegenhalter, der in die Löcher der Riemenscheibe greift (1m Rohr, unten Y-förmig gegabelt und im 90Grad-Winkel 2 Bohrerschäfte angeschweißt, die in die Löcher greifen). Nach der Einstellung Motor 2 Umdrehungen weiterdrehen (von vorne: Rechtsherum) und erneut prüfen (ist meist zu korrigieren). Weiterprüfen bis die Wiederkehrgenauigkeit 0,35mm +/-0,05mm gegeben ist. Die Einstellung muß beim 1T korrekt vorgenommen werden; ein Werkstattbesuch ist dann nicht mehr nötig!
Gruß Chris

Gegenhalter

Verfasst: 22.09.2005, 16:12
von TDI-Chris
Sorry, hab eben vergessen mich einzuloggen....
Unsere Beiträge haben sich überschnitten.
>Kann ich da, wo ich den Pfeil hingemacht habe, eine der drei Schrauben rausmachen und den Gegenhalter reinschrauben?<
Nein! Der Gegenhalter funktioniert wie folgt: Ein Stück Rohr (groß und ca. 10cm lang mit einigen Nocken außen, das in das große Loch in der Mitte der Keilriemenscheibe gesteckt wird, und sich darin nicht verdrehen kann. Durch dieses Rohr kommst Du noch an die Zentralschraube heran. Seitlich an diesem Rohr ein Flacheisen o.Ä. angeschweißt, daß ca. 40cm zur Seite ragt und sich an der Drehmomentstütze abstützt. (Die Drehmomentstütze ist das Teil mit dem Gummiknubbel vorne, daß Du nicht abschrauben solltest). Die genaue Einhaltung des OT ist beim Lösen gar nicht und beim Anziehen nur annähernd nötig. Denn wenn der Zahnriemen erneuert wird kommt zuerst die Schraube dran, dann die Nockenwelleneinstellung und dann der Einspritzbeginn. (siehe Beiträge oben).
Gruß Chris

Verfasst: 22.09.2005, 16:17
von JörgFl
Michael960 hat geschrieben:
Der gegenhalter soll sich an der vorderen drehmomentstütze abstützen-in fahrtrichtung rechts an der Frontschürze abgestützt.
Sorry, das verstehe ich nicht ganz :? Wo soll das genau sein?

Hier ein Bild vom Audi 100:

Bild

Kann ich da, wo ich den Pfeil hingemacht habe, eine der drei Schrauben rausmachen und den Gegenhalter reinschrauben? Von der Position her würde's einigermaßen passen und stabil sieht's auch aus :-D

Und gehe ich richtig in der Annahme, daß ich den Gegenhalter so bauen muß, daß der Schwingungsdämpfer auf OT steht?

Gruß, Michael


Bild
Das ist mein gegenhalter- der wird nicht verschraubt, sondern auf den schwingungsdämpfer gesteckt, und gegen den von dir mit Pfeil markierten halter gegenlaufen gelassen... wie auch das originale teil,,,
wenn du es einfach haben willst achte darauf das ot damit ungefärh hinkommt- ich löse die schraube, und drehe dann dén Motor hin...

Verfasst: 22.09.2005, 16:20
von mAARk
Hallo Michael,

Das mit dem blauen Pfeil gekennzeichnete Teil ist besagte Drehmomentstütze. Der Gegenhalter wird aber nicht dort angeschraubt, sondern wird, sowie ich das verstehe, von vorn in den Schwingungsdämpfer gesteckt und dreht sich beim Lösen der KW-Schraube gegen den Uhrzeigersinn mit, bis er an der DreMoStütze aufliegt. Und nun kann man die Schraube lösen, ohne dass sich die KW weiter mitdreht.

[Edit: Chris und Jörg waren schneller :P Beiträge haben sich überschnitten.]

Ciao,
mAARk

Verfasst: 22.09.2005, 20:55
von Michael960
Der Zahnriemen ist ca. 40.000 km alt, also die Hälfte. Da will ich jetzt noch keinen neuen kaufen. Die Zahnriemenspannung ist meiner Meinung nach etwas zu straff. Ich kann ihn nicht mit Daumen und Zeigefinger um 90° drehen, was man ja laut Etzold Band 41 können muß. Außerdem hat man beim Gasgeben so ein Drehzahl-abhängiges Pfeifen gehört. Der Ex-Mechaniker meint aber, die Spannung sei korrekt. Beim Diesel müßte er etwas strammer sein als beim Benziner.

Die Riemenscheibe wurde während der letzten 400.000 km noch nie getauscht und eiert, seit ich mich daran erinnern kann, also mindestens drei Jahre. Die muß auf jeden Fall getauscht werden.

Kann ich zum Förderbeginn einstellen jede beliebige Meßuhr nehmen oder muß das eine bestimmte sein? Und bekomme ich den Adapter beim Bosch-Service? Was muß ich genau verlangen und was kostet der etwa?

Jetzt werde ich erst mal den Gegenhalter bauen, was ja dank Eurer Beschreibungen kein Problem mehr darstellen dürfte :-D und morgen mach ich dann mal die Riemenscheibe runter, um festzustellen ob die Anlagefläche überhaupt noch in nem brauchbaren Zustand ist oder ob sich's gar nicht mehr lohnt, in das Auto zu investieren.

Gruß, Michael

Verfasst: 22.09.2005, 22:37
von TDI-Chris
>Ich kann ihn nicht mit Daumen und Zeigefinger um 90° drehen<
Die Zahnriemenspannung ist so o.k. denke ich. Der Riemen ist beim Diesel ja doppelt so breit wie beim Benziner und entsprechend schwer zu verdrehen. Wenn Du Ihn lockerer einstellst, bekommst Du eine lausige Wiederkehrgenauigkeit bei der Förderbeginneinstellung. Wichtig ist natürlich ein einwandfreier Zustand von Wasserpumpe und Umlenkrolle (sollten beim Riemenwechsel mitgetauscht werden).

>Die Riemenscheibe wurde während der letzten 400.000 km noch nie getauscht und eiert<
Das ist ja ein Zweimassenschwingungsdämpfer (Teilenummer 046 105 251G ca. 150€) mit Gummi dazwischen. Wenn der innereTeil eiert, ist das untere Zahnriemenrad oder die Anlagefläche an der Kurbelwelle schlecht. Eiert nur das äußere Teil, ist die Riemenscheibe schlecht (Gummi porös?).

>Kann ich zum Förderbeginn einstellen jede beliebige Meßuhr nehmen oder muß das eine bestimmte sein?<
Den Meßadapter hab ich vor 15 Jahren mal beim Boschdienst gekauft (damals ca. 50DM - passt für alle Bosch-VE-Pumpen; in der Bosch-Werkstatt kennen die den Adapter); dazu eine passende Universal-Meßuhr (beim Werkzeughandel).

Viel Spaß beim Schrauben: Gruß Chris