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Synchronring festgeklebt????

Verfasst: 21.09.2005, 07:57
von Jens 220V-Abt-Avant
Guten Morgen Leute,

Das S2-Coupe hatte bevor ich es wieder zurück ins mobile Autoleben geholt habe ca. 2 Jahre gestanden.

Ein echter Nervpunkt ist seit der Wiederzulassung das Getriebe gewesen, der 2.Gang besaß absolut keine Synchronisierung mehr, ließ sich nur mit extra langen Schaltpausen geräuschfrei einlegen sowohl beim Rauf- als auch beim Runterschalten.

Nun habe ich das Ding ja ein wenig "geplagt" (arg böse behandelt wäre richtiger) und wundersamerweise ist plötzlich das Ratschen weg.
Aufgefallen ist mir das erst gestern so richtig, da ich es ja gewohnt war eben mit viel Pause zu Schalten, heute früh habe ich dann mal wieder ganz normal durch gezogen (nicht gerissen :-) ) und es funktioniert, die Synchronisation ist wieder da!

Gibt es sowas? Könnte der Synchronring des 2. Ganges einfach wegen der langen Standzeit festgeklebt gewesen sein? Verharztes Öl oder so?

Gruß
Jens

Verfasst: 21.09.2005, 09:11
von mAARk
Hallo Jens,

Die Synchronisation beruht auf Reibung zwischen den konischen Synchronringen. Wenn der Gang halbwegs hineingeht und dann Geräusche macht, ist die Reibung am Synchronring mangelhaft. Ich vermute daher eher, dass Ablagerungen zwischen den Ringen waren, die verursachten, dass nicht GENUG Reibung da war.

My 2 cents.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 21.09.2005, 09:32
von Jens 220V-Abt-Avant
Hi Mark,

ja - klar - blöde ausgedrückt. Gut genaugenommen wäre es der Synchronkörper, der eben auf der Welle sozusagen nicht mehr bis an das Gangrad des 2. Ganges herangeschoben werden konnte weil er ggf. auf der Welle festgeklebt war. Der Synchronring als solches wäre als Ursache dafür nicht möglich.

Bild

Gruß
Jens

Verfasst: 21.09.2005, 10:06
von mAARk
Hallo Jens,

OK, verstehe, was du meinst. Mit Synchronring meinte ich den Synchronkörper.

Allerdings kommt mir die Frage, was du nun genau mit Synchronring meinst?

Ich frage mich auch, wie die Reibkegel eigentlich verschleißen können (das ist wohl die Ursache von altersschwachen Synchronisierungen) - ein Kegel bleibt doch ein Kegel, auch wenn er allmählich abschleift?

Ciao,
mAARk
*dessen 2. Gang im Golf bei kaltem Öl fast nicht mehr ohne Krachen einzulegen ist*

Verfasst: 21.09.2005, 10:15
von Jens 220V-Abt-Avant
Hi Mark,

gemäß den Begriffen im oben gezeigten Bild:

Der Synchronkörper wird beim Schalten ja von der SChaltmuffe mitgezogen und Richtung Reibkegel gedrückt. Hier habe ich fälschlicherweise Synchronring geschrieben, gemint ist eben der Synchronkörper. Wenn nun auf der Welle eine Verharzung vorhanden gewesen wäre, so dass der Körper nicht mehr in den Kegel gedrückt werden konnte oder aber die Kugelsperre versagt hätte wodurch die Schaltmuffe ohne den Synchronkörper "mit zu nehmen" auf die Schaltverzahnung getroffen wäre, dann wäre das Ratschen erklärt. In ersterem Fall könnte ich mir die "Selbstheilung" durch lösen der Verharzung erklären, weshalb die Kugelsperre nciht funktionieren und dann doch wieder Regenerieren sollte ist mir eher unklar.

Grüßle
jens

PS: Kegel bleibt Kegel - ja schon, aber irgendwannist er soweit abgeschliffen, dass kein Kraftschluß mehr stattfindet, der Körper steht am Gangrad an ohne das der Kegel richtig klemmen kann.

Verfasst: 21.09.2005, 10:58
von mAARk
Moin Jens,

Ja, jetzt wird's klar.

Ich überlege, ob bei meinem Gölfle die Kugelsperre verschlissen ist, und nicht der Reibkegel. Bei kaltem Öl rutscht der Schalthebel, wenn man nicht extrem aufpasst, mit praktisch Null Widerstand bis in die Synchronisierung des 2. Gangs, und kracht dann furchtbar, wenn die (unsynchronisierte) Schaltverzahnung aufeinandertrifft. Passiert beim Hoch- und Runterschalten.

Bei warmem Öl ist alles in - äh - Butter. Da kann man problemlos Hochschalten, und den 2. Gang sogar bei 80 km/h (entspricht knapp 6000 U/min) einlegen.

Beim Audi geht derselbe Mist auch schon los. :-(

Ciao,
mAARk
*der den Golf schon seit 10 Jahren (150 tkm) so fährt*

Verfasst: 21.09.2005, 13:03
von Klaus T.
Hallo ihr zwei,

der Kegel v erschleißt eigentlich nur, indem er glatter wird als er so vom Werk aus sowieso schon ist. Das Verschleißteil ist der Synchronring(Synchronnabe :) ). Der besteht aus Messing u. ist somit auch etwas weicher als Stahl. Damit es zum erwünschten "Reibeffekt" kommt, hat der Syn.-Ring Nuten (ähnlich wie Gewindegänge), die den Oberflächenölfilm trennen, um endlich Metall auf Metall zu kommen - ist also ein gezieltes Abbremsen im Ölbad. Diese Nutenflanken werden durch entsprechenden Gebrauch kürzer u. können somit(wie bei zu geringem Reifenprofil) die Flssigkeit nicht mehr so schnell verdrängen.

Grüßle Klaus

Verfasst: 21.09.2005, 13:48
von mAARk
Hallo Klaus,

Danke - wieder was dazugelernt.

Da frage ich mich doch direkt, ob man die Messingnaben nicht an der Drehbank leicht abnehmen / anrauhen könnte... (Instandsetzung der Synchronisierung wurde mir bisher immer als schwierige, teure Reparatur dargestellt...)

Ciao,
mAARk

Verfasst: 21.09.2005, 20:12
von Gast
Hi maark,

das Zerlegen von VW-Getrieben scheint nicht ganz so einfach zu sein(habe mal 'n altes Jetta-Getr. öffnen wollen - ging nicht :-( ).

Zu "Ost"-Zeiten waren Trabi, Wartburg, DACIA kein nennenswertes Thema -
auch hier die Getr. von Mercedes-LKW L 508 od. L609 sind gar keine Schwierigkeit - ATEGO-Getr. ... keine Chance :( .

Die Synchronringe gibts direkt als Ersatzteil(ältere 911er Porsche hatten oftmals solche Schwachpunkte).

Grüßle Klaus

P.S.: Die Mercedes A-Klasse u. der L609 - Nachfolger"VARIO" benötigen ein speziell entwickeltes Getr.- Öl mit erhöhtem Säureanteil, damit die Synchronringe besser greifen ... Tstststs