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Detailfrage Motorsteuerung 3B

Verfasst: 05.10.2005, 11:14
von Elektronikfuzzi
Hi,
neulich hatte ich ja das Thema Leistungsverlust beim 3B eingestellt.
Und da kam vom Audinarren der Hinweis, daß das 3B Steuergerät immer versucht, die im ROM abgelegten Kennfelder zu fahren, und während der Laufzeit Änderungen vornimmt.
Diese jedoch NICHT abgespeichert werden.

Nun ist die Frage:
Wer kann das bestätigen, bzw widerlegen?
Mir war bis dahin bekannt, daß die Kennfelder geändert und im Ram abgelegt werden, so daß beim neuen Start die im Ram "vorveränderten" Kennfelder genutzt werden und nicht aud dem ROM (Chip).

Hintergrund ist folgender:
Wenn KEINE gespeicherte Adaption vorgenommen wird, könnte es ja durchaus sein, daß die normale, altersgerechte Abweichung jedes einzelnen Sensors (z.B. Luftmassenmesser) dazu führt, daß die Leistung einfach nicht mehr kommen kann.

Z.B. Luftmassenmesser mißt weniger Luft als eigentlich durch geht, Steuergerät geht von Standard-KEnnfeld aus => Motor läuft beim Beschleunigen zu mager und beschleunigt nicht mehr so.

Also Frage:
Lernt das Steuergerät wirklich, oder adaptiert es nur jedesmal von neuem?
Gruß Manna

Verfasst: 05.10.2005, 13:02
von André
Ich zitiere mal ein paar Stellen aus dem SSP:

"Aufgrund einer intelligenten Rückkopplung wird die vorhandene Grundeinstellung ständig nachgeführt und der gelernte, verbesserte Wert im elektronischen Gedächtnis des Steuergerätes abgespeichert."

"Von einem adaptiven System wird gesprochen, wenn dieses in der Lage ist, abgespeicherte Vorsteuerwerte durch ermittelte, den Betriebsbedingungen angepaßte Werte zu ersetzen."

"... Der Vorsteuerwert (...) wird geändert, im Steuergerät abgespeichert und steht bei Motorstart wieder zur Verfügung."

ABER:
von den gut 20 Steuerfunktionen der Motronic sind lediglich 4 auch tatsächlich adaptiv.
(Lambda-Regelung für die Einspritzung, Klopfregelung für die Zündung, Kennfeldsteuerung der LL-Stabilisierung und der Lambda-geregelte Teil der Tankentlüftung.)

Dein Beispiel mit dem LMM würde wohl unbemerkt bleiben, bzw. dann eben im Betrieb über den Lambda-Wert angepasst, aber beim nächsten Kaltstart nicht mehr direkt vorhanden (kalt macht die Lambda nix, und warm wäre sozusagen der regelbereich vergrössert, aber das richtig Gemisch müsste er sich trotzdem wieder einstellen).
Ähnlich müsste es beim ZZP sein, der ja auch ständig dynamisch verändert wird.
(hier wäre (ist..) für meine Begriffe eine dauerhafte Speicherung der Klopfregelung allerdings sogar nachteilig, weil sie ja das mögliche Kennfeld eher verkleinern sollte)

Ciao
André

Verfasst: 05.10.2005, 17:34
von Elektronikfuzzi
Gut,
woher hast Du das aber?
Genau das interessiert mich nämlich.
Folgendes Szenario:
Der LMM mißt infolge Alter immer zu wenig Luft.
Im stationären Lastbetrieb wird dieser Fehler durch die Lambdaregelung nachgeregelt - also Problemlos.
Nur im Bereich der vollen Beschleunigung kommt die Lammfellregelung nicht präzise hinterher, sprich der Motor läuft zu mager, sprich Beschleunigungswerte sind bescheiden.

Ein adaptieren der Spritkennfelder bringt da auch nix, weil diese ja eigentlich einen Lamdawert beeinhalten und ein fetter stellen ein fetteres Gemisch "für immer" bedeuten würde.

Man bräuchte sozusagen eine "Beschleunigungspumpe", die für das Gasannehmen das Gemisch fetter stellt, danach auf normal-mager zurückregelt.
Eventuell gibt es ja sogar so ein Kennfeld - nur scheint es keiner zu kennen, denn die meisten Tuning-Chips gehen nur an die normalen Zünd und "Sprit"kennfelder.

Also wäre das doch eine Möglichkeit für die Unterschiede der gefühlten Motorleistung beim 20V, oder?

Frage nur:
Wie löst man das Problem...
Ich habe mal meinen LMM aufgeknackt (geht gut) - drin habe ich aber eine Technologie gefunden, die ich ehrlich gesagt nicht erwartet hatte:
Die Halbleiter sind direkt auf eine "keramik-Leiterplatte" aufgebondet und nachfolgend mit einer Art Silikon vergossen - sprich nichts zum Nachjustieren.

Nun könnte man noch an die Kontakte die zum Referenz-Widerstand gehen ran und einen Falschwiderstand dazufummeln - nur bin ich mir da ehrlich gesagt nichtmal sicher, wie das Ding beschaltet ist.

Also was nun?

Verfasst: 05.10.2005, 18:00
von André
Wisskop hat geschrieben:woher hast Du das aber?

Man bräuchte sozusagen eine "Beschleunigungspumpe",
Eventuell gibt es ja sogar so ein Kennfeld - nur scheint es keiner zu kennen,
Naja, bis auf den letzten Absatz (der ist mein Nachdenken) stammen die Infos, wie schon geschrieben aus dem SSP zum 3B.

Die Beschleunigungsanreicherung ist nicht adaptiv.
Ich denke aber auch nicht, dass es n eigenes, komplettes Kennfeld ist. Meine Vermutung wäre, dass da auf das Grundkennfeld für die Einspritzung ein mehr oder minder fester Wert einfach aufaddiert wird (mehr oder minder, weil er ggf. noch von der Stärke der Beschleunigung abhängt).

Allerdings spielt neben der Lastinfo durch den LMM auch die die Info des Drosselklappenpotis mit rein, zum Teil sogar entscheidend, andererseits aber nur für die LD-Regelung (muss darüber nochmal nachdenken, den Teil blick ich noch nicht ganz ;) )

Ciao
André

Verfasst: 05.10.2005, 18:12
von Elektronikfuzzi
Genau!
Mit dem Drosselklappenpoti sind wir aber genau beim nächsten Problem und Thema:
Das Poti an sich ist ja auch nicht 100% stabil und präzise.
Beim einen bringt es bei offener Klappe 2,76Kilo beim anderen vielleicht 2,85kiloOhm - mit ohne Adaption bedeutet das ja, daß letzterer Audi besser aus der Hüfte kommen sollte, weil das Steuergerät auch wirklich auf Volllast stellt, während es bei vielleicht knapp zu geringem Widerstand nicht ganz auf Volllast stellt un somit das Gemisch nicht entprechend angefettet wird, Zündung nicht entsprechend gestellt wird und so weiter.....
Denke ich da richtig?