Hallo Schens,
ich weiß ja nicht was Du genau für nen Motor hast aber beim 100er meiner Eltern (86er 100 Avant 65kW Keihin I-Vergaser Kennbuchstabe "SH") haben wir uns bestimmt 1,5 Jahre zu Tode gesucht. Das problem trat wie folgt auf:
Man fährt 4-5km plötzlich nimmt die Maschine kein Gas mehr an. tritt man die Kupplung macht's "wupp" und der Motor ist aus. Er springt zwar wieder an aber läuft beschissen und bringt keinen Leerlauf zustande. Wartet man ein paar Minuten hat man für den rest von der fahrt absolute Ruhe.
Auf der Autobahn kann sich das so äußern wie wenn die Kopfdichtung die Grätsche macht. man muss immer mehr zurück schalten bis zum Schluß ngarnix mehr geht weil null Leistung. Und immer wieder das alte Spiel: Wartet man 10 Minuten und startet danach wieder läuft wieder alles völlig normal. War ich mit dem wagen unterwegs um rauszu finden was da los ist trat es nie auf.
Verteilerkappe und Finger kerzen und Stecker mit Kabeln alles war i.O.
Zuerst hatte ich die Schubabschaltung in Verdacht.
Ansteuerung geprüft > i.O.
kein Kurzer auf den Leitungen.
sämtliche Unterdruckdosen an der Gasfabrik auf Funktion geprüft >i.O.
sämtliche Unterdruckschläuche ersetzt und der Vacuumbehälter auf Dichtheit geprüft >i.O.
Hallgebersignal geprüft > i.O.
Zwischendrin war es dann mal wieder Sommer man hatte andere Sachen zu tun (schließlich will ich mich ja auch mal noch was anderes machen vielleicht mich auch mal um meine Ro80 kümmern bzw. fahren)
Und irgendwann fing es dann halt wieder an.
Autobahn mit Vollgas unterwegs > plötzlicher Leistungsverlust. Aus heiterem Himmel. Bergab voll den Stempel runter getreten und der Karren fängt an zu rucken wie verrückt. Nächste Ausfahrt raus "wupp" Motor aus. Scheiße, keine Bremskraftunterstützung mehr und vorn mir hält die Polizei an der Kreuzung!!!!
Mit Müh und Not auf einen parkülatz geschleppt und dann versucht die Karre zum laufen zu kriegen. Anspringen tut er und hochdrehen tu er auch aber maximal bis 3500 U/min dann fängt er an zu ruckeln wie verrückt. 10 Minuten geartet und alles wieder wie weggeblasen.
Und dann fiel mir plötzlich etwas ein: Die Fehler traten meist in der Übergangszeit auf. Also kann das mit der Zündung eigentlich nix zu tun haben. ich beschränkte mich auf den Vergaser. ich fuhr also die Strecke die mein Vater regelmäßig zum schaffen fuhr. Und siehe da plötzlich machte er es schon wieder. Als ich dann den Luftfilterdeckel öffnete staunte ich kugelrunde bauklötzer. Am Vorzerstäuber hin ein 5mm großer Eißbollen!!!
Also hatte ich es mit Vergaservereisung zu tun. Nach näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass das Gestänge für die Luftklappe um Luftfilterkastenteil abgerostet war und die Luftklappe immer auf Kaltluft stand. Durch den Venturi-Effekt der im Vergaser herrscht wurde durch die Luftbeschleunigung die Ansaugluft dermaßen runter gekühlt dass der Vergaser vereißte. Dazu brauchte es nicht mal Minusgrade!
Check mal bei deinem Wagen ob die Ansaugluftvorwärmung richtig funktioniert!!!!
gesetz den fall Du hast nen wagen mit dem runden Luftfilterkasten so ist auf der linken seite innen im Luftfilter ein Thermo-Element zu finden. Das schließt bei einer bestimmten Lufttemp. im Luftfilter die Ansaugöffnung vom Saugrohr zur Membrane welche die Luftklappe betätigt. Wenn Du im Leerlauf Vollgas gibst muss sich diese Klappe ebenfalls auf Kaltluft stellen aber lgleich danach wieder schließen.
Falls das nicht funktioniert check mal deine Unterdruckleitungen vom Saugrohr bis zum Vergaser und zum Luftfilterkasten. Die Gewebeschläuche sind meist auch nicht mehr die besten. Komplett tauschen ist nicht verkehrt!!! Check die Membrane für die Luftklappe mal mit einer Unterdruckpumpe und achte darauf, dass das Gestänge bzw. die Luftklappe leichtgängig ist und nicht irgendwo hängen bleibt.
falls das alles i.O. ist tausche al das Thermoventil im Luftfilterkasten.
Was auch noch der Fall sein könnte wäre eine defekte Masseleitung vom Vergaser bzw. ein Wackelkontakt. Das hatte ich mal bei einem Kundenfahrzeug mit dem selben Motor!!
schöne Grüße
Matthias
