sowohl das Wetter als auch die Menge der "Klimabeiträge" motivieren, sich mal wieder genauer mit diesem Teil unseres Autos auseinanderzusetzen...
Nachdem ich schon im Winter mal einen nach langem, schweren Arbeitsleben verstorbenen Denso-Kompri zu "Studienzwecken" seziert hatte, habe ich mich nun mal an den alten Trockener gemacht, auch weil mich vor dem Hintergrund der Frage "wieviel Klimaöl in die Anlage bzw. wieviel Restöl ist im System (und wo da?)" das Innenleben dieser Blechbüchse interessiert.
Wenn man den Zylinder entlang der verlöteten Naht aufsägt, dann kommt das zum Vorschein:




Der Trockner oder Akkumulator hat ja die Aufgabe
-zu entfeuchten
-zu reinigen
-zu verhindern, dass flüssiges Kältemittel in den Kompri gerät
Man sieht, dass der Anschluß vom Verdampfer kommend direkt in den Behälter führt (da, wo auf dem Bild mein kleiner Finger ist). Die Menge Kältemittel, die im Verdampfer nicht in den gasförmigen Zustand übergegangen ist (bei "Teillast"), kann sich hier im Innenraum des Trockners entspannen und verdampfen.
Der rechte Schenkel des U-förmigen Rohres endet ca. 1 cm unterhalb der "Decke" des Behälters (was man hier nicht so deutlich sehen kann). Hier tritt das gasförmige Kältemittel wieder ein und wird vom Kompri angesaugt.
An der tiefsten Stelle des U-förmigen Rohres befindet sich eine Bohrung hinter einem Sieb, damit wird offenbar "gereinigtes" Kälteöl wieder angesaugt.
Die beiden Beutel enthalten ein hygroskopisches Granulat, das ins System eingedrungene Feuchtigkeit binden soll. Die Beutel bestehen aus einem recht dicken, filzähnlichen Material, die Granulatkügelschen sind schrotähnlich. Die beiden Beutel wiegen zusammen stolze 350 g, trotzdem ist die Rückhaltewirkung wohl recht begrenzt (ich habe Angaben zwischen 0,5 bis 1 cbcm Wasser gefunden); die Empfehlung zum regelmäßigen Trocknerwechsel macht deshalb Sinn...[EDIT: ...möglicherweise aber nicht im Sinne des Verbrauchers. Diese unisono von der Klimabranche vorgetragene Empfehlung sollte sehr kritisch hinterfragt werden - immerhin beschert sie der Branche ja auch einen nicht unerheblichen Umsatz. Deshalb zum Thema Trocknerwechsel bitte auch unbedingt die kritischen Anmerkungen in den folgenden Beiträgen beachten!]

Im "zusammengebauten" Zustand sieht dann alles so aus:


Übrigens: ich habe keine Ölpfütze im Trockner vorgefunden (mineralisches Öl verdunstet ja nicht, und außerdem hat der Trockner immer aufrecht gestanden, da ist auch nichts rausgelaufen...). Die Oberflächen waren ölbenetzt, und die beiden Beutel wohl aufgrund ihres filzartigen Materials ölfeucht, aber das Öl quitschte nicht heraus wie bei einem Schwamm. Man hatte halt immer ölige Hände, wenn man die Beutel anfaßte. "Freies" Öl gab es wie gesagt nicht; ich schätze deshalb die im Trockner gebundene Ölmenge auf max. 20 ml.
Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt...
Gruß Wolfgang







