Moin!
Die unbeschädigten Kolben könntest Du weiterverwenden wenn du einen Block mit dazu passender Bohrung bekommen solltest. Die verbogenen Pleuel haben den/die Kolben am Hemd nach aussen verformt und die untere Bohrungswandung wegplatzen lassen, durch das verkürzte Pleuel haben die Wangen der Kurbelwelle dann noch am Kolbenhemd geknabbert. Alle Kolben sollten idealerweise das gleiche Gewicht haben, ebenso die Pleuel. Bei letzteren muss auch auf die Gewichtsverteilung geachtet werden (Pleuel waagerecht, ein Auge auf der Waage, ein Auge mit Schnur aufgehängt).
Die zulässigen Maße der Risse im Kopf sind wie weiter oben schon beschrieben 0,5mm bis in den ersten Gewindegang. Alles was größer ist kann dazu führen daß die Ventilsitze rausfallen und/oder Undichtigkeiten zum Kühlkreislauf entstehen.
Am sinnvollsten ist hier ein neuer Motor. Nur das ein gebrauchter zumindest was den Kopf betrifft nicht unbedingt besser aussehen wird. Entweder Motor in Teilen besorgen zwecks besser Beurteilung des Zustands oder kompletten Motor holen und erstmal zerlegen. Kostet leider wieder Geld und Zeit...
Für den Block ist eigentlich alles zu spät. Wenn es der letzte Block auf Erden wäre könnte man prüfen wo der Ölabstreifring im UT steht, sollte noch rundum Führung bestehen dann die Bruchkanten entgraten und vorsichtig auf Übermaß honen. Der untere Rand der Bohrung trägt nicht wirklich viel zur Führung des Kobens bei. Einzig der Kollege der das Ding aushont wird öfter mal die Honsteine wechseln müssen. Solltest Du trotzdem den alten Block weiterverwenden, dann ist eine Rissprüfung vor allem im Bereich der Ausbrüche wichtig. Evtl ist der Guss nach aussen gerissen! Rissprüfung bieten nahzu alle Luftfahrttechnischen Betriebe an. Dazu muss der Block richtig(!) sauber sein, keine Ölkohle, fettfrei. Und auf gar keinen Fall vorher Strahlen, egal ob mit Sand, Glasperlen, Korund oder was auch immer. Einzig Kunststoffgranulat ist zulässig. Eventuell vorhandene Risse würden durch die Verdichtung der Oberfläche beim Strahlen verschlossen.
Die Kurbelwelle kann auch einer Penetrant-Rissprüfung unterzogen werden, anschließend Rundlauf der Hauplager messen. Kurbelwelle dazu zwischen den Spitzen oder in Prismen an den äusseren Hauptlagern aufnehmen und an den beiden mittleren Lagern den Rundlauf messen. Bei älteren Fünfzylindermotoren liegt der Grenzwert bei 0,06mm, ob das auch für den 3B zutrifft weiss ich nicht.
Krumme Pleuel gibt bei nicht Serienmäßigen 220V öfter mal, die Bilder hier sind vom Sascha:

Gruß Patrick