Turbo schonen durch Wastegate-Beschiss?

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Elektronikfuzzi
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Turbo schonen durch Wastegate-Beschiss?

Beitrag von Elektronikfuzzi »

Hallo Leute,
mir schwirrt gerade mal wiede so ein irrer Gedanke im Kopf herum:
Problematik Wastegate - macht man die Feder hart, drückt der Turbo zwar gut, aber man zwingt ihn gleichzeitig auch immer zum stressigen Mit-drehen im Teillast.
Läßt man die Feder weich, bekommt man nicht so ein schönes Ansprechverhalten hin.

Wie wäre nun folgende Idee:
Im TEillast wird ja keine Ladedruckregelung nötig sein - ergo kann man das Wastegate doch am oberen freien Stutzen mit Hilfe von Unterfdruck gegen die Wastegatefeder "aufziehen" - eine Mimik, die bei Vollast natürlich wieder abgeschaltet wird.

Sollte folgende Vorteile haben:
Im Teillast müssen die Abgase gar nicht erst durch den Turbo, dieser muß nicht "sinnlos" vor der Drosselklappe druck aufbauen - und der ganze Motor-Turbo Kram sollte insbesondere bei längeen Autobahnfahrten entlastet sein - thermisch und mechanisch - was der Turbo-Lebensdauer zugute kommen sollte...

Was haltet ihr von dieser irren Idee?
Gruß Manna
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Jochem
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Beitrag von Jochem »

Hi Manna,
nur mal so ne Verständnisfrage: Du willst dann also so eine Art "umgekehrtes" Dampfrad installieren? Über den Anschluß am Wastegate gibt man ja sonst Druck auf die Membran, so daß der Lader mehr Druck aufbauen muß, bis das Wastegate öffnet. In Deinem Falle möchtest Du den Lader praktisch "leer" laufen lassen, die Mebran also durch Unterdruck so lange geöffnet lassen, bis Du wieder Ladedruck brauchst. Richtig verstanden? Hmm, dann besteht aber die Möglichkeit, daß die Feder ermüdet und nicht mehr richtig schließt. Oder man muß ne "weichere" Feder nehmen, die dann aber wieder früher "aufmacht". Oder bin ich gedanklich auf dem falschen Weg?
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Gruß J :) chem
Elektronikfuzzi
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Beitrag von Elektronikfuzzi »

Hi Jochen,
ja, sowas wie ein "Dampfrad-Invers" wäre es - elektronisch gesteuert natürlich ;-)
An die Feder habe ich da weniger gedacht - weil sie ja nur während der Zeit der Fahrt belastet würde...dank der Benzinpreise ist das ja im Verhältnis zur Standzeit eher gering ;-)

Ich dachte übrigens eh daran, das dann in Verbindung mit einer versteiften Feder zu machen - so nach dem Motto "im Normalfall kein Turbo, wenn, dann aber richtig"

Aber im Auge sollte man das halten - habe ich noch nicht bedacht.

Interessant wäre, ob es das bringen könnte - ob noch ein Rest-Abgase durch die Flügelräder geht - der Turbo darf ja auch nicht stehen - sonst kokt das Öl fest...?

Kann mir dafür aber fast ein besseres Ansprechverhalten in den unteren Drehzahlen vorstellen, weil dann der Turbo noch nicht "im Weg" ist...?
Gruß Manna
Buergi
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Beitrag von Buergi »

Hallo !
Üblicherweise wird das gerade andersherum gelöst, nämlich mit einem Pop-Off-Ventil, also dreht der Lader schneller leer mit, was auch ein besseres Ansprechverhalten bringt. Klar bringt es Vorteile, das Wastegate bei Teillast zu öffnen, um weniger Gegendruck zu haben. Dafür ist die Laderdrehzahl dann aber nahe 0 und wenn du dann den Druck brauchst, dauert es umso länger.

Gruss,

Buergi
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Jens 220V-Abt-Avant
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Beitrag von Jens 220V-Abt-Avant »

Moin Manna,

im grunde ist Deine idee sicher tauglich, aber ich halte es für zu umständlich und vor allem unpraktisch, da (wie Buergi schon schrieb) der Lader dann erstmal wieder auf Drehzahlen kommen muß, wenn er arbeiten soll - die Pop-Off Lösung ist da sicher praktikabler!

Gruß
Jens
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Beitrag von Elektronikfuzzi »

Ja, verständlich.
der 20V hat aber bekanntlich ja schon ein POPOFF...

Ich denke man splittet damit den Motor in zwei Fahrzustände:
Ohne Turbo und mit.
Also von der Vorstellung etwa so:
Im Normalfall ist das Wategate mit dieser Mimik offen und man sollte einen Benziner mit ohne Turbo fahren...vielleicht so 130PS (wie der NF) - nur wesentlich mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich.

Stelle ich mir für Stadtfahrten und langen Fahrten mit konstanter GEschwindigkeit vor - wo der Turbo nur sinnloserweise gegen die fast geschlossene Drosselklappe drückt.

Der zweite Fahrzustand wäre dann "Renn-Turbo", sprich, man drückt einen Knopf und schon stellt sich der Turbo auf "gib her, was Du kannst" um.


Im Allgemeinen weiß man ja schon einige Sekunden vorher, daß man gleich die Power zum Überholen, Schnellfahren - oder Angeben braucht...
Wobei letzteres natürlich kein 20V-Fahrer macht ;-)

Gruß Manna
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Jens 220V-Abt-Avant
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Beitrag von Jens 220V-Abt-Avant »

Ach es geht um den 20V? Sorry - ich war gerade naoch beim MC

Na dann mach es Dir doch ganz einfach: Trenne eine der beiden Zuleitungen vom Magnetventil, verlängere die Enden bis ins Aramturenbrett und häng nen Schalter dazwischen - somit kannst du umschalten zwischen 1,3 bar (Notlauf) und Volldampf!

Dürfte die einfachste Lösung sein.

kannst Dir natürlich auch die Kabel direkt am Steuergerät abgreifen.

Gruß
Jens
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Beitrag von Elektronikfuzzi »

Jepp, hatte ich auch schon gedacht - als "für-die-Frau" lösung ;-)
Aber der Gedanke ist doch ein anderer:
Was passiert im Teillast:

Der Turbo drückt den Druck, der von der Wastegate-Feder bestimmt wird - also ca. 1,3-1,4 bar - und das, obwohl im Ansaugtrakt nur ca 0,5 bar benötigt werden.

Bedeutet - egal ob LDR zu oder auf - in dem Bereich bläst sich der Turbo umsonst einen ab.

von daher dachte ich:
Man läßt den Turbo einfach gar nicht erst blasen - sondern die Abgase gleich durch das Wastegate raus.
Sollte doch in dem Last-Bereich den Turbo schonen?

Dafür kann man dann eine verstärkte Feder einbauen - so daß man - wenn man ruppig fahren will, gleich richtig Dampf auf dem Ansaugtrakt hat.

Immer mit verstärkter Feder macht aus meiner Sicht den Turbo tot - weil er die ganze Zeit versucht nicht mit 1,3, sondern vielleicht 1,8 bar gegen die geschlossene Drosselklappe zu stemmen....

das der GEdanke.
Aber mir ist gerade eben etwas viel fieseres eingefallen:
Die 16-Kennfeld-Stufen im Steuergerät werden doch anhand der STellung der Drosselklappe angesteuert, oder?
Würde nämlich bedeuten, daß das Sprit-Kennfeld nicht mehr stimmt... :x

Gruß Manna
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