Servus Michael,
ZZP und CO müsste man dem Reparaturleitfaden der KE-Motronic entnehmen, den ich leider nicht habe. Aber ich versuche mal eine Erklärung anhand der KE-Jetronic, weil vieles ähnlich ist - vor allem die Gemischaufbereitung ist ja identisch.
Einstellung des ZZPs dürfte (analog der KE-Jet, die allerdings für die Zündung ein separates Steuergerät hat) in einem Diagnosemodus erfolgen, der den ZZP konstant hält (im normalen Betrieb ist er dynamisch geregelt und daher nicht messbar). Bei der KE-Jet wird die Motorsteuerung in diesen ZZP-Modus versetzt, indem man die "Reizleitung", mit der der Fehlerspeicher eingeleitet und weitergeschaltet wird, nach dem Motorstart mit Masse schließt und auf Masseschluss
lässt. Dann mit einer Zündblitzpistole am Fensterchen der Kupplungsglocke das Schwungrad anblitzen. Das Schwungrad hat normalerweise Markierungen für 6, 12, 15 und 18 Grad vor oberem Totpunkt. Andernfalls eine Pistole mit Verzögerungsskala ausleihen, die Verzögerung langsam höher stellen, bis die OT-Markierung fluchtet, und dann die Skala an der Pistole ablesen. Sollwert des ZZP habe ich leider nicht für die KE-Motronic. Die KE-Jetronic bekommt 15 Grad vor OT.
Die Pistole schließt man an Plus und Minus an, und ihren Induktor klemmt man um das Zündkabel vom 1. Zylinder (ganz vorn). Beim Vierzylinder geht auch der 4. Zylinder (hinten) genausogut. Um den ZZP zu verstellen, lockert man die Halterung vom Fuß des Zündverteilers (meist eine Schraube mit SW 13) grad soweit, dass er sich etwas drehen lässt. Wenn ich mich recht entsinne:
im Uhrzeigersinn = späterer ZZP = näher am OT
gegen UZS = früherer ZZP = weiter vor'm OT.
... aber das merkst du dann schon.
Achtung, Hochspannung!
CO wird ordnungsgemäß vor und nach dem Kat gemessen. Erstmal vor dem Kat: Der 3A hat vermutlich auch ein CO-Entnahmerohr. Schau mal im Planquadrat E8-D11, ob da ein Rohr ist, was vom Hosenrohr oder Abgaskrümmerflansch kommt. Es ist mit einem Gummistopfen verschlossen. Ich habe keine Sollwerte für den 3A, aber anolog zum NF-Reparaturleitfaden ist 0,5 bis 1,5 % ein brauchbarer Wert. Merke: dieser Wert ist vorgesehen
ohne Dämpfe aus der Kurbelgehäuseentlüftung! Also entweder
a) Entlüftung aus der Lufthutze ziehen, das Loch in der Hutze verschließen und die Entlüftungs ins freie blasen lassen, oder
b) Entlüftungsschlauch komplett zuklemmen und den Ölpeilstab als provisorische Entlüftung herausziehen, oder
c) vor dem CO-Messen einen Ölwechsel machen, oder
d) vor dem Messen eine längere Fahrt machen, um das Öl "auszudünsten".
Bei Option a oder b aber darauf achten, dass der Ansaugbereich keine Falschluft zieht! Das ist wichtig, wenn die Entlüftung unter Unterdruck steht - das kannst du messen, indem du bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel öffnest. Stirbt der Motor ab, so hat er eine Entlüftung mit Unterdruck.
Ich würde vor dem Kat 1,2 % CO anstreben. CO nach dem Kat misst man dann einfach am ESD. Sollwerte habe ich leider keine (habe ja auch keinen Kat an meinem AAR.

)
Eingestellt wird das CO mittels eines langen 3 mm Inbusschlüssels, den man in die (möglicherweise noch plombierte) Öffnung zwischen Mengenteiler und Lufthutze steckt (die Öffnung liegt im Planquadrat C9, im Bild hinter den Spritleitungen versteckt). Falls die Plombe noch drin sitzt, bohr n kleines Loch vor (möglichst keine Späne in den Filterkasten fallen lassen!), dreh ne kleine Spaxschraube ca. 3 mm hinein und zieh die Plombe mit ner Zange heraus. Das Loch kann danach ohne Bedenken offenbleiben - oder du besorgst bei VAG den kleinen fassförmigen Plastikeinsatz zum wieder verschließen.
Zum fetter stellen drehst du den Inbus (wenn ich mich recht entsinne) im Uhrzeigersinn. Vor dem Gasgeben immer den Inbus erst herausziehen! Dann ein kurzer Gasstoß, und warten, bis sich die CO-Messung stabilisiert. Am besten die Ausgangsstellung der Schraube merken, so dass du den Originalzustand wiederherstellen kannst.
Zu den Kerzen: bei gemischtem Verkehr sollte die Mittelelektrode mittel- bis hellbraun oder -grau sein, und die Masseelektrode(n) grau. Ggf. leichter Belag. Sehr helle Farbe oder gar Bläschenbildung deutet auf zu heißen (mageren) Lauf, während dunkle Farbe oder gar Ruß auf zu fettes Gemisch deutet. Öliger Belag deutet auf Verschleiß in den Kolbenringen oder Ventilschaftdichtungen.
Ciao,
mAARk
P.S.: ich sehe auf dem Bild keinen Zündverteiler. Hat die KE-Motronic überhaupt einen? Doch wohl sicher, oder? Bleibt die Frage, ob eine Feineinstellung des ZZP überhaupt vorgesehen ist... Bei der Motronic des 20V Turbo ist sie es m.W. nicht. Man stellt grob ein, bis er anspringt, und den Rest macht die Motronic.