@ Jörg:
Danke für die Info und das Bild. Auch die 1. Kerze noch etwas zu mager? Man staune! OK, dann trimme ich alle Zylinder
nochmal nach - aber erst, wenn sich die Frühlingswinde (akute Staubgefahr!) gelegt haben. Zu den
Verunreinigungen im Sprit: wie ich neulich schrieb (im Lambda-Thread): ich glaube, hier wird noch Mangan für die
Oktanerhöhung verwendet. Es gibt aber an vereinzelten Tanken "zero metal" Sprit. Wenn ich ne Lambda nachrüste,
werde ich versuchen, immer diesen zu tanken.
Danke für deine nette, unermüdliche Hilfe. *Jörg drückt*
Vorwarnung: ab hier viel Text.
@ Alain (ich muss mir jetzt etwas Mühe geben, höflich zu bleiben
Dass ein Leistungsmangel vorliegt, wusste ich auch schon vor deinem transkontinentalen Wink mit dem Zaunpfahl.
Vielleicht solltest du dich erst dann zu einem Problemfall äußern, wenn du alle Fakten kennst - erst recht, wenn du
so einen Ton anschlagen willst. Die Fakten habe ich allesamt schon hier im Forum geschrieben, nur leider sind es bei der
langen Vorgeschichte für einen Thread einfach zu viele, um sie jedesmal detailliert aufzuführen. Das wird für den
geneigten Leser einfach zuviel Text. Ich gebe zu, dass das ein Problem ist. Also hier nochmal (kurz) für dich - und nun
lies es auch bitte genau durch, ja?
*tief einatmet*
1. "Überlandfahrt" heißt hier in Pretoria, wie fast überall in ZA: 1300 bis 1600 m, teilweise 1900 m über Meeresspiegel
(atm. Druck bei 1500 m ist 850 mbar). Ein Sauger KANN hier gar nicht die volle Leistung entwickeln. Und sobald
eine Anhöhe kommt (wovon es hier viele gibt), MUSS man in die zweite Drosselstufe, um auf Tempo 130 zu bleiben.
Das gilt auch für einen gesunden AAR.
2. Ich habe gerade vor ein paar Tagen noch geschrieben, dass mein AAR damals, als er noch gut zog, mit der 1.
Drosselklappe ohne Probleme auf 140 km/h kam, und das mit ca. 8,5 bis 9,0 l / 100 km/h (trotz der 1500 m!).
Beim Vorbesitzer zog er vielleicht sogar noch besser - das kann ich nicht beurteilen, denn ich besitze ihn erst seit 2001,
und da hatte er schon 187 tkm runter.
3. Der südafrikanische Sprit ist schlecht (Alkohol, Wasser, Metalle), und führt zum frühzeitigen Ableben der ESVs
(die jetzigen sind nach 5 Jahren und 70 tkm fix und fertig - auch das schrieb ich gerade gestern), der Kraftstoffpumpe
(die jetzige ist nach knapp 2 Jahren fertig, hab ich auch grad diese Woche gepostet), und ggf. sogar
des Mengenteilers (ob meiner noch zu retten ist, muss ich noch feststellen). Ich habe hier schon einen anderen
AAR-Fahrer getroffen, der seinen Wagen verkauft hat, weil er immer schlechter zog, und immer mehr verbrauchte.
Die Audi-Werkstatt meinte, es könne helfen, den Mengenteiler zu tauschen, aber das war ihm zu teuer.
In diesem Sinne bin ich also kein Einzelfall.
4. Die Initiative, am Mengenteiler herumzustellen, kam von mir selbst, unabhängig von Olli. Bitte, überzeuge dich selbst:
"klick".
5. Als Vorgeschichte zu diesem Kapitel dienten viele Versuche: Falschluft aufspüren, eventuelle Zündprobleme suchen,
ESVs beurteilen, Stellglieder und Sensoren (LLRV, Stauscheibenpoti, Drucksteller, KSV, Temp.fühler) untersuchen, usw. usf.
6. Die deutsche KE-III Jetronik hat eine Lambdaregelung, die über den Drucksteller die schleichende, verschleißbedingte
Abmagerung des Mengenteilers kompensieren kann. Über viele Jahre hin tut sie das still und zuverlässig. Eine Lambda
hat meiner aber nicht (auch das habe ich schon hunderte Male geschrieben, in fast jedem Posting).
Also ist der Motorlauf über die Jahre schleichend magerer geworden, ohne Lambdakorrektur.
7. Ich habe dies Problem im Ansatz schon letztes Jahr erkannt und die Grundeinstellung des Druckstellers geändert,
welches auch zeitweilig Abhilfe brachte. Jedoch schlug die neugefundene Leistung auf den Verbrauch (weil, wie ich
mittlerweile weiß, die Einspritzmengen untereinander nicht stimmten, und einige Zylinder überfettet waren).
8. Zusätzlich entdeckte ich auf einem Zylinder einen Aussetzer unter Last, teilweise auch Patschen, und so kam ich
nach vielen Versuchen auf den Gedanken, dass die Zylinder vielleicht nicht alle gleich viel Sprit bekommen (auch das
ist alles reichlich dokumentiert hier).
9. Außerdem fing der originale Drucksteller bei diesen ganzen Arbeiten an, zu lecken. Als die Abmagerung dann
letzthin wieder schlimmer wurde, beschloss ich, anstatt am Ersatzdrucksteller von Hinki herumzustellen
(alle 5 Einspritzmengen pauschal), lieber die einzelnen Einspritzmengen am Mengenteiler zu korrigieren. Da ich keine
absoluten Richtwerte hatte, habe ich die mageren Zylinder erstmal an die restlichen angeglichen. (Nach diesem Thread
weiß ich nun , dass ALLE Zylinder zu mager waren, nicht nur Nr. 1 und 4).
10. WENN ich die Einspritzmengen und den Motorlauf prinzipiell wieder hinkriege, werden die ESVs ersetzt. Aber erst dann.
Es ist sinnlos, neue ESVs an einen Mengenteiler zu hängen, der nicht mehr zu retten ist. Auch das schrieb ich schon.
11. Der ZZP ist in Ordnung - ich habe alle Varianten von 15 bis ca. 19 Grad vor OT versucht, aber das macht am
Fahrverhalten praktisch keinen Unterschied (beim Magerlauf ist Frühzündung m.M.n. sogar eher nachteilhaft).
Also auf 15 vor OT zurückgestellt. Auch das habe ich hier gepostet.
12. Ich habe das komplette (!) Zündgeschirr erneuert. Sprich: einmalig alle Kabel und Stecker, und wiederholt
die Kappe, den Läufer und diverse Kerzen mit 1 bis 4 Elektroden, verschiedene Wärmewerte, usw. usf.
- auch dazu gibt es von mir zahlreiche Threads.
13. Kompression ist in Ordnung (die letzten Monate wiederholt gemessen und teilweise auch hier gepostet). Gerade
vorgestern nach der Überlandfahrt habe ich sie (kalt) gemessen. Alle Töpfe zwischen 10,4 und 11,5 bar.
14. Steuergeräte sind i.O. und die Fehlerspeicher leer.
15. Dass ich erwäge, eine Lambda nachzurüsten, habe ich auch gerade neulich geschrieben. Nun dürfte auch dir klar sein,
warum.
Ich denke, das dürfte "erstmal" reichen. Wenn du jetzt noch hilfreiche Informationen hast (was zynisch klingen mag,
aber nicht so gemeint ist), dann immer nur her damit. Ansonsten viel Spaß noch mit deinem Renner.
Ciao,
mAARk











