Frage:Entrostete Stellen am Kotflügel lackieren

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Kurt Marqnat

Frage:Entrostete Stellen am Kotflügel lackieren

Beitrag von Kurt Marqnat »

Hallo,

Wegen den Breitreifen muss ich eigentlich Jährlich die Kotflügel an einigen Markanten Stellen entrosten und Lackieren.
Entrosten ist klar,kein Problem dafür hab ich ne schöne Maschine.
Aber danach ist natürlich ein Höhenunterschied zum nach außen gehen Lack vorhanden.
Wie füll ich das auf,und in welcher Reihenfolge nehme ich welche Deckmaterialien ?
Ich dachte zuerst Zinkspray,dann Grundierung,dann (SPACHTEL ???) und
die normale Lakierung,oder ?

Ein weiteres Problem ist,das ich keine Sprühpistole habe.Ich hab mal mitbekommen das man sich ne Sprühdose mit passendem Lack fertigmachen lassen kann.
Womit muss ich rechnen ?

Zur Not muss es erstmal ein Pinsel tun,ist ja "nur" VOR der Biegung zur Außenwand.

Gruß
Kurt
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moritz
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Beitrag von moritz »

Hallo Kurt,
ich würde es, wie du schon gesagt hast, machen. Erst Zink, dann Grund, dann Zweischichtlack aus der Dose. Idealerweise ein Zweikomponentenlack(mit Kompressor gespritzt) mit schön Härter drin. Dann würde ich an deiner Stelle noch eine durchsichtige Steinschlagfolie drübber machen.
Schönen Gruß
Moritz
gRUSS Moritz
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StefanS
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..gestern erst getestet...

Beitrag von StefanS »

Hallo Kurt,
hab gestern an unserem T4 die rostigen Radläufe überarbeitet (Streifscheden vom Vorbesitzer - schlecht instandgesetzt - war jetzt rostbefallen...
Ich habe mit dem Dremel die Roststellen entfernt, dann mt der rot-braunen-Acrylgrundierung von Audi grundiert (mit Pinsel); Anschliessend gespachtelt und verschliffen und dann mit einer Revell - AirbrushPistole für 14€ mit einem Adapterstück für Kompressoransdchluß den Druckminderer auf 3 Bar eingestellt..
Grundierung aufgetragen, naß geschliffen (auch in den Übergangsbereich hinein und dann mit der Airbrushpistole, (R902 - Grauweis - Originallack) -mit sognenntem Beisritzverdünner genz fein erst die Stellen Lackiert und zum Abschluß das ganze ausgenebelt, so dass man fast keinen übergang sieht...
Der Farbton macht es einem da aber auch leicht...
Die Airbrushpisole ist vergleichsweise billig, einfach zu bedienen und bietet einen Konstantten Sprühnebel - anders als die bes... Spraydosen die Rotzen, briet sprühen und einem alles versauen - abgesehen davon, das der Lack nicht besonders resistent ist...
Hat echt Spaß gemacht - auch wenns eine besch.. Arbeit war und ein TAg meines knappen Urlaubs drauf ging....
Gruß Stefan
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Kurt,

mit den Dir zur Verfügung stehenden Methoden wirst Du kein dauerhaft brauchbares Ergebnis erzielen können.
Es sind zwei Dinge zu beachten in Deinem Fall: Baldiges Wiederanrosten
kannst Du nur mit einer vernünftigen Grundierung vermeiden und/oder
mit einem glatten, ausgehärteten nicht offenporigem Decklack.
Da ich aber keine Werkstatt und keinen Lackierbetrieb kenne (außer vielleicht einem Oldtimerrestaurator) kenne der das so macht wie man es eigentlich machen müsste folgender Tipp: Versuche irgendwo her (z.B. Schiffsausrüster) Epoxydharz-Grundierung (2K EP-Primer) zu bekommen.
Sämtliche Grundierungen aus der Sprühdose, ganz egal ob Zink- oder normale Grundierung, sind völlig ungeeignet. Mit Sprühdosen bekommst Du keine zum Schutz des Bleches ausreichende Schichtstärke hin, das rostet dann bereits nach dem ersten Salzwinter wieder neu. Die EP-Grundierung ist das einzige das in dem Bereich brauchbar ist, ALLES andere ist Käse.
Die EP-Grundierung wird steinhart durch den Härter der beigemischt wird,
und kann bzw. muss in Deinem Fall mit dem Pinsel aufgetragen werden.
Die EP-Grundierung "verzeiht" weitere für Dich wohl unvermeidbare Fehler, die Du machen musst: NICHT sandstrahlen. Das Sandstrahlen ist wiederum die einzig brauchbare Methode Rost an Blechen die Lackiert werden sollen zu entfernen, alles blankschleifen beseitigt den Rost nicht wirklich, es sei denn es ist nur oberflächlicher Flugrost. Auch hier gilt: Alles außer sandstrahlen ist Käse, allerdings kann EP-Grundierung Rostpartikel isolieren, so das in dem Falle vielleicht blankschleifen genügt.
Was Du nach ausreichendem Materialauftrag von EP-Grundierung machst (bei dem Hersteller den ich verwende sind das mindestens 3, besser 4 Schichten mit dem Pinsel aufgetragen) ist fast egal in Sachen Korrosionsschutz. Du kannst drauf spachteln, Sprühdosenlack draufsprühen oder es hellblau anpinseln. Ich habe bei meinem Auto in diesem Bereich die Optik als Zweitrangig angesehen, und nach dem Sandstrahlen, grundieren mit EP (Sprühpistole), Metallic Basislack (Pistole), eine ordentlich dicke Schicht Klarlack mit Härter ebenfalls aus der Sprühpistole aufgetragen. Die dadurch entstehende glatte Oberfläche verhindert das Feuchtigkeit einzieht, und ausgehärteter Klarlack in ausreichender Schichtstärke bietet guten mechanischen Schutz gegen zukünftigen Steinschlag.
Zusätzlich eine Folie aufkleben ist trotzdem keine schlechte Idee, die gibt´s bei VAG.
Was Du tun kannst: Die kleinste verfügbare Menge Metallic-Basislack anmischen lassen als Mischlack (also Pott, nicht Dose), 250 ml. Klarlack Standard kaufen und eine kleine Dose Härter. Normal kommt der Härter nur in den Klarlack. Wenn Du aber (auch nach ausreichender Trocknungszeit) den Metallic-Basislack überpinseln willst mit Klarlack, würde sich der Basislack sofort wieder anlösen. Also tust Du etwas Härter auch in den Basislack und pinselst die Stelle ein. Nach ein paar Stunden kannst Du das Ganze mit 2K Klarlack (also mit Härter angemischt) überpinseln. Den Klarlack am Besten so Dick wie er aus der Dose kommt (zum spritzen wird er noch verdünnt) mit Härter anmischen und aufpinseln, damit er nicht wegläuft.
Diese recht umständliche Prozedur verhindert, das Du es sehr bald noch mal tun musst.

Gruß
Christian S.
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Statler
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Elektrolytisch Verzinken

Beitrag von Statler »

Hallo,
kein (!) Witz ist die Möglichkeit, Reparaturstellen nachträglich wieder zu verzinken (eigentlich ganz passend zum Typ 44 oder?)
Siehe z.B.:
http://www.flohr-innotools.de/index.php ... e8f67bff44

Entsprechender Bericht auch im ganz neuen Sonderheft zum Thema Rost von Oldtimer Markt/Praxis (keine Werbung, bin bloß Leser).

Grüße
Klaus
r&m intercontinental - Citroen DS - DR 82
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turbaxel
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Hallo

Beitrag von turbaxel »

Also Liebäää Leudäää,

wozu haben wir denn das Thema gross und breiäät in der SD? ;)

Natürlich unter Karosserie:

http://audi100.selbst-doku.de/index.php/Karosserie

Da stehen 5, 6, 7 Themen nur zum Rostschutz und Selbstverzinkung etc. :)

Viel Erfolg,
Turbaxel ;)
Alles Gute,
turbaxel

Bild
http://audi100.selbst-doku.de

Betreiber Audi 100 Selbst Doku, Organisator. Münchner Treffen
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo,

ist eine Möglichkeit, aber nicht die Beste. Habe das selber mal probiert, es ist langwierig und man bekommt kaum eine ausreichende Schichtstärke hin. Stand sogar in der Beschreibung von dem Teil, das man bei weitem nicht die üblichen Schichtstärken der Automobilhersteller erreicht.
Mag allerdings sein, das es inzwischen bessere Apparaturen zum verzinken gibt. Ich habe meine weggeschmissen.
Ich bin jedoch der Meinung (und habe auch entsprechende Erfahrungen) das das Grundieren mit der EP-Grundierung einen besseren Korrosionsschutz bietet als die von Audi werksseitig verzinkten Bleche.
Bei Oldtimerrestaurationen wird auch gern EP-Grundierung verwendet, allerdings meist in "abgeschwächter" (leichter schleifbarer) Form. Für Großserienfertigung wäre das viel zu teuer, da nicht nur die Grundierung teuer ist sondern auch die Verarbeitung. EP-Grundierung lässt sich schwer glattschleifen.

Gruß
Christian S.
christianNF44QAvant
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Beitrag von christianNF44QAvant »

Ich habe ja keine Ahnung, was ihr da fuer einen Gammel am Kotfluegel habt. Kurt ist bei Dir der Kotfluegel oder der Radlauf mit gemeint ? Am Radlauf hatte ich auch leichte Roststellen durch Steinschlag. Diese Roststellen waren aber alle sehr harmlos und es war nur oberflaechlicher Flugrost. Mit dem Schleifpapier und dem Dremel bekommt man da alles zu 100% an Rost mit weg. Vertieften Rost hole ich bei kleinen Stellen immer mit dem Fraesdremelaufsatz heraus. Dann wird alles mit einer 2K kompatiblen, fetten Grundierung gestrichen (ich habe da so eine graue Grundierung, die recht dick auftraegt und nach dem Abtrocknen recht fest ist und relativ schwer schleifbar ist) danach kommt Grundierspritzspachtel darueber und dann wird alles sauber verschliffen und trocknen gelassen. Danach kommt ueberlackierfaehiger Steinschlagschutz darueber und wenn der trocken ist kommt die Farbe und dann der Klarlack. Meine Radlaeufe gammeln seit letzem Jahr nirgends mehr (7,5x16 ET 35 mit 205/55/16). Am Unterboden z.B. habe ich dieses Hammeritzeugs benutzt welches auf Kunstharzbasis aufbaut und den Rost einschließt und so ein Weiterrosten verhindert. Ich mache da nur den groben Rost weg und lackiere dann das Zeug drueber. Nach drei Wochen kam dann noch ordentlich Hohlraumwachs ueberall drueber und fertig .... Den salzigen Winter hat der Unterboden ohne Rost ueberstanden, das Zeug hat den Test bestanden. Das Hammeritzeug ist allerdings nicht mit 2K Lack kompatibel und kann daher nur an Stellen angewendet werden, die nicht sichtbar sind. Den Steinschlagschutz sollte man logischerweise auch nicht bei sichtbaren Stellen nehmen.

Das Zeug von Christian S hoert sich aber auch gut an, da man dieses auch mit 2K Lack ueberlackieren kann. Herkoemmliche Grundierungen verzeihen es naemlich nicht, wenn noch Reste vom Rost unter der Grundierung verbleiben - dann dauert es naemlich nicht mehr lange bis es wieder gammelt. Meine Heckklappenmulde sowie mein Heckabschlussblech (links und rechts unten an den Ecken) hatte ich letztes Fruehjahr auch in die Mangel genommen. Da ist jetzt seitdem auch kein Gammel mehr gekommen, nachdem ich den Rost komplett mit dem Dremel herausgeholt hatte und dann die Blechuebergaenge noch zusaetzlich mit Karosseriedichtmasse geschuetzt habe. Letztes Jahr im Fruehjahr hatte ich beinahe :kotz: muessen, als ich feststellte, dass der das Jahr zuvor lackierte Wagen an der Heckklappe und am Abschlussblech Gammel hatte. Das war optisch noch gar nicht so richtig sichtbar. Da waren einige kleine, harmlos aussehende Blaeschen, welche mit Wasser gefuellt waren - ich hatte dann großflaechig alles freigelegt und entrostet. Die netten Herrn Lackierer hatten da wohl nicht gut gearbeitet, da ich diese Stellen im Vorfeld schon freigelegt hatte, damit sie dort was machen mußten. Letztes Jahr habe ich es dann selbst gemacht und es gammelt bis jetzt nichts mehr.

Gruss

Christian
Subaru Outback 3.0 (serienmaessig Vollausstattung-18 Zoll Alus mit 225/45 R18 und AHK nachgeruestet)
Weitere Fahrzeuge in meinem Besitz:
Porsche 924 S Targa,
Yamaha XTZ 750 Super Ténéré, Yamaha RD 350 LC (ehem. 11 Jahre Kawasaki ZZR 1100)

Meine verflossenen Audis:
90 (Typ 89/NG)- 6 Jahre gefahren
100 Avant (Typ 44Q/NF)- 4 Jahre gefahren
Audi A6 2,8 30V Avant Quattro (C4Q/4A5Q - MKB: ACK / EZ+MJ 1996); Sportleder, MAL, GSHD, AC, 4x Sitzheizung, BC, Koni+Eibach, S-Line, AHK - 7 Jahre, bis 2014 gefahren
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Christian,

ja ja, die Lackierer....
...ich traue keinem Lackierer mehr, die sind leider fast alle zu faul Rost richtig weg zu machen.
Nach diversen schlechten Erfahrungen baue ich grundsätzlich alle Teile ab die zum Lackierer müssen, d.h. bringe nicht das ganze Auto hin. Dann brauche ich mich nicht über Lacknebel an Dichtungen oder den Türeinstiegen zu ärgern. Ausnahmen mache ich nur beim Dach oder den Seitenteilen :-)
Dann baue ich alle Anbauteile ab, mache alles sehr gründlich sauber und Roststellen (auch kleine) werden sandgestrahlt. Dauert meist keine 5 Minuten. Die Stellen dann mit der guten EP-Grundierung abgetupft, und der Lackierer kann nicht mehr viel verkehrt machen.

Gruß
Christian S.
Kurt Marqnat

Beitrag von Kurt Marqnat »

Sooo,....

Erstmal besten Dank für die vielen Tips besonders an Christian S.
Ich hab mir EP-Rostumwandler gekauft,dann noch eine zweite Versiegelung,die auch gleichzeitig Grundierung ist.
Deckfarbe hatte ich ja noch im Pott.

Leider hab ich zwei schlimme Fehler gemacht.
Ich hab den Harter zwar in der Hand gehalten,war mir aber unsicher ob der zu dem EP Zeugs kompatibel ist,und der Verkäufer natürlich Null Plan.

Durch den Fehlenden Härter hab ich mir die Nacht (bis auf 3 Stunden auf dem Rücksitz,leise schlummernd) um die Ohren geschlagen.
Achja und meine Black&Decker hab ich auch noch vergessen mitzunehmen.
Glücklicherweise hatte ich noch n Satz Bürstenaufsätze für Bohrmaschine dabei,...Bohrmaschine dann ausgeliehen,....das Mistding wurde später am Griff glühend heiss.
Was denkt ihr was ich in der Abkühlzeit angestellt hab,....na ich hab Hochglanz Felgen,...die hab ich zwischendurch immer "versorgt".

Also der Gammel am Kotflügel-Radlauf war zwar schlimmer als erwartet,aber immer noch dunkelgrünen Bereich.
Alles schön sauber gemacht.Ich sah dafür aus wie frisch aus dem Kanal gestiegen.
Dann mit dem Umwandler EP behandelt,trocknen lassen und nochmal.Danach die milchige Versiegelungsgrundierung.Dann Rally Schwarz,und DANN Unterbodenschutz.

Ich wollte das ganze unbedingt an einem Stück durchziehen,und ohne den Härter zog sich das natürlich in die Länge.War aber noch zu ertragen.

Wos staubtrocken war,direkt weitergearbeitet und die weiteren anstehenden Lagen draufgepinselt.
und ne kleine Stelle außen am Kotflügel gemacht,natürlich erst nach dem Korrosionschutz den Decklack drauf.

und was jezz...Weia!...Klarlack vergessen...na kalasse.
Montag wird sofort Füllpaste für die kleinen Unebenheiten und Klarlack gekauft.

Ich denke diese Seite ist erstmal gegessen.
Die andere,...will garnicht dran denken,...bin erstmal bedient.

Die über Kopf arbeit hat mich erstmal geschafft :lol:

Gruß
Kurt
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