1T: Kurbelwelle (Anlagefläche) / Zahnriemen spannen

Hier bitte Fragen, Tipps und Anregungen rund um den Originalerhalt des Typ44 einstellen.
Beispiel: Ausstattungsfragen, Fragen rund um die Instandhaltung, Teilebeschaffung, Rostvorsorge

Bitte überprüfe vor dem Erstellen Deines Postings, ob die Frage bereits in der Audi 100 und A6 Selbst-Dokumentation, der audi100.selbst-doku.de beantwortet wurde. Für fast alle häufigeren Probleme gibt es dort bereits Lösungen.

Moderatoren: Moderatoren, globale Moderatoren

Forumsregeln
Bitte vor dem Erstellen eines Postings die geltenden Forenregeln beachten. Moderatoren und der Site-Admin werden in regelmäßigen Kontrollen für die Einhaltung der Regeln sorgen.

http://forum.group44.de/viewtopic.php?f ... 1#p1242111
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Ich hab mal versucht, die KW zu reinigen und nochmal ein Bild gemacht:

Bild

Wie man hier sehr schön (oder besser: häßlich) sieht, hat die KW drei Haarrisse :evil: wovon der obere ca. 2 cm, der mittlere ca. 0,5 cm und der untere ca. 1 cm ins Loch reinragt.

Besteht eine Chance, daß die KW trotzdem noch ein paar hundert km überlebt, oder ist das eher ein Grund, das Auto aufzugeben?

Die Wasserpumpe hab ich jetzt übrigens gelöst gekriegt, in dem ich nen Metallstab draufgelegt und sie mit nem Hammer (über diesen Metallstab) ein paar mal hin und her bewegt hab.

Dann hab ich den ZR wieder draufgemacht, was trotz meiner Meinung nach total entspannter Wasserpumpe recht schwer ging. Dabei dürfte sich auch die NW um ein oder zwei Zähne verdreht haben, was aber laut einem ehemaligen Automechaniker noch nicht so kritisch ist. Anschließend Hab ich am Schwingungsdämpfer (von Hand, weil ja keine Schraube mehr drin ist) das ganze so gedreht, daß die NW auf OT steht und die KW auch nicht weit davon entfernt ist. Dabei hab ich keine Ventilklappergeräusche o.ä. gehört. Kann ich jetzt davon ausgehen, daß ich nix geschrottet hab? (Wie laut hätten die Ventilklappergeräusche denn sein müssen, wenn ich was geschrottet hätte? Oder hätte es dann schwer gehen müssen o.ä.?)

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Michael,

oha!
Mit DER Kurbelwelle würde ich den Motor nicht wieder zusammen bauen.
Das Auto aufgeben wäre sehr, sehr schade, es gibt nur noch extrem wenig TDI´s.
Also abmelden, wegstellen, in Ruhe gebrauchte KW suchen und einbauen.
Leider muss dazu der Motor raus :(

Gruß
Christian S.

P.S.: Selbst wenn es ein paar hundert Kilometer hält, da traut man sich ja gar nicht mehr zu fahren, geschweige denn mal Gas zu geben oder mehr als ADAC-Reichweite von zu Hause weg zu fahren.
Ausserdem könnte ein Bruch der KW bei Drehzahl zum Motortotalschaden führen, und eine blockierende Antriebsachse während der Fahrt ist auch gefährlich.
Aurado

Wilkommen im Club

Beitrag von Aurado »

Hi Michael,
Dass die KW schlimm aussieht hast du schon mit sicherheit gehört. Ich hatte vor kurzem dasselbe Problem nur am T4 TDI. Die KW sah noch schlimmer aus. :cry: Habe mir damals ein Spezialwerkzeug ausgeliehen, siet aus wie ein runder Fräser nur mit Griff, den setzt man auf die KW und dreht im Uhrzeigersinn bis die KW Plan ist. (ear bei mir ca. 1mm) Den Schwingungsdämpfer musst du leider verschrotten! Die schraube wird 400Nm angezogen(großer Drehmomentschl + 2m Rohr). Befor ich die Schraube angezogen hab, habe ich die Planfläche noch mit Sec.Kleber eingeschmiert. (Sischeristsischer) :D Bin mitlerweile 30Tkm gefahren ohne Probleme.
Viel Spaß!
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Mit dem Fräßding kann man vielleicht die KW plan machen, aber die Haarrisse wird das auch nicht raus machen.

Jedenfalls muß das Auto innerhalb der nächsten zwei Wochen wieder zusammengebaut werden, egal ob mit alter oder neuer KW, denn dann sind die Semesterferien zu Ende und die Auto-Basteleien haben mindestens bis zu den Weihnachtsferien (wenn's da Schnee hat, werd ich da auch keine Lust haben zum Basteln) Pause haben.

Außerdem muß das Auto zumindest so fahrbereit sein, daß es ab und zu ein paar Meter bewegt werden kann (auch nen steilen Berg hoch und runter), denn ich hab keinen Platz, wo's dauerhaft stehn kann ohne daß es irgendwie stört.

Neuen Schwingungsdämpfer hab ich schon. Aber den werd ich nur draufbauen, wenn ich die KW einigermaßen glatt krieg, sonst schrotte ich den ja auch wieder.

Und ob ich in den nächsten Semesterferien überhaupt noch Zeit haben werde, ist dann wieder eine andere Frage, denn das Vordiplom ist jetzt vorbei und im Hauptdiplom können die Prüfungen an der Uni Stuttgart durchaus auch so angeordnet sein, daß man gar keine Ferien mehr hat.

Daß der Motor zum KW wechseln raus muß, sehe ich nicht als sooo großes Problem, sofern ich Zeit hab und ne KW für unter 200 EUR finde. Kran + Motorständer hab ich schon bei eBay geholt und den Motor rauszuholen traue ich mir mit Eurer Hilfe durchaus zu, nachdem alles bis jetzt - dank Eurer Hilfe - so gut geklappt hat :-)

Die Frage ist bloß: überlebt das Auto das lange Rumstehen außerhalb einier Garage oder gammelt es dann so vor sich hin, daß es am Ende ein Haufen Schrott ist? Dann hätte ich nämlich kein Auto und kein Geld ...

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Aurado

Beitrag von Aurado »

http://www.vw-motor-tuning.de/
Der Besitzer heißt Thomas. Top Profi was VW/Audi Motoren angeht. Der kann dir auch was zu den Rissen sagen. Vielleich hat er auch ne Kurbelwelle.
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

@Aurado: Danke für den Tip, ich hab ihn gerade angeschrieben ...

Finde ich eine passende Kurbelwelle evtl. auch in anderen Motoren als dem 1T? (Bitte möglichst nicht nur Motorkennbuchstabe, sondern auch PS-Zahl und in welchem Auto man ihn findet, angeben, denn nach Motorkennbuchstaben kann man nicht so einfach suchen :-))

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Hans
Testfahrer
Testfahrer
Beiträge: 367
Registriert: 09.11.2004, 21:22
Wohnort: Selb

Beitrag von Hans »

Wenn man die Kurbelwelle so sieht mit den Rissen, kann man da nicht vermuten, daß daß Anzugsmoment der Zentralschraube doch zu hoch ist? Ich denke, mit dem Drehmoment verhält es sich unterschiedlich, ob die Schraube trocken oder vorher mit Kleber (Loctide mittelfest) am Gewinde behandelt wird. Der Kleber wirkt beim Einschrauben wie ein Gleitmittel, sodaß das Maximale Drehmoment erst später erreicht wird und somit die Schraube fester sitzt als wenn man die Schraube trocken einschraubt und festzieht. Das mit den Rissen in der Kurbelwelle hats leider öfters gegeben, und da habe länger überlegt, wie ichs wohl bei meinem ZR wechsel mache. Ich entschloß mich dann dazu, die Schraube mit dem Locticekleber zu behandeln und mit 350NM ohne Verlängerung mittels Drehmomentschlüssel festzuziehen. 350NM ist da schon "saufest".- und hält bis jetzt.

Grüße
Hans
Benutzeravatar
Markus Schwermann T44TDI
Entwickler
Beiträge: 578
Registriert: 08.11.2004, 17:57
Wohnort: Da wo die saatengrünen Mähdrescher gebaut werden

Beitrag von Markus Schwermann T44TDI »

Hallo Michael,

ich habe bei meinem damals das gleiche gehabt und habe die Kurbelwelle getauscht. Sah schlimmer aus und das Öl lief raus. So lange das noch dicht ist und du den nicht fahren willst kannst du ihn erst wieder zusammen stecken. Aber ne Garantie kann dir keiner geben dass dir beim 3. Mal Starten was auseinander bricht und der Zahnriemen übersprigt und die Ventile aufschlagen. Dann hast du nichts verdient. Frag mal Thomas Wüst hier aus dem Forum, vielleicht hat der ja noch was an Kurbelwelle rum liegen. wuestthomas@web.de Wie gesagt der Motor muss raus aber wenn du nen Motorheber und Böcke hast und nen Vater der mit anfasst geht das alles. Teilepreise gehen aber an die 1000 Euro mit allem zusammen. Falls du ne liste brauchst ich hab meine letztens wieder gefunden kann ich dir dann mal schicken.
Gruß Markus
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Nun, das sind ja alles keine erfreulichen Nachrichten :-(

1000 EUR da reinstecken, das ist mir einfach zu viel. Momentan sehe ich also zwei Möglichkeiten:

1. Ich verkaufe ihn so wie er ist. Wenn ihn jemand für 2000 EUR will, überleg ich wahrscheinlich nicht mehr lang. Aber auch wenn jemand ihn für weniger gerne haben würde, kann er sich mal melden, dann muß ich halt entsprechend länger drüber nachdenken :-) Wer aber dreistellige Preisvorstellungen hat, soll sich bitte erst mal nicht melden, denn da präferiere ich zumindest jetzt noch eindeutig Möglichkeit 2:

2. Ich ignoriere die Risse und mache die Oberfläche der KW glatt, so gut es geht, neuen Schwingungsdämpfer drauf, entferne noch Rost, so weit ich in den Ferien noch dazu komme und fahre dann damit rum. Alles in allem ist der Audi für mich trotz der hohen Steuern im Jahr 1000 EUR billilger als der Volvo, d.h. selbst wenn er nur noch ein Jahr überlebt, hab ich mehr gewonnen als die 800 EUR, die der ausländische Schlächter mir geboten hat (und das zu nem Zeitpunkt, als er noch kaum ansprang). Und wenn er länger lebt (was ich nicht mal ausschließen will, denn wer weiß wie viele 100.000 km die Risse schon da drin sind), hab ich halt Glück. Und vielleicht hab ich ja noch mehr Glück und finde während der Zeit, wo ich ihn fahre, tatsächlich noch ne bezahlbare KW.

Aber mehrere Jahre außerhalb einer Garage rumstehen und vergammeln lassen, bis mir vielleicht mal ne günstige KW in den Motor geflogen kommt, ist eigentlich nicht das, was ich will ...

... das sind aber alles noch keine endgültigen Entscheidungen, sondern nur Gedanken und irgendwie kann ich mich mit keiner der beiden Möglichkeiten wirklich anfreunden :roll: Weitere Vorschläge, was ich mit dem Audi 100 mache, sind also auch gerne willkommen :-)

So, das war's jetzt erst mal für heute. Jetzt wird erst mal ne Nacht drüber geschlafen und dann mal sehen, wie's morgen weitergeht ...

Gruß, Michael

Edit: Rechtschreibfehler korrigiert :oops:
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
TDI-Chris

Anlagefläche

Beitrag von TDI-Chris »

Guten Morgen Michael!

Unerfreuliche Sache das mit der Kurbelwelle!
Ich habe mir das Foto (Super Makro-Bild!) von der gesäuberten Welle nochmal angeschaut und sogar 4 Risse gesehen! Die Risse könnten durch Drehspiel der Riemenscheibe in der Nut aufgrund von zuwenig Anzugsmoment verursacht worden sein.
Die Welle sieht so aus, als wäre da schon dran herumgepfuschelt worden; scheint ca.2mm kürzer als normal zu sein.
Da diese Welle ja eh die besten Jahre schon gesehen hat, und für viel Schleiferei nicht mehr genug Material da ist (sonst schleift die Zahnriemenscheibe total am Ölpumpengehäuse) würde ich persönlich zumindest provisorisch eine Extremlösung probieren:
Auf das Wellenende mit dem Schutzgasschweißgerät eine Lage (ca. 3-5mm) aufschweißen. Zwischendurch Welle mit nassem Lappen kühlen.
Mit dem Schaftfräser aus ebay und einem passenden Schaft zur Führung diese Schweißlage Plan fräsen.
Danach mit der Dremel die Nut wiederherstellen.
Den Dichtring erneuern (ist nach dem Schweißen bestimmt geschädigt).
Alles mit den alten Teilen (bis auf Zahnriemen) wieder zusammenbauen und einfach fahren.

In Ruhe nach einem Motor oder einer Kurbelwelle suchen.
Die Kurbelwelle hat die Teilenummer 046 105 021 G ; Listenpreis ca. 800 Euro.
Genau diese Welle (mit der o.a. Teilenummer) wurde nicht nur im Audi 100 Typ 44 (1T), sondern auch im Audi100 Typ C4 (ABP und AAT) 115PS TDI bis Produktionsdatum 7/94 verwendet!
Ich denke so eine Welle wird man doch finden können.

Es tut mir sehr leid mitanzusehen, daß Deine erste große Schrauberei gleich solche Probleme bereitet.
Deinen äußerst seltenen 1T zu verkaufen wäre trotzdem schade.
Ich hatte mal 1 1/2 Jahre einen 200erQuattro unter einer 10Euro-Aldi-Plane stehen und das hat ihm kaum geschadet. Nur die Bremsen waren rostig danach.
Notfalls könntest Du den 1T mit den alten Teilen (bis auf den Zahnriemen) und leicht begradigter Anlagefläche und viel Loctite Superfest (oder 2-K-Kleber) wieder zusammenschrauben und einfach fahren.
ADAC wird dich notfalls heimbringen. Ich persönlich habe einen Schutzbrief bei der HUK-Coburg (ist billiger) und damit vor Jahren schonmal äußerst gute Erfahrungen gemacht:
Nachts um 2 Uhr auf der Autobahn Passat-Motorblock geplatzt. HuK angerufen. Um 2:45 war ein Vertrags-Abschlepper (Nissan Patrol GR mit Autotransportanhänger) da und um 05:55 war ich 290km weiter zuhause. War noch rechtzeitig um 06:45 Uhr auf der Arbeit!

Gruß: Chris
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Hi Chris,

auf wieviel Uhr ist denn der vierte Riß?

Wieviel mm wäre die KW denn lang, wenn sie noch unvermurxt wäre?`

Deine Extremlösung hört sich schon interessant an. Aber bist Du sicher, daß die KW durch die Hitze vom Schweißen nicht noch instabiler wird als wenn man die Risse einfach läßt? Wegen dem Schleifen am Ölpumpengehäuse mach ich mir nicht sooo viele Gedanken, denn wenn ich die KW noch 1 mm kürzer mache, aber dafür gerade, dann wird die ZR-Scheibe auch nicht mehr schleifen als vorhin, wo sie so extrem geeiert hat.

Dumme Frage: Was ist ein Schaftfräser? :oops:

Wie erneuere ich den Dichtring, ohne die KW rauszubauen? Und wie erneuere ich die Dichtringe an der Nockenwelle?

1T-Motoren gibt's ab und zu bei eBay, aber 1.800 EUR will ich nicht ausgeben, zumal ein neuer Motor ja völlig unnötig ist, denn meiner bringt noch beste Leistung.

Hatte Dein 200er unter der Aldi-Plane Rost? Wenn nein, ist klar daß er es unbeschadet überlebt hat, aber meiner hat schon einiges an Rost, was man zumindest wegmachen sollte, bevor man ihn draußen rumstehen läßt, sonst wird sich der Rost bestimmt vermehren wie die Karnickel :?

ADAC o.ä. hab ich nicht und werd ich hoffentlich auch nicht brauchen :-)

Wie stelle ich bei den Zahnriemen ohne Spezialwerkzeug die richtige Spannung ein?

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Benutzeravatar
StefanS
Projektleiter
Beiträge: 3054
Registriert: 06.11.2004, 15:46
Wohnort: Trier

auf zwei Uhr...

Beitrag von StefanS »

ich hätte mir den Prüfstandsmotor be ibäh aus der Schweiz geholt...

ich hatte mir schon überlegt da auch mal mitzubieten - auch wenn ich keinen 1T brauche...
aber so ein Motor hat in seinem Leben noch nix schaffen müssen...
weggegangen ist das Ding für 860€ Getriebe von einem Quattro - auch neuwertig hier im Forum bestimmt ein Abnehmer zu finden (je nach GKB)

aber is vorbei...

Gruß StefanS
TDI-Chris

Prüfstandsmotor u.a.

Beitrag von TDI-Chris »

@ Stefan S:
Mit dem Anbieter hatte ich email-Kontakt.
Der Prüfstandsmotor stammte aus der Motorentwicklung für den 1T etwa aus dem Jahr 1988 und hatte etliche sichtbare (und vermutlich noch mehr unsichtbare) Abweichungen vom Serienstand, die sich vermutlich nicht positiv auf die Lebenserwartung auswirken. Seit 1988 hat er irgendwo herumgestanden und ist dabei wohl auch nicht besser geworden.
Das Getriebe war kein Quattro-Getriebe, sondern eine Spezialausführung für Prüfstandsläufe (u.a. zu erkennen an den fehlenden Antriebswellenflanschen für die Vorderräder); so im 44er unbrauchbar!
Ich habe bis 888Euro mitgeboten, mehr war mir das Experiment nicht wert (zuzüglich ca. 25% Zoll+MWSt.)!

@ Michael:
Der vierte Riß ist bei 2 Uhr.
KW ist bei mir ca. 1,5mm länger.
Ich meine diesen Fräser/Senker weiter oben in diesem Threat (ebay-Angebot).

>Aber bist Du sicher, daß die KW durch die Hitze vom Schweißen nicht noch instabiler wird als wenn man die Risse einfach läßt?<
Natürlich nicht; genau sowas habe ich ja auch noch nicht gemacht. Da bei der KW ja nicht mehr soo viel zu verlieren ist, würde ich es aber versuchen.

>Wie erneuere ich den Dichtring, ohne die KW rauszubauen? Und wie erneuere ich die Dichtringe an der Nockenwelle? >
In den Dichtring ca. 1,5mm vom Rand 2 kleine Löcher bohren; Spaxschraube reinschrauben und daran Dichtring herausziehen.
Oben muß erst Nockenwellenrad und Verkleidungsblech ab.

>aber meiner hat schon einiges an Rost...<
Rost immer besser gleich entfernen; am besten Stellen galvanisch verzinken (siehe Selbst-Doku).

>Wie stelle ich bei den Zahnriemen ohne Spezialwerkzeug die richtige Spannung ein? <
Durch Pumpe schwenken um die linke Schraube; Spannung der breiten Dieselriemen sollte so sein, daß er sich mit 2 Fingern nicht mehr um 90Grad (sondern ca. um 60Grad) verdrehen läßt.

Gruß Chris
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Die KW hab ich jetzt glatt gemacht, so gut es ging. Und ich muß sagen, das ging deutlich besser als erwartet :-)

Bild

Was die Haarrisse angeht, hatte ich mich mit den Längen etwas verschätzt. Jetzt hab ich's mal gemessen: Der große Riß geht 8 mm ins Loch rein und die kleinen 2 mm. Ich denke, wenn der Schwingungsdämpfer jetzt (fast) vollflächig aufliegt, werden die Risse nicht allzu viel Schaden anrichten. Das Ding auf 2 Uhr ist übrigens kein Riß (auch wenn's auf dem Foto so aussieht).

Die KW dürfte jetzt ca. 0,5 mm kürzer sein als vorher. Wenn der Schwingungsdämpfer nicht mehr eiert, dürfte das Zahnrad nicht am Motorblock schleifen.

Die Frage ist jetzt, ob die Anlagefläche so ausreicht oder ob ich noch weitermachen soll, bis die Stelle auf 2 Uhr auch noch ganz glatt ist. Aber dadurch würde ich halt nochmal 0,5 mm verlieren.

Ich denke, da ich die Fläche recht gut hingekriegt habe und die Länge auch noch ausreicht, brauche ich kein Schweiß-Experiment zu riskieren.

Das Verkleidungsblech wollte ich sowieso abmachen, weil ich darunter die große Ölquelle (die möglicherweise schon wieder versiegt ist) vermute oder zumindest erhoffe, brauchbare Ölspuren zu finden. Bloß wie krieg ich das Nockenwellenrad ab? Schraube ist raus und das Ding klemmt auf der NW.

Da, wo auf dem folgenden Bild der blaue Pfeil ist, ist ein längliches Loch in der Abdeckung. Dafür hab ich mir nen passenden Durchschlag gebaut (der ist natürlich nicht gehärtet) und mit nem Hammer draufgehauen - mit dem Erfolg daß der Durchschlag krumm war und das Rad immernoch drauf :-(

Bild

Rost immer besser gleich entfernen; am besten Stellen galvanisch verzinken (siehe Selbst-Doku).
Das ist mir schon klar :-) Nur wollte ich erst mal wissen, ob ich den Motor überhaupt zum laufen bringe. Ansonsten hätte sich die Arbeit nämlich nicht gelohnt, den sooo viel teurer hätte ich ein nicht-fahrbereites Auto dadurch auch nicht verkauft gekriegt. Und jetzt wird mir langsam die Zeit knapp :-(

Glücklicherweise hab ich noch keine Durchrostungen entdeckt und der Unterbodenschutz scheint auch noch an den meisten Stellen relativ gut zu sein.

Gruß, Michael

Edit: Ich hatte das zweite Bild vergessen
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Michael,

einen Durchschlag baut man nicht, den kauft man :)
Gibt´s in jedem Eisenwarenladen oder Baumarkt.
Besser: Abzieher verwenden. Bei sehr festsitzenden Nockenwellenrädern mit konischem Sitz braucht man beides.
Neulich am Audi V8 habe ich den Abzieher bis zum geht-nicht-mehr spannen müssen, und dann zusätzlich mit Hammerschlägen nachhelfen müssen. Da man beim V8 nicht von hinten rankommt, war ein Nockenwellenrad hinterher austauschreif. Hatte jemand viel zu fest angezogen, hoffe, das es bei Dir nicht auch so ist.

Gruß
Christian S.
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Und mir fallen noch drei Fragen ein, die ich vorhin vergessen hatte:

1. Ist Loctide unbedingt nötig, um das Zahnrad in den Schwingungsdämpfer zu kleben? Falls ja, welches Loctide muß ich dafür nehmen?

2. Wenn ich die Wasserpumpe ausbaue, muß ich dann auch eine Dichtung ersetzen? Wenn ja, was dürfte die etwa kosten?

3. Soll ich die Ventildeckeldichtung ersetzen? Die sieht nämlich auch nicht mehr perfekt aus und es klebten kleine Fetzen davon auf dem Motorblock (sieht man auf dem Foto nicht, weil ich sie vorher entfernt hab). Was wird die etwa kosten?

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

So, das Nockenwellenrad ist unten, wie von Christian beschrieben mit Abzieher und nochmal einem selbstgebauten Durchschlag (die Baumärkte haben ja heute zu), aber diesmal aus gehärtetem Rundstahl Bild

Der Dichtring sah zwar gut aus, aber etwas ölig:

Bild

Ich hab ihn ersetzt. Und trotzdem fürchte ich, daß das nicht die "große Ölquelle" war. Aber das sieht man ja erst, wenn alles wieder zusammengebaut ist.

Ich denke, die Ventildeckeldichtung werd ich auch ersetzen, wenn sie nicht allzu teuer ist, denn hinter/unter dem Nockenwellenrad waren schon recht viele Ventildeckeldichtungsfetzen. Möglicherweise ist das Öl auch da rausgekommen und nur auf den Dichtring getropft. (Wenn sie doch zu teuer ist, werd ich's erst mal mit der alten probieren und erst dann ersetzen, wenn noch Öl rauskommt, denn diese Dichtung ist ja schnell ersetzt, auch wenn alles zusammengebaut ist.)

Die Frage, ob ich den Wasserpumpen-Dichtring ersetzen muß, hat sich auch erledigt. Davon waren auch jede Menge Fetzen am Motorblock.

Bleibt noch die Frage, wie ich die richtige Spannung für den hinteren Zahnriemen (für die Einspritzpumpe) ermittle. Laut RLF soll dem Bordwerkzeug dafür so ein Feder-Werkzeug beiliegen, was automatisch die richtige Spannung einstellt. Bei mir ist das Ding aber nicht vorhanden :-(

Gruß, Michael

der jetzt wieder Hoffnung hat, daß doch noch alles gut wird :-)
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Benutzeravatar
220V
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1375
Registriert: 10.11.2004, 15:50
Fuhrpark: ´89er 220V Avant, lagometallic
´88er 210V Avant, perlmuttweiss-metallic
Wohnort: Neckarsulm/Bad Wimpfen

Beitrag von 220V »

Hans hat geschrieben:Ich denke, mit dem Drehmoment verhält es sich unterschiedlich, ob die Schraube trocken oder vorher mit Kleber (Loctide mittelfest) am Gewinde behandelt wird. Der Kleber wirkt beim Einschrauben wie ein Gleitmittel, sodaß das Maximale Drehmoment erst später erreicht wird und somit die Schraube fester sitzt als wenn man die Schraube trocken einschraubt und festzieht.
Grüße
Hans
Hi, also das ist meiner Meinung nach totaler Blödsinn !! Die Kraft kommt doch zustande, in dem Moment, wenn der Schraubenkopf auf das darunterliegende Material anliegt und dies quasi in Richtung Gewindeloch "gepresst" wird. Und dann ist es ja wohl wurst, ob da loctide oder irgendwas anderes drauf ist....

Sorry, nur meine Meinung, nicht persönlich nehmen.

Gruß
Frank
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Frank,

da irrst Du gewaltig.
Was Hans schrieb (der Satz den Du zitiert hast) ist absolut korrekt.

Gruß
Christian S.
Benutzeravatar
220V
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1375
Registriert: 10.11.2004, 15:50
Fuhrpark: ´89er 220V Avant, lagometallic
´88er 210V Avant, perlmuttweiss-metallic
Wohnort: Neckarsulm/Bad Wimpfen

Beitrag von 220V »

tatsächlich ? ich dachte das ist eher der gegenteilige effekt ?!?

Gruß
Frank
Benutzeravatar
220V
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1375
Registriert: 10.11.2004, 15:50
Fuhrpark: ´89er 220V Avant, lagometallic
´88er 210V Avant, perlmuttweiss-metallic
Wohnort: Neckarsulm/Bad Wimpfen

Beitrag von 220V »

ah - OK, ich glaub jetzt hab ichs kapiert :oops:

na dann nehme ich mein statement selbstverständlich hiermit zurück, muss nächstes mal glaub das Gehirn schneller einschalten, sorry :?

Gruß
Frank
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Frank,

ganz einfach: Wenn die Reibung im Schraubengewinde und vor allem zwischen Schraubenkopf und Anlagefläche Schwingungsdämpfer höher ist, löst der Drehmomentschlüssel eher aus, also wenn die Schraube noch nicht so fest ist wie sie soll.
Erschwerend kommt noch hinzu, das es eine Dehnschraube ist.
D.h. es gibt keinen definierten "fest" Punkt, sondern man kann sie immer weiter drehen, Schätzungsweise noch 1-2 Umdrehungen bis entweder irgend etwas nachgibt oder es wirklich fest ist.
Ist bei Kopfschrauben genau so, die kann man 5x 90 Grad weiterdrehen oder eher noch öfter (audi erlaubt 5x 90 Grad)

Gruß
Christian S.
Benutzeravatar
220V
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1375
Registriert: 10.11.2004, 15:50
Fuhrpark: ´89er 220V Avant, lagometallic
´88er 210V Avant, perlmuttweiss-metallic
Wohnort: Neckarsulm/Bad Wimpfen

Beitrag von 220V »

ok, danke für die Erklärung, ist einleuchtend.

Aber dann ist es ja zusätzlich gefährlich, ne Dehnschraube mit Loctide einzudrehen, oder ?

Frank
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Frank,

nein, ist nicht gefährlich.
Alle Dehnschrauben werden leicht eingeölt geliefert oder sollen teilweise lt. Reparaturleitfaden noch extra eingeölt werden.
Wenn man nun lieber das Öl entfernt und stattdessen Loctite nimmt, ändert das vermutlich nicht viel am Anzugsdrehmoment.
Ich denke da hat Hans recht.

Gruß
Christian S.
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Da die Werkstatt-Heinis erst mal ne falsche Ventildeckel-Dichtung bestellt haben und ich bis (hoffentlich) morgen auf die richtige warten muß, hab ich aus lauter Langeweile noch mal ein bißchen an der Kurbelwelle rumgefräßt. Ich denke, jetzt ist sie fast perfekt ;-)

Bild

Das Zahnrad berührt den Motorblock nicht (zumindest wenn der Motor auf OT steht) und Thomas von der VW-Motor-Tuning-Seite hat mir gemailt, daß er mit den Rissen kein Problem sieht. Deshalb denke ich, daß ich erst mal keine neue KW brauche und baue den Motor wieder zusammen.

Dazu fehlt mir aber noch die Information, wie ich die richtige Spannung für den Einspritzpumpen-Zahnriemen ermittle, wenn mir das Spannwerkzeug mit der Feder, was laut RLF dem Bordwerkzeug beiliegen sollte, nicht zur Verfügung steht?

Für diejenigen, die interessiert, wie ich die KW glatt gemacht habe: Mein Vater hat mir, nachdem ich ihm den ganzen Thread mit diversen Vorschlägen und einer Beschreibung des entsprechenden VW-Werkzeugs zu lesen gegeben hab, folgendes Werkzeug gebaut:

Bild

Der Tiefenanschlag wird mit dem Schlüssel so weit in die KW geschraubt, bis der Drehmeißel die KW leicht berührt. Dafür muß man halt immer wieder probieren, also Schlüssel raus und Werkzeug rein. Wenn der Anschlag die richtige Position hat, wird kräftig auf das Werkzeug gedrückt und gedreht (dabei müssen nach jeder halben Umdrehung die Späne entfernt werden), bis es "im Leerlauf" läuft. Dann den Tiefenanschlag um 20° weiterdrehen und wieder das Werkzeug drehen. Das ganze so lange, bis alle Macken weg sind. Der Tiefenanschlag hat den Sinn, daß er verhindert, daß ich neuen Macken reinmache, denn wenn man von Hand drückt, ist es recht schwierig, immer gleichmäßig zu drücken.

Der Strich auf dem Werkzeug vor dem Drehmeißel ist übrigens ein Schönheitsfehler und kommt vom Feilen der Nut, in der der Drehmeißel steckt. Dieser Strich stört aber nicht, denn ansonsten ist das Werkzeug rund und paßt recht genau in das Loch der KW.

Gruß, Michael

Edit: Rechtschreibfehler Bild
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
TDI-Chris

Alle Achtung, Michael....

Beitrag von TDI-Chris »

...da bin ich beeindruckt!
Das Werkzeug ist ja klasse geworden für selbstgebaut und erfüllt offensichtlich gut seinen Zweck.
Daß die Anlagefläche nicht ganz so glatt wie bei einer neuen KW ist
hat m.E. Vorteile: So wir die Klebewirkung von Loctide noch begünstigt.

Die Zahnriemenspannung für den Pumpenriemen würde ich so einstellen, daß Du den Riemen mit 2 Fingern so etwa 60Grad verdrehen kannst.
Wenn er zu locker ist, bekommst Du beim Förderbeginneinstellen eine lausige Wiederholungsgenauigkeit (bei den Überprüfungen nach jeweils 2 Kurbelwellenumdrehungen).

Weiterhin gutes Gelingen wünscht Chris aus Weinheim!
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

Welche Klebewirkung von Loctide?

Ehrlich gesagt, hab ich nicht vor, das Zeug mit der KW in Berührung zu bringen. Bestenfalls zwischen Schwingungsdämpfer und Zahnrad, aber auch das nur wenn mir gesagt wird, daß das absolut notwendig ist.

Bisher war nirgends Loctide drauf und in den RLFs sowie im Etzold steht auch nix von Loctide. Und irgendwie mag ich das Zeug nicht :?

Mit wieviel Nm muß ich eigentlich die Inbus-Schrauben zwischen Schwingungsdämpfer und Zahnrad anziehen?

Bist Du sicher, daß man den Pumpenriemen auch um 60° verdrehen können muß? So wie er bisher drauf war, konnte ich ihn vielleicht um 30 Grad verdrehen :roll:

Jetzt hoffe ich nur, daß ich kein Ventil geschrottet hab, denn mir ist in den letzten Tagen mal der Nockenwellengegenhalter abgebrochen und dabei hat sich die NW um ein ganzes Stück verdreht :-( aber das kann ich wohl erst feststellen, wenn der Motor wieder läuft ...

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
TDI-Chris

Loctide und mehr...

Beitrag von TDI-Chris »

>Bisher war nirgends Loctide drauf ...<
Das erste Foto von Deiner (noch nicht gesäuberten) Anlagefläche sah aber schon so aus... Das blaue Zeug sieht man da überall!
Ich nehme seit Jahren Loctide in einer großen roten Flasche (ich glaube da steht superfest drauf - bin jetzt aber auf der Arbeit).
Davon nehme ich reichlich auf die Anlagefläche und etwas auf die Schraube.
Habe mit dem Zeug schon 10 Riemenwechsel gemacht (davon 2 beim 1T) und nie Probleme gehabt.

>Mit wieviel Nm muß ich eigentlich die Inbus-Schrauben zwischen Schwingungsdämpfer und Zahnrad anziehen?<
Müßte im Etzold stehen. Ist bei allen 5Zylindern gleich (glaube 25Nm?).

>Bist Du sicher, daß man den Pumpenriemen auch um 60° verdrehen können muß? So wie er bisher drauf war, konnte ich ihn vielleicht um 30 Grad verdrehen<
Dann mach es so wie vorher. Ich habs bis jetzt immer mit der Einstellfeder gemacht.

>Jetzt hoffe ich nur, daß ich kein Ventil geschrottet hab...<
Keine Sorge! So empfindlich sind die auch wieder nicht. Man sollte sie nur nicht als "Gegenhalter" beim KW-Schraube-Losdrehen benutzen.

Gruß Chris
Christian S.

Beitrag von Christian S. »

Hallo Michael,

unbedingt Loctite.
Habe jetzt gerade keine Zeit zu erklären warum und weshalb, aber glaube einfach einem Profischrauber.

Gruß
Christian S.

P.S.: Das Gewinde darfst Du meinetwegen einölen statt Loctite, aber zwischen Schwingungsdämpfer und KW sollte schon Loctite.
meines Wissens steht das auch in den Büchern.
Michael960
Entwicklungsleiter
Beiträge: 1001
Registriert: 30.08.2005, 22:41
Wohnort: 72513 Hettingen

Beitrag von Michael960 »

OK, Ihr habt mich überredet, dann nehm ich halt Loctide. Welches muß ich denn genau kaufen?

In den Büchern (Etzold 41 und 73) sowie den RLFs find ich trotzdem nix von Loctide :P

Das blaue Zeug am Dichtring war übrigens ein Fett, mit dem die Werkstatt den Dichtring eingeschmiert hat. Das blau/grüne Zeug an der Anlagefläche hielt ich bisher für eine Art Korrosion. Für Loctide kam es mir etwas wenig vor.

Was die vier kleinen Schrauben angeht, finde ich im Etzold 41 gar keine Drehmoment-Angabe. Im Etzold 73 steht beim 5-Zylinder-Benzin-Motor 25 Nm und beim 5-Zylinder-Diesel-Motor 20 Nm. In diesem fall würde ich eher 25 Nm nehmen, denn beim Benzin-Motor ist noch der alte Schwingungsdämpfer mit Riemenscheiben abgebildet, während beim neuen Diesel-Motor (das Buch ist ja eigentlich für den A6) ein anderer (vermutlich leichterer) Schwingungsdämpfer abgebildet ist.

@Chris: Dann war die Einstellfeder also tatsächlich bei Dir im Bordwerkzeug vorhanden? In einer Werkstatt wurde mir auf Nachfrage gesagt, mein Bordwerkzeug sei vollständig und daß da so ne Feder drin sein müßte, davon wußte der Werkstatt-Mensch nix. Vielleicht hat meine Feder ja mal ne Werkstatt beim Zahnriemenwechsel gemopst :? (leider wüßte ich dann nicht, welche, denn das Auto war in verschiedenen Werkstätten)

Gruß, Michael
Audi 100 Typ 44 Avant Sport TDI (EZ: 11/1990) [Motor: 1T, 120 PS]
Audi A6 Typ C4 (Bj. 1996) [Motor: AEL, 140 PS]
Volvo S90 Stretch-Limo (EZ: 10/1997) [Motor: B6304F, 204 PS]
Audi 200 Turbo Quattro (Bj. 1989) [Motor: MC2, 165 PS] ("Mehmet")

Selbstverständlich dürfen alle meine Fotos, die ich im Forum poste, zu nichtkommerziellen Zwecken (z.B. Selbst-Doku oder eigene Beiträge im Forum) frei verwendet werden.
Jedoch garantiere ich nicht, daß sie immer online bleiben. Also kopiert sie bei Verwendung bitte auf einen anderen Server.
Antworten